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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1903
- Strukturtyp
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- 1903-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1903
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- Deutsch
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^ 75. 1. April 1903. Nichtamtlicher Teil. 2635 1. Daß die in I für notwendig erkannten Grundsätze auch in der Berner Konvention zum Schutz der Werke der Literatur und Kunst als zwingende Vorschrift für alle Verbandsländer Aufnahme finden, und daß zu diesem Zweck dem Artikel 4 der Konvention der Zusatz gegeben werde „ohne Rücksicht auf den Wert oder die Bestimmung des Werks oder auf die Art seiner Verwendung oder Anbringung." 2. daß eine Abänderung des Abkommens mit den Vereinigten Staaten vom 15. Januar 1892 dahin erfolge, daß die deutschen Urheber den Copyrightschutz in den Vereinigten Staaten auch ohne Erfüllung der sogenannten Llanukaoturin^ Olauso erlangen. 3. daß die Reichsregierung die Vorbereitung neuer Handels verträge mit Rußland, Holland, Schweden und Rumänien benütze, uni der deutschen Kunst und dem deutschen Kunstgewerbe in den genannten Ländern einen wirksamen Schutz zu sichern.« Die Versammlung gab zu diesen Thesen ihre Zustimmung und beschloß, einer aus den Herren Direktor Brinckmann-Hamburg, Direktor Jessen-Berlin und Or. Osterrieth-Berlin bestehenden Kommission die weitere Bearbeitung dieses Gegenstands behufs Vorbereitung der Eingabe an die Reichsregierung und die Bundes regierungen zu überlassen. Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. — Von dieser An stalt liegt uns der 27. Bericht vor über das Biennium 1901—1903 (49. und 50. Schuljahr). Er bildet zugleich die Cinladungsschrist zu der am 5. April 1903 vormittags 11 Uhr im kleinen Saal des Buch händlerhauses stattfindendcn Entlassungsfeier der abgehenden Schüler, zu der alle Mitglieder des Vereins willkommen sino. Der Bericht ist von dem verdienstvollen Leiter der Anstalt Herrn Direktor Or. Willem Smitt verfaßt und hat zum Inhalt I. Verfassung und Schulordnung der Buchhändler-Lehranstalt. II. Schulchronik über die Jahre 1901—1903. III. Unterrichtsplan. IV. Lehrmittel. V. Verzeichnis des Lehrerkollegiums. VI. Schülerverzeichnis. In der Schulchronik ist die gehaltvolle Ansprache des Direktors bei Entlassung der Abiturienten im Jahre 1902 und der Bericht unseres Blatts über die Feier des fünfzigjährigen Jubiläums der Anstalt abgedruckt. Auch berichtet sie über die Einweihung (ani Himmelfahrtstag 1902) der neuen, schönen Schulräume im Deutschen Vuchhändlerhaus, mit denen der Jungbuchhandel aller dings sehr zufrieden sein kann. Hundertjähriges Jubiläum. — Die angesehene Kom missionsbuchhandlung Robert Friese in Leipzig vollendet im Monat April dieses Jahres einen Zeitraum von hundert Jahren ihres Bestehens. Der Gründungstag ist nicht mehr festzustellen, deshalb bringen wir der Jubilarin unsre Glückwünsche gleich zu Beginn des Monats dar. Über die ersten Jahre der Firma haben wir keine Quellen auffinden können, vielleicht werden infolge des Jubiläums einige nähere Tatsachen über den Gründer der Firma Carl Aug. Friese und sein Geschäft bekannt. Der erste Sitz der Firma war Pirna in Sachsen, wo der eben erwähnte Friese im April 1803 eine Buch- und Musikalienhandlung er öffnet und bis Ostern 1828 geführt hat, zu welchem Zeitpunkt sie sein dreiundzwanzigjähriger Sohn August Robert Friese übernahm. Der Gründer der Firma Carl August Friese starb am 10. März 1838 in Dresden, wohin er sich zurückgezogen zu haben scheint. Über den Sohn August Robert Friese, dessen Name in der Firma noch heute fortlebt, fließen die Nachrichten etwas reichlicher. Er war 1805 geboren, lernte in Pirna zuerst in einem Material warengeschäft und arbeitete dann in verschiedenen Buchhandlungen in Leipzig, Kassel und Marburg. Als er dann 1828 das väterliche Geschäft übernahm, eröffnete er gleichzeitig eine Musikalienhandlung in Dresden unter seinem Namen A. R. Friese. Am 9. Sep tember 1833 wählte er zur »Vermehrung seiner Tätigkeit den allgemeinen Stapelplatz Leipzig als Wohnort« und firmierte bald nach seiner Übersiedelung: Robert Friese. Die Firma hat also jetzt ungefähr siebzig Jahre in Leipzig ihr Domizil. In Leipzig wurde Robert Friese noch Mitbesitzer der Firma Robert Blum L Co., deren andrer Teilyaber der be kannte Volksmann Robert Blum war. Robert Friese war ein sehr tätiger Mann, der, wie er selbst in einem Zirkular sagt, »keinen Zweig unsers Handels ungepflegt ließ«. In der Haupt sache aber widmete er sich der Vertretung auswärtiger Firmen und war eifrig bemüht, sein Geschäft nach dieser Richtung hin zu vergrößern. Damit seine Übersiedelung nach Leipzig nicht mit Mißgunst angesehen würde, erklärte er bei seiner Niederlassung daselbst: »ich werde weder meine Bekanntschaften, noch Differenzen Andrer je benutzen, um schon bestehende Handlungen zu über reden, daß sie mir ihre Commissionen anvcrtrauen«. Nach seinem am 7. November 1848 erfolgten Tod führte das Geschäft die Witwe Cäcilie Friese, gcb. Schulz weiter, die für sechs Kinder zu sorgen hatte, seit 1851 unterstützt von ihrem Prokuristen M. C. Cavael aus Erfurt. Dieser wurde Schwiegersohn der Firmeninhaberin und am 1. April 1853, gerade als das Geschäft fünfzig Jahre bestand, Teilhaber der Firma und schließlich im April 1862 Allein inhaber. In der Geschäftsleitung wurde er seit 1878 von seinem Sohn Felix Cavael, der Prokura erhielt, unterstützt. Als im Jahre 1884 der Vater starb, führte daher die Witwe Emma Cavael das Geschäft zunächst unter Leitung ihres Sohnes Felix weiter, dem am 1. Februar 1887 auch ihr anderer Sohn Arthur Cavael als zweiter Prokurist zur Seite gestellt wurde. Felix Cavael trat im Jahre darauf aus dem Kommissionsgeschäft aus, um sich ganz seinen Verlagsunternehmungen zu widmen, und Arthur Cavael übernahm darauf am 1. September 1888 von der Mutter das Kommissionsgeschäft in Gemeinschaft mit Herrn H. Keßler, der in Leipzig schon seit 1871 ein gleiches Geschäft besaß, das getrennt geführt wird. Diesen beiden Berufsgenossen, die seither in treuer Geschäftsführung das Ansehen der alten Firma zu wahren und in unermüdlicher Tätigkeit den Interessen einer beträchtlichen Zahl von Kommittenten zu dienen wußten, seien zum Jubiläum ihrer Firma aufrichtige Glückwünsche dargebracht. Kunstdruck- und Verlagsanstalt A.-G. vorm. Müller LLohse in Dresden. — In der Generalversammlung wurde die vorgelegte Bilanz für 1902 genehmigt und die Verteilung einer Dividende von 9 Prozent beschlossen, die sofort bei der Ge sellschaftskasse zahlbar ist. Papierfabriks- und Verlagsgesellschaft »Steyrer- mühl«. — Nach dem in der Generalversammlung erstatteten Ge schäftsbericht beträgt der erzielte Reingewinn zuzüglich des Vor trages vom Vorjahre 1 369 233 II. Für bereits am 1. Januar 1903 bezahlte 5proz. Zinsen kommen in Abzug 370 000 X. Es bleiben demnach noch 999 233 X. Der Verwaltungsrat beantragt nun, dem Reservefonds 195 438 X zuzuführen. Ferner sollen nach statutarischer Dotierung der Tantieme 9 X für die Aktie, demnach 333 000 X, als Superdividende ausbezahlt werden, ferner sind für humanitäre Anstalten des Unternehmens 55 000 X bestimmt, einer Spezialreserve zur Ausgestaltung der Einrichtung des Unternehmens 300000 X zugewiesen und die übrig bleibenden 18074 X auf neue Rechnung vorgetragen worden. Die Bilanz wurde genehmigt und dem Verwaltungsrate einstimmig Entlastung erteilt. In derselben Weise wurde der Antrag des Verwaltungsrats auf Verwendung des Reingewinns angenommen. E. Mühlthalers Buch- und Kun st dr uckerei, Aktien gesellschaft, in München. — Nach dem Bericht des Vorstands hatte das Etablissement trotz des Darniederliegens fast sämtlicher Industriezweige im abgelaufenen Geschäftsjahr, wenn auch weniger lohnende, so doch ausreichende Beschäftigung. Der Reingewinn stellt sich auf 80676 (im Vorjahr 101211 wozu noch 10754 ^ (683) Vortrag aus dem Vorjahr kommen. Die Verteilung wird wie folgt vorgeschlagen: Reserve 5000 (im Vorjahr 5500 ^?), Erneucrungsfonds 25000 (wie im Vorjahr), Spczial- reserve 10000 ^ (wie im Vorjahr), Dividende von 6 Prozent (wie im Vorjahr) 45000 Tantiemen 4600 (5640), Vortrag 1830 ^ (10754). Verein der Fachpresse. — Dieser Verein versandte kürzlich einen Geschäftsbericht über das Jahr 1902. Darin wird erwähnt, daß der Verein jetzt zehn Jahre besteht. Er wurde am 18. Mai 1892 auf Anregung der Herren Or. G. Hasse, Verleger der deutschen Hutmacher-Zeitung, und Geh.-Rat Carl Hofmann, Verleger der Papier-Zeitung, gegründet. Aus der Schilderung der Vereins tätigkeit im Verlauf dieser Zeit geht hervor, daß er seit jener Zeit an Mitgliederzahl bedeutend gewachsen ist und für die Fachpresse ersprießlich gewirkt hat. Stellvertretender Vorsitzender des Vereins, an den alle Zuschriften in Vereins-Angelegenheiten erbeten werden, ist z. Zt. Herr B. Johannesson, Berlin XlVVi, Bugenhagenstraße 3. Aus dem Berichte der Handelskammer Ludwigs hafen a/Rhein 1902. — Über die Lage des Buchhandels wird berichtet, daß der Absatz derselbe gewesen sei wie im Vorjahre; dagegen seien die Zahlungen sehr schlecht eingegangen. — Die all gemeine Lage der Buchdruckerei war im Berichtsjahr im wesent lichen dieselbe wie im Jahre zuvor. Von mancher Seite wird jedoch über weitern Rückgang des Geschäfts geklagt. Als Ursache für den schlechten Geschäftsgang wird vor allem auf die all gemein schlechte wirtschaftliche Lage und den verstärkten Wettbe werb hingcwicscn. Der Rückgang machte sich bei dem Zci- tungsverlag namentlich in der Abnahme der Anzeigen bemerk bar. Die Einkaufspreise für Papier waren bei den geringen Papiersorten etwas niedriger. Die Arbeiterzahl war gleich der des Vorjahrs. Teilweise mußte mit Überstunden gearbeitet werden. Die Löhne haben fast durchweg eine Erhöhung bis zu 10 und 12 Prozent erfahren. Das Verhältnis zwischen Arbeit gebern und Arbeitnehmern war durchweg gut. — Die Lage der Buchbinderei hat sich gegenüber 1901, wenn auch unbedeutend, 350*
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