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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1916
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- 1916-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1916
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8ledaktion«llei Teil. O 250, 26. Oktober 1916. konnte. Block war lang, mager und bleich und von kräirklichem Aussehen, aber außerordentlich gut gekleidet und elegant in seinem Auftreten. Doch bald stellte er durch seine Heldentaten die ganze Stadt auf den Kopf. In der Probststraede neben dem Predigerhause und gegenüber der Kirche lag eine Kneipe, »Die Klappe« ge heißen. Block verkehrte dort, bändelte mit ein paar Schenk mamsells an, machte mächtige Schulden; die empörten Bürger liefen zu Jansen, der an Vater Block schrieb, der kam, den Sohn holte und ihn nach den Faröerinseln verschickte. Brand und ich waren furchtbar entrüstet über die Lebens führung des jungen Block und dankten Gott, daß wir nicht waren wie dieser Zöllner. Dann bezog Jansen wieder sein Schlafzimmer, und alles kam ins alte Gleis. Die ganze Woche hindurch dachte ich nur an den Samstag. Am Samstag durfte ich nämlich zeitig nach Hause gehen und bis Montag fortbleiben. Wie war es herrlich, in einem richtigen Zimmer zu liegen! Und Mutter und meine Geschwister freuten sich so mit mir. So gar »Phß«, unser brummiges Dienstmädchen, lächelte mich freundlich an und gab mir zwei Stück Weißbrot zu meinem Kaffee Sonntags früh. Aber der Sonntag-Nachmittag war wieder trist. Denn morgen war Montag. Ich mußte mich in der schwärzesten Dunkelheit aufmachen und eilen, daß ich in die Stadt kam, damit ich rechtzeitig im Laden sein konnte. Aber da eines Sonntag-Abends sagte Mutter zu mir, daß ich in acht Tagen nach Kopenhagen solle. Ich hatte eine Stellung in Chr. Wöldickes Buchhandlung bekommen, sollte 25 Kronen monatlich beziehen und bei Tante Marie wohnen, wo schon meine beiden großen Brüder Karl und John wohnten. (II—V folgen.) Bund deutscher Vereine des Druügewerbes, Verlages und der Papierverarbeitung. Tätigkeit im 1. Vierteljahr seines Bestehens. Bei einem Rückblick ans die bisherige Tätigkeit des Bundes wird man an die Spitze aller Erörterungen die Feststellung setzen dürfen, daß die Erwartungen, die man bei der Gründung des Bundes in den Kreisen des Drnckgcwerbes, Verlags und der Papiervcrarbeitung hegte, voll erfüllt worden sind. Der Bund hat sich als eine großzügige Interessenvertretung erwiesen, die zu allen in Betracht kommenden wirtschaftlichen Fragen mit dem ganzen Gewicht der hinter ihr stehen den Zweige des heimischen Wirtschaftslebens Stellung zu nehmen wußte und die anch an den amtlichen Stellen und in der Öffentlichkeit als diejenige machtvolle Organisation anerkannt wurde, die das Ziel der beteiligten Kreise schon seit vielen Jahren gewesen ist. Dadurch ist nicht nur den Papier verarbeitenden Gewerben als Ganzes, sondern auch ihren einzelnen Gruppen und Verbänden eine Berücksichtigung zuteil geworden, die früher nur zu oft vermißt worden ist. Die Zahl der dem Bund angeschlossenen Vereine, Verbände und Konventionen ist seit der Gründung auf 32 gestiegen. Mit einzelnen wenigen außenstehenden Vereinen schweben noch Verhandlungen. In der dreimonatigen Wirksamkeit des Bundes spiegeln sich die wichtigsten Seiten unserer Kriegswirtschaft. Anch im Bund standen obenan die Maßnahmen hinsichtlich der Rohstoffversorgung. Besprechungen über die Lage des Papicr- nnd P a p p c n m a r k t e s führten zu anfklärendcn Feststellungen in Rundschreiben an die angeschlosscncn Vereine. Durch sehr eingehende mündliche und schriftliche Vorstellungen wurde verhütet, daß die ans der Kriegsbeute stammenden Papiere und Pappen in einer Weise verwertet wurden, die geeignet gewesen wäre, den Markt schwer zu beunruhigen. Es ist im Verfolg dieser Angelegenheit zu einer gemeinschaftlichen Aktion mit den Vertretungen der Papicr- nnd Pappenmacherei und des Papiergroßhandcls gekommen, die, wie zu hoffen ist, wohl noch bei anderen Gelegenheiten sich nutzbringend erweisen wird. Innerhalb der K r i c g s v c r t e i l n n g s st e l l e für Altpapier hat der Bund (anstelle des Papierindnstric- Vcrcins) die Vertretung der Interessen der Papiervcrarbeitung über nommen, und der Bevollmächtigte des Bundes, Herr Earl Rudolf Bergmann, ist zum Vorsitzenden des Anfsichtsrats der Kriegsver- teilungsstclle ernannt worden. Behufs Versorgung der Pa 1342 p i e r v e r a r b e i t n n g mit Kartoffelmehl ist auf Veranlas sung der Trvckenkartoffel-Verwertungs-Gcsellschaft m. b. H. (Tcka) vom Bund eine besondere Zentralstelle ins Leben gerufen worden. Diese Zentralstelle wurde nötig, um bei der Zuteilung von Kartoffel mehl einheitlicher vorzugehen, eine größere Sparsamkeit in der Ver wendung von Kartoffelmehl zu erreichen und die Teka bei der Fest stellung des Bedarfs zu entlasten. Das hat naturgemäß zu Begleit erscheinungen geführt, die von der Industrie nicht immer als Er leichterungen gegenüber dem früheren Zustand empfunden worden sind. Zu denjenigen Maßnahmen, die dein Bund schon bei seiner Gründung ans Herz gelegt worden sind, gehörte ferner die Regelung der L e i m - V e r s o r g n n g. Nach wiederholten Verhandlungen mit dem Kriegsausschnß für Ersatzfntter und im Rcichsamt des Innern ist es endlich am 5. August zu einer im Neichsamt des Innern abgehaltencn Aussprache Liber Maßnahmen gegen die Preistreibereien auf dem Lcim- markt gekommen. Diese Aussprache, an der drei Vertreter des Bundes teilnahmen, zeitigte den Beschluß der seit langem geforderten Inan griffnahme amtlicher Erhebungen über Vorräte und Bedarf an Leim. Unter Mitwirkung des Bundes sind dann die bezüglichen Fragebogen entworfen worden, und der Bund hat auch die statistische Bearbeitung des sehr umfangreichen Antwortenmaterials übernommen. Von dem Ergebnis der Erhebungen wird es abhängcn, ob eine Bewirtschaftung des Leims einzntrcten hat. Die Erhebungen haben bereits die Wir kung gehabt, daß das Angebot an Leim sich wieder etwas gehoben hat. Gleichwohl muß betont werden, daß das Eingreifen der Negierung viel früher hätte stattfindcn müssen, um die Leim verbrauchende Industrie vor den höchst bedenklichen Ausschreitungen des Marktes zu schützen. Anch wegen der Verteuerung des Kalikos wurde der Bund zu einem Eingreifen anfgefordert. Die bezüglichen Verhandlungen schwe ben noch. Hervorragenden Anteil hatte der Bund an der Gründung des N c i ch s a n s s ch n s s e s für Drnckgewcrbe, Verlag und P a p i e r v e r a r b e i t n n g, der den zuständigen amtlichen Stellen sachverständige Vorschläge bei der Bewirtschaftung von Papier und Pappe sowie der Prcisrcgelnng zu machen berufen ist und als bera tendes und begutachtendes Organ der Neichsleitung in den einschlä gigen kriegswirtschaftlichen Fragen gedacht ist. Der Ncichsansschnß soll in zwei Gruppen arbeiten, von denen die eine den Verlag lind das Drnckgewcrbe, die andere die Papier verarbeitenden Industrien um faßt. Das Präsidium des Bundes ist im Neichsausschuß, dessen Mit glieder vom Reichskanzler ernannt worden sind, vollzählig vertreten. Vorsitzender des Neichsausschusses ist das Mitglied des Präsidiums. Herr Direktor Kraemcr-Berlin, dessen Stellvertreter die Herren Dr. Klinkhardt und Dr. Franz Ullstein sind. An der Spitze der Gruppe I stehen die Herren Geheimrat Siegismund, Dr. Hagelberg und Urban, an der Spitze der Gruppe II die Herren Krause, Bergmann und Dr. Schmidt. Die Bedeutung des Neichsausschusses liegt nicht so sehr in der Sicherung einer vielleicht notwendig werdenden Bewirtschaf tung von Papier und Pappe, als vielmehr in der Tatsache, daß hier zum erstenmal eine Stelle geschaffen ist, an der amtlich die volle Be deutung und Größe der Papier verarbeitenden Industrien unter allen Umständen gewürdigt werden soll und nach der Zusammensetzung des Ausschusses anch sicher gewürdigt werden wird. Der Neichsausschuß wird dem schon einige Monate vorher bei der Kriegsrohstosf-Abtcilung des Königlich Preußischen Kricgsmini- steriums bestehenden Papiermacher-Kriegsansschuß zur Seite treten. Das Ncbeneinanderbestchen der beiden Ausschüsse hat zu Anregungen bezüglich Schaffung einer G e s a m t v c r t r e t n n g des Papier fachs Anlaß gegeben, worüber vorläufige unverbindliche Besprechun gen mit Vertretern der Papier- und Pappenmacherci und des Papicr- großhandels stattgefunden haben. Anläßlich der Gründung des Neichsausschusses hat der Bund eine statistische Zusammenstellung über die Bedeutung der Papier ver arbeitenden Gewerbe vorbereitet. Verschiedene Kriegsmaßnahmcn gaben dem Bund Veranlassung, sich mit entsprechenden Eingaben an die beteiligten amtlichen Stellen zu wenden. An den Reichskanzler ist unterm 15. Juli eine Eingabe gerichtet worden, die sich mit der Bekanntmachung vom 18. Mai übcr- die äußere Kennzeichnung von Waren beschäftigt. Eine Eingabe an das Königlich Preußische Kricgsministerinm vom 19. Füll bezweckte die Milderung der Vorschriften bctr. Einschränkung der P l a k a t r e k l a m e für Kino und Varietedarbic- tun gen. Auf diese Eingabe hatte das Kriegsminifterium unterm 28. September den Bescheid erteilt, daß bei der Neubearbeitung der Leitsätze für die Bildcrzensur die Wünsche des Bundes so weit wie möglich berücksichtigt würden. Da cs nach diesem Bescheid scheinen mußte, daß die Leitsätze ohne Zuziehung von Sachverständigen des Bundes fcstgcstellt werden, ist am 5. Oktober beim Kricgsministerinm beantragt worden, daß die Leitsätze vor ihrer Veröffentlichung dem
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