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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1907
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- Ausgabe
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- 1907-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1907
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- Deutsch
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6680 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 151. 2. Juli 1S07. muß, die ihr diese Lebensfähigkeit den gesteigerten An sprüchen der Gegenwart gegenüber gewährleisten, und die Einsicht, daß das Sortiment sich den kaufmännischen Blick aneignen muß, seine Ware, seine Bezugsquellen und seine Kundschaft richtig auszusuchen, und daß es sich vor Zersplitterung hüten, vielmehr konzentrieren muß. Dazu gab schon die immer noch anhaltende starke Produktion — wenn nicht Überproduktion — des Verlagsbuchhandels, die sich, wie bekannt, auf fast 30 000 neue Werke erstreckte, begründeten Anlaß. Unter diesen Büchern befanden sich er heblich weniger sogenannte »Schlager« als in den Vorjahren. Als charakteristisches Merkmal verlegerischer Tätigkeit, in dem sich gewissermaßen der Zug der Zeit spiegelt, mag die Vor liebe für Sammelwerke, hauptsächlich naturwissenschaftlichen Charakters, für Neudrucke gediegener, trotzdem aber fast vergessener Werke aller Zeit, sowie für Bücher gelten, die sich auf die Kunst und auf die Erweckung des Kunstsinns schon beim Kinde beziehen. Auch für das Sortimentsgeschäft war das Jahr 1906 der Nachfolger des Vorjahrs in günstigem Sinne; aber wie damals ist dieses Prädikat nicht absolut, sondern relativ zu verstehen. Denn der schwere Konkurrenzkampf, den dieser Geschäftszweig nicht nur unter sich, sondern auch, und hauptsächlich, mit den kleinen und großen Eindringlingen, den »Bücher«-Händlern und den Warenhäusern, zu bestehen hatte, ist noch nicht ausgefochten. Die Rechtsprechung ist außer stände gewesen, den gewünschten Schutz zu gewähren, die bestehende Gesetzgebung hat versagt, und ernstliche Sorgen für die Zukunft sind begründet. In Stuttgart gelangten im Jahre 1906 zum Versand: als Frachtgut 5 328 260 Lx, mehr als im Vorjahre 586 420 LZ als Eilgut 234 610 „ ., 4 530 „ Summa 5 562 870 LZ, „ „ „ „ 590 950 LZ Hiervon gingen nach reichsdeutschen Plätzen, und zwar: nach Leipzig 4 507 480 LZ, mehr als im Vorjahr 528 730 LZ „ Elsaß 195 570 „ 36 140 „ Summa 4 703 050 LZ, ., „ „ „ 564 870 LZ nach dem Ausland, und zwar: nach Wien 573 490 LZ, mehr als im Vorjahr 31420 LZ nach der Schweiz 286 330 „ weniger „ „ „ 5 330 „ Summa 859 820 LZ, mehr „ „ „ 26 090 LZ Wenn es auch vermessen wäre, aus diesen trocknen Zahlen ohne weiteres auf einen erfreulichen Aufschwung zu schließen, so läßt sich doch zweifellos das eine erkennen, daß es im süddeutschen Buchhandel auch im abgelaufenen Vereinsjahre an Unternehmungsgeist, Fleiß und Regsamkeit, trotz der im Buchhandel, wie in den meisten Erwerbs zweigen, immer schwieriger werdenden Berufsarbeit nicht gefehlt hat. Der Kassenbericht, vorgetragen von E. Mohrmann- Stuttgart, ergab infolge der mäßigen Ansprüche, die das vergangne Jahr an die Kasse stellte, ein günstiges Bild des Vereinsvermögens. — Die ausscheidenden Ausschußmitglieder O. Petters-Heidelberg und G. Liebermann-Karlsruhe wurden durch Zuruf in ihren Ämtern aufs neue bestätigt. * Nach kurzer Pause folgte die Generalversammlung des Württembergischen Buchhändlervereins unter Leitung seines Vorsitzenden E. Mohrmann-Stuttgart. Aus dem Jahresbericht mag erwähnt werden, daß die Mit gliederzahl fast konstant geblieben ist und der Verein keins seiner Mitglieder durch den Tod verloren hat. Dagegen wurde das Hinscheiden eines hervorragenden Berufsgenossen, der nicht dem Verein angehörte, v.-. Karl Trübner-Straßburg, erwähnt, dessen ganz besondere Verdienste um den gesamten deutschen Buchhandel in diesem Blatte bereits gewürdigt worden sind. Das Andenken dieses Verstorbenen und des dahingeschiedenen Vereinssekretärs Krüger wurde durch Er heben von den Sitzen geehrt. — Den Kassenbericht trug der Vereinskassierer Konstantin Wittwer-Stuttgart vor, der einen günstigen Stand der Kasse feststellen konnte. — Die aus dem Ausschuß ausscheidenden Herren Hermann Aigner-Ludwigsburg und Konstantin Wittwer-Stutt gart wurden durch Zuruf wiedergewählt. Eine längere Beratung erforderte die Beantwortung der Zuschrift des Kgl. württembergischen Staatsministeriums vom 11. Mai 1907, wonach die in den andern Bundes staaten getroffenen Lieferungsbestimmungen (Gewährung eines Rabatts von 7r/zO/<, an Bibliotheken mit einem jähr lichen Vermehrungsetat von 10 000 im Interesse einer einheitlichen Regelung in ganz Deutschland auch für Württemberg Giltigkeit haben sollen. Die Versammlung mußte, wenn auch schweren Herzens, den geforderten Rabatt genehmigen. Nachdem noch einige interne Angelegenheiten durch beraten waren, konnte der Vorsitzende die Versammlung um 12l/z Uhr schließen. » Der nach den langen Sitzungen wohlverdiente Früh schoppen wurde im Restaurant Koppenhöfer eingenommen, worauf eine Anzahl Teilnehmer eine Automobilfahrt in die entzückende Umgebung Stuttgarts unternahm. Unter sehr starker Beteiligung — der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt — fand nachmittags 5 Uhr ein Festmahl im Hotel Marquardt statt. Der reiche Silberschatz des Hauses schmückte die Tafel, bei der ferner die Rose in allen Farbennuancen eine vornehme und geschmackvolle Dekoration abgab. Im Nebensaal erklangen die heitern Weisen der beliebten Kapelle Brauer. Das Präsidium führte der zweite Vorsitzende des süddeutschen Vereins Otto Petters-Heidelberg, der auch den ersten Toast ausbrachte. Er feierte den Herrscher des schönen Württemberger Landes als Schirmherrn und Förderer des Buchhändlerstandes und mit ihm Kaiser Wilhelm, der das schneidige deutsche Schwert in seiner starken Faust hält zum Schutze aller Werke des Friedens. Die patriotischen Worte, die in einem Hoch auf Kaiser und König ausklangen, fanden bei der Festversammlung begeisterten Widerhall; die Nationalhymne wurde stehend angehört. — Der zweite Redner, Anton Hoffmann - Stuttgart, in seiner neuen Würde als Vorstand des Stuttgarter Buchhändlervereins, stellte fest, daß nicht nur der Güterverkehr, wie bei der Vormittagsversammlung berichtet worden, gestiegen sei, sondern auch der buchhändlerische Personenverkehr, wie die zahlreiche Tafelrunde beweise, die uns selbst Leipziger Gäste gebracht habe. Er hieß die Kollegen, die aus nah und fern zur Messe herbeigeeilt waren, herzlich willkommen und widmete ihnen ein freudig aufgenommenes Hoch. — Ernst Mohr mann - Stuttgart bezeichnete sich im weitern Verlauf des Mahles als ständigen »Autorenredner«, dem schon seit einer Reihe von Jahren die Aufgabe zugefallen sei, Künstler und Autoren, Schriftsteller und Redakteure zu begrüßen und zu feiern. Er hoffe, heute seine Abschiedsrede für diese offizielle Programmnummer halten zu dürfen. Nach einem Rückblick auf die letzten Jahre, bei dem er seine heute noch in lebhafter Erinnerung stehende »Leimtiegelrede« streifte, feierte er das Verhältnis der Autoren, der geistigen Kraft, zu den Verlegern, der materiellen Kraft, und widmete sein Glas dem weiteren Fortbestehen dieses glücklichen Ver hältnisses der beiden treibenden Kräfte. — Gustav Lieber mann, Karlsruhe, dankte darauf den Stuttgartern für die freundliche Einladung, der die auswärtigen Buchhändler, und namentlich die Badenser, stets gern Nachkommen. Und wie sich das Badener Land an Württemberg anschmiege und
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