Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210616
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192106161
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210616
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-16
- Monat1921-06
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. 138, 16. Juni 1921. stifteten Festgaben. Dahin gehört in erster Linie die von der Firma Vipweg K Sohn in Braunschweig in großherziger Weise gewidmete, von Herrn Süchtig mit Buchschmuck versehene Festschrift. In besonders vornehmer Weise beteiligten sich weiter an der Stiftung von Festgaben die Firma G. Westermann in Brauuschweig, sowie die Leipziger Firmen Deutsches Verlagshaus Bong L Co., F. A. Brockhaus, L. Staackmann, Philipp Neclam jun., N. Voigtländers Verlag, Velhagen L Klasing, Th. Knaur, Großbuchbinderei, ferner Magroma-Werke, Magdeburg, Ull stein k Co., Berlin, I. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger in Stutt gart. Mitglieder und Freunde des Vereins halten je nach Vermögen in dankenswerter Weise der Festkasse gedacht. Lieder, humoristische Vor träge und launige Reden ließen die Stunden schnell dahinfließen, erst bei aufsteigender Sonne trennten sich die trunkfesten Mannen. — Sonntag morgen versammelten sich die Festteilnehmer mit den Damen zu einem gemeinsamen Spaziergänge nach dem Grünen Jäger, wo das Festessen stattfand. Bei dieser Gelegenheit wurde einem weiteren Mit begründer des Vereins, Herrn Jnlins Bauer, ebenfalls die Ehrenmit- glicdschaft verliehen und eine Ehrenurkunde überreicht. Festessen und Kaffeetafel brachten alle in fröhlichste Stimmung. Gegen Abend wun derte man durch den Wald in die Stadt zurück und beschloß bei einigen Gläsern Bier das wohlgelungenc Fest, von dem besonders die auswär tigen Gäste wünschten, es möchte um 8 Tage verlängert werden, aber dazu hätten wohl Festsonds und Nerven nicht ausgereicht. Etwa 60 Telegramme und Glückwunschschreiben (darunter vom Verein der Buchhändler in Braunschweig, Buchhändler-Verband Han- nover-BrMmschweig, der an diesem Tage gerade in Göttingen Ver- baudstag hatte, Novität, Frankfurt a. M., Stuttgarter Buchhandlnngs- gchilfcnvcreiu, Buchfink in Wien) sind znm Feste eingelaufen. Allen Firmen und Freunden des Vereins, die des »Robinson« zu seinem 50jährigen Geburtstage persönlich oder schriftlich, durch Geld- und an dere Spenden gedachten und es ihm ermöglichten, das Fest kn so unver geßlich schöner Weise zu begehen, sowie dem rührigen Festausschuß sprechen wir auch an dieser Stelle unfern allerherzlichsten Dank aus. Oskar Philippsou, Vorsitzender. Zum Kampf gegen den Schmutz in Wort und Bild. — Die Deut sche Zentralpolizcistellc zur Bekämpfung unzüchtiger Schriften, Bilder und Inserate, die der Theaterabteilung des Polizeipräsidiums Berlin augegliedert ist, veranstaltete kürzlich im Noten Hause in Berlin am Alcxanderplatz eine Ausstellung von Erzeugnissen der Por nographie, zu der Vertreter der Presse und sonstige an dem Kampfe Interessierte eingcladcn waren. Oberregierungsrat v. Glasenapp schilderte in großen Zügen die Entstehungsgeschichte der Zentralstelle. Er wies darauf hin, daß die volksverderbcndcn Erzeugnisse besonders Ende des 10. Jahrhunderts einen riesigen Umfang angenommen und sich in allen europäischen Hauptstädten eingenistet hatten. Bereits da mals bildeten sich zahlreiche Vereine zur Bekämpfung dieses Schmutzes, uud im Jahre 1908 trat man in Paris zu einer ersten internationalen Beratung über diese Fragen zusammen. Alle Beteiligten wurden ver traglich verpflichtet, Material zu sammeln, die Einfuhr unzüchtiger Schriften und Bilder zu verhindern und die betreffenden Gesetze der einzelnen Länder sich gegenseitig mitzuteilen. Infolge dieses Abkom mens wurde die eingangs erwähnte Zentralpolizcistellc im Polizei präsidium errichtet. Der Weltkrieg zerriß leider die bestehenden Ver bindungen, die erst nach dem Kriege wieder langsam angcknüpft werden konnten. Jetzt zeigte cs sich aber, daß sich die Verhältnisse no ch wesentlich verschlimmert haben, da nun auch noch die Kinematographie hcrangezogen wurde. — Kriminalkommissar v. Behr gab im Anschluß daran eingehende Erläuterungen zu dem reich haltigen Material, das den zwingenden Beweis brachte, daß der Kampf gegen diese schweinischen Erzeugnisse, auch wenn sic sich ein Mäntelchen des »Künstlerischen« umhängen, mit allen Mitteln geführt werden muß. Büchcr-Ausstellungen. — Wie Max Mcncke, Univcrsitätsbnch- handlung in Erlangen, in Nr. 135 des Börsenblattes bekanntmacht, wird gelegentlich des Ende Juni stattfindenden 3. deutschen Studeil te n t a g e s in Erlangen eine Ausstellung von Büchern über Hochschul reform, Studcntcuwescn und moderne Jugendbewegung veranstaltet, worauf alle interessierten Verleger aufmerksam gemacht seien. Ebenso weisen wir auf das Inserat von Leon Saun i-e r s B u ch Hand lung in Stettin in Nr. 136, Seite 6151 noch besonders hin, nach welchem in Stettin eine heimatkundliche Bücherausstellung stattfindet, für die in erster Linie p o m m e r s ch e H e i m a t l i t c r a t n r im wei testen Umfange, dann aber auch Schriften allgemeinen Inhalts über alle Gebiete des Heimat- und Naturschutzes, der Naturdcnkmalpflcge und des Sicölungswesens in Betracht kommen. Auch künstlerischer Wandschmuck pommerscher Künstler sowie bildliche Darstellungen der pommerschen Heimat werden gern zur Ausstellung angenommen werden, j Das billige Buch. — Vor einiger Zeit ging durch die Tagespresse eine Notiz, in der von der Ausgabe des 1. Heftes der »Bausteine zur Archäologie« von Gabriel Walter, erschienen bei Reiff L Co. in Offcn- burg (Baden), berichtet wurde. Triumphierend wurde darauf hinge- sen, daß dieses Heft mit 20 Tafeln von 19X27 cm, auf jeder zwei bis vier wohlgelungene Lichtdrucke, und 8 Seiten inhaltreichen knappen Textes für den Subskribenten auf 4 Hefte ganze 7.50 koste. Man müßte cs freilich direkt von Reiff K Co., Ofscnburg (Baden), beziehen, der Buchhandel sei ausgeschalßdt und damit wohl leider auch weite Ver breitung, die es verdiente. Der Buchhandel würde es aber mit sei nen Teuerungszuschlägen ja wohl etwa auf den doppelten Preis treiben. Die letztere Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen und läßt jede billige Rücksicht auf die Wahrheit vermissen, denn wann hat der Sor timentsbuchhandel Teuerungszuschläge von 100"/» je erhoben? Der billige Preis des Heftes erweist sich aber bei näherer Prüfung über haupt nicht als besonders überraschend und berechtigt keineswegs zum Triumphgcschrei. Zunächst fanden sich statt 8 Seiten nur 3 Seiten Text; das Papier ist nicht von besonderer Qualität; die Abbildungen machen den Eindruck, als ob dafür schon vor dem Kriege hergcstellte Platten verwendet worden seien, die seinerzeit für den offiziellen Kata log der Vasensammlung in Karlsruhe, auf die sich die Bilder beziehen, angeschafft worden sein dürften. Der Preis ist im übrigen bereits von 7.50 ./i auf rund 10 ^ erhöht worden. Ein Beweis dafür, daß die ursprüngliche Kalkulation viel zu niedrig gegriffen gewesen sein muß. Im ganzen genommen, erweist sich der Fall als völlige Ausnahme. Es bleibt insbesondere fraglich, ob die Herausgabe des im Selbstverläge des Verfassers erscheinenden Werkes nicht von irgendeiner Seite noch unterstützt wird. Zu beachten ist dabei noch, daß der Verfasser Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen ist und möglicherweise Valutavorteilc bei der Berechnung des Preises mit einsetzen kann. Auf keinen Fall ist dieses Beispiel geeignet, um dem regulären Buchhandel, der unter vollkommen anderen Verhältnissen arbeitet, den Vorwurf des Wuchers machen zu können. Es ist im höchsten Grade bedauerlich, daß die Öffentlichkeit immer wieder in so unsachlicher Form gegen den Buchhandel eingenommen wird. Bücher nach Maß. (Vergl. Börsenblatt Nr. 103.) — Im »Tcutschen Merkur« von 1780 findet sich ein Histörchen, das man heute als »aktuell und neu« zu erzählen pflegt: »Ein gewisser General-Pachter namens Bourvalais hatte sich in Kraft der Millionen, die er im Dienste des Königs und der Nation gewann, ein prächtiges Haus gebaut, und der Baumeister hatte nicht ermangelt, l'^ppartement rle Monsieur auch mit einem sehr schönen Büchersaal zu versehen. Einen Büchersaal? sagte Herr Bourvalais: was will der Herr, daß ich mit einem Büchersaal anfange? Um Vergebung, ant wortete der Baumeister, ein Büchersaal ist eine eben so nothwendigc Piece in dem Hotel eines Mannes wie Sie, als ein Boudoir in dem Appartement einer Dame. Sie werden sehen, was für eine prächtige Tapisserie diese Tabletten machen werden, wenn sie mit schön eingebun denen Büchern angefüllt sind. Gegen dieses Argument war nichts cin- zuwcnden. Herr v. Bourvalais ließ also seinen Tapezierer herbey- kommen. Meß' er die Höhe und Länge dieser Tabletten, sagte Herr v. Bourvalais, und bestell' er mir soviel Ellen Bücher als er nöthig hat; aber daß sie alle aufs magnisikste und nach der neusten Mode ein gebunden seyen! Versteht er mich? — Der Tapezier nahm sein Maas, gieng zum nächsten Buchhändler und verlangte für die Bibliothek des Herrn Gencralpachters so und soviel hundert Ellen Bücher von allen Formaten. Der Buchhändler sah sogleich, mit wem crs zu thun hatte; und weil er eben mit einer neuen Auflage der Andachtsübungen für die heil. Charwoche (la 8emLin6 sainte genannt), die keinen sonderlichen Abzug hatten, beladen war, so lieferte er dem Tapezier unter anderen auch ein paar Schock Ellen Zemaines Lautes ab. Die Bücher machten in ihrem vergoldeten Band eine so gute Figur, daß Herr von Bour valais ganz stolz auf seine Bibliothek war, und nichts angelegeneres hatte, als jedermann in seine Bibliothek zu führen. Der Buchbinder wurde sehr bewundert; wie man aber genauer hinsah, so waren die Octav-Büchcr mit lauter Heiligen Wochen angcfttllt.« PersonalnachrWen, Jubiläum. — Herr Paul Schlegel, Prokurist der Kunsthand lung Ernst Arnold in Dresden, beging cmi 10. Juni das 25jährige Jubiläum seiner Tätigkeit im genannten Geschäft. Treueste Dienste hat er dem Hause in dieser Zeit gewidmet. Chef und Mitarbeiter ge stalteten ihm diesen Tag zu einem Ehrentag und brachten ihm ihre An erkennung und Anhänglichkeit in Glückwünschen und Geschenken zum Ausdruck. 848
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder