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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1921
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- 1921-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1921
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Redaktioneller Teil. beehren uns, Sie zu verständigen, das; mit Gültigkeit vom 1. Juli d. I. auf den österreichischen Bahnen ein neuer, wesentlich erhöhter Frachtentarif in Kraft tritt. Die Erhöhung ist diesmal nicht mehr linear, sondern es handelt sich um einen gänzlich auf neuer Grund lage erstellten Tarif. Da aber weder auf den deutschen noch auf den tschechischen Bahnen eine Tarifänderung bis auf weiteres zu gewärti gen ist, ergibt sich die Notwendigkeit, ab 1. Juli d. I. die Bücherwagen von Leipzig über Tetschen durch die Tschecho-Slowakei nach Wien- Nordwestbahnhof zu leiten, weil dadurch gegenüber der Beförderung über Passau eine ganz wesentliche Frachtverbilligung erzielt wird. Trotzdem es sich um zwei ganz verschiedene Abfertigungen, und zwar in Tetschen und in Netz (Znaim) handelt, wird dadurch eine Ver zögerung im Laufe der Bücherwagen nicht eintreten, da wir die hierauf bezüglichen Vorkehrungen bereits getroffen haben. Die Be-! rechnung erfolgt wie bisher pro rata, und zwar in Mark, tschechischen Kronen und österreichischen Kronen. Als Umrechnungskurs gilt der Bahnkurs des Tages, an welchem der Waggonfrachtbrief in Wien ausgclöst wird. Die Art der Berechnung wird wie bisher mit Klebe zetteln auf jedem einzelnen Leipziger Uberweisungsfrachtbrief er sichtlich gemacht werden. Regelung der Leipziger Mcßpreise. — Eine paritätische Kommission aus Vertretern des Mcßamts, der Zentralstelle für Interessenten der Leipziger Mustermessen e. V. und der Leipziger Hoteliers und Gast wirte berichtet als vorläufiges Ergebnis ihrer Tätigkeit, das; für Aus länder während der nächsten Messe (28. August bis 3. September) Valutaaufschläge nicht erhoben werden. Die Preise für Hotelzimmer sollen sich in den gleichen Grenzen bewegen wie in anderen deutschen Großstädten und besonders in den Meßstädten. Nach wie vor werden die Zimmerprcise von den Hoteliers dem Gewerbeamt zur Abstempelung vorgelegt und in jedem Zimmer aufgchängt. Das Entgelt für Bedie nung ist in Leipzig — im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Städten — in allen Preisen eingcschlossen und wird nicht besonders berechnet. Die Abgabe von Speisen und Getränken erfolgt zu ange messenen Preisen. Etwaige Beschwerden sind mit genauen Angaben dem Meßamt, Verkehrsabteilung, Leipzig, Markt 4, oder der Zentral stelle für Interessenten der Leipziger Mustermesse, Ortsgruppe Leipzig, E. V., Leipzig, Zeitzer Str. 14, III, zur Kenntnis zu bringen. Die »Neklameburg« der Leipziger Mustermesse. — Zum Zwecke der vor kurzem in die Wege geleiteten künstlerischen Ausgestaltung der Außenreklamc auf der Leipziger Messe hat Prof. Peter Behrens die im Mittelpunkt des Leipziger Meßverkchrs liegende »Meßhalle Markt« zu einem monumental wirkenden Zweckbau umgestaltet, für den er selbst das Schlagwort »Neklameburg« geprägt hat. Diese »Ne klameburg« wird zweifellos die Aufmerksamkeit aller Meßbesucher im stärksten Maße auf sich ziehen. Damit auch die Durchführung der geplanten künstlerischen Gestaltung der Reklame im einzelnen im gleichen Geiste erfolgt, entscheidet über Annahme oder Ablehnung von Ncklameentwürsen, ferner über die geschmackliche und werbewirksame Anordnung der Plakate der vom Meßamt eingesetzte Beratungsausschuß für die Mcßreklame unter dem Vorsitz des Reichskunstwarts. Keine Ermäßigung des Portos für Postkartcnschccks. — Der Haupt vorstand des Deutschen Buchdruckervcreins hatte an das Neichspost- ministerium eine Eingabe gerichtet, das Porto für Postkartenschecks zu ermäßigen. Der Neichspostminister aber entgegnete, daß er diesem Ersuchen leider keine Folge geben könne. Die Einführung von Porto- vergünstignngen müsse bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage des Reiches grundsätzlich unterbleiben. Neue Postkarten zu 30 und 40 Ps. — In diesen Tagen werden die ersten neuen Postkarten zu 30 und 40 Pf. ausgegeben werden: da jedoch von den alten Postkarten noch große Vorräte vorhanden sind, die erst verbraucht werden müssen, wird die Neuausgabe zunächst nicht sehr häufig in Erscheinung treten. Für M a r k e n s a m m l c r werden die neuen Karten jedoch schonjetztbei der Markenvcrkaufsstclle des Nriefpostamts in Berlin C. 2 ausgegeben. Sie unterscheiden sich von den alten Karten (mit der blauen Gcrmaniamarke zu 30 Pf.) durch das Markenbild, das unter der Wertzahl einen stilisierten reitenden Postillon (Entwurf Schcrrenberger) darstellt und für den Ortsverkehr die 30-Pf.-Wertfarbe grün, für den Jnlandvcrkchr ent sprechend der 40-Pf.-Marke in Dunkelvrange gehalten ist. Die Karten und Antwortkarten für den Weltpostverkehr werden später ausgegeben werden. Flugpost Hamburg—Westerland. Die seit dem 1. ,Iuli einge richtete Flugpostvcrbindung Hamburg—Westerland hat wegen der leb haften Inanspruchnahme jetzt in jeder Richtung zweimal täglichen Verkehr erhalten. Abflüge Hamburg 0 Uhr vormittags und 3.30 Uhr nachmittags: Ankunft Westerland 10.30 Uhr vormittags und ", Uhr 1146 ^ 1711, 30. ZuU 1021. nachmittags. Rückflüge Westerland 12 Uhr und 7 Uhr nachmittags Ankunft Hamburg 1.30 Uhr und 6.30 Uhr nachmittags. Sämtliche Flüge werden von der Deutschen Luft-Reederei, Berlin, ausgeführt. Abstempelung cingcgangcncr Flugpostsendungcn. — Vom 10. August an erhalten alle Flugpostsendungen von dem Postamt, bei dem ihre Flugbefördcrung planmäßig endet, einen auffallenden Stempelabdruck mit dem Wortlaut »Mit Luftpost befördert (Bezeichnung des Flug postamts)«. Der Stempel soll Gewißheit darüber geben, daß die Flugbeförderung tatsächlich stattgefunden hat, und dazu beitragen, auf die Flugposteinrichtungen und ihre großen Vorteile bei sehr niedrigen Fluggebühren in weiteren Kreisen der Verkehrswelt hinzuwcisen. Die »Kulturabgabe« auch in Österreich. — Vor einigen Tagen stellten im österreichischen Nationalrat die großdeutschen Abgeordneten 1)r. Waneck und Genossen einen Antrag auf Schaffung eines Gesetzes zum Zwecke der Unterstützung notleidender Schrift steiler, Tondichter und anderer ausübender Künstler. In der Begründung des Antrags wird auf die besonders mißliche Lage verwiesen, in der sich zahlreiche Dichter, Schriftsteller und Musiker befinden. »In allen Kulturstaaten der Welt« — heißt es in der Be gründung — »werden die schöpferischen Talente durch Staatsunter stützungen und ausgiebige Jahresgehalte gefördert. Dies muß auch bei uns möglich sein. Es ist daher notwendig, daß schaffenden Men schen aus dem österreichischen Volke auf dem Gebiete der Dicht- und Tonkunst, welche bereits anerkannt Wertvolles geleistet haben und die mit Daseinssorgcn kämpfen müssen, ein ausgiebiger Jahresgehalt aus bezahlt werde. Die Mittel hierzu sind nicht schwer aufzubringen. Man braucht nur eine mäßige staatliche tantiemeähnliche Steuer für die Aufführung tantiemefreier Autoren und für den Verkauf tantieme- freier Bücher und Musikalicn einzuhcben und aus diesen Eingängen einen eigenen Fonds zur Unterstützung notleidender Künstler zu schaffen. Die Abgeordneten stellen daher den Antrag: Der National rat möge beschließen: Die Negierung wird aufgefordcrt, ehestens eine Gcsetzesvorlage einzubringen, durch welche ein Fonds zur Unter stützung notleidender Dichter, Schriftsteller, Tondichter und anderer ausübender Künstler geschaffen wird. Dieser Fonds wäre insbesondere zu speisen: 1. aus den Eingängen aus einer zu schaffenden mäßigen tantiemeähnlichen Steuer, die von den Bruttoeinnahmen der BUHnen- werke tantiemcfreicr Autoren und von dem Verkaufserlös der Bücher und Musikalