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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1884
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- 1884-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1884
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- Deutsch
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4218 Nichtamtlicher Theil. 215, 15. September. 8clu>lbllrllv1bek, kranrösigebo u. eoxliscbs. Lrsx. v. 0. bl. ü.. Oiellmanu. 13—16. 66. 8r. 81 * 4. 20; löinvänüo 6 ** —. 25 Termin- u. Noti;-«alkn»ei, Preußischer, aus d. I. 1885. Zum Gebrauch der Beamten der allgemeinen Berwattg. u. der Verwaltg. d. Innern. 16. Jahrg. gr. 16". Geb. » 2. 50; durchsch. » 3. — Veit S. ^c». i» Leipzig. IZersser, äa.3 Ledaeliproblsra u. 66836Q IrunstAsreedts Oarstsllunx. §r. 8". * 6. — Aluekwilr, 5^., 6as H.L6 ä68 8otig.eli8pi6l3. 2. ^uü. xr. 8°. * 1. 60; xed. * 2. — lelirs. 3. Lkt. 9. ^uü. 40. * —. 20 4. ^ ^ Lläkudrer.^?^ * ^ ^ Nichtamtlicher Theil. Zur Geschichte des deutschen Buchhandels Möchte der Schreiber dieses unter einem allerdings oft gehörten und gelesenen Titel Einiges beitragen, das, manchmal freilich nicht mehr als einfache statistische Notizen bietend, an anderen Stellen sich dagegen zu einem interessanten Bilde nicht allein des damaligen Buchhandels und Buchdrucks, sondern des mit ihm von jeher eng verbundenen geistigen Lebens in Deutschland gestaltet. Es ist Einer von der „Zunft", dem ich das Folgende entnehme, und kein Geringerer, als der Berliner Buchhändler und Schriftsteller Christof Friedrich Nicolai. Obwohl eine jener unzähligen Größen, die ihren eigenen Ruhm überlebten, mag doch hin und wieder die Erinnerung an seine Verdienste um die deutsche Literatur und den Buchhandel wohl gerechtfertigt sein. Nicolai vereinigte eine für die damalige Zeit seltene allgemeine Bildung mit einem scharfen und nüchtern-praktischen Blick, und wenn ihn auch sein Aufklärnngseifcr, sein Haß gegen Alles, was nnr mit Jesuitismns und Katholicismus im geringsten Zusammenhang stand, zu mancher heute schwer zu rechtfertigenden Einseitigkeit und Ungerechtigkeit verführte, so be zahlte er hier ja nur seinen Tribut an eine allgemeine menschliche Schwäche, die gerade in solch zählenden und neugestaltcnden Perioden des geistigen Lebens am stärksten und sichtbarsten her- vortritt. Nicolai faßte im Jahre 1781 den Entschluß, die Bildung seines Sohnes mit einer in des Vaters Gesellschaft gemachten Reise durch Deutschland und die Schweiz zu bereichern, und veröffentlichte sodann die Resultate und Beobachtungen derselben zwischen den Jahren 1783 und 1796 in 12 Bänden, die auch heute noch, und wäre es auch nur des immer nützlichen Vergleiches wegen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, des Beinerkenswerthen Mancherlei bieten. Daß er keine Gelegenheit versäumte, „das Handwerk zu grüßen", begreift der Zweck der Reise am besten in sich, und es mag hier gleich erwähnt werden, daß Nicolai sich in seinem Urtheil über die Lage des deutschen Buchhandels hauptsächlich auf zwei schwer wiegende Nachtheile, aus den der Censur und denjenigen des Nach drucks, beruft, Ansichten, die der Gegenwart als billige Wahrheiten erscheinen mögen, aber gerade damals nur bei einer verhältniß- mäßig geringen Zahl zustimmenden Anklang fanden. Geeigneten Ortes mag der Reisende selbst sein Urtheil hierüber hören lassen. Erstmals erwähnt Nicolai des Buchhandels und des Buch drucks bei Gelegenheit seines Aufenthaltes in Wittenberg, wo er drei Buchdruckereien von zusammen sieben Pressen, „welche einen nicht unbeträchtlichen Nahrungszweig der Stadt ausmachen", vor findet. „Sie drucken sauber nnd meist für auswärtige Rechnung. Die Dürrische ist die vorzüglichste. Ebenso sind dort zwei Buchhand lungen, von denen freilich nur eine, die Zimmermannische, be trächtlich ist." Aus Anlaß des Berweilens in Jena werden auch namenlos „vier Buchhandlungen und verschiedene Buchdruckercien" erwähnt, „welche wegen der in der Nachbarschaft befindlichen guten Papiermühlen gut drucken, und bei besserer Einrichtung ihre Arbeit für Fremde vermehren könnten." Daß Nicolai von dem dazwischen liegenden Leipzig, welch schöne Stadt er als seinen „zweiten Wohn ort" betrachtet — „denn ich bringe von jedem Jahr 8 Wochen, das heißt beinahe den sechsten Theil meines Lebens daselbst zu" — daß er von dieser Stadt und ihrem ausgebreiteten, den Buchhandel um fassenden Geschäftsbetrieb nicht weiter reden will, mag auffallend erscheinen, und lizßt sich zuletzt nur aus der Annahme einer allgemei nen Kenntniß von dieser Stadt und ihren Verhältnissen erklären. Heber Rudolstadt, Coburg-Seehof gelangten die Reisenden nach Bamberg. Dort gab es zwei Buchdruckereien, „diemeist schlechte altfränkische Lettern haben, aber schönes Papier, das aus der Nachbarschaft kommt. Auch sind hier zwei Buchhandlungen, des Herrn Göbhard und des Herrn Dedcrich. Herrn Göbhard's Buchhandlung ist beträchtlich. Es ist nur zu beklagen, daß er, da er zu seiner Ehre handeln könnte, sich hat entschließen können, ein Gewerbe mit schändlichem Nachdrucken zu treiben. Er hat sich dieses zuerst von schlechten Leuten einreden lassen, die ihn zum Werkzeug ihrer Leidenschaften machten, und nachher ist er aus einer Art von Eigensinn dabei verblieben". Erlangen hat nach Nicolai's Bericht fünf Buchdruckereien, unter denen er die W alth er' - sche als die vorzüglichste hervorhebt, aus welcher „viel sauber ge druckte Werke sind geliefert worden". „Auch sind hier zwo Buch handlungen, die Walther'sche und die Palm'sche". — In Ansbach sind es die Me ssercr'sche Buchdruckerei und die Hau- eisen'sche Buchhandlung, die ihm der Erwähnung Werth scheinen. „In der ersteren erscheint wöchentlich ein Jntelligenzblatt und die andere publicirt jährlich als eine Art von Staatshandbuch den Hochfürstlich brandenburgischen - Onolzbachischen und Kulm- bachischen genealogischen Kalender und Adreßbuch, worin man die Landeskollegien beider Fürstenthümer und noch andere nützliche Sachen findet". Daß sich in Regensburg, wo drei Buchdruckereien und eine im Stift St. Emeran sind, nur eine Buchhandlung, die Montag'sche befindet, erklärt sich für Nicolai aus der Thätigkeit des Herrn Fontaine in Mannheim, der all' die Vornehmen, „welche standes mäßig die französische Lektur lieben", mit französischen Büchern ver sieht. Seinem Haß auf Katholicismus und finsteres Psaffenthnm oftmals, wenn auch nur in verstecktem Hohne Ausdruck zu geben, bietet sich ihm, bei Gelegenheit seines Aufenthaltes in Passau ein Anlaß dar. Dort ist eine Buchdruckerei, „dieMangoldische, welche mit den fürstlichen Edikten, mit Bruderschaft?- und Ablaßzetteln, mit einigen Segen, welche hinter die Thür gehängt werden, und mit einigen Gebetbüchern jahraus jahrein genug zu thun hat. Andere Bücher sind hier eben nicht bekannt". —Linz besaß nach des Reisenden Bericht drei Buchdruckercien. „In der Franz Xaver Auinger'schen wird Montags und Freitags die Linzerische ordi när! Zeitung gedruckt, welche jederzeit aus einem Bogen oder
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