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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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4738 Börsenblatt s. d. Dtlchn, Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 106 8. Mai 1907. vr. Heinrich von Korn in Breslau, am 20. März 1907, G. Hedel er in Leipzig, am 1. April 1907. Wir überlesen diese Schicksalsliste, die so manchen Kämpen und Standartenträger unseres Standes nennt, mit neuem Schmerz und mit dem Gelübde ehrenden und dauernden Gedenkens. Treu einem guten Brauch, haben wir einer stattlichen Zahl unsrer Mitglieder zu Geschäfts- und Berufsjubiläen die Glückwünsche unsers Vereins aussprechen können. Auch haben wir die Gelegenheit wahrgenommen, Herrn Geheimen Kommerzienrat Adolf von Kröner, Stuttgart, aus Anlaß seines 70. Geburtstags, Herrn Gustav Weise, Stuttgart, zur Feier seines goldnen Ehejubiläums und Herrn Geheimen Kommerzienrat Elwin Paetel, Berlin, anläßlich seiner fünfundzwanzigjährigen Zugehörigkeit zum Vorstande des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buch handlungs-Gehilfen im Namen des Vereins zu beglück wünschen. Die Verleihung der Rechtsfähigkeit haben wir Ihnen durch den Druck und die Übersendung unsrer Satzung an gezeigt. An dem fünften internationalen Verlegerkongreß in Mailand haben als Vertreter unsers Vereins die Herren Ferdinand Lomnitz, Arthur Meiner und Arthur Sellier teilgenommen. Über die dort geführten Verhand lungen und gefaßten Beschlüsse sind unsre Mitglieder durch die eingehenden Berichte des Börsenblatts unterrichtet worden. Der Verband der Kreis- und Ortsvereine hatte den Gesamtvorstand des Deutschen Verlegervereins auf den 22. Oktober 1906 zu einer Tagung nach Kassel eingeladen, in deren Mittelpunkt die Einrichtung von Sortimenter stammrollen stand. Ihr Vorstand war mit Ausnahme des leider durch Gesundheitsrücksichten verhinderten Herrn Alfred Bonz vollständig vertreten und hat seinen Standpunkt dahin zum Ausdruck gebracht, daß er die schwersten Bedenken gegen die Durchführbarkeit der Sortimenterstammrollen habe, daß er aber zunächst nicht in der Lage sei, eine bestimmte Stellung dazu einzunehmen, sondern dies erst nach weiterer Klärung der Angelegenheit tun könne. Auf den Impuls Ihres Vorstands hatte die letzte, am 12. Mai 1906 hier tagende 20. Hauptversammlung unsers Vereins einmütig eine auf die Vereinheitlichung des Biblio thekenrabatts abzielende Resolution angenommen. Jenem Ziel sind wir heute nahegerückt. Der Verein der Buch händler zu Leipzig hat durch einen sehr dankenswerten Be schluß der jüngern Zeit die letzte Lücke geschlossen, und Ihr Vorstand hat im festen Vertrauen aus Ihre Zustimmung und Unterstützung dem genannten Verein die Zusicherung ge geben, daß er für die Durchführung dieses Beschlusses, wenn cs nottäte, auf den Deutschen Verlegerverein zählen könne. So dürfen wir denn hoffen, daß die Kämpfe, die der gesamte deutsche Buchhandel dreißig Jahre lang unter der Führung des Börsenvereins und nicht ohne Erschütterungen für alle seine Teile um die gesunde Ordnung eines ver wilderten Kundenrabatts geführt hat, bald zu einem guten und friedlichen Ende geführt sein werden. In die Mühen und Gefahren und Narben dieses Streits haben sich Sorti ment und Verlag ehrlich geteilt; ihr voller, unmittelbarer Erfolg sollte allein dem Sortiment zugute kommen; an der Stärkung und erhöhten Aktionsfähigkeit des Sortiments sollten die andern Glieder des Buchhandels, als ihrem mittel baren Anteil an der gemeinsamen Errungenschaft, sich ge nügen lassen. So war es gemeint und gewollt, und so hat der Ver lag es selbstlos gehalten. Das Sortiment aber zeigt Neigung, sich zu einer neuen Bewegung, und zwar diesmal ohne und wider den Verlag anzuschicken. Es will zum ver minderten Kundenrabatt den erhöhten Verlegerrabatt, und die Zeichen mehren sich, daß auf dem Wege zu diesem Ziel ür einen großen und leider wachsenden Teil seiner Glieder die Rücksicht auf das eigne Interesse alles, die Rücksicht auf das Gedeihen des Verlags wenig oder nichts bedeutet. Wir erheben gegen diese Bewegung warnend unsre Stimme, und wir sprechen es offen aus, daß sie zum Still- tand kommen muß, wenn nicht die Eintracht und das Zu sammenwirken, denen der deutsche Buchhandel seine wirt schaftlichen Errungenschaften des letzten Jahrzehnts vor nehmlich verdankt und auf deren Erhaltung uns alles an kommt, Schaden leiden soll. Die mit dem Beginn dieses Kalenderjahrs in Kraft getretene Erhöhung des Buchdruckertarifs hat den Schultern des Verlags neue und zu einem Teile unabwälzbare Lasten gebracht. Ihr Vorstand hat sein Auge davor nicht verschlossen, aber er hat kein Veto dagegen eingelegt, weil es unter den obwaltenden Verhält nissen voraussichtlich ohne Wirkung geblieben wäre, und weil er von der sozialen und wirtschaftlichen Notwendigkeit der Tariferhöhung überzeugt war. Wohl aber will er im Hinblick auf die Zukunft dies eine aussprechen: Es hat sich im Anschluß an jene Verhandlungen über die Erneuerung des Tarifs bei der Gehilfenschaft im Buchdruckergewerbe das Streben gezeigt, die Einrichtung der sogenannten Lokal zuschläge schrankenlos zu verallgemeinern und damit für die Entlohnung der Gehilfen einen Stand so rasch wie möglich zu erreichen, der seinen Maßstab nicht mehr den Kosten einer unter normalen ökonomischen Bedingungen stehenden Lebenshaltung, sondern der wirtschaftlich erschwerten Existenz der großen und größten Städte entnimmt. Hier droht ganz besonders dem Bücher- und Zeitschriftenverlag eine Gefahr, auf die wir die maßgebenden Instanzen im Buchdruckerei gewerbe, auch im Interesse dieses Schwestergewerbes selbst, aufmerksam zu machen nicht unterlassen wollen. Ihrem Vorstand ist von mehreren Seiten nahegelegt worden, er möge in einer Generalerklärung — sei es für die Gesamtheit des am Bücher- und Zeitschriftenmarkt inter essierten Publikums, sei es für einzelne seiner Kategorien — ui-bi st orbi die aus der Vermehrung der Herstellungskosten resultierende Notwendigkeit einer allgemeinen Preiserhöhung der Bücher und Zeitschriften ankünden und begründen. Diesen Vorschlag überdenken heißt ihn unausführbar finden Gewiß wird mit der Eigenkraft eines wirtschaftlichen Ge setzes ein Ausgleich unabwendbar sein; aber dieser Ausgleich wird sich in so verschiedener Weise, Zeit und Stärke voll ziehen können und vollziehen, daß sich eine einheitliche Formel dafür nicht finden lassen wird. Überdies besorgen wir, daß eine solche Kundgebung auf dem Büchermarkt mehr Unruhe als Klärung, mehr Zweifel als Glaube Hervorrufen möchte. Über eine Eingabe, die wir wegen unrichtiger Hand habung des neuen österreichisch-ungarischen Zolltarifs an das Auswärtige Amt in Berlin gerichtet, und über die Antwort, die wir von diesem empfangen haben, ist von uns in Nr. 151 und 154 der »Mitteilungen« berichtet worden In Nr. 152 der »Mitteilungen« ist eine Eingabe ab gedruckt, die wir unterm 7. November 1906 wegen eines Schulbüchererlasses des Königlichen Provinzialschulkollegiums in Magdeburg dem Preußischen Kultusministerium unter breitet haben. Die Erwiderung darauf wird unfern Mit gliedern durch Abdruck in Nr. 160 der »Mitteilungen« zur Kenntnis gebracht werden. Wünsche und Vorschläge für die Einführung und Aus gestaltung eines Postscheckverkehrs im Deutschen Reiche haben wir dem Bundesrat unterm 20. Dezember 1906 in einem
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