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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 117. 23. Mai 1914. des Börsenblattes ein weit höherer sei. Das Buchhändlerhaus aber stehe, mit Rücksicht auf die sehr beträchtlichen Zuschüsse, die es immer wieder erfordere, viel zu hoch zu Buch. Redner habe hieraus schon wiederholt hingewiesen und erachtet es für un bedingt nötig, statt der-bisher üblich gewesenen Abschreibungen von -kt 10 000.— bis -kt 13 000.—, solche in Höhe von mindestens ^ 30 000.— jährlich vorzunehmen. Dadurch würde die Ver wendung des sich in den nächsten Jahren ergebenden Überschusses für neue Ausgaben wenigstens bis zu dieser Höhe gesperrt und die Möglichkeit gegeben, allmählich erhebliche Rücklagen anzu sammeln. Herr Geheimrat Siegismund dankt Herrn Ko ebner dafür, daß er auf die Notwendigkeit hingewiesen habe, mit den an den Börsenverein zu richtenden Anforderungen zu bremsen. Der Abschluß sei anscheinend ein wenig günstiger; aber die großen Werte, die die Neubauten (Schulgebäude und Verwaltungsge bäude) des Buchhändlerhauses in den letzten Jahren darstellen, seien alle aus l au fe n d e n Mitteln bestritten worden. Es handle sich hier um eine Summe von -kt 185 000.—, die erübrigt worden sei und weitere hypothekarische Belastung des Buchhändlerhauses erspart habe. Außerdem sei der Börsenverein in den letzten Jah ren genötigt gewesen, mehr an die Öffentlichkeit zu treten und dafür erhebliche Mittel auszuwenden. Er erinnert an die Chinakonferenz usw. und weist darauf hin, daß nament lich die Beteiligung an der Bugra sehr erhebliche Mittel er fordere. Trotz allem bestehe die berechtigte Aussicht, daß der Börsenverein am Ende des lausenden Jahres über sehr bedeu tende flüssige Mittel verfügen könne, die erhebliche Abschreibun gen im Sinne des Vorredners ermöglichen werden. Herr Koeb < uer wendet hiergegen ein, daß die Neubauten doch keine Ver mehrung des Bcrcinsvermögcns bedeuten können. Das Verlust- und Gewinnkonto für 1913 weise lediglich einen Reingewinn von 21582.— nach, während in der Bilanz der Betrag des Er weiterungsbaues des Buchhändlerhaufes dem Buchwerte zuge schrieben sei, so daß dieser bis zur Höhe von -kk 1 091 000 ange wachsen sei. Der Voranschlag für 1914 nehme auch nur einen Reingewinn von .-/t 22 700.— in Aussicht, beziffere den Betriebs fonds für Ende des Jahres auf -kt 5000.— und den Saldo der schwebenden Forderungen und Verbindlichkeiten für Ende 1914 inimer noch auf -kt 43 300.— ! Hieraus ergebe sich seiner Über zeugung nach die unbedingte Notwendigkeit, beizeiten für An sammlung flüssiger Mittel in bedeutend höherem Maße besorgt zu sein. Er sei kein Pessimist und hoffe auch für die nächsten Jahre auf weitere Bewahrung des Friedens; immerhin aber hätten die letzten Jahre gezeigt, daß wir wiederholt vor der Gefahr eines europäischen Krieges gestanden hätten, und ein so großer und angesehener Verein mit so erheblichem geschäftlichen Betriebe müsse sich auch gegen solche Gefahren rüsten, damit er nicht sofort bei Ausbruch einer Krise in Verlegenheit gerate. Herr Geheim rat Siegismund gibt hiergegen nochmals seinem Vertrauen Ausdruck, daß der Börsenverein jeder Eventualität gewachsen sein werde. In Anschluß an diese Erörterungen richtet Herr Prager einige Fragen finanztechnischcr Natur an Herrn Gcheimrat Sie gismund, die von diesem beantwortet werden. Beim nächsten Gegenstand der Tagesordnung, »Jahresab schluß der Deutschen Bücherei«, kommt Herr Geheimrat Siegis mund auf die Differenz mit den Bibliothekaren der Deutschen Bücherei zu sprechen, verweist auf seine Darstellung im Börsen blatt Nr. 96 und macht noch einige weitere persönliche Mittei lungen. Bei einer hierauf bezüglichen Anfrage des Herrn Nitschmann wirft Herr vr. de Gruyter ganz allgemein die Frage auf. ob es empfehlenswert sei, den Vorstand des Bör senvereins in der Berliner Versammlung zur Auskunftertei lung aufzusordern. Herr Prager meint, daß eine enge Füh lung mit den Vorstandsmitgliedern — die allerdings an dieser Stelle nur als Vereinsmitglieder erscheinen — durchaus wün schenswert sei, auch Herr Geheimrat Siegismund betont, daß er gern soweit als