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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-11-08
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1894
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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7020 Nichtamtlicher Teil. 260, 8. November 1894. bestimmen, damit der Vorstand besser mit sicheren Zahlen rechnen könne. Zum Absatz 3, Ziffer 3, beantragt er noch Hinzusügung der Worte »unzweifelhaft obscöner Schriften«, da ihm das unwürdige Verhalten allein nicht ganz genügend erscheint. Ferner wünscht Redner die Streichung von Absatz 3, Ziffer 4. Es erscheine ihm bedenklich, ein Mitglied auszu- schlicßen, weil es bereits aus einem anderen Vereine ausge schlossen sei. Der Vorsitzende bittet nochmals um Annahme des Absatzes 3, Ziffer 4; die Bedenken seines Vorredners könne er nicht teilen, wohl aber befürchte er langwierige Verhand lungen mit dem Bvrscnvereins-Vorstandc im Falle der Annahme der Anträge des Herrn Tienken. Herr Pape bittet, die Fristbemcssung im § 6, Absatz 1, Ziffer 1, wie vom Vorstande beantragt, zu belassen, ebenso bittet er um Ablehnung des Zusatzes, »unzweifelhaft obscöner Schriften«, da Herr Laeisz ja schon den Zusatz »unzüchtiger Schriften« beantragt hatte und der Börsenvcrcins - Vorstand wohl schwerlich für weitere Zusätze zu haben sein werde, auch der Begriff obscön« nicht ganz einfach sei. In betreff der Ziffer 4 des Absatzes 3 bitte er, die Bedenken doch fallen zu lassen, da laut Antrag ein Ausschluß doch nur erfolge» »kann und nicht »muß«, andererseits aber der Vorstand allein auch keinen Ausschluß besorgen könne, sondern dieses Recht doch der Kreisvereins-Versammlung allein Vorbehalten wäre. Herr Tienken zieht darauf seine Abänderungs-Vorschläge bis auf »obscvne Schriften« in Absatz 3, Ziffer 3, zurück. Herr Schulz macht darauf aufmerksam, daß der Begriff »Unwürdig« doch wohl genauer bezeichnet werden muß, da die Juristen in der Regel anderer Meinung wären, als der ge wöhnliche Mann aus dem Volke oder als der Buchhändler. Der Vorsitzende bittet Herrn Schulz um schriftliche Einreichung seiner Wünsche, was derselbe aber ablehnt, da er nur hatte Hinweisen wollen auf den schwierigen Begriff Un würdig«. Da sich niemand mehr zum Worte meldet, wird die Debatte geschlossen und zur Abstimmung geschritten. Der § 6, Absatz 1, Ziffer l, wird mit dem Zusatz-An- trage des Herrn Laeisz angenommen. Absatz l, Ziffer 2, Absatz 2, Ziffer lg und Absatz 3, Ziffer l^ werden unver ändert angenommen. Der Zusatz-Antrag des Herrn Tienken, zu Absatz 3, Ziffer 3, wird gegen die Stimme des Antragstellers abgelehnt, dagegen wird die Ziffer 3 in der von Herrn Laeisz bean tragten Fassung angenommen. Die vielumstrittene Ziffer 4 des Absatzes 3 findet un veränderte Annahme, ebenso Absatz 4, Ziffer l nnd 2. Mit dem Zusatz-Antrage des Herrn Laeisz wird Absatz 3 des Ausschließungsverfahrcns angenommen. Bei Absatz 4 macht Herr Laeisz auf einen Druckfehler aufmerksam, denn es müßte in Zeile 3 »es« anstatt »er stehen; mit dieser Aenderung wird Absatz 4 angenommen. Bei Absatz 5 er scheinen Herrn Laeisz die beantragten 14 Tage als nicht genügend für eine etwaige Aufklärung des Börsenvereins- Vorstandes, worauf Herr Pape darauf hinweist, daß diese Frist nicht zur Aufklärung des Bvrscnvereins-Vorstnndes, sondern als Frist für die Einreichung der Beschwerde an den selben gedacht sei. Hierauf findet unveränderte Annahme statt; ebenso findet § 7 unveränderte Annahme. In der Gesamt-Abstimmung werden die gefaßten Be schlüsse bestätigt. Punkt 10. Anträge des Herrn Hermann Seippel, Hamburg. Die Kreisvereins-Versammlung ,volle Mittel in Erwägung ziehen, um: ch im Börsenblatt eine Beleuchtung aller den Buchhandel jeweilig bewegenden Fragen, wie z. B. jetzt die des Namschhandels herbeizuführcn und zu sichern; b) die Verleger von Zeitschriften zur Gewährung günstigerer Bezugsbedingungen zu veranlassen, besonders bei den Zeitschriften, welche Inserat-Beilagen haben. Herr Seippel bemerkt zunächst, daß seine beide» Anträge eine erhöhte Bedeutung erlangt Hütten durch deren Behandlung und Annahme seitens des Hamburg-Altonaer Buchhändler- Vereins, dessen letzte Versammlung vom 12. September n. e. ihre» Vorstand ermächtigt habe, beide Angelegenheiten mit anderen Krcisvereine» zu beraten und eventuell geeignete Maß nahmen zu treffen. Redner beklagt zunächst die einseitige nnd gleichgiltige Haltung der Redaktion des Börsenblattes gegenüber fast allen den Buchhandel jeweilig betreffenden Fragen. Als Beispiele dafür werden genannt: die Kolportage-Angelegenheit und der partielle Ramschhandel. Bei Besprechung der Kolportage sei eigentlich nur der Standpunkt des Börscnvercins-Vorslandes zum Ausdruck gelangt, während von diesem abweichende Meinungen und Prcßstimmen gar nicht, oder nur ganz dürftig zur Erörterung gebracht seien. Hinsichtlich des partiellen Ramsch- Handels, einer Angelegenheit von anerkannt einschneidender Be deutung für den Gesamt-Buchhandel, habe das Börsenblatt lediglich das erste Rundschreiben der Vorstände von Hamburg- Altona und Kreis Norden sowie den Bericht des Vcrbands- vorstandes über die Versammlung der Kreis- und Ortsvereine zu Leipzig abgedruckt, zu einer selbständigen Behandlung und Stellungnahme in dieser hochwichtigen Angelegenheit habe die Redaktion des Börsenblattes sich dagegen bedauerlicherweise nicht aufgeschwungen. Diese Unterlassungssünden stünden nicht vereinzelt da, sondern jeder aufmerksame Leser des Börsen blattes wisse zur Genüge, daß die redaktionelle Führung des selben einer einheitlich geregelten und zielbewußten Basis entbehre. Redner erachtet es ferner als eine Aufgabe der Redaktion, durch kurze Referate auf die wirklich bedeutenden neuen Er scheinungen hinzuweisen und durch derartige Anregungen dem Sortiment wie dem Verlag zu nützen. Die Mehrzahl der Leser würde derartige Beiträge mit Freuden begrüßen und da gegen auf die langatmigen Berichte über Ausstellungen w. sehr gern verzichten. Was ferner als ein berechtigter Anspruch sich darstellc, sei, daß das Börsenblatt generell alles zur Darstellung und Er örterung bringen müsse, was dem historischen Gebiete des Buch handels angehvre. Hierzu gehörten selbstverständlich und in erster Linie auch die-bereits genannte» Gegenstände: Kolportage und Ramschhandel. Das Börsenblatt müsse mit voller Un parteilichkeit allen Richtungen und Stimmen, wie solche jeweilig hervortreten, Rechnung tragen, denn nur dadurch könne dasselbe eine Hauptaufgabe lösen, welche darin bestehe: Bausteine zur Geschichte des deutschen Buchhandels zn liefern! Man lege sich doch 'mal die Frage vor, was jemand, der vielleicht nach 20 oder 30 Jahren die Geschichte und Bewegung.des Buchhandels in unserer Zeit studieren wolle, mit dem Börsenblatte erreichen könne! Redner bemerkt ferner, daß er nicht daran denke, die Person des Redakteurs anzuklagen, er könne jedoch nicht umhin zn erwähnen, daß nach einer ziemlich allgemein verbreiteten An nahme alle von ihm dargelegten Mißverhältnisse ans die ganze für das Börsenblatt maßgebende Organisation znrückznführen seien. Man dürfe hierauf auch den jetzt herrschenden Mangel an interessanten Einsendungen für das Börsenblatt zurückführen. Da die Redaktion oftmals Schwierigkeiten mache, so werde es vielfach vorgezogen, besondere Rundschreiben zu erlassen, die dem Börsenblatte wohl eingcsendet, von diesen» aber nicht weiter beachtet würden. Der Hauptgrund für die neuerdings in bedauerlicher Weise
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