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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1929
- Strukturtyp
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- 1929-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1929
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- Deutsch
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Nr. 23Ü (N. 124). Leipzig, Donnerstag den 3. Oktober 1929. 86. Jahrgang. NedaKümMerTÄ Das Seminar für Buchhandelsbetriebslehre an der Handelshochschule in Leipzig im Sommersemester 1929. Mit dem Sommersemcster 1929 wurde das 8. Studien- semcster abgeschlossen. In diesen ersten 4 Jahren seines Be stehens hatte das Seminar 150 (davon 22 weibliche) Übungs teilnehmer. Im vergangenen Semester war die Zahl der Mit glieder von 17 auf 20 (4 weibliche) gestiegen. Bon diesen 20 Mitgliedern waren 12 in irgendeiner Form buchhändle risch bereits vorgebildet; 8 übten den Beruf neben dem Studium noch aus: je 3 im Sortiment und Antiquariat und 2 im Ver lag. Die übrigen 12 Teilnehmer studierten an der Handels hochschule oder an der Universität und zwar 6 im 1.—5. Se mester und 6 im 6.—10. Semester. 8 Mitglieder gehörten dem Seminar im I. und 2. Semester, 12 im 3.—7. Semester an. Damit beteiligte sich der größere Teil der Mitglieder bereits 1 Jahr und noch länger an den Übungen des Seminars. Diese Zahlen lassen erkennen, daß das Seminar in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einem festen Bestandteil der buchhändler-ischcn Berufsbildung geworden ist. Die große Zahl von Teilnehmern, die dem Seminar länger als 2 Semester angehörte, zeugt in erfreulicher Weise von dem Interesse an der von Prof. Kr. Menz geleiteten Arbeit und von dem Bedürfnis nach einer vertieften wissenschaftlichen Berufsschulung, nicht zuletzt aber auch von dem lebendigen Verhältnis zwischen Lehrer und Stu dierenden. Dank reger Anteilnahme und Mitarbeit konnte im letzten Semester wiederum eine Reihe von Einzelfragen gründlich durchgearbeitet werden; früher schon begonnene Untersuchungen wurden fortgeführt oder abgeschlossen. Auf die Übungen ver teilten sich diesmal 9 Referate und 1 Diskufsionsabend. Mit den in den Börsenblättern Nr. 196, 202 und 206 ver öffentlichten Aufsätzen über die »»Etats der Volksbüche reien- wurden die Untersuchungen über die Etats der deut schen Bibliotheken vorläufig beendigt. Bei diesen Arbeiten kam es zunächst darauf an, bestimmte buchhändlerische Markt- und Absatzvcrhällnifse in ihren Voraussetzungen zu durchleuchten. Diese vorwiegend bibliothckswirtschaftlichen Fragen münden aber ein in das umfassendere kultuvwirtschaftliche Problem der Finanzierung des deutschen Bildungswcsens, ein Problem, in das der Buchhandel lebenswichtig verflochten ist, und das in der Folgezeit immer größere Bedeutung gewinnen wird. Für verschiedene Teilgebiete des Bibliothekswesens, so besonders für die Schulbüchereien und die Volksbibliotheken, bildeten die Ar beiten des Seminars die ersten umfassenderen methodischen Dar stellungen. Sie haben daher auch in der Fachwelt Aufmerk samkeit und Anerkennung gefunden. Diese Arbeiten werden zunächst nach zwei Seiten fortgeführt und ergänzt werden: ein mal durch eine historische Untersuchung über di« Entwicklung der wirtschaftlichen Grundlagen der deutschen Bibliotheken und dann durch einen Überblick über die ausländische Büchereigesetz gebung. Das letzte Thema darf mit Rücksicht auf die deutschen Verhältnisse besonderes Interesse auch im Buchhandel bean spruchen. Die käuf urkundlichen Auswertungen von