möglich Auskunft erteile. Am Schlüsse dieser Besprechung versichert der Vorsitzende im Einklänge mit den Ausführungen der genannten Redner, daß Herr Geheimrat 838 Siegismund und die anderen im geschäftsfllhrenden Aus schuß und im Verwaltungsrat der Deutschen Bücherei tätigen Kollegen überzeugt sein können, daß die Mitglieder der Berliner Vereinigung ihnen in dieser Angelegenheit volles Vertrauen ent gegenbringen und hinter ihnen stehen. Bei der Beratung über den Antrag »Die Hauptversammlung wolle sich grundsätzlich da mit einverstanden erklären, daß die Bibliographie vom Börsen verein mit Hilfe der Deutschen Bücherei hergestellt, und daß zur Feststellung der Grundsätze über die Bearbeitung und Herstellung der Bibliographie ein außerordentlicher Ausschuß eingesetzt werde«, macht Herr Geheimrat Siegismund nähere Angaben, wie er sich die Entwicklung der Bibliographie denke. Herr Koeb - ner bemängelt, daß aus der Fassung des Antrages nicht hervor gehe, ob der einzusetzende Ausschuß das Recht haben soll, den Börsenverein finanziell bindende Beschlüsse zu fassen; nach eini gen Debatten wies Herr Krehenberg darauf hin, daß die Übernahme der Bibliographie frühestens 1916 erfolgen könne, es sich also nur um vorbereitende Arbeiten handle. Mit dem Anträge: »Die Hauptversammlung wolle zur Prüfung der Buchhaltungsfrage in den Klein- und Mittelbetrie ben des Buchhandels die Einsetzung eines außerordentlichen Aus schusses beschließen, der aus 7 Mitgliedern bestehen soll« er klärte man sich ohne Debatte einverstanden. Dagegen Platzen bei dem folgenden Anträge des Herrn R. L. Prager-Berlin: »Die Hauptversammlung wolle beschließen, den H 5 Abs. 3 der Verkaufsordnung wie folgt zu erweitern: K 5 Abs. 3. Es bleibt den Kreis- und Ortsvereinen Vorbehalten, mit Verbindlichkeit für die Buchhändler ihres Bezirks für Werke, die ohne Ladeirpreis erschienen sind oder die der Verleger mit einem geringeren Ra batt als 25 7° vom Ladenpreis liefert (K 7), Verkaufspreise fest- zusetzcn, sowie Vorschriften über Bestellgebühren bei Zeitschriften in ihre Vcrkaufsbestimmungen aufzunehmcn« die Geister heftig aufeinander. Namentlich Herr Fritz Springer und Herr Krehenberg nahmen scharf Stellung gegen den Antrag. Sie hielten ihn weder für praktisch durchführbar, noch es allgemein für zweckmäßig, schon jetzt wieder an der Verkaufsordnung zu rütteln. Herr Prager, dem Herr Nitschmann sekundierte, verteidigte den Antrag, während Herr vr. Vollert ebenso wie Herr Staarmit ihm sympathisierten, ohne die Schwierigkeit seiner Durchführung zu verkennen. Auch die Herren vr. de Gruyter und Küstenmacher sprachen sich gegen eine Ände rung der Verkaufsordnung aus. Es folgte der Antrag der Herren Karl Scheller und E. v. Mayer-Frankfurt a. M.: »Die Hauptversammlung des Bör senvereins möge beschließen: Der Ladenpreis ist dem Publikum gegenüber der Barpreis; jeglicher Pribatkundenrabatt fällt fort. Bei Inanspruchnahme von Kredit müssen spätestens nach einem Jahr 5 7» Zinsen berechnet werden. Verkäufe auf Teilzahlungen sind so abzuschließen, daß der gewährte Kredit spätestens in 20 Monaten gedeckt ist. Bei Abschlüssen mit längerer Zahlungsfrist hat ein Aufschlag von 10 7° auf die Ladenpreise zu erfolgen«. Herr Geheimrat Siegismund bezeichnete den Antrag in seinem zweiten Teile als nicht durchführbar, womit man allseitig einver standen war. Zu den Anträgen der Herren vr. Lehmann und R. v. Bötticher-Danzig bemerkte Herr Geheimrat Siegis mund, daß der Vereinsausschuß, der sich mit den vorjährigen Anträgen beschäftigt hätte, zu einer Ablehnung gekommen wäre; da die diesjährigen Anträge im wesentlichen die gleichen seien, empfehle er, sie in der Kantateversammlung abzulehnen. Herr Prager regte an, die Ablehnung der vorjährigen Anträge mit Motivierungen zu versehen, was als schon in Aussicht genommen zugesagt wurde. Die weiteren Punkte der Tagesordnung gaben keinen Anlaß zu Besprechungen. Gegen IIUhr schloß der Vorsitzende, Herr Koebner, die Versammlung, worauf sich noch der größere Teil der Anwesenden zu einem kurzen gemütlichen Beisammensein vereinigte. F r a n z L e d e r m a n n.
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