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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1928
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- Deutsch
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248, 23. Oktober 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.ö Dtschn. Buchhandel. Die Zukunst wird lehren, ob sich die neue Satzung in ihrer jetzigen Gestalt bewährt, Ihre erste Auswirkung hat sich in der Auslösung des Verbandes der Kreis- und Orts- vereine gezeigt, der gerade im fünfzigsten Jahre seines Be stehens seine Tätigkeit beschloß. Der Verband der Kreis- und Ortsvereine gehört der Geschichte des Buchhandels an und wird in ihr lebendig bleiben, Denken wir an die eindrucksvollen Tagungen der letzten Jahre — Stuttgart, Königsberg, Hom burg, Wien — so müssen wir zugeben, daß der Verband, wenn auch eine bestrittene, aber doch wesentliche Ausgabe mit erfüllt hat; er hat durch seine Herbstversammlungen die geistige und politische Bedeutung des deutschen Buchhandels nach außen hin zur Geltung gebracht. Auf diesem Wege wird auch der Börsen verein wellerschreiten, und auch die diesjährige Herb st Ver sammlung des Börsenvereins, im September in Königswinter am Rhein, die schon ganz unter dem Zeichen der neuen Satzung stand, ist als politische Tagung hoch zu bewerten. Aber die Septemberversammlung in Königswinter hat auch praktische Arbeit geleistet. Zunächst tagte zum ersten Male der neue Kreisausschuß, In der Sitzung des Kreisausschusses wurden außerordentlich wichtige Fragen erörtert. Obenan stand die Neueinteilung der Kceisvereinsgebiete, Wenn auch nicht erwartet werden durfte, daß die Sitzung des Kreisausschusses in diesem Punkte praktische Ergebnisse zeitigen würde, so ist durch die Aussprache zwischen dem Vorstand des Börsenvereins und den Vorsitzenden der Kreisvereine doch eine gewisse Klärung erzielt worden. Man war sich klar, daß früher oder später zwangsläufig doch eine Umgruppierung der Kreis vereine, vielleicht in Anlehnung an die neue Einteilung der Be zirke der Landesarbeitsämter, die nicht nach politischen, sondern nach verwaltungstechnischen Gesichtspunkten erfolgt, vorgenom- men werden muß. Zunächst ist — bis aus kleine Grenzregulie rungen, die die Kreisvercine am besten unter sich auszumachen hätten — am bisherigen Stand nichts geändert worden. Der Buchhändlerverein der Provinz Brandenburg, der ja inzwischen auch die satzungsgemäße Anerkennung des Börsenvereins erlangt hat, besteht also zunächst als selbständiger Kreisverein weiter. Wir haben allen Grund, darin die Verpflichtung zu erblicken, das Leben in unscrm Verein so zu gestalten, daß die Selbständig keit gerechtfertigt wird. Es ist notwendig, daß der Pulsschlag in unserm Vereinskörpcr stärker und lebendiger wird, daß der Gemeinschaftssinn sich weiter vertieft, denn nur auf diesem kann sich alle Arbeit aufbauen. Nicht minder wichtig war die Frage der Abkommen mit staatlichen und Volksbibliotheken, Die Aussprache ergab die einmütige Überzeugung, daß auf eine einheitliche Regelung der Abkommen mit den Bibliotheken hingearbeitet werden muß. Erst dann, wenn diese durchgesührt ist, ist cs zweck mäßig, daß der Börsenverein offiziell mit den maßgebenden ministeriellen Stellen in Verbindung tritt. In das Verhältnis zwischen Volksbüchereien und Sorti ment spielen auch die Beratungsstellen für Volksbüche reien hinein. Eigentlich ist die Bezeichnung Beratungsstellen nicht mehr zutreffend genug, denn sie haben sich im Lause der Jahre zu Beschasfungsstellen herausgebildet. Wir bedauern es, daß ein Teil des Verlages dem überspannten Rabattbegehren dieser Stellen so willfährig entgegengekommen ist. Gegen die soziale Bedeutung der Volksbüchereien, gegen ihre fortschreitende Ausdehnung und Ausgestaltung soll selbstverständlich nichts ge sagt werden; der Buchhändler ist der letzte, der die kulturelle Aufgabe der Volksbüchereien leugnen würde. Aber wir können nicht einsehen, warum es notwendig sein soll, den Volksbüche reien, bzw, ihren Beschasfungsstellen wenn überhaupt, dann einen solch hohen Preisnachlaß zu gewähren. Die Wohlfahrtspflege erstreckt sich auch auf andere Gebiete als auf rein geistige, und wir bezweifeln es, daß andere Wirtschaftszweige bei ihren Liefe rungen einen ähnlich billigen Preis machen. Das Sortiment steht dem völlig machtlos gegenüber, wenn der Verlag nicht willens ist, seinen Verkehr mit