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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-14
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1907
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- Deutsch
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- Saxonica
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215, 14. September 1907. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d, Dtschn. Buchhandel. 9097 Verlag von Egon Fleischet <8c Co. in Berlin VV. 35. Wir versandten Rundschreiben über folgende Neuheiten unseres Verlages: Der Gelüste Ketten Novellen von Gerhard Ouckama Knoop Geheftet ^ 3.—; gebunden ^ 4.50 Das Faust-Wort von der Gelüste Ketten, die niemand aus eigner Kraft zerbricht, paßt reckt eigentlich als Titel für dies Werk des goethereifen Verfasseis, der seinen reinen, vornehmen Stil an dem höchsten Vorbilde geschult Hot und in diesem Buch der heterogensten Leidenschaften niemals die ruhige Objektivität vermissen läßt, mit der der Künstler über seinem Stoffe walten mutz. — Knoop, der sich nur langsam in die Gunst des Publikums dineingeschrieben hat und erst eigentlich mit seinem letzten Roman „Nadeshda Bachini" einen größeren Erfolg errang, gilt bei der lite rarischen Kritik schon längst als einer unserer besten Sti listen. Das neue Werk wird diesen Ruf auch in wetteren Kreisen begründen. Aus toten Tagen Novellen von George Moore Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Max Meyerfeld Geheftet ^ 5.—; gebunden ^ 6.50 Nie ist George Moore, der amüsanteste Schriftsteller englischer Sprache, amüsanter, als wenn er Dichtung und Wahrheit aus seinem eigenen Leben mischt. Er wetteifert dann erfolgreich mit den besten Franzosen; seine Grazie, wenn man will: In ßräes äu vics, steht der eines Mau passant nicht nach. Und nur mit Maupassant lassen sich diese dreizehn Novellen vergleichen, die zum größten Teil in Paris spielen. Was Italien für Browning, Griechen land für Hölderlin war, das ist Paris für George Moore: geistige Heimat und der Jungbrunnen seiner Kunst. Aber Frankreich ist nicht nur das Land seiner Sehnsucht, sondern er hat dort auch viel erlebt. Viel und vieles. Der irische Maler, der bald zur Dichtung abschwenkte, durste mit den bedeutendsten Männern und den schönsten Frauen in Paris verkehren. Die impressionistischen Maler, vor allem Manet, haben ihn ihrer Freundschaft, die symbolistischen Dichter ihres Umgangs gewürdigt. Und so handelt dies in jeder Zeile erlebte Buch gleichermaßen von Paris, der Kunst und den Weibern. Der Weg ins Nichts Novellen von Friedrich Werner van Oesteren Geheftet ^ 3.—; gebunden ^ 4.— Der Verfasser des sensationellen Romans „Christus, nicht Jesus" stellt in diesem Bande eine Anzahl feinster, novellistischer Arbeiten zusammen, die vorher in angesehenen Z itschriften und Zeitungen erschienen sind und ihn auf den künstlerischen Wegen zeigen, die er mit seiner ausgezeich neten Novelle „Die Wallfahrt" zuerst beschritten hat. Der tragischeGrundcharakter aller dieser Arbeiten hindert nicht, daß ihnen ein grotesker Humor beigemisckt ist, der die Leklüre ,u einem literarischen Genuß ersten Ranges macht. Der Träger des vorjährigen „Bauernfeldpreises" wird zweifel los durch dies mit künstlerischem Takt zusammengestellte Buch seine hervorragende literarische Stellung dauernd be festigen. Max Gebhard Roman von Rudolf Huch Geheftet 3 ^ 50 H; gebunden 5 In seinem neuesten Roman „Max Gebhard" kommen wieder alle Vorzüge Rudolf Huchs zur Geltung. Sein souveränes llber-der-Srtuation-Stehen ermöglicht es ihm, mit der kritischen Sonde seiner Sarire allen Schäden un serer heutigen Gesellschaft mitleidlos zu Leibezugehen. In einem Tagebuche läßt er einen begablen, dekadenten, zum Selbstreflektieren neigenden Mann all die Gefühle und Kämpfe aufzeichnen, die er in seinem Beruf und Privat leben äußerlich und innerlich durchzumachen hat. Er be leuchtet das Verhältnis des Lehrers zum Schüler, den ni vellierenden, das Individuum töienden Einfluß des Korps lebens, die Uberhebung und Einbildung der Regierungs und richterlichenBeamten.dieSchädenderAgitationsmache bei den Wahlen rc. Und er kommt zu dem Ergebnis: Rück kehr zur Allmutter Natur ist das Heilmittel gegen unsere Hyperkultur. — „Du Erde bliebst auch diese Nacht be ständig", an diesem Woit richtet er sich nach jedem Miß erfolg und jeder Enttäuschung von neuem auf. Auch sein Held gesundet erst am Erdgeruch der eigenen Scholle und findet im engen, unmittelbaren Verkehr mit der Natur den inneren und äußeren Frieden, den er im Getriebe der Welt so lange vergebens gesucht hat. Ketten Roman von Heinrich Keller Geheftet 5.—; gebunden ^ 6.50. Das heutige Wien, in dem zwei Weltanschauungen und zwei in ihren Gefühlen und ihrem Streben grund verschiedene Menschenklassen, das Kleinbürgertum und das Proletariat, miteinander ringen, ist der Schauplatz des neuen Romans von Heinrich Keller. Ein Familienkonflikt bildet den Mittelpunkt der Handlung, aber eng verknüpft damit ist das Schicksal zahlreicher, liebevoll beobachteter und ergötzlich gezeichneter Episodenfiguren. Es ist das Verlangzettel zur gef. Benutzung in der Beilage. heutige Wien, das da am Leser vorbeizicht, mit seinem Volksleben und seinen politischen Kämpfen, und einge flochtene Schilderungen des Wienerwaldes, des Praters und der Vorstadt vervollständigen das Bild. Der Roman klingt in einen Protest gegen die Unlösbarkeit der Ehe aus. Da diese Frage heute überall auf der Tagesordnung ist, dürfte das Buch allenthalben lebhaftem Interesse be gegnen. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. 1188
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