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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1929
- Strukturtyp
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- 1929-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1929
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- Deutsch
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^ 236, 3. Oktober ISA. Redakttoneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. lust von Tageslicht Hand in Hand und jeder wird wohl die Nachteile tagöunkler Schaufenster kennen; sie sind schwer zu dekorieren, auch macht sich eine unangenehme Spiegelwirkung oft genug störend be merkbar. Ein weiterer Punkt darf hier nicht übersehen werden: Die Gesamtanlage darf keinesfalls so erfolgen, daß durch die Bil dung der Nische der Zugang zum Laden irgendwie erschwert wird und besonders darf derselbe nicht von der Nische selbst schwer zu gänglich sein. Wir kommen damit zu einer weiteren Ausführungs art: Der Halle. Die Halle freilich bedingt von vornherein eine größere ver fügbare Raumtiefe. Das Schaufenster selbst tritt noch mehr zurück, der Schaukasten erhält eine überwiegende Bedeutung. Die Seiten arme greifen genau wie bei der Nischenform bis zur Vorderkante des Gebäudes vor. Eigentümlich ist dieser Lösung die stärker be tonte Trennung des Raumes von der Gehbahn als solcher, die zu meist schon rein äußerlich durch eine Hebung des Fußbodens über der Gehbahnoberkante in Erscheinung tritt; notwendig ist dieselbe des wegen, weil bewußt ein räumliches Gebilde geschaffen wird, das als Vorstufe zum Laden dessen Anbietmöglichkeit bis ins Letzte steigern soll. Ein großer Vorteil dieser Art Anlage ist restlos ein heitliche, gedankliche Konzentrationsmöglichkeit, nicht zuletzt durch die Beleuchtungssammlung und deren ausgeglichen ruhige Wirkung. Gesetze der Symmetrie sind ja nicht mehr irgendwie bindend, bet schmälerer Hausfront ergibt sich daher die Lage des Ladeneingangs seitlich des Hauptfensters ganz von selbst. Welcher Seite der Vorzug zu geben ist, kann erst nach Prüfung der örtlichen Verhältnisse ent schieden werden, denn hier spielt auch die Rücksicht auf den Verkehr und dessen besonderer Richtung eine wesentliche Nolle, ferner noch der Lichteinfall am Tage, Beeinflussung durch angrenzende oder gegenüberliegende Gebäude, Lage zu Straßenbahn-, Omnibus-Halte stellen usw. Nur eine Weiterbildung dieser Hallenform ist sodann die Halle mit Mittel stück. Der Schaukasten der Mitte ist hier in einer Weise durchgebildet, die sämtliche Anbietvorteile des Schau fensters erfaßt, ohne jedoch dessen Nachteile aufzuweisen: Er ist allseits zugänglich, ohne Hemmung .er Sicht, und bietet die ver schiedensten und reizvollsten Möglichkeiten >der Dekoration im be sonderen unter Verwendung des künstlichen Lichtes als neuzeit lichstem Dekorationsträger. Dieser Schaukasten muß so gearbeitet sein, daß alles Schwere vollkommen aufgelöst, alles irgendwie be grenzend Wirkende vermieden wird. Glas und Metall, dieses letz tere von geringstmöglichen Dimensionierungen, falls mit Anstrich versehen, nur in Hellen Tönen, sind die gegebenen Stoffe. Ein straf fes Zusammensassen der Lichtführung ist auch hier notwendig. Ist in dem Vorhergegangenen der Schaukasten und dessen Formen sowie sein Verhältnis zum Schaufenster skizziert, so darf nicht ver säumt werden, darauf hinzuweisen, daß die Wirkung natürlich noch durch R e i h e n g r u p p e n von Kästen und Fenstern in gegenseitigem, gut ausgeglichenem Verhältnis sehr gehoben werden kann. Einheitliche Dekoration kann zu ungewöhnlichen Wirkungen führen. Systemati sches Vorgehen, straffe richtungsmäßige Gliederung der Ausstellungs objekte ist hierzu freilich unerläßlich. Eine Abart, die besonderer Behandlung wert ist: Der Eck lad c n. Das Vorhandensein eines Zmeirichtungsverkehrs verlangt eine noch stärkere Gliederung im bekannten Sinne. Im allgemeinen gelten natürlich die gleichen optischen und technischen Richtlinien. Gerade die Ecklage läßt jedoch ein Mehr an Wirkung leicht erreichen. Das Mittelstück der Nische, auf Eck gesetzt, muß hier den Zweck er füllen, den Streifverkehr aufzufangen. Die beiderseits anschließen den Kästen und deren Nischengruppen ergeben so zwanglos eine Ver kehrsinsel. Die Lage des Eingangs muß der Richtung des stärkeren Verkehrs (auf den Laden zu) folgen. DieBeleuchtung «der Schaukästen bei Nacht stellt vor um so größere Schwierigkeiten, je kleiner der Schaukasten in seinen Aus maßen ist. Die Anwendung von Streulicht läßt sich nicht immer so ermöglichen, daß jede Blendung der Beschauer vermieden wird. Sof fittenbeleuchtung ist dadurch ungünstig in ihrer Wirkung, daß nur die der Beleuchtungsanlage unmittelbar angrenzenden Kastenteile ge nügend beleuchtet werden, alles Entferntere -aber sehr stark zurücktritt. Auch die Anbringung von Nöhrenlampen im Kasten selbst führt zu keinem wirklich einwandfreien Ergebnis. Auch hier ein grelles Vor treten der Nächstliegenden Teile und ein schnelles Abnehmen des Lichtes entsprechend der wachsenden Entfernung. Die sich entwickelnde Hitze hat außerdem oft schädlichen Einfluß auf die ausgestellten Gegenstände. Eine alleinige Beleuchtung durch Neflexlicht des Schau fensters ist nur für Nahwirkung und auch dann nur zur Not genügend. Die so sehr erwünschte Fernwirkung läßt sich jodenfalls so nicht er reichen. Ein besseres Ergebnis zeitigt die Verwendung doppelten Streu lichtes zugleich von oben und unten, einerseits unter Ausnützung der Lichtanlage des Ladenschildes, andrerseits durch besonderen Ausbau des Antrittes. Diese Form der Beleuchtung ist aber nicht nur in der Einrichtung, sondern auch in der Unterhaltung ziemlich kostspielig. Bedeutend einfacher ist, wie auch schon früher erwähnt, die Beleuch- tungsfrage der Nische zu lösen. Die sinngemäße Beleuchtung erfolgt von oben in indirekter Weise ohne Blendung und Belästigung der Be schauer. Es kann hier die Anordnung der Leuchtkörper über einer ge schlossenen Mattglasdecke erfolgen. Die Rückflächc wird zweckmäßig mit Spiegelglas belegt werden, wodurch ein Vielfaches des Nutzlicht effektes erreicht wivd. Soll eine stärkere Trennung von Straße und Vorraum erzielt werden, so läßt sich «dies durch eine beleuchtete Schwelle leicht machen. Die Wirkung ist eigenartig und nicht zu übersehen. Eine vielleicht etwas abseits liegende, aber doch erwähnenswerte Art, mit Licht Wirkungen zu erzielen, ist die Verwendung von dünnen Marmorplatten. Konstruktive Teile können damit sinngemäß umklei det, Sockel und ähnliche Bauteile gebildet werden. Lichtquellen, die hinter den Platten angebracht sind, erzielen eine sehr wohltempe rierte Wirkung, die um so schöner, je ausgeglichener die Maserung des Steines ist. Die Materialwahl des Schaukastens hat Rücksicht auf stärkste Inanspruchnahme durch alle Arten von Witterungseinflüssen zu nehmen. Die ganze technische Gestaltung und Verarbeitung muß darauf Rücksicht nehmen. Profile und Ornamente sind unbedingt zu vermeiden, alle zerfetzenden Einflüsse finden hier ihre ersten Angriffs punkte. Horizontale Flächen sind stets mit Neigungen zu versehen, um einen schnellen Wasserablauf zu erreichen. Glasunterteilung in kleine Flächen ist zu vermeiden, durchgehende Glasflächen wenn irgend möglich vorzuziehen. Als Glas genügt völlig rheinisches Tafelglas, Facettengläser sind ihrer spiegelnden und slächenschneidenden Eigenart halber unbrauchbar. Die Wahl des Metalles richtet sich in erster Linie nach den verfügbaren Geldmitteln, auch hier entspricht allen Forderungen das gewöhnliche Schmiedeeisen mit rostschützendcm Anstrich. Weit empfohlene Edellegierungen halten weniger, als sie versprechen, sind in der Pflege anspruchsvoll und in der Erneuerung kostspielig. Die Verbindung von Glas und Eisen wird zweckmäßig in der Form der »kiltlosen Verglasung« erfolgen. Zwar ist diese etwas kostspieliger als die übliche Ausführungsform, jedoch wegen ihrer absoluten Wittc- rungsbeständigkeit unbedingt vorzuziehen. Schließlich ist noch >die Frage des Schutzes der Schau kästen bei Nacht kurz zu streifen. Rolläden in L-er bekannten schweren Ausführung verwendet man, nicht zuletzt wegen der hohen Einrichtungskosten, äußerst selten. Die oft gefehencn Nahmen mit Drahtnetzbespannung geben nur einen unvollkommenen Schutz und verursachen beim Anbringen und Abnehmen überflüssige Arbeit. Wirklich brauchbar sind nur die über die ganze Ladenanlage zu spannenden Schutzgitter. Sie bestehen entweder aus Stahlstäben in größeren Abständen, oder aus einem feinmaschigen Stahlgitter. Beide sind in Laufschienen zu bewegen. Die Anbringung erfolgt so, daß ent weder ein seitliches Zusammenschieben oder ein Versenken in der ganzen Länge möglich ist. Tagsüber ist diese Art Gitter unsichtbar. Die Ausführung ist freilich nicht ganz billig. In vielen Fällen wird jedoch ein Schutzgitter überhaupt nicht nötig sein. Unbedingt not wendig ist ein solches aber bei Hallen oder Nischen, es sei denn, daß sie nachtsüber beleuchtet sind. ^sl3loSU8 der Ulbliottieelc v»n cke Vsrosnigivß der Levorklerintz 8uppl. OatsloxuZ 1920—26. dlartinu8 klijüokk 1928. 8. 839—1095 u. 170 8. kl. 8.—. Man kann den holländischen Buchhändler-Verein beglückwünschen zu der prächtigen Fachbibliothek, die er sich geschaffen hat, fast mehr noch aber dazu, daß es ihm möglich gewesen ist, ihre Schätze durch einen großen Katalog zu erschließen, von dem jetzt der dritte Band vorliegt. Die Anlage erinnert an den ebenfalls drei Bände um fassenden Katalog der Bibliothek des Börsenvereins, denen ein vierter, den Zuwachs seit 1902 enthaltend, hoffentlich bald folgen wird. Die Verzeichnung im holländischen Katalog beschränkt sich nicht allein auf die Buchliteratur, sondern auch Aufsätze in Zeit schriften und Sammelwerken sind einzeln ausgenommen. Titel in deutscher, englischer oder französischer Sprache sind ungefähr gleich oft vertreten, neben denen in holländischer, italienischer und anderen Sprachen. Es ist also eine internationale Bibliographie des Buch wesens. Zu dieser wird der Katalog besonders durch das 140 zwei spaltige Seiten umfassende Register mit etwa 20000 Eintragungen, die auch die Titel der in den zwei vorhergehenden Bänden genannten Bücher und Aussätze umfassen. Ein bequemerer Weg, sich schnell über Literatur zum Buchwesen zu orientieren, dürfte kaum vorhanden sein. Der Katalog hat also auch für denjenigen Wert, der nicht in die Lage kommen sollte, die Bibliothek zu benutzen. 1065
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