den Beratungsstellen in erträg liche Bahnen zu lenken. Die Rabattforderungen der Volks büchereien' an das Sortiment sind ja zum großen Teil auch auf die Tätigkeit der Beratungsstellen zurückzuführen, 1172 Das Sortiment sollte auch mehr daraus bedacht sein, daß seine Interessen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Wie viele unserer Kollegen bekleiden öffentliche Ämter, sei es als Stadtverordneter oder als Mitglied irgendeiner öffent lichen Körperschaft? Gerade der Buchhandel, der am kulturellen Leben einer Stadt durch seinen Beruf so starken Anteil hat, muß im parlamentarischen Leben der Stadt Sitz und Stimme haben. Vor einiger Zeit baten wir unsere Mitglieder in einem Rund schreiben um Angabe, wer ein oder mehrere öffentliche Ämter bekleidet. Die Mitteilungen liefen sehr spärlich ein, sodaß wir die Weitergabe an den Börsenverein zurückgestellt haben. Sollte das Ergebnis unserer Anfrage aber das tatsächliche Bild dar stellen, dann wäre es um unsere Interessenvertretung im Poli tischen Leben der Provinz Brandenburg schlecht bestellt. Ver suchen Sie hier, eine Verbesserung zu schaffen. Sie dienen da mit nicht nur sich selbst, sondern dem ganzen Stande, In Königswinter tagte zum ersten Male auch der Fach ausschuß, dem Ihr Vorsitzender angehört. Zur Beratung kam die Einführung des M e n g e n p r e i s e s. Wir glauben nicht, daß sich ihm der Buchhandel für die Dauer verschließen kann, denn er entspricht ja einem Brauch, der kaufmännisch durchaus legal ist. Die Zeit drängte fast zu ihm, und der Umstand, daß seine Forderung aus einem, wenn auch stark daran inter essierten Teil des Sortiments herausgekommen ist, läßt doppelt bezweifeln, daß er das Schicksal der Kometen erfährt, die kom men und verschwinden. Freilich, seine Einsührung wird zu Erschütterungen führen, unter denen besonders das kleine und mittlere Sortiment und das Sortiment in der Provinz leiden werden. Der Mengenpreis bedeutet zweifellos eine Lockerung des Ladenpreisprinzips, wenn man seine Wirkung aus die Kund schaft ins Auge faßt. Der wirtschaftlich schwächere Teil des Sortiments wird anfangs sehr darunter leiden, weil das wissen schaftliche und Spezialsortiment seine Domänen bald bis auf die kleinste Stadt ausdehnen wird. Soweit dies irgendwie möglich ist, müssen die Interessen des kleinen Sortiments gewahrt werden. Der Vorstand hat sich während des vergangenen Jahres mit all diesen Fragen beschäftigt. Der Meinungsaustausch inner halb des Vorstandes geschah in der Hauptsache durch Rundschrei ben, wenn sich nicht gerade gelegentlich einer Zusammenkunft, wie zu Kantate in Leipzig oder im September in Königswinter, die Möglichkeit zu einer mündlichen Aussprache ergab, die selbst verständlich wahrgenommen wurde. Auch der Umsatz st euer- frei heit für die besorgten Bücher und Zeitschriften nach K 7 des llSt.G. haben wir unsere AÄsmerksamkeit zugewendct. Leider sind die ln mehreren Städten unseres Vereinsgebictes erreichten Erfolge durch eine ablehnende Rundversügung des Präsidenten vom Landessinanzamt Brandenburg vom 10. Sep tember d. I, wieder zunichte gemacht worden. Es bleibt uns nun weiter nichts übrig, als die Entscheidung des Rcichsfinanz- hofes abzuwarten, die allerdings in weiter Sicht liegt, Ihr Vorstand ist auch mit den benachbarten Kreisvereincn in steter Verbindung geblieben, er hat einen anregenden und freund schaftlichen Verkehr mit diesen gepflegt. So nahm Ihr Vor sitzender an der Hauptversammlung des Sächsisch-Thüringischen Buchhändler-Verbandes in Arnstadt teil. Ebenso hatten wir die Freude, den Vorsitzenden des Verbandes der Buchhändler Pom merns zu unserer Versammlung im Februar d, I, in Berlin in unserer Mitte begrüßen zu dürfen. Wir streben diesen freund schaftlichen Verkehr auch weiterhin an. Die Bestrebungen, die Ausbildung des Nachwuchses innerhalb unseres Be rufes zu fördern, haben immer unser Interesse gesunden. Wir haben in diesem Sommer wieder einer jungen Buchhändlerin aus unserem Vereinsgebiet eine Freistelle für die Prerower Aka demie gewährt. Für unfern Verein einen eigenen Ausbildungs- kursns zu veranstalten ist leider unmöglich angesichts des zahlen mäßig geringen Personals, das in unserm Vereinsgebiet be schäftigt wird. Nach uns vorliegendem statistischen Material, das aller dings nicht vollkommen ist, verteilen sich die Angestellten wie solgt;
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