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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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218, 12. September 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8979 1898 S. 281; Internationaler Verlegerkongreß 1901, W 38, 47, 175, 177, 203; Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 1902, S. 490, 1903 S. 1004, 8305, 1904 S.5200, 1905 S. 5544, 1906 S. 2004, 1907 S.2292; Rseusil äss Oonvsvtions st Draitös eonovrnant I» propriötö littsrairs st »rtistigns sts. Borns 1904. Diese Stellen hier im Wortlaut anzuführen, würde zu viel Raum beanspruchen. Fr. I. Kleemeier. Kleine Mitteilungen. Unaufgeschntttene Bücher. — Zu dem in Nr. 210 d. Bl. mitgetctlten Mahnruf eines Bücherlesers erhalten wir folgende, die Interessen des Buchhandels wahrnehmende Zuschrift: Die Frage, warum so viele deutsche Verleger ihre Bücher un- ausgeschnitten in den Handel bringen, wird in dem Mahnruf von allen Seiten erörtert und bekrittelt, es läßt sich aber vom fach männischen Standpunkt manches dagegen sagen. Da heißt es z. B.: »Oder fürchtet man etwa, daß ein Leser einen Blick in ein Buch werfen und es später nicht kaufen könnte? Diese philisterhafte Ängstlichkeit verdiente wirklich, daß sie zu Grunde ginge.» Nur gemacht Ein Buch verliert bekanntlich seinen Hauptreiz, wenn man es durchgelesen hat. Die Verleger geben die meisten ihrer Verlagswerke den Sortimentsbuchhandlungen in Kommission und die Sortimenter machen vielen ihrer Kunden Auswahlsendungen, die oft wochenlang in Händen der Kunden bleiben. Liegt hier nicht die Gefahr sehr nahe, daß manches Buch, wenn es aus geschnitten ist, gelesen und — nicht gekauft wird? Daß man durch unaufgeschnittene Bücher diesem Mißbrauch zu begegnen sucht, darin liegt meines Erachtens keine philisterhafte Ängstlichkeit, sondern eine berechtigte und gesunde Vorsicht, die zuweilen ganz am Platz ist. Der Artikelschreibcr hat sicher keine Ahnung davon, was ein Verleger oft nicht alles für Ladenhüter als Rcmittenden zurücknehmen muß. Kämen alle broschierten Bücher ausgeschnitten in den Handel, so wäre die Zahl solcher Remittenden- Exemplare, die im Innern allerhand Spuren des »Gelesenseins zeigen, sicher keine zu kleine. Und welcher Sortimenter soll der- artige Bücher noch als neu verkaufen? Dann sagt der Artikelschreiber: -Was schadet es denn, wenn der weiße Rand (durch das Beschneiden der Broschüre) kleiner wird; der Buchbinder braucht ja nicht noch mehr abzuschneiden, falls man den Band überhaupt noch binden läßt». Demnach wäre es also nicht nötig, ein beschnittenes Buch nach dem regelrechten Einbinden noch einmal zu beschneiden. Jeder Fach mann ist darüber andrer Ansicht. Nehmen wir einmal als Beispiel an, ein solches Buch soll später mit Goldschnitt versehen werden; kein Buchbinder würde imstande sein, ein Buch mit einem der artigen Schnitt zu versehen, ohne die Schnittflächen vorher wieder durch Beschneiden und Schaben zu spiegelblanken Flächen um gearbeitet zu haben. In dem Artikel wird ferner der Vorschlag gemacht, die Buchhändler mögen sich selbst eine Schneidemaschine anschaffen, um die Bücher gegen eine kleine Gebühr zu beschneiden. Gegen diesen Vorschlag wäre nichts einzuwenden, solange es sich um fest verkaufte Bücher handelt. Nicht alle Verlags- broschuren sind aber geheftet und bei den nicht gehefteten Büchern würden nach dem Ausschneiden die inner» Bogenteile beim Lesen herausfallen. Also auch hier wieder ein Übelstand. Betrachten wir die Sache vom objektivem und fachmännischen Standpunkt aus zugleich, so muß zugegeben werden, daß das Ausschneiden der einzelnen Bogen für den Leser eine lästige Arbeit ist. Daran sind aber nicht die Verleger schuld, sondern die ganze Art des Büchervertriebs. Alle broschierten Bücher zu beschneiden, wäre nicht allein aus den von mir erwähnten Gründen nicht empfehlenswert, sondern auch eine Reihe andrer Bedenken fachlicher Natur würden sich sofort dagegen erheben. Ich erinnere beispielsweise nur an die von den Kunstbuchbindern verpönte Drahtheftung, die sich, wenn alle Bücher beschnitten in den Handel kämen, erst recht einbürgern würde. Bei mit Draht gehefteten Büchern müssen vor dem Einbinden die Drahtklammern entfernt werden. Es ist dabei fast nicht zu vermeiden, daß hierbei Bogen beschädigt und ausgebessert werden müssen. Haben die Drahtklammern bereits zu rosten begonnen, so zeigen uns Rostflecke im Papier, wo die Drahtklammern gesessen haben. Alles das trägt dazu bei, einen gediegenen Bucheinband zu verunzieren. Wenn einmal mit dem unaufgeschnittenen Buche aufgeräumt werden soll, so muß auch das kaufende Publikum dazu beitragen, daß Wandel geschaffen wird, indem es nur gebundene Bücher annimmt. Die deutschen Großbuchbindereien stehen vollständig auf der Höhe der Zeit und sind in der Lage, für wenig Geld einen Bucheinband Herstellen zu können, besonders wenn es sich um Massenauflagen handelt. Also statt der befehdeten unaufgeschnittenen Broschüren lieber überall einen einfachen Verlegerband, das müßte die Losung des lesenden Publikums sein, der die Herren Verleger gewiß folgen würden. Auch den Wünschen der Kunstbuchbinder könnte hierbei Rechnung getragen werden, indem man alle bessern Bücher aus schließlich mit Faden heften würde. Wenn wir dieses angestcebte Ziel einmal erreicht haben, dann werden aber auch die Sorti menter in ihrem eigenen Interesse nicht mehr die AuSwahl- sendungen wochenlang in den Händen der Kundschaft belassen dürfen. Albert Sanguinet-Barmen. SluSkunftSbureau der deutschen Bibliotheken. — über das vor zwei Jahren an der Königlichen Bibliothek in Berlin eingerichtete »Auskunftsbureau der deutschen Biblio theken und seine Suchliste- hat dessen Vorsteher, Ober bibliothekar Or. Fick-Berlin, auf dem diesjährigen Bibliothekartage einen Vortrag gehalten, der nun im »Zentralblatt für Bibliotheks wesen- vorliegt und manches Interessante enthält. Es handelt sich um eine Einrichtung, die es einem jeden ermöglicht, zu erfahren, an welcher öffentlichen Bibliothek er Bücher vorfindet, die die ihm zunächst zur Verfügung stehenden Büchersammlungen nicht ent halten. Das Auskunftsbureau ist, wie der Verfasser ausführt, so recht ein Kind unsrer rastlosen, auf die intensivste Ausnutzung aller Hilfsmittel, auf die beste und einfachste Organisation des wissenschaftlichen Betriebs mit aller Macht hindrängenden Zeit, eS verdankt seine Entstehung dem Streben, den gesteigerten Anforde rungen, die infolge der Entwicklung der heutigen Wissenschaft auch an die Bibliotheken gestellt werden, Genüge zu leisten; es will vermitteln zwischen dem Belehrung und Förderung seiner Arbeiten suchenden Bibliothekbenutzer und den beides durch ihre Bücherschätze spendenden Bibliotheken und sucht darauf hinzuwirken, daß das, was die einzelne Bibliothek mit ihren eignen Mitteln nicht leisten kann, erreicht wird durch die Gesamtheit der in ganz Deutschland vor handenen Büchersammlungen. Es zeigt sich denn auch daß die deutsche Wissenschaft von dieser ihr gebotenen Erleichterung ausgiebig und mit gutem Erfolg Gebrauch gemacht hat. Es sind seit Bestehen des Auskunftsbureaus der deutschen Bibliotheken bis Ende März 1907 im ganzen dort 3061 Schreiben eingelaufen, mittels deren 7874 Bücher gesucht wurden. Von diesen gelang es dem Bureau 5117 — rund 65 v. H. als vorhanden nachzuweisen, und zwar 2159 in der Königlichen Bibliothek zu Berlin und 1141 in den zehn preußischen Universitätsbibliotheken (unter diesen am meisten, nämlich 329, in der Göttinger, am wenigsten, nämlich 31, in der Berliner Universitätsbibliothek). Weitere 1641 Bücher wurden nachgewiesen in den übrigen deutschen Bibliotheken (mit Aus schluß der Berliner Spezialbibliotheken und der preußischen Gymnasialbibliotheken), und zwar kommen hier 88 verschiedene Bibliotheken in Frage, an deren Spitze die Hof- und Staatsbibliothek in München steht mit 249 Büchern; ihr folgen die Königliche öffent liche Bibliothek in Dresden mit 189, die Universitäts- und Landes- bibltothek mit 154 usw., 25 dieser Bibliotheken haben nur je 1 Buch nachgewiesen. In 34 Berliner Spezialbibliotheken sodann wurden 129 Bücher nachgewiesen, am meisten — 24 — in der Bibliothek des Kaiserlichen Patentamts; fernere 14 in preußischen Gymnasial bibliotheken, und endlich 33 in 10 österreichischen Bibliotheken (wovon 10 in der Wiener Universitätsbibliothek). Nicht nach gewiesen wurden 2757 der gesuchten Bücher, das sind rund 35 v. H. oder etwas über ein Drittel. Um sie ausfindig zu machen, sind bisher 60 sogenannte Suchlisten durch den Druck ver öffentlicht und ausgesandt worden, mittels deren noch 321 Bücher ermittelt werden konnten. Der Verfasser bezeichnet dies letzte Er gebnis als auffallend ungünstig; anderseits betont er, daß durch die Suchliste in nicht wenigen Fällen verschollene und selbst ver loren geglaubte Publikationen ans Licht gezogen worden, Unica oder große Seltenheiten selbst in kleinen und kleinsten Bibliotheken an getroffen worden sind, wodurch die ganze Organisation trotz ihrer hohen Kosten doch berechtigt erscheint. Er schließt seinen Artikel mit Erörterungen und Vorschlägen, wie anderseits die Lücken in den Beständen der deutschen Bibliotheken mit Hilfe der Suchlisten 1170*
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