^ 213, 12. September 1907. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8993 VK. wird der Als eine feine künstlerisch-poetische Verherrlichung unseres niedersächsischen Bauernstandes Heidjer-Kalender 1908 Lerausgeber: Hans Müller-Brael-Zeven noch in diesem Monat zum fünften Male seinen Weg antreten. Der Herausgeber hat es verstanden, in seinem Kalender das vornehmste niedersächsische Jahrbuch zu schaffen, das sein Material nur aus dem ureigensten niedersächsischen Volksleben geschöpft hat. Der Kalender wird deshalb nicht nur für jeden Niedersachsen interessant sein, er wird ihn auch innerlich packen, alte Erinnerungen an Jugend und Leimat wecken und so seine sich gesetzte Aufgabe, alte niedersächsische Art und Sitte hochzuhalten und zu befestigen, voll und ganz erfüllen. In zwölf meisterhaft entworfenen Monatsbildern führt der junge Maler Theodor Herrmann einige der schönsten Momente im Leben des niedersächsischen Bauern vor. Die heiligen drei Könige, Winterarbeit und -Lust, Pflügen, Kirchgang, Maientanz, Heuernte, Hundstagstreiben der Jugend, Getreide- Ernte, Torfstich, Kartoffel-Ernte, Schweineschlachten und Weihnachtsfreude ziehen in Bildern vorüber. Nur das Auge eines mit dem niedersächsischen Leben engvertrauten, tief empfindenden Künstlers konnte Mühen und Freuden der Landbevölkerung so festhalten, wie Theodor Herrmann es getan. Jeder wird sich mit aufrichtiger Freude in diese Schöpfungen vertiefen. Im textlichen Teil bringt der Herausgeber zunächst eine sehr lesenswerte Abhandlung über niedersächsische Bauerntruhen. Sieben Abbildungen künstlerischer Entwürfe und Ausführungen alter und neuer Zeit schmücken diesen Abschnitt. Ein mit nicht weniger als 18 Abbildungen von wundersamem Reiz bereicherter Artikel führt in den Werdegang und die Ziele Theodor Herrmanns ein. Schon die Abbildungen (Bilder, Möbel, Kunststickereien) zeigen ihn als einen Könner von großer Eigenart, der berufen ist, dem kunstgewerblichen Leben Niedersachsens große Anregungen zu geben. Auch die Zeilen über die Wandbehänge in der St. Wilhadikirche zu Stade werden für jeden interessant sein. Im unterhaltenden Teil werden ein paar prächtige plattdeutsche „Döntjes" und eine reiche Gabe niedersächsischer Dichtungen lebender Dichter geboten. Erwähnt sei nur die herrliche Ballade „Die Hundertjährige" von Lulu von Strauß und Torney, dann die „Erntelieder" von Franz Evers und das köstliche „Muufch, Muusch, komm herut" von Iven Kruse, „Dat Kaffeedrinken" vvn August Bister u. v. a. So bildet der neue Jahrgang für alle, die ein Interesse an deutschem Wesen haben, einen Born tiefer Freude. Nicht nur der niederdeutsche Landmann und Städter, der in aller Welt zerstreute Niedersachse. jeder Deutsche greift gern zu diesem Denkmal deutschen Volkslebens. Seine vornehme Ausstattung und der billige Preis sichern dem Heidjer-Kalender weiteste Verbreitung. Jedes Sortiment sollte seine Bestellung baldigst aufgeben, die Erfolge sind gerade bei diesem prächtigen Jahrgange gewiß. — Preis: M. 1.— ord., M. —.75 no., M. —.70 bar. Bei Partiebezug 13/12. - Da der Kalender schon Mitte September erscheint, erbitte ich die Bestellungen möglichst direkt per Post. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. 1174