213, 12. September 1907. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9005 2 2 2 (^^Lulsche (Verkage-Lknskatt Leipzig Gerkin T> Demnächst erscheinen: Zwei gehaltvolle Noman-Neuig- keiten von Schweizer Autoren Bruchstücke aus den Memoiren des Chevalier von Roquesant Herausgegeben und geordnet von Grethe Auer Geh. M. 5.— ord., M. 3.75 netto, M. 3.35 bar; geb. M. 6.— ord., M. 4.50 netto, M. 4.10 bar Freiexemplare 11/10 (Einband berechnet) Bei Vorausbestellung bis Erscheinen 40°/g und 7/6 C^ie Dichterin, in literarischen Kreisen bereits rühmlich bekannt durch ihre bei A. Francke in Bern erschienenen „Marokkanischen Erzählungen und Sittenbilder", bewegt sich hier auf einem ganz neuen Gebiete. Das Werk bietet farbenprächtige Bilder aus dem Paris und Frankreich Ludwigs XIV. im Rahmen einer originell ersonnenen, reich bewegten Handlung, die uns in die verschiedensten Schichten der Bevölkerung, in das kulturelle und religiöse Leben im verfallenden „goldenen Zeitalter" des „Sonnenkönigs" tiefen Einblick gewinnen läßt. Besonders lieb wird dem Leser der Roman durch die schlicht edle Gestalt des Helden, des Chevalier von Roquesant, dessen Memoiren die Dichterin heraus zugeben fingiert. Das Ganze ist eine künstlerisch voll gelungene, durchaus originell wirkende Ver schmelzung von kulturhistorischer Darstellung und biographisch-historischem Roman. Es ist recht ein mal wieder ein Buch für die Gemeinde der großen Schweizer Meister Gottfried Keller und Konrad Ferdinand Meyer, die für einen Hinweis auf Grethe Auers „Chevalier von Roque sant" dankbar sein wird. Das Schweizerdorf Ein Roman von Viktor Frey Geh. M. 5.— ord., M. 3.75 netto, M. 3.35 bar; geb. M. 6.— ord. M. 4.50 netto, M. 4.10 bar Freiexemplare 11/10 (Cinband berechnet) Bei Vorausbestellung bis Erscheinen 40°/g und 7/6 ^><Lir möchten auf diesen Volksroman unsere Schweizer Kollegen im Sortiment ganz besonders aufmerksam machen. Das Buch wird in der Schweiz gewiß Aufsehen erregen und dort leb haft besprochen und gekauft werden. Llnter dem Pseudonym „Viktor Frey" verbirgt sich eine im öffentlichen Leben des Landes viel bekannte Persönlichkeit. Ohne je in trocken belehrenden Ton zu verfallen, weiß der Verfasser seinen Volksgenossen — und nicht bloß diesen — durch sein an lebendig gesehenen Menschen und interessanter Handlung reiches Werk anschaulich zu machen, daß die Wohl fahrt des Volkes nur auf den Bahnen gesunden, besonnenen Fortschritts zu erreichen und zu suchen ist. Auch über die Grenzen des Schweizerlandes hinaus wird das Buch viel beachtet werden, denn es schließt sich würdig der langen Reihe der guten Schweizer Dorfromane an, die ihre glänzendste Höhe in Jeremias Gotthelf erreicht hat.