Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070628
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190706287
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070628
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-28
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6564 vvrsendlatt f. d, Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 148, 28. Juni 1907. zwanglose Zusammenkunft zu gegenseitiger Begrüßung hatte die Teilnehmer am Vorabend, 22. Mai, im »Vamberger Hof- zu sammengeführt, wo auch die Damen der Bamberger Herren er schienen waren und Herr Bibliothekar Fischer (Bamberg), nach ihm auch der Bürgermeister die Gäste begrüßte. Dem Bericht von ?. 8. (vr. Paul Schwenke?) im Juniheft des -Zentralblatts für Bibliothekswesen- (Leipzig, Otto Harrassowitz) sei hier auszugs weise das Folgende entnommen: (Red.) Die Versammlung hatte auch wieder die Freude, mehrere Berufsgenossen aus dem Ausland bei sich zu sehen, alte Freunde aus Wien und Graz, Zürich und Stockholm; besonders erfreulich aber war die Anwesenheit des Leiters der Kongreßbibliothek in Washington Mr. Putnam, der sein Reiseprogramm um der Ver sammlung willen geändert hatte, leider aber doch in der Mitte des zweiten Tages wieder abreisen mußte. Die Verhandlungen fanden, da die Bibliothek keinen dafür geeigneten Raum besitzt, in der Aula des nahe gelegenen Alten Gymnasiums statt, die Herr Rektor Baier freundlichst zur Ver fügung gestellt hatte. Das Programm war nicht mit Gegen ständen belastet, die Anlaß zu großen prinzipiellen Debatten in sich bargen; aber man darf sagen, daß alle Referate die Auf merksamkeit der Versammlung in ungewöhnlichem Grade gefesselt haben. Nachdem am Morgen des 23. Mai der Vorsitzende die übliche Übersicht über das verflossene Jahr gegeben hatte, berichtete Herr Oberbibliothekar Fick-Berlin über die Erfahrungen des Auskunftsbureaus, ohne seinerseits die Ergebnisse der Auskunfts- crteilung zu rosig zu malen, aber mit treffenden Schlaglichtern auf die Lücken in den Bibliotheksbeständen und mit interessanten Ausblicken in die Zukunft, wie diese »Zentrale- der deutschen Bibliotheken für die Beseitigung jener Lücken nutzbar gemacht werden könnte. Nach Beendigung dieses Vortrags und der sich anschließenden Debatte siedelte die Versammlung in die Königliche Bibliothek über, wo in dem stimmungsvollen Saal Bibliothekar Fischer die stän dige Ausstellung der Zimelien zu einer höchst lehrreichen Veranschau lichung der handschriftlichen Schätze seiner Bibliothek erweitert hatte. Einen kurzen orientierenden Führer hatte er schon am Abend vorher den Teilnehmern überreicht, und nun gab er in geschlossener Rede die Hauptmomente aus der Entwicklung dieses Handschristen besitzes. Die vielfach neuen und überraschenden Zusammenhänge, die er aufwies, lassen ahnen, welchen Ertrag eine liebevolle und auf mehr als auf den allgemeinen Inhalt gerichtete Erforschung der Handschriftenbeständc für die BibliothekS- und Buchgeschichte zu bringen verspricht. Eine weitere Ausstellung, die er nur mit wenigen Worten einführte, hatte Herr Assistent Schottenloher im Lesezimmer der Bibliothek veranstaltet: eine Übersicht über die älteren Bamberger Drucke, besonders die schönen liturgischen Arbeiten von Pfeil und das möglichst vollständige Werk des Reformations druckers Erlinger, den er soeben in einer Monographie bearbeitet hat. Daß er die Aufmerksamkeit gehabt hat, diese der Bamberger Biblio thekarversammlung zu widmen, wurde von der Versammlung dank bar gewürdigt. Bei der Fülle der ausgestellten Handschriften und Drucke war es unmöglich, sie in der kurzen dafür angesetzten Zeit genügend zu studieren; doch haben dank der aufopfernden Freund lichkeit, mit der die Bamberger Kollegen und namentlich Herr Bibliothekar Fischer die Bibliothek jederzeit offen hielten und zur Erklärung bereit standen, die meisten Teilnehmer auch noch nachher eingehende Kenntnis davon nehmen können. Der Nachmittag führte die Versammlung noch einmal in der Aula des Gymnasiums zusammen, da Herr Professor Wtede- mann aus Erlangen sich in liebenswürdigem Entgegenkommen bereit erklärt hatte, die Weiß- auf Schwarz-Photographie der Ver sammlung durch Anschauung näherzubringen. Sie belohnte auch mit reichem Beifall die klaren Ausführungen und die Vor zeigung der Apparate und der von dem Jnstitutsdiener des Vor tragenden hergestellten Kopien. Gewiß werden viele der anwesen den Kollegen daraus Veranlassung nehmen, die Vorteile des Ver fahrens an ihren Bibliotheken auszunutzen. Der übrige Teil des Nachmittags ließ noch genügend Zeit zu einem Gang unter der sachkundigen und energischen Führung des Herrn Bibl.-Sekretär Pfeiffer durch die bemerkenswerten Kirchen (mit Ausnahme des Doms), die Profanbautcn und malerischen Winkel der Stadt. Er endete auf dem Michelsberg, dem ehe maligen Benediktinerkloster, wo sich angesichts des herrlichen Landschaftsbildes auch Gelegenheit bot, die dringend nötige Erfrischung einzunehmen. Am Morgen des zweiten Verhandlungstags waren die rein formellen Geschäfte der Generalversammlung des Verbandes deut scher Bibliothekare rasch erledigt, und Oberbibliothekar Geiger- Tübingen konnte nach einigen pointevollen Ausführungen über den neuerdings angegriffenen -Berufsbibliothekar- den Feldzug gegen die ärgerlichen Erscheinungen unter den Dissertationen der deutschen Universitäten beginnen, die unbezeichneten Sonder abdrucke, unvollständig eingereichten Abhandlungen, die die Bibliothek dann vollständig kaufen muß, oder solche, die unver ändert in Serienwerken erscheinen, als deren Bestandteile sie wieder den Etat der Bibliothek belasten. Nach längerer Debatte, in der manche neuen tatsächlichen Angaben zu der Frage gemacht wurden, wurde beschlossen, das spezielle vom Referenten gesammelte Material der Berliner Königlichen Bibliothek als der Zentral stelle für das Jahresverzeichnis der Universitätsschriften zu über weisen. Nach dem auf archivalischen Forschungen beruhenden Vortrag 0r. Schottenlohers über Bambergische Privatbibliotheken na mentlich der ältern Zeit (der vollständiger gedruckt werden wird, als er oorgetragen wurde) folgten noch einige interessante prak tische Mitteilungen: von Herrn Or. Jaeschke über ein für Bücher hallen geeignetes Verfahren, die Bestandsstatistik aufzunehmen und die jährliche Revision auszuführcn, ohne daß der Betrieb der Bibliothek gestört wird, und von Herrn Professor vr. Brunn- München (Tcchn. Hochsch.) über einen von ihm erdachten Ver such, durch Aneinanderreihen von Zetteln (Zettelketten) die Übersichtlichkeit des Blattkatalogs mit der Beweglichkeit des Zettelkatalogs zu verbinden. — Wegen vorgerückter Zeit mußte der Vorschlag, eine Abänderung des Erlasses vom 8. Januar 1890 (Jahrb. 1. S. 128 f.) Nr. 4 (Druckschriften) in Anregung zu bringen, noch zurückgestellt und auf die Verlesung des Berichts der Kommission für offizielle Drucksachen verzichtet wer den. Letzterer wird in den Verhandlungen gedruckt werden, auch wurde der Vereinsausschutz beauftragt, die weiter nötigen Schritte zu tun. Über den Stand der Rabattangelegcnheit wurde im Namen der Rabattkommission von Herrn Oberbibliothekar Schnorr v. Carolsfeld-MUnchen kurz berichtet. Als dann unter vr. Pfeiffers Führung der Besuch des Doms, zu dem am Tage vorher die Zeit nicht ausgereicht hatte, nach geholt war, konnte man sich im Bewußtsein der getanen Arbeit im Bamberger Hof zum gemeinsamen Mahle niederlassen. Nach dem Mahle blieb noch Zeit, auf die -Altenburg- hinaufzusteigen und wenigstens einen Blick auf die eben noch von der Sonne beleuchtete reizvolle Umgebung Bambergs zu werfen. Im Saale saß man dann lange bei ernsten und scherzenden Reden, bei denen wieder Oberbibliothekar Geiger der Mittelpunkt war, beisammen. Für Sonnabend war von den beiden in Aussicht genommenen Ausflügen der nach Kloster Banz und Stafselberg gewählt worden; indessen mußte sich bei der hohen Temperatur die Mehrzahl darauf beschränken, von Banz aus die herrliche Aussicht auf das Maintal zu genießen und lediglich durch die Betrachtung der ge waltigen Jchthyosauren der Petrefaktensammlung mit der Scheffel- schen Muse in Verbindung zu treten. Nur einige Kollegen ließen es sich nicht nehmen, auch dem Einsiedelmann von Staffelberg einen Besuch abzustatten. Der Abend sah die beträchtlichen Reste der Versammlung noch in Bamberg beisammen. In der Nacht oder am andern Morgen traten auch sie die Heim- oder Weiter reise an, alle voll Dankbarkeit für das, was sie in Bamberg mit erleben und mitgenießen durften. Die Verhandlungen der Versammlung werden voraussichtlich im August-Septemberhest des Zentralblattes erscheinen. Bamberg, 26. Mai 1907. ?. 8. -Tphynx-, Bereit» jüngerer Buchhändler Hamburg- AltonaK. — Am Dienstag den 2. Juli findet im VeretnSlokal, Storms Restaurant, Schauenburgerstraße 33, Hauptversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Wahl eines zweiten Vor sitzenden, 2. Verschiedenes. Vorher, pünktlich 8'/z Uhr: Gemeinschaftliches Essen. Nach der Hauptversammlung: Kommers. Der Vorstand.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder