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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. />/ 117. 23. Mai 1914. richtung von Äriminalinftituten gefordert und zunächst die Bildung eines solchen in Berlin vorgeschlagen, da hier in dem kriminalistischen Seminar der Universität, in der Unterrichtsanstalt für StaatSarznei- kniide und im kriminal-polizeilichen Erkennungsdienst alle notwen digen Einrichtungen vorhanden sind, die nur einer organischen Zusam menfassung bedürfen. Als Besucher des Kriminalinstituts kommen in Frage die Beamten der an der Strafrechtspflege beteiligten Straf- nnd Verwaltungsbehörden, Richter, Staatsanwälte, Verteidiger, Asses soren, höhere Gefängnis- und Polizeibeamte, insbesondere aus der triminalpolizeilichen Exekutive und Gerichtsürzte. Zu den Unter richtsfächern zählen Ätiologie des Verbrechens, Kriminalstatistik, Kri minalpolitik,Krimnialpscichologie,Pönologie, sowie die kriminalistischen Techniken. Das Arbeitsgebiet des Instituts soll Vorlesungen und Be sichtigungen, Seminar und Laboratorium umfassen. Die Dauer eines Kursus ist auf zwei aufeinanderfolgende Vierteljahre berechnet. Internationale Vereinigung für Dermatologie und Syphilidologie. — Auf Grund einer Vereinbarung auf dem internationalen Derma tologenkongreß in Nom im Jahre 1912 ist bei Gelegenheit des inter nationalen medizinischen Kongresses in London im Jahre 1913 eine internationale Vereinigung für Dermatologie und Syphilidologie unter dem Vorsitz von Sir Malcolm Morris gegründet worden. Zum Gene ralsekretär ijt I)r. Tubois-Havenith in Brüssel gewählt worden, wohin auch der Sitz der neuen Gesellschaft gelegt wurde. Im Anschluß hieran hat sich nach Mitteilung der »Münch. Med. Wochenschr.« der Ausschuß des deutschen Zweigvereins konstituiert, der aus den Herren Arning- Hamburg, Jacobi-Freiburg, E. Lesser-Berlin, A. Neisser-Breslau, O. Rosenthal-Berlin, A. Wolff-Straßburg und Th. Veiel-Cannstatt be steht. Als Schriftführer und Schatzmeister fungiert Geh. Sanitätsrat Dr. O. Rosenthal-Berlin Die Internationale Vereinigung für Rechts- und Wirtschafts- Philosophie hält ihren diesjährigen Kongreß vom 2. bis 5. Juni in Frankfurt a. M. ab. Aus dem reichen Arbeitsprogramm verdie nen die Vorträge über den Wert des englisch-amerikanischen Privat rechts für die Rechtswissenschaft, Rechtsstaat und Wohlfahrtsstaat, die kommunalpolitischen Aufgaben für Wohnungsresorm, die wirt schaftliche Bedeutung der Hypothek, die Emission von Wertpapieren, Industrie und Wettbewerb, Verminderung der Zollschranken und die Einführung des Weltmarkensystems (Erstreckung einheitlichen Mar kenschutzes über die Kulturstaaten) besonders hervorgehoben zu wer den. Eine Reihe angesehener Nechtslehrer, praktischer Juristen und Rationalökonomen des In- und Auslandes sind zu erwarten. Die Stadt Frankfurt a. M. gibt am 2. Juni einen Begrüßungsabend im Römer, die Handelskammer einen Abend am 3. Juni im Palmen garten. Am 5. Juni nachmittag findet gemeinsamer Ausflug nach der Saalburg statt. Der Vorsitzende des Arbeitsausschusses ist Ober bürgermeister Voigt in Frankfurt a. M. Personalnachrichten. Gcschäftsjubiläum und Silberhochzeit. — Am 23. Mai sind es 25 Jahre, daß Herr HanS Weit! i/Fa. Jos. Hochneder'sche Buchhandlung in Landshut (Bayern), infolge Ablebens des ver dienstvollen Gründers der Firma, genanntes Geschäft übernahm. In Verbindung mit diesem Jubiläum feiert Herr Weitl am gleichen Tage mit seiner umsichtigen Gemahlin das schöne Fest der Silberhochzeit. Der unermüdlich tätige Jubilar hat es vortrefflich verstanden, die von seinem verewigten einstigen Prinzipal gegründete Buchhandlung be deutend zu erweitern und damit auf eine ansehnliche Höhe zu bringen. Zurückgewiescncr Orden. — Der Verlag der Jllustrirten Zeitung (I. I. Weber), Leipzig, schreibt uns: »In Nr. 81 des Börsenblattes brachten Sie die Notiz, daß Herrn Hofrat Horst Weber der Königliche Kronenorden 4. Klasse verliehen worden sei. Herr Hofrat Weber, der sich zurzeit auf einer Geschäftsreise in den Ver einigten Staaten von Nordamerika befindet, hat uns beauftragt, Ihnen mitzuteilen, daß er den Orden zurückgewiesen hat«. Sprechsaal. iOhne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Ein neues Bervielsältigungsverfahren. Aus der Tuche uach einem Druckverfahren für unseren Spezial- verlag vvn Formularen und Maschinenzcichnungsvorlageu für Ge-! Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramm L S e e m a n n. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der werbeichulen stieß ich vor zwei Monaten auf ein neues Druckverfahren, das gleich bei der ersten Schilderung mich in Erstaunen versetzte. Ich hatte mit dem Ausschüsse des Stuttgarter Buchhändler-Vereins dann Gelegenheit, einem Probedruck in einer Fachschule beizuwohnen und nt ich später in Böblingen bei Stuttgart iu der W. Schlechtschen Buch druckerei umzusehen. Das neue, inzwischen patentierte Verfahren, das »Omnitypie« getauft wurde, ist ein Mittelding, d. h. eine Verschmel zung von Buch- und Steindruck. Es wird voll Ziukplatten aus Offset- und Steindruck-Maschinen gedruckt, so daß Buch- und Steindrucker die neue Erfindung ausnützen können. Auch die Herstellung der Druckplatten lehnt sich an die seitherige Chemigraphie an, bedarf aber keines eigentlichen Hoch-Ätzens, ist also viel einfacher und darum billiger, auch rasch und leicht zu erlernen. Wie bei dem seitherigen Verfahren wird die Vorlage photogra phiert, je nachdem auch nur durchkopiert, wen» die Vorlage einseitig beschrieben, bedruckt oder gezeichnet ist. Ist das, was reproduziert werden soll, durch Kopie auf der Zinkplatte festgehalten, so vertieft und befestigt eine darübergegossene Lösung die Schriften und Zeich nungen in einer Weise, daß große Auflagen von der Platte gedruckt werden können. Jeder Punkt, jede Tonfärbung des Originals er scheint haarscharf dem Original entsprechend. Besonders bemerkens wert ist, daß die Platten jetzt sofort ohne jede Zurichtung in jeder Flachdruck- und Offsetpresse gedruckt werden können, und daß die ebenso umständliche wie schwierige und teure Zurichtung wegfällt. Ein weiterer auffallender Vorzug besteht darin, daß selbst bei der feinsten Nasteraufnahme jedes Papier, also gewöhnliches Zeitungs papier, gerippter Karton, ja sogar jeder Pappdeckel bedruckt werden kann, eS bedarf also keines satinierten, noch weniger eines präparierten Kunstdruckpapiers. Raster und Tondruckbilder können dadurch gleich zeitig mit dem Text gedruckt werden. Für den Verlagsbuchhändler bietet das neue Omnitypie-Verfahreu, soweit es sich heute übersehen läßt, jedenfalls ungeheure Vorteile. Jede einfarbige, später wahrscheinlich auch mehrfarbige Bildbeilage kann mit dem neuen Verfahren hergestellt werden. Bei der Herstel lung von illustriertem Text ist die Anfertigung von Klischees über flüssig. In dem Satz, der wie bisher mit der Hand oder mit der Maschine fertiggestellt wird, bleibt der Raum für die Illustration aus gespart. Dann wird ein einseitiger Druckabzug angefertigt, die Origi nalbilder eingeklebt und die ganze Form durchkopiert. Besitzt ein Verlag von einem wieder aufzulegenden Werk ein Exemplar auf einem nur einseitig gedruckten dünnen festen Papier, so werden die Bogen auf Zinkplatten durchkopiert, wobei Korrekturen durch vor heriges Ausschneiden des veralteten Textes und Einkleben der Korrek turen mit Leichtigkeit bewerkstelligt werden können. Es fallen somit für den Verleger zunächst die Kosten der Matern weg, da ein einziger, leicht in einer Papprolle auszuhebender Abzug eine neue Auflage auf billigem Wege ermöglicht. Auch das Ver wahren der leichten, dünnen Zinkplatten ist viel einfacher, als das seit herige der platzraubenden Matern oder der dicken, furchtbar schweren Kompositionsplatten. Noch habe ich nicht in Erfahrung gebracht, ob bei Erstauflagen von reinen Druckformen ohne Bilder das Omnitypie- versahren Vorteile bringt. Auch bleibt noch abzuwarten, in welchem Größenumfang die Zinkplatten hergestellt werden können. Aber schon jetzt geht es mir so wie der Gesellschaft von Stuttgarter Maschinen meistern und Schriftsetzern, denen das Verfahren vor etlichen Wochen in Böblingen vorgcführt wurde und deren Sprecher zum Schluß dem allgemeinen Eindruck folgenden Ausdruck verlieh: »Ich habe nach der früheren Schilderung der Erfindung viel gehofft, meine Hoffnung ist aber weit übertroffen worden durch das, was wir gesehen haben«. Der Erfinder und Patentinhaber beabsichtigt, wie ich höre, an Buch-, Stein- und Blechdrucker Lizenzen zu vergeben, so daß das Om» nitypieverfahren mit und ohne Plattenherstellung überall ausgetibr werden kann, wo eine Steindruck- oder Offset-Maschine steht. Zur Plattenherstellung bedarf es einer photographischen und chemigraphi- schen Einrichtung, die aber gut umgangen werden kann, da der Er finder die Druckplatten, wie er mir versicherte, billiger liefern kann, als andere chemigraphische Anstalten seither Klischees lieferten. Die Plat tenherstellung von Druckplatten für fremde Rechnung will sich der Erfinder, Herr K. Schlecht, selbst Vorbehalten. Noch kann ich nicht beurteilen, wie weit das Schlechtsche Patent sich ausdehnen läßt, und welche Umwälzungen es in der Druckbranche und damit auch im Verlage mit sich bringt. Große Vereinfachung und ) große Ersparnisse an Geld, Zeit und Raum können ihm jedoch schon I heute nachgesagt werden. M. Holland, Stuttgart. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches VnchhändlerhauS. Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (Buchhändlerhaus). 844
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