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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-20
- Erscheinungsdatum
- 20.09.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070920
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pU 220, 20. September 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 9377 sind noch zu nennen: W. Arnold, Jul. Caesar, C. Claus, E. L. Th. Henke, W. Kolbe, W. Mangold, V. v. Meibom, F. Melde, F. Münscher, V. Plattner, W. Roser, P. Roth, A. Ubbelohde und A. Wigand. Elwert hatte ein vorzügliches Gedächtnis und besaß große Literaturkenntnisse. Streng gegen sich selbst, duldete er auch im Geschäft keine gleichgültige Arbeit. Lehrlingen, die sich als unbrauchbar erwiesen, gab er den guten Rat, lieber Handwerker zu werden; ebensowenig hatten Gehilfen, die unsicher arbeiteten, gute Tage bei ihm. Im Verkehr mit Kunden war er äußerst gefällig. Ein Student, der eine Anzahl theologischer Bücher gekauft hatte, brachte diese eines schönen Tags zurück, weil er zu der Überzeugung gekommen wäre, daß aus ihm nie ein guter Theologe werden würde. Er bat Elwert um Rücknahme und Umtausch der theologischen Bücher gegen juristische Werke. »Sie haben aber die Bücher höllisch wenig benutzt«, sagte Elwert in seinem tiefen Baß zu dem Studenten; »gut, ich nehme die Bücher zum vollen Einkaufspreis zurück«. Der Student war über dieses Entgegenkommen sehr erstaunt und zugleich hocherfreut. Als jetziger Geheimer Regierungsrat zählt er noch heute zu den besten Kunden des Geschäfts Elwert besaß einen guten, unverwüstlichen Humor. Da mit der Buchhandlung auch ein Papiergeschäft verbunden war, so war auch der Handel mit Makulatur sehr lebhaft. Zu einem Dienstmädchen, das Makulatur forderte, als der Vorrat gerade ausgegangen war, sagte Elwert: »Warten Sie einen Augenblick, es wird eben welche gedruckt«. Ein andermal wollte ein Reisender einen größern Posten Makulatur kaufen. »Bedaure sehr,« sagte Elwert zu ihm, »es ist momentan keine vorhanden, aber nehmen Sie ein Werk von ... in Verlag, dann haben Sie Makulatur.« Aus seiner Lehrzeit in der Buchdruckerei seines Stief vaters wußte Elwert mancherlei zum besten zu geben. In Reutlingen blühte bekanntlich der Nachdruck. Manchmal kam aber ein württembergischer Regierungs-Kommissar zur Revision des Geschäfts. Die gerade im Satz befindlichen Werke mußten von einem Setzer vorgelesen werden. Ein Setzer las dann vom Blei irgend einen Morgen- der Abend segen aus Starcks Gebetbuch geläufig ab, obgleich der Satz gerade ein verdächtiges Werk war. Die Revision verlief auf diese Weise befriedigend. Elwert war ein vorzüglicher Gesellschafter und beliebt bei alt und jung, hoch und niedrig. Als großer Kinder freund — er selbst war kinderlos — beschenkte er zu Weih nachten die Nachbarskinder mit Bilderbüchern. Die Waisen kinder bekamen jede Weihnachten ihre Geschenkbücher und Backweik. Selbst heute noch, 34 Jahre nach seinem Tode, lebt Elwert in freundlicher Erinnerung aller, die ihn kannten. Nach dem am 6. November l873 erfolgten Tode Elwerts ging das Geschäft an seinen Neffen, den Sohn seiner ein zigen Schwester, Wilhelm Braun, über, in dessen Besitz es sich noch heute befindet. Lube, Wilhelm, Die ländliche Volks-Bibliothek. Ein kritischer Wegweiser und Musterkatalog, nebst Zusammenstellungen von billigen Büchern und Heimatbibliotheken. 4., stark erweiterte Ausl. 8«. 224 S. Berlin 1907, Trowitzsch L Sohn. Laden preis: 2 ^ 50 H. Die vorliegende vierte Auflage der vom preußischen Ministerium des Innern und vielen andern Regierungs behörden empfohlenen Schrift soll bei der Errichtung und Verwaltung ländlicher Volksbibliotheken als Leitfaden dienen und entspricht diesem Zwecke durch die ausführlichen und Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. ?4. Jahrgang. sachgemäßen Anleitungen im vollen Umfange. Für den Buchhandel ist dabei bemerkenswert, daß der Verfasser em pfiehlt, bei Bücherankäufen sich nicht an die einzelnen Verleger, andern an eine größere Buchhandlung (richtiger: an eine Buchhandlung!) zu wenden, um