Subskriptionslisten wurden mit einer Untersuchung der 1839 und 1840 im Börsenblatt veröffentlichten Listen über Die bei Otto und Georg Wigand 1840 in Leipzig erschienene Fcst- ausgabe des Nibelungenliedes von Gotthard Oswald Marbach fortgesetzt. Es handelt sich hier um eine der umfang reichsten erhaltenen Subskriptionslisten, die mehr als 3400 Namen von Personen und Körperschaften umfaßt. Die vorgenommene Gliederung der Subskribenten nach ständisch-beruflicher und nach landschaftlicher Zugehörigkeit ergab wiederum einen aufschluß reichen Einblick in die Jnteresscnvcrtciluug bei dem Vertrieb dieses Werkes, das s. Zt. zur 400. Wiederkehr des Jahres der Erfindung der Buchdruckerkunst aus einen sehr weiten und breiten Absatz rechnen konnte. Die Zusammenhänge zwischen der Bcvölkerungszahl der verschiedenen deutschen Länder und ihren Anteilen an der Gesamtzahl der Subskribenten führten aber noch zu recht interessanten Einblicken in die Absatzbemühun gen und -erfolge der einzelnen Buchhandlungen innerhalb und außerhalb ihrer Landschaft. Da die Liste auch die Firmen aus führt, die am Absatz beteiligt gewesen sind, lassen sich buchhan delsgeschichtliche Einblicke über Wege, Reichweite und Inten sität des Absatzes gewinnen, denen im kommenden Semester in einer Fortsetzung der Arbeit weiter nachgegangen werden soll. Am Anfang einer Reihe von betriebswirtschaftlichen The men stand einleitend ein ausführliches Referat über »Die Be deutung der praktischen Psychologie für den Buchhandel». Eine Einführung in dieses Gebiet erschien um so notwendiger, als eine zusammenhängende Darstellung für die buchhändlerischen Verhältnisse nicht existiert. Bei der großen Bedeutung, die die praktische Psychologie bzw. Psycho- technik heute schon im deutschen Wirkschaftsleben gewonnen hat, kann auch die buchhändlcrischc Betriebslehre an diesen umstrit tenen Fragen nicht mehr vorübergehen. Die Anwendung der Wirtschaftspsychologie im Buchhandel wurde unter den Ge sichtspunkten der buchhän-dlcrischen Berufs-, Arbeits-, Ver kaufs- und -Reklamepsychologie untersucht. Nach jeder Seite hin hängt damit die psychologische Aufgliederung der buchhänd lerischen Berufstätigkeiten zusammen. Diese Fragen stehen in engster Beziehung zu den Aufgaben -der Rationalisierung. In einer Umfrage hatte das Seminar eine Anzahl Verleger und Sortimenter um ihre Ansicht über die Anwendung her psycho- technischen Eignungsprüfung bei der Auswahl von Angestellten gebeten. Für die freundlichen, zum Teil recht eingehenden Ant worten darf an dieser -Stelle gedankt werden. Sie konnten in der genannten Arbeit als Äußerungen unmittelbar aus der Praxis mit Vorteil verwendet werden. Mit dem Thema ->D i e O r g a n i -s a t i o n de s B e ste l l - Wesens im Sortiment» wurden bestimmte Teile der buchhändlerischen Verkehrstechnik in ihrer praktischen Form und Durchführung erläutert: der Gang und die Behandlung der Bestellung im Betriebe, die Bczugsarten und die Bezugs- Wege. Dies stand in Verbindung mit einer Erörterung der ein schlägigen Bestimmungen der Verkehrsordnung, der zweckmäßig sten Gestaltung von Bestell- und Bücherzetteln und den ver schiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Bestellbüchern und -karteien. Dabei konnte Klarheit über Nutzen und Grenzen der Normung und Rationalisierung im Buchhandelsbctriebe ver schafft werden. Ein kurzer, sachlicher überblick über »Die Verkauss- ordnungen Deutschlands, Englands und Frankreichs« führte zu einer Gegenüberstellung der wich- 1081
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