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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1929
- Strukturtyp
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- 1929-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1929
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- Deutsch
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X- 42, 19, Februar 1929. Redaktioneller Teil, Börsenblatt f.d.Dtschn.Buchhandel. 75 Jahre Roßberg'sche Buchhandlung Sortiment — Verlag in Leipzig. — Am 20. Februar 1854 erösfnete Ludwig Roßberg unter der Firma »Roßberg'sche Buchhandlung« in der Petersstraße in Leipzig eine Sortiments- und Verlagsbuchhandlung, die später, als der Umsang sich vergrößerte, nach der Universitätsstraße verlegt wurde. Mit geringen Mitteln, aber mit eifrig erworbenen Kennt nissen und Erfahrungen hat er damit den Grundstock zu einer Buch handelsfirma gelegt, die sich im Wandel der Zeiten zu einem Unter nehmen entwickelt hat, das heute, eng mit dem Leben Leipzigs und Sachsens verbunden, zu einem festgefügten Bau geworden ist, Lud wig Roßberg hatte bei Serig in Leipzig gelernt, war in Halle und Nördlingen als Gehilfe tätig gewesen und hatte sich dann mit 27 Jahren selbständig gemacht. Die Grundlage des Betriebes wurde zu nächst im Schulbüchergeschäst gesucht, es entwickelte sich so günstig, daß die damalige Roßberg'sche Buchhandlung bald allgemein als d i e Schulbuchhandlung von Leipzig galt. Daneben wurde im Sorti ment die Rechtswissenschaft bevorzugt; die bald einsetzenbe Verlags tätigkeit wandte sich hauptsächlich diesem Gebiete zu. So hat Ludwig Roßberg seinem Unternehmen die Richtung bis zum heutigen Tage gegeben. Wenn heute der Verlag neben wichtigen reichsrechtlichen Werken die gesamte maßgebende sächsisch-rechtliche Literatur umfaßt, darunter Ausgaben aller wichtigen sächsischen Gesetze und die ein schlägigen Zeitschriften, so darf das Sortiment für sich in Anspruch nehmen, daß es ebenfalls die Tradition des Gründers aufrecht er halten hat. Aus der Höhe seines Schaffens ereilte Ludwig Roßberg am 4, April 1877 der Tod. Die Firma ging nun in den Besitz seiner Witwe Sophie Roßberg über, sie fand in dem Buchhändler Theodor Leibing einen Mann, der die Firma mit Umsicht und Hingebung ge leitet und ihr Ansehen stetig gefördert hat. Das Sortiment gewann zahlreiche Behörden als Kunden, der Verlag wurde ständig erwei tert. Am 1, Oktober 1894 trat Theodor Leibing zurück, der Sohn des Gründers, Herr Arthur Roßberg, übernahm als Teilhaber die Leitung, und führte das Geschäft zunächst in den bewährten Bahnen bis 1902 weiter. Im Jahre 1902 machte der immer mehr wachsende Umfang eine Trennung des Sortiments und des Verlags nötig. Das Sortiment wurde am 1. Juli 1902 den Buchhändlern Walter Jäh und Wilhelm Schunke übergeben und von diesen ln rast loser Tätigkeit erweitert. Im Jahre 1807 schied Herr Jäh aus, an seine Stelle trat Herr Roth und an dessen Stelle später Herr Röder. Am 1. September 1919 trat Herr Rolf Arnst als Teilhaber ein, am 1, Mai 1922 ging das Sortiment in seinen alleinigen Besitz über und führt seitdem den Namen »Roßberg'sche Buchhandlung, Sorti ment, Rolf Arnst«. Beim 75jährigen Bestehen darf die Sortiments firma trotz der zeitlichen Nöte zuversichtlich in die Zukunst schauen. Sie hat die Tradition gehalten und ist an ihr gewachsen, diese Tradi tion aber verpflichtet. Das Sortiment ist im Laufe der Jahre zu einem Sammelpunkt geistig interessierter Käufer und insbesondere zu einem Heim für die Juristen geworden. Der Schulbuchhandel wurde wieder gepflegt und eine Schulbuchabteilung angegliedert. Die Kinder sind wieder Gäste des Hauses. Ihnen zu Ehren wurde ein eigener Raum für das Bilder- und Jugendbuch geschaffen. Die Roßberg'sche Buchhandlung Sortiment wird den Dienst am Buche zu einem Dienste am Bllcherkäufer gestalten und sie darf voll Dankbar keit auf die große Anhänglichkeit vieler Behörden und Institute und auf weite Kreise Leipziger Bücherfreunde zurllckbllcken, die es ihr ln Len vergangenen Jahren gestattet haben, den einmal beschrittenen Weg unbeirrt zu verfolgen. Der Verlag ging am 1. Juli 1902 in den alleinigen Besitz von Arthur Rotzberg über und führt seitdem die Firma »Roßberg'sche Verlagsbuchhandlung, Arthur Roßberg«. Gleichzeitig siedelte er in das von Arthur Roßberg im Leipziger Buchhändlerviertel für den Verlag und die Roßberg'sche Buchdruckerei erbaute neue Geschäfts haus über. Der selbständig gewordene Verlag entfaltet seitdem eine erheblich größere Tätigkeit. Die Juristische Handbibliothek umfaßt mehrere 100 Bände und neue juristische Zeitschriften wurden gegrün det. Die staatliche Umwälzung von 1918 hat zwar viele Werke ent wertet, aber neue sind an ihre Stelle getreten und es ist Herrn Hosrat Arthur Rotzberg, der die Firma nun seit 35 Jahren mit Ge schick und Umsicht leitet, gelungen, den Verlag den geänderten Zeit verhältnissen anzupassen. Einheitlich und gefestigt steht heute der Roßberg'sche Verlag da, er blickt mit Befriedigung auf die Ver gangenheit und mit Zuversicht in die Zukunft. Zwangsausgleich. — Von einer Wiener Firma wird uns mlt- geteilt, daß die Gallia'sche Buchhandlung (Julius Komor) in Kecskemöt (Ungarns in Zwangsausgleich getreten ist. Es wird noch hinzugesllgt, daß dies unmittelbar nach ihrer letzten Zahlungszusicherung geschehen sei. Die Tagung der Deutschen Gesellschaft sür KrciSlausforschung sindet am 4. und 5. März 1829 in Bad Nauheim statt. Die dor tige Buchhandlung Heinrich Burk hat die Buchausstellung über nommen und bittet um Zusendung geeigneter Literatur in Kommission: (s. Nr. 40, S. 1250s. Buchhandclspropaganda auf neuen Wegen. — Dem allgemeinen Tempo der Zeit hat sich in erster Linie die Reklame angepaßt. Auch dem Buchhandel haben sich dadurch Wege erschlossen, auf denen er fruchtbaren Umsätzen entgegengeht. Teils freudig begrüßt, teils ener gisch bekämpft haben sich diese neuen Werbearten im Buchhandel durch zusetzen gewußt. Einen umfassenden Überblick über diese auch heute noch nicht völlig geklärte Frage bringt der Vortrag des Herrn Otto Dennewitz am 22. Februar 1929 im Spiegelsaal des »Wilhelmshof«, Be r l i n, Anhaltstr. 12, über das aktuelle Thema Buchhandels- propagandaausneuenWegen. Veranstalter des Vortrags abends ist der »Krebs« Verein jüngerer Buchhändler. Damen- und Herrengäste sind willkommen. Der Eintritt ist frei. Im Anschluß an den Vortrag findet eine Aussprache statt. Sind die Vorräte beim Buchbinder versichert? — Die Buchbin dereien verschicken an ihre Verleger-Kunden nachfolgendes Rund schreiben: »Die in letzter Zeit wiederholt aufgetretenen Kabrikbränbe geben uns Veranlassung, Sie höslichst daraus aufmerksam zu machen, baß die bei uns lagernden Ihnen gehörigen Druckvorräte sei es in gebundener Form oder in Gestalt von Planobogen — in der Ver sicherung unseres gesamten Inventars nicht enthalten sind, so daß für den Fall eines Feuer- oder Wasserleitungs-Schadens mit einem Ersatz des Ihnen etwa entstehenden Verlustes nicht zu rechnen ist. Es wäre also anzuraten, baß Sie auch die bei den Bindereien — denn bet anderen Betrieben wirb es nicht anders liegen— lagernden Druck- Vorräte gegen diese Gefahren versichern. Wir möchten Ihnen empfeh len, diese Versicherungen evtl, in Form einer Zusatz-Versicherung zu Ihrer bestehenden Police vorzunehmen.« Da dis augenblickliche Kälte und noch mehr etwa plötzlich cin- tretendes Tauwetter besonders große Gefahren sür Kellerräume, wo ja derartige Vorräte meistens untergebracht sind, bergen, werden die interessierten Verleger gut tun, dieser Sachlage ihr besonderes Augenmerk zu widmen. Kündigung des Lohntarifs für das Buchdruckgcwerbk. — An der Spitze seiner Nr. 14 vom 18. Februar d. I. macht der »Korrespondent sür Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer-, das Organ des Verbandes der Deutschen Buchdrucker, bekannt, daß der Vorstand des genannten Verbandes laut einstimmigen Beschluß der Gauvorsteherkonferenz vom 10. bis 12. Dezember 1928 den bis 31. März 1929 gültigen Lohntarif für das deutsche Buchdruck gewerbe nunmehr fristgemäß gekündigt habe. Dieser Beschluß und die dazu gegebene Begründung erscheinen direkt unverständlich, wenn man die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland, das Rlesenheer der Arbeitslosen und im besonderen auch die Wirt schaftslage im Buchdruckgewerbe zum Vergleich heran zieht. Muß doch der Verband der Deutschen Buchdrucker selbst fest stellen, daß von seinen 82 800 Mitgliedern (ohne Saargeblet und Freistaat Danzigs 5220 (im Dezember 5443) arbeitslos sind und ei» kleinerer Teil verkürzt arbeitet. ?ersonalnackrickterr. 7V. Geburtstag. — Ein hochangesehenes Mitglied des Wiener Kunsthandels, Herr Dominik Artaria, geboren 14. Februar 1859, beging am 14. Februar d. I. seinen siebzigsten Geburts tag. Nach Vollendung seiner Studien erlernte er den Kunsthandel bei Goupil in Paris und bei Obach in London. Sein Eintritt in das berühmte, im Jahre 1770 gegründete Kunstgeschäft seines Vaters, be ziehungsweise seiner Vorfahren, erfolgte 1881, Teilhaber wurde er 1890. Sein Bruder Karl August Artaria, der im Jahre 1873 Gesell schafter der Firma wurde, starb im Jahre 1919. Seither ist Dominik Artaria Seniorchef, dem zwei Neffen als Mitinhaber zur Seite stehen. Er selbst ist unverheiratet geblieben und widmet sein ganzes Inter esse dem Geschäfte und seinen Verwandten. Er ist gerichtlich beeideter Sachverständiger für den Kunsthandel und hat einige sehr bemerkens werte Auktionen durchgefllhrt, so diejenige des Nachlasses von Karl August Artaria, bestehend aus Stichen von Rembrandt und Dürer, ferner Sine Versteigerung von Viennensia und während des Krieges eine solche von Gemälden aus der Sammlung Gögl. Sein eminentes Fachwissen, sein gediegener Charakter, verbunden mit den im Hause Artaria traditionellen vornehmen Formen haben ihm die Wert schätzung weiter Kreise innerhalb und außerhalb seines Berufes er- 191
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