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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1902
- Sprache
- Deutsch
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^ 276, 28. November 1SÜ2. Nichtamtlicher Teil. S87S kleines sein — man denke beispielsweise an die Referate über die Verhandlungen der Schöffengerichte und Straf kammern. Es ist daher nicht zu bezweifeln, daß diese dem Nachdruck durch den Vorbehalt der Rechte, sofern eine solche Verarbeitung vorliegt, entzogen werden können. Wenn man bemerkt, cs sei unlogisch, daß die gericht liche Entscheidung gegen Nachdruck nicht geschlitzt sei, während ein Auszug daraus unter den Nachdruckschutz gestellt werden könne, so beruht dies auf Nichtbeachtung der Thatsache, daß die Herstellung eines Auszugs eben eine Verarbeitung, eine »Bearbeitung« bedeutet, daß durch sie ein Artikel geschaffen wird, der wie jeder Zeitungsartikel durch Vorbehalt der Rechte in die Reihe der geschützten Veröffentlichungen ge stellt werden kann Die bisherige Rechtsprechung steht daher insoweit mit dein Gesetz durchaus im Einklang, und es ist nicht zuzu geben, daß die Behandlung der Mitteilungen über gericht liche Entscheidungen als Artikel eine von dem Gesetzgeber nicht gewollte Ausdehnung des Nachdruckschutzes enthalte. Ob in allen Fällen, in denen man den genannten Mit teilungen den Charakter von Artikeln beigelegt hat, diese Feststellung eine einwandfreie war, mag dahingestellt bleiben; jedenfalls ist der grundsätzliche Standpunkt, von dem die Rechtsübung hierbei sich leiten läßt, nicht zu beanstanden, und auch die Erwägung, daß durch die Anwendung des Rcchtsvorbehalts bei Gerichtsreferaten und der Mitteilung über Gerichtsentscheidungen der kleinen Presse unter Um ständen ihre Thätigkeit erschwert werden kann, ist nicht imstande eine anderweitige Beurteilung herbeizuführen. Uebrigens dürste in der Hauptsache von dem Vorbehalt der Rechte in Ansehung der im Vorstehenden erwähnten Mitteilungen kein besonders umfangreicher Gebrauch gemacht werden. Die große Presse hat jedenfalls bis jetzt keinen Anlaß zu der Annahme gegeben, daß sie bestrebt sei, auch die Benutzung ihrer Gerichtsreferate der kleinen Presse zu entziehen, die nicht imstande ist hierfür besonders erhebliche Beträge auszugeben. Daß aus den amtlich veröffentlichten Entscheidungen, deren Nachdruck gestattet ist, eine Zusammenstellung des wesentlichen Inhalts gemacht werden kann, auf die der Rechtsvorbehalt gesetzt werden darf, läßt sich hiernach nicht bestreiten. Ob die Zusammenstellung mit kritischen Be merkungen versehen ist oder nicht, kommt bei der Ent scheidung der Frage nicht in Betracht, ebensowenig der Um stand, ob die Zeitung, die sie veröffentlicht, sich speziell der Berichterstattung über gerichtliche Verhandlungen widmet, z. B. eine Gerichtszeitung, oder ob sie zur Klaffe der allgemeinen Tageszeitungen gehört. Die Heranziehung und Verwertung dieser Momente kann nur dazu dienen, die an sich einfache Frage zu komplizieren und zu verwirren. Schwarr-Wrisx-Ausstellnng Amelang in Berlin. Wie wir bereits in Nr. 270 vom 21. d. M. mitteilten, haben die zeichnenden Künste, die leider nun von der Großen Berliner Kunst-Ausstellung verschwunden sind und in vielen andern Ausstellungen ein kümmerliches Dasein fristen, im Salon Amelang zu Berlin eine dauernde Pflegestätte ge funden. Diese erfreuliche Thatsache gewinnt durch den Umstand besondre Bedeutung, daß unser Altmeister Menzel den Salon mit einer Anzahl meist älterer Originale bedacht und ihm gewissermaßen die Weihe gegeben hat. Welcher Kunstfreund fühlte sich nicht immer wieder gefesselt durch den »Zwölf jährigen Jesus unter den Schriftgelehrten im Tempel«, jene herrliche Lithographie in Schabmanier vom Jahre 1851, wie auch durch den »Bärenzwinger«! Wie fesselt die Radierung »Spielende Kinder«! Auch die Zeichnungen und Studien aus den letzten Jahren des greisen, doch immer noch scharfen Geistes beobachtenden und charakteristisch wiedergebenden Künstlers, die wir hier zu sehen bekommen, müssen entzücken. Paul Meyerheim ist mit ebenfalls prächtigen Bleistist- Studienköpfen der »Titschen-Lene», der Bäcken-Threse«, des »Gitschen-Franz« und einem »Schmied aus Tirol« vertreten, wie auch mit Thierstudien. Von Ludwig Knaus finden wir eine Studie »Mädchen mit Puppe« und einen prächtigen »Jungen aus Berchtesgaden». Diesen Großen im Reich der Kunst schließen sich würdig an Friedrich Kallmorgen mit seinen Künstler-Lithographien »Holländisches Fischerkind», der wunderbaren »Straße in Amsterdam bei Nacht«; v. Volkmann mit einer Lithographie von großer Wirkung: »Gewitterlandschaft«. Kappstein, der künstlerische Beirat der Geschäftsleitung des Salons, ist mit Original-Lithographien: Tierköpfen u. a. auch mit einem prachtvollen Löwen in Schabmanier aus Asphalt, erschienen. Richard Frieses »Königstiger« und »Verendender Hirsch« sind ihres Meisters würdig. Von Hans Meyer finden wir reizvolle Bleistiftzeichnungen in Studien aus Tivoli bei Rom und Olevano, wie auch einige bedeutsame Blätter aus seinem Totentanz in Radierungen. In derselben von ihm meister haft gehandhabten Technik zeigt sich auch hier wieder Karl Oenicke mit seinem »Bächlein ans der Wiesen«, »Jn Bacharach«, »Ausgetretenes Flußbett- Ihm verwandt ist Otto Protzen der fleißige und in großer Wirkung erfolgreiche Landschafts- Radierer. Sein Bild »Fischerhafen vom Schlachten see« möchte wohl jeder besitzen. Max Hönemanns »Elsenbein drechsler«, nach Menzel trefflich faksimils in Holz geschnitten, wird mancher für ein Original halten. Hermann Struck sandte eine Folge von Landschaften, Porträts und Studien. Von Ernst Otto finden wir talentvolle Landschaften in Aquarelltechnik, so eine »Abendstimmung in Ostpreußen«, »Eichen am Waldesrand« , »Nansenfjord«, ferner an präch tigen Tierbildern zwei Füchse, eine »Schnepfe im goldigen Licht im Wald fliegend«. Douzette schildert in Tempera- sarben einen »Sommertag«. »San Marco« bietet uns Hans Seydel in zwei reizvollen Aquarellen, einen prächtigen »Mädchenkopf« Max Fabian. Einen »Kinderkopf« und den »Kopf eines jungen Mädchens« in Rötelzeichnung, beide von hohem Reiz, steuerte Friedrich Heyser bei. Rudolf Thien- haus, Adolf Beyer, Hans Rohm, Georg Lebrecht, Meyer- Basel, Willy Hamacher und noch manche andre verdienten hervorgehoben zu werden, doch müssen wir uns das für heute versagen. Aus ein uns neues Talent müssen wir jedoch noch Hinweisen. Das ist Heinrich Zille-Charlottenburg. In ein fachen, derben Kohle- und Tuschzeichnnngen schildert der Künstler mit erstaunlicher Wahrheit und Kraft das Leben der fahrenden und der armen Leute. Von Heinrich Zille dürfen wir, wenn uns nicht alles täuscht, noch ganz Bedeutendes erwarten Hier im Salon Amelang hie und da ein Stündchen Einkehr zu halten, bringt hohen Genuß Möchte das Unter nehmen der Kunsthandlung den Anklang und den Erfolg finden, den es verdient Paul Hennig. Kleine Mitteilungen. Beschlagnahme. — Aus Budapest meldet der-Pester Lloyd- oom 23. November: Der Untersuchungsrichter des Budapester königlichen Gerichtshofs vr. Julius Puscarin hat die Saisicrung folgender Bücher angeordnet: -Im Spinngewebe der Halbwelt» (1896), -Die lustigen Weiber von Budapest- (1896), -Weibliche Nachtfalter-, Drei Blumen der Wollust- (1901), -Zehn Jahre aus dem Leben einer schönen Frau- (1901). Die genannten Werke sind im Verlag von Sachs L Pollak erschienen. Die Postdirektion 1300'
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