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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1929
- Strukturtyp
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- 1929-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1929
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- Deutsch
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X- 1, 2. Januar 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. besonders in den Tiefen. Des weiteren wird in dem Bretagschen Aufsätze noch bemerkt, die Tieferlegung der Drnckelementc dürfte ^ine längere Lebensdauer der Druckplatte zur Holge haben, da die eigentliche Druckform weniger der zerstörenden Wirkung der Farb walzen usw. ansgesetzt sei. Unterzieht man das im Manultiefverfahren von der Firma Ull- mann selbst hergestellte Werk »Der Stahlhausbau« einer genaueren fachkundigen Durchsicht, so wird man das Anfang 1i)27 von Säuber lich abgegebene Urteil, das; dieses Verfahren sich noch in der Ent wicklung befinde, durchaus bestätigt finden. Stellt man aber Ver gleiche mit früheren Drnckergebnissen dieses Verfahrens an, so wird man sofort erkennen, das; schon bedeutende Fortschritte zu verzeichnen sind. Die Textwiedergabe in der mageren Grotesk erscheint zwar im Druck hier und da noch etwas blas; und unklar, was aber bei der fetten Grotesk sich nicht mehr bemerkbar macht. (Der Entwurf bezw. die typographische Aufmachung sämtlicher Seiten — 182 — entspricht in ruhigster, dabei überaus vornehmer Form den An sprüchen der »neuen Sachlichkeit«: das ganze Werk ist ans magerer und fetter Grotesk gesetzt.) Die der klischeelosen Bebilderung ur eigene Milde, Sättigung und Tiefe läs;t die imponierende Wirkung einer feinrastrigen Autotypie in tadellosen; Hochdruck kaum vermissen: gerade das Typische dieser Bildwirkung und der saubere Ausfall der gesamten Druckherstelluug befreundet so sehr mit dem Manul tiefverfahren. Nach dem heutigen bereits hohen Entwicklungsstände dieses Verfahrens dürfte der klischeelosen Wiedergabe von Abbil dungen und dergleichen doch noch eine aussichtsreiche Zukuuft be vorstehen, zumal da mau sich die größte Mühe gibt, durch besondere Verfahren, die allerdings noch mehr oder weniger in den Kinder schuhen stecken, bei der Bildwiedergabe vermittels Offsetdrucks, zu dem ja auch das Manultiefverfahreu gehört, die so oft vermißte Frische, die Lebendigkeit und den forschen Glanz der Farben zu erzielen, wie das in so ausgeprägter Weise z. B. im Hochdruck zu erreichen ist. Auftraggeber von Büchern und Katalogen, die sich des klischee losen Manultiefverfahrens bedienen wollen, müssen sich natürlich von wirklich sachverständiger und unparteiischer Seite beraten lassen, ob im jeweiligen Falle dieses neue Verfahren, also immerhin Offsetdruck oder besser die Klischeeherstellnng und damit Hochdruck in Betracht kommt. Beim Wiederanflegen von illustrierten Werken mit kleinen Auslagen dürfte man dem Mannltiefversahren in der Regel wohl vor dem Hochdruck den Vorzug geben, da ja nicht nur die Satzherstelluug sondern auch die Anfertigung der Klischees fort fällt. Statt dessen kommen die Kosten der Übertragung in Be tracht. ?ersc>nalnackr;clrten. Jubiläen. — Herr Richard Fritzsche, Buchdruckereibesitzer und Verlagsbuchhändler in Swine m ü n d e (Ostseebad) war am 1. Januar 1929 fünfzig Jahre Inhaber der bekannten Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung W. Fritzsche, gleichzeitig auch fünfzig Jahre Verleger der weit verbreiteten, angesehenen »Swiuemünder Zeitung« (Amtliches Kreisblatt) und des »Swinemünder Badc-Anzciger«. — Im Jahre 1845 durch W. Dietze aus Auklam i. Pomm. gegründet, ging die damalige Buchdruckerei und Buchhandlung am 1. Januar 1847 in den Besitz des Buchhändlers Adolph Hammer aus Sprem- berg über, der das Geschäft am 1. Januar 1851 au den Buchdrucker Wilhelm Fritzsche aus Neuenmörlitz (Sachscu-Altenburg) verkaufte. 1879 wurden die beiden Söhne Bruno und Richard Fritzsche Mit inhaber, um daun nach dem im Jahre 1886 erfolgten Tode des Seniors die Firma gemeinsam zu übernehmen. 1913 wurde Kom missionsrat Brnno Fritzsche durch den Tod abberufen; seitdem ist Richard Fritzsche alleiniger Inhaber der Firma. Während des halben Jahrhunderts der Tätigkeit des Jubilars hat das einst kleine, bescheiden angefangene Geschäft in allen seinen Betriebszweigen (Buchdruckerei, Zeitungsverlag und Verlagsbuch handlung) einen bedeutenden Aufschwung genommen und sich zu einer Verlagsanstalt entwickelt, deren Leistungsfähigkeit und guter Nus heute nicht nur in der Heimatprovinz Pommern, sondern auch darüber hinaus verbreitet ist. Die Entwicklung des Unternehmens wird u. a. dadurch gekennzeichnet, daß zur Zeit der Übernahme durch den jetzigen Inhaber in dem Betrieb sechs Leute beschäftigt wurden, während der heutige Personalbestand über dreißig Köpfe zählt. In dieser Zeit ist die Auflage der Swinemünder Zeitung von etwa 800 auf rund 10 000 Exemplare gestiegen. Ein Spezialgebiet der Firma W. Fritzsche ist der Drnck und Verlag von Heimatlitcratur. Die in hoher Auslage verbreiteten Geschichtswerkc (Provinz Pommern, Kreis Usedom- Wollin, Stadt Swinemünde, Ostsee, Vinetasage usw.) sind sowohl in Buchhändlcrkreisen wie auch in Kreisen des Publikums bekannt. Durch den 1928 erfolgten umfangreichen Ausbau der Geschäftsräume hat die Buchhandlung Köuigstraße 5m;vderne Verkaufsräume erhal ten, die in ihrer sauberen, neuzeitlichen Aufmachung eine Zierde der Stadt bilden. Der Jubilar Richard Fritzsche ist eine in Stadt und Land be kannte und beliebte Persönlichkeit. Er erfreut sich in allen Schichten der Bevölkerung allgemeiner Achtung und Wertschätzung. Das Ver trauen seiner Mitbürger genießt er in hohem Maße, sodas; er bis in sein hohes Alter hinein verschiedene öffentliche Ämter bekleidet. Leider hat ein tückisches Leiden den nunmehr sechsundsiebzigjährigeu Jubilar seit einigen Wochen an das Krankenbett gefesselt. Mögen ihm nach einer glücklich verlaufenen Operation nunmehr baldige Heilung und völlige Genesung beschicken sein. Herr vr. Paul Schum a un ist seit 1. Jauuar 1904 Mit inhaber der hochangesehenen Verlagsbuchhandlung I. Engclhorns Nachf. in Stuttgart. Schon vorher mehrere Jahre im Hause Engelhorn tätig, hatte sich Schumann durch Tüchtigkeit und zuver lässige Mitarbeit das Vertrauen seines Chefs Carl Engelhorn, Sohn des Gründers der Firma, in den; Maße erworben, das; dieser ihm bald einen Teil der Führung des Geschäftes überlies; und ihn; 1895 Prokura erteilte, um seine eigenen reichen Erfahrungen noch den; Gemeinwohl des Buchhandels durch seine Tätigkeit in verschiedenen Fachvereinen und Organisationen dienstbar machen zu köunen. 1904 wurde Herr Schumanu als Teilhaber in das Verlagsgeschäst anf- genominen, 1910 — in diesen; Jahre zog sich Carl Engelhorn vom Geschäft zurück — trat Herr vr. Adolf Speinann als Mitinhaber eiu. Die beide;; Herren bauten gemeinsam den Verlag in großzügiger Weise aus. »Engelhorns Nomanbibliothek«, »Engelhorns Lebens bücher«, die »Musikalischen Volksbücher«, wissenschaftliche Werke wie die von Albrecht Penck herausgcgebenen Bibliotheken geographischer und länderkundlicher Handbücher und die »Forschungen zur deutsche;; Landes- und Volkskunde« haben sich in der Welt der Bücher einen hervorragenden Platz erworben. Die philosophische Fakultät der Uuiversität Erlangen verlieh Herrn Paul Schumann in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die geographische Wifseuschast aus Anlaß H'S 40jährigen Jubiläums der »Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde« die Würde eines Doktors der Philosophie ehrenhalber. Doch nicht nur für die Firma Engelhorn hat der Jubilar gewirkt, er fand noch Zeit, sein reiches Wissen in den Dienst der Allgemein heit zu stellen. Hier sei an erster Stelle erwähnt, daß Herr vr. Schu mann in den schweren Jahren von 1917 bis 1923 das Amt des Ersten Schriftführers in; Vorstand des Börscnvereins bekleidete; seit 1917 hat er außerdem noch in verschiedenen anderen Ausschüssen des Börscnvereins tatkräftig gewirkt. Augenblicklich ist der Jubilar im Kreisausschuß und im Wahlausschuß des Börsenvereins sowie in; Vcrwaltungsrat der Deutschen Bücherei tätig. Vordem war er mehrere Jahre Schriftführer des Deutschen Verlegervercins, in dessen Ehreurat er 1926 durch das besondere Vertrauen der Kollegen be rufen wurde. Ebenso hat er im Süddeutschen und Württembergischen Buchhändlerverein im Vorstand gewirkt und ist in beiden Vereinen gegenwärtig 1. Vorsitzender. Auch auf einem anderen Gebiet, das aber den Buchhandel nahe berührt, hat sich Herr vr. Schumann mit Erfolg betätigt, das ist das Verkehrswesen. Herr vr. Schumann gehört als Mitglied der Handelskammer Stuttgart dem Verwaltungsrat der Neichspost seit dessen Errichtung an. Dieser hat entscheidenden Einfluß auf die Ge staltung des Gebührentarifs und alle wichtigeren Änderungen und Neuerungen im Postverkehr bedürfen seiner Zustimmung. Die ver schiedenen Anträge des Börsenvereins, bei der Gestaltung des Post verkehrs die Eigenart des Buchhandels zu berücksichtigen, wurden von Herrn I)r. Schumann bereitwillig unterstützt und seinen über zeugenden Vorstellungen in den Verhandlungen des Verwaltungs- ratcs ist es zu danke;;, das; beabsichtigte Änderungen der postalischen Vorschriften, die, wenn sie durchgeführt worden wären, den Buch handel sehr geschädigt hätten, fallen gelassen oder ihnen eine Form gegeben wurde, die für den Buchhandel erträglich ist. Herr Emil M önni ch übernahm an; 1. Jannar 1904 die in; Jahre 1888 gegründete Firma Hans Gnad, med. Buchhandlung in Würz b u r g und kann somit auf 25jähr. Selbständigkeit und auf ein 40jähriges Bestehen der Firma zurückblicken. Er erlernte den Buch handel in der W. Hossmann'schcn Hofbuchhaudlung in Weimar, war dann einige Zeit zu seiner weiteren Ausbildung in Italien (Libreria Dante, Verona) und in Paris bei H. Le Sondier tätig. Hierauf trat er in; Jahre 1894 als Gehilfe in die M. Nicger'sche Univcrsitäts- buchhandlung in München ein, wo er bis zu seiner Selbständig- inachung verblieb. Als begeisterter Freund der Berge hat er in dieser Zeit wohl an die 500 Hochtouren ausgesührt. Als sein Tpczialkletter-
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