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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-08-19
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1902
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- Deutsch
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6506 Nichtamtlicher Teil. ^ 191, 19. August 1902. beschäftigen; auch einen größeren Roman aus dem Leben der Uralkosaken soll er beendet haben. — Als Antwort an seine Kritiker veröffentlichte P. Boborykin eine Broschüre unter dem Titel -Die wahren wissenschaftlichen Kenntnisse». — P. Struve, der bekannte russische Sozialpolitiker, Herausgeber der bei J.H. W.Dietz Nachfolger in Stuttgart erscheinenden russischen Zeitschrift Oswoboschdenije (Befreiung), arbeitet seit mehreren Jahren an einem Werke über die wirtschaftlichen Verhältnisse zur Zeit der Leibeigenschaft. Eine Broschüre über Leibeigenschaftsstatistik ist bereits erschienen. In Warschau erschien der 4. Band von Swienzickis »Geschichte der allgemeinen Littcratur- in polnischer Sprache. — Die Summe, die H. Sienkiewiczs Verehrer ihm zu seinem Schriftsteller-Jubiläum spendeten, betrug 107 183 Rubel, von denen 81 S04 Rubel für den Ankauf und die Einrichtung des ihm geschenkten Landguts verwendet wurden. — Die Schriftstellerin Elise Orzeszko überließ ihr im Gouvernement Grodno liegendes Landgut der dortigen landwirtschaftlichen Gesellschaft als Eigentum. — Der bekannte Rcchtsgelehrte und Publizist W. Spasowicz veröffentlichte in polnischer Sprache »Die lebenden polnischen Schriftsteller». — Der Professor der Moskauer Universität R. Brandt beendete ein dem Andenken des böhmischen Dichters und Panslavisten Jan Kollar gewidmetes größeres Werk. Weressajew, dessen Aufzeichnungen eines Arztes so viel Auf sehen erregten, schrieb neuerdings eine Erzählung »Auf der Estrade». Er behandelt darin das interessante Thema vom Verhältnis des Publikums zum Schriftsteller. — Maxim Gorjkij hat durch seine schriftstellerischen Arbeiten bereits so viel verdient, daß er sich in der Nähe von Arsamas an der Wolga ein Land gut kaufen konnte. — In den hinterlassenen Papieren des ver storbenen Gläb Uspcnskij fand man einen charakteristischen Brief russischer Arbeiter, der folgendermaßen lautet: »Wir, des Lesens kundige und unkundige Arbeiter, lasen und hörten Ihre Bücher vorlesen. Was Sie darin über uns geschrieben haben ist so wahr, daß wir meinen, kein gebildeter, gutherziger Mensch, der Ihre Bücher liest, wird unserm freudlosen Leben seine Teilnahme ver sagen». — Erinnerungen an Gläb Uspenskij schreiben gegenwärtig Michailowskij, Protopopow und Abramow. — Die Tschernigowsche Oeffentliche Bibliothek beschloß, einen Gläb Uspenskij-Fonds zu stiften und aus dessen Zinsen alljährlich populäre Schriften anzu schaffen; auch soll Uschenskijs Bildnis im Bibliotheksaal an gebracht werden. I. Mamontow hat einen Katalog der vom Ministerium der Landwirtschaft und Reichsdomänen herausgegebenen Werke über Land- und Forstwirtschaft ediert. (60 K.). — A. Schewcljow, Mitglied der Moskauer bibliographischen Gesellschaft, verfaßte ein Haudbuch der Bücherbeschreibung. — In Wolffs -Nachrichten wurde eine praktische Neuerung »Fragen und Antworten» ein- gesührt. Die Leser dieser Zeitschrift können Fragen