einen Rabatt und eine nicht unerhebliche Portoersparnis zu erzielen. Es finden sich in dem Buche auf 208 Seiten 630 Werke schöner Literatur, 90 Bände Naturkunde und Landwirtschaft, 63 Bände Länder und Völkerkunde, 27 Bände verschiedenen Inhalts, die be kanntesten Sammelwerke, Zeitschriften und Jahrbücher ver zeichnet, sowie als »billige Bücher« eine Auswahl für minder bemittelte Büchereien aus Hendels Bibliothek der Gesamt literatur, Hesses Volksbücherei und der Cottaschen Hand bibliothek. Eine Zusammenstellung von Familien- und Frauenlektüre, humoristischen Schriften, Kriegs-, Militär- und Seegeschichten ist geeignet, besondern Bedürfnissen Rechnung zu tragen. In 29 nach Landschaften geordneten Abteilungen ist die auf jede Landschaft bezügliche Literatur zusammen gefaßt, eine Einrichtung, die dazu beitragen dürfte, der Heimatkunde die ihr gebührende Stellung zu verschaffen. Jede der bibliographisch genauen Titelangaben wird durch eine knappe Kennzeichnung des Inhalts und eine biographische Notiz über den Verfasser ergänzt und außerdem die Lese schwierigkeit der einzelnen Bücher in drei Graden angezeigt. Die strenge Gliederung des Stoffs gibt dem Werk große Übersichtlichkeit, die durch das der neuen Auflage beigefügte alphabetische Autorenverzeichnis wesentlich erhöht wird. Das Buch wird auch in der vorliegenden Ausgabe allen be rufenen Kreisen willkommen sein. Hoffmann. Nachschrift der Redaktion: Der Verfasser des besprochenen Buches, Schriftsteller Wilhelm Bube in Tonndorf-Lohe bei Ham burg, hat uns gebeten, den Herren Verlagsbuchhändlern anzuraten, ihm für die bereits in Bearbeitung befindliche fünfte Auflage schon jetzt ihre vollständigen Vcrlagskataloge und etwaigen Prospekte über Neuerscheinungen zu überreichen, mit der Einsendung von Rezensionsexemplaren aber so lange zu warten, bis nähere Wünsche darüber geäußert werden. Aufnahme finden im Haupt katalog belletristische (insbesonders landfrische), geschichtliche, geo graphische (möglichst illustrierte), naturkundliche und landwirt- chastlicheBücher,diekllnstlerischwertvolloder doch sonst beachtenswert und dem Verständnis des ungebildeten und intelligenteren Lesers auf dem Lande erschließbar sind. Jedes Buch wird je nach Be deutung in etwa 4—10 Druckzeilen charakterisiert (meist mit voll ständiger Inhaltsangabe) und nach seinem formellen und inhalt lichen Wert, insonderheit nach seiner Bedeutung für klein städtische und dörfliche Bibliotheken besprochen. Aus naheliegenden Gründen können mehrbändige und allzu teure Werke (höchstens 6 für einen Roman, 10 für ein andres Werk) keine Berücksichtigung finden. Wissenschaftliche Werke sind ausgeschlossen. Über den Fortschritt der bekanntesten Sammel werke wolle man den Verfasser von Zeit zu Zeit unterrichten. Gute billige Bücher (bis zu 1 ^ das Exemplar) werden, wie bisher, in einem eignen Abschnitt nach Titeln alphabetisch ge ordnet, andre wieder nach bestimmten Gesichtspunkten (für die Familie, Kriegsgeschichten, Seegeschichten, für den Humor, Frauen lektüre usw.) gruppiert. Im weitern wird für die 29 heimatkundlichen Anhänge des Buches die einschlägige Heimatliteratur (Erzählung, Dialekt, Lagen, Geschichte und Landeskunde, Zeitschriften), noch mehr als bisher, in knappen Charakteristiken gewürdigt werden, zumal viele sachkundige Fachmänner auf diesem Gebiet Mitarbeiten. — Da alle Angaben mit peinlichster Genauigkeit nach Titel, Auflage, Format, Seitenzahl, Verlag und Verlagsort nebst Jahr der letzten Auflage und Preis (broschiert, gebunden) gemacht werden, sollten auch die Firmen,die schon öfter den Verfasser in seiner mühevollen und verdienstvollen Arbeit unterstützt haben, nicht versäumen, Neuauflagen, Preis- und Verlagsänderungen usw. dem Verfasser zur Berichtigung aufzugeben. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß auch gute volkstümliche Zeitschriften Beachtung finden; ebenso werden für die Hand des Bibliothekars bestimmte Bücher über den Bibliotheksdienst und literarische Fragen empfohlen. 1222
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