236, 9. Oktober 1907. Fertige Bücher. Börsenblatt i> d. Dtschn. Buchhandel. 10333 Wir versandten Rundschreiben über folgende Neuheiten: Pan Roman von Laurids Bruun Deutsch von Julia Koppel Geheftet M. 3.—; gebunden M. 4.— »Die Schlange, die Eva in einer Hellen, stillen Sommernacht lockte — das mar niemand anders als Pan mit seiner Flöte. Er ist es, der uns arme Menschen von Ordnung und Gesetz fortlockt — fort von dem Sichern und Gewohnten -^hinaus zu dem großen, befreienden Sündenfall." — Mit diesen Worten erklärt der Dichter den Titel seines Romans, dessen fortstürmende Handlung sich in „so einer gesegneten, Hellen und stillen Sommernacht, da Pan sich aus seinen stillen Wäldern hervormagt und mit seiner Flöte auf Abenteuer ausgeht" — abspielt. Diese aufregende Sommernacht, die den Leser einspinnt in ihren nordischen Zauber und deren Geschehnisse ihn mit fortreißen, weiß der Dichter mit großer Kunst und leidenschaftlichem Temperament hervorzuzaubern. Der Snob Roman von Edmund Edel Geheftet M. 3.—; gebunden M. 4.50. „Berlin W", die amüsanten, frisch geschriebenen Skizzen Edels, haben den bisher nur als Maler bekannten Verfasser mit einem Schlage auch literarisch berühmt gemacht, und der große Leserkreis jenes in vielen Auflagen verbreiteten Büchleins wird gewiß mit Spannung nach dem ersten Roman aus Edels Feder greifen. Auch hier gibt Berlin W, das er so gründlich kennt, die Gestalten her, die wir erst beim fashionablen Winter sport in St. Moritz kennen lernen, dann wieder treffen in ihrer Sünden Maienblüte an den Spieltischen Monte Carlos und endlich in ihrem eigenen Heim, bei ihrer ureigensten Beschäftigung:. dem Theatergründen, Kaberett- Eröffnen, an der Börse und im Boudoir mehr oder weniger tugendhafter Frauen. Der Typus des Berliner Snobs ist mit der Bissigkeit des Satirikers und zugleich mit der Liebe des Künstlers für sein Modell gezeichnet — ein Kulturbild heutiger Tage, das den Schlüssel gibt für so manche tragische, das Volksempfinden tief ver letzende Vorgänge, die in letzter Zeit gewisse Kreise der Berliner Gesellschaft aufgewühlt haben. Neue Balladen und Lieder von Lulu von Strauß und Torney Geheftet M. 3.—; gebunden M. 4.50 Nachdem die erste Auflage der Balladen und Lieder, mit denen sich die Dichterin sofort einen ersten Platz unter den Lyrikern heutiger Tage, einen ehrenvollen Platz neben Liliencron und Börries von Münch hausen gesichert hat, vergriffen ist, gibt sie in diesem Band eine neue Sammlung ihrer poetischen Arbeiten, in die allerdings die reifen und formvollendeten der früheren Ausgabe mit ausgenommen sind. Die Zusammenstellung ist nach festen Gesichtspunkten mit größter Sorgfalt und feinstem Takt vorgenommen, und es ist nicht zweifelhaft, daß dies Gedichtbuch eine hervorragende Stelle in der lyrischen Gcschenkliteratur unserer Zeit einzunehmen berufen sein wird. Bestellzettel zur gef. Benutzung in der Beilage. Börsenblatt lllr den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. 1347