stellen, die in den folgenden Nummern von andern Lesern beantwortet werden. Es handelt sich dabei natürlich nur um wissenschaftliche, littera- rische, bibliographische und ähnliche Fragen von allgemeinem Interesse. Diese Einrichtung hat Anklang gefunden und wird fleißig benutzt. Abgesehen davon bringen Wolffs »Nachrichten in jeder Nummer auch einen »Briefkasten-, worin die Sortiments und Verlagsbuchhandlung M. O. Wolfs Anfragen über speziell buchhändlerische Angelegenheiten: Bücherpreise, Titelangaben, Vorschläge zur Auswahl speziell gewünschter Werke u. dgl. beantwortet. Diese Einrichtung ist in Rußland deshalb von großem Wert, weil dort im Innern des Reichs das bücher bedürftige Publikum nur sehr ausnahmsweise einen Buchhändler findet, der ihm auf solche Fragen kompetente Antworten erteilen kann. (Schluß folgt). Kleine Mitteilungen. Nachtrag zum Verzeichnis der Bücher und Schriften über den Burenkrieg und die Vurenrepubliken (vgl. Nr. 163 und 164 d. Bl.). — Lsrisbts, awtlioüs, äsr Lsnsrals äs la Lszq Lrauts unä Lisbsn- bsr^, sorvis anäsrs Orlruväsn übsr äsv sääakrilravisobsv LrisA, rvslsbs äis Vsrtrstsr äsr Laren in Luropa irürrlieb smpkangen babsu. Osutsob brsZ. von L. Lsborvaltsr. Nünobsn 1902, ä. L. Lsbroann. 60 Lls^, L., Lüäakrilra, visäsräsutsob! Nüvsbsv 1898, ä. L. Lsümano. (Lampt um ä. Osutsebtum 8. 17.) 1 Längs, k., Lursnlisäsr. Osw Lgläsnvollrs unä seinem rvüräigsn Ltaatsprüsiäsntsn gswiämst. Orssäsn 1901, L. Lisrson. 1 ; gsb. 2 Lalüsnborst, 6., Ois 8släsa vom Vaal. Lins Lssobiobts ans äsm snäatrikanisobsn Lrisgs. Iler rsitsrsn äugsnä nnä äsm Volles srräült. Nit 4 Liläsrn n. 1 Karts. Lrssäsn 1901, ^.lsLaväsr Kodier. Leb. 4 Lisnbarä, L., Lursnlisäsr. Lsrlin 1901, 8. 6. Ns^sr. (Llng- sobrittsn ä. Lsiwat, 8. 2.) 50 H. Fachverband für die wirtschaftlichen Interessen des Kunstgewerbes. — Unter diesem Namen hat sich in Berlin im Frühjahr (in Versammlungen vom 12. März und 8. April 1902) eine Vereinigung von Angehörigen verschiedener Arten des Kunstgewerbes gebildet. Der Zweck des Verbandes ist die Wahrnehmung der wirtschaftlichen und handelspolitischen Interessen der Kunstgewerbe. Bei der großen Verschiedenheit der einzelnen Zweige und Techniken des Kunstgewerbes ergab sich die Notwendigkeit der Bearbeitung von auftauchenden Fragen in besonderen Fachgruppen. Von solchen wurden 22 gebildet und und jede mit zwei Ausschußmitgliedern besetzt. Der Vorstand besteht aus den Herren Otto Schulz, Bronzewaarenfabrikant, Vor sitzender, 8.O., Naunynstraße 69; — A. Friederichsen i/Fa. Kimbel L Friederichsen, Kunsttischlereibesitzer, stellvertretender Vorsitzender, 8., Uorkstraße 43; — Hermann Hirschwald i/Fa. Hohenzollern Kunstgewerbehaus, Schriftführer, ^V., Leipzigerstraße 13; — G. Collin i. Fa. W. Collin, Hofbuchbinder, stellvertretender Schriftführer, IV., Leipziger Straße 19; — H. Kayser i. Fa. E. Kayser, Schatz meister, Vk., Leipziger Straße 124. — An Kommissionen für all gemeine Stoffgebiete und Tagesfragen wurden fünf gebildet, und zwar 1. für Zolltarif und Handelsverträge, 2. für Ausstellungs fragen, 3. für Schutz des gewerblichen und geistigen Eigentums, 4. für öffentliche Kunstpflege und Sachverständigenwesen, 5. für Agitation. — Die Mitgliedschaft des Verbandes haben bis jetzt 127 Berliner Firmen erworben. — lieber die Einrichtung und bis herige Thätigkeit des Fachverbandes berichtet Nr. 1 der »Mit teilungen» des Verbandes, die soeben ausgegeben worden ist. — Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin iV., Leipziger Straße Nr. 13. Aus dem Antiquariat. — Die Bibliothek des f Herrn Bundesrichters Or. jur. Hafner in Lausanne, wohl die umfang reichste juristische Privatbibliothek der Schweiz, ist in den Besitz des Schweizerischen Antiquariats (Albert Raustein) in Zürich übergegangen. Dieselbe Firma erwarb vor kurzem auch die sehr ansehnliche Bibliothek des bekannten st Staatsrechtslehrers Professor Or. Gustav Vogt. Personalnachrichten. Professor vr. Wilhelm Wundt, Leipzig. — Am ver gangenen Sonnabend feierte der hervorragende Gelehrte Professor Or. Wilhelm Wundt, Lehrer der Philosophie an der Universität Leipzig, seinen siebzigsten Geburtstag. Wilhelm Wundt ist am 16. August 1832 in Neckarau in Baden geboren; er studierte in Heidelberg, Tübingen und Berlin, lehrte und lehrt in Heidelberg, Zürich und (seit 1875) in Leipzig. Er gilt als der hervor ragendste experimentelle Psychologe Deutschlands und ist einer der Begründer dieser wichtigen, an Bedeutung und Einfluß nahme auf zahlreiche Nachbargebiete stets wachsenden Disciplin. Das philosophische Studium und die Naturwissenschaften hat er einander näher gebracht, der »Metaphysik- neue Grundlage und Richtung gegeben, zahlreiche scharfsinnige Experimente zur Er forschung des menschlichen Sinnenlebens hat er durchgeführt und zum Teil die hierzu erforderlichen Apparate selbst erdacht und gebaut. Von seinen zahlreichen Schriften seien hier folgende her vorgehoben: Lehre von der Muskelbewegung; — Beiträge zur Theorie der Sinneswahrnehmung; — Lehrbuch der Physiologie des Menschen; — Vorlesungen über die Menschen- und Tierseele; — Untersuchungen zur Mechanik der Nerven und Nervencentren; — Die physikalischen Axiome und ihre Beziehung zum Kausal prinzip; — Handbuch der medizinischen Physik; — Grundzüge der physiologischen Psychologie; — lieber die Aufgabe der Philo sophie in der Gegenwart; — Ueber den Einfluß der Philosophie auf die Erfahrungswissenschaften; — Logik; — Essays; — Ethik; — System der Philosophie; — Grundris der Psychologie; — Völkerpsychologische Untersuchung der Entwicklungsgesetze von Sprache, Mythus und Sitte; — Philosophische Studien. Hochschul-Lehrämter. — Als Nachfolger Pettenkofers und dessen früh verstorbenen unmittelbaren Nachfolgers H. Büchner auf dem Lehrstuhl für Hygiene an der Universität München ist Hofrat Professor Or. Max Grub er berufen worden, der seit 1891 an der Wiener Universität als ordentlicher Professor wirkt. Herr Hosrat Gruber hat den Ruf angenommen. Zum Direktor der neu errichteten agrikultur-botanischen Anstalt in München wurde der Regierungsrat am kaiserlichen Gesund heitsamt in Berlin Herr vr. Hiltner ernannt. Als ordentlicher Professor für Dermatologie und Syphilis wird Herr Professor Or. Gustav Riehl von der Universität Leipzig, wo er seit 1896 lehrt, zum Beginn des Wintersemesters an die Universität Wien gehen. Professor Riehl wird dort die Klinik des Hofrats Or. Kaposi übernehmen, dessen Assistent er in den Jahren 1880 bis 1884 gewesen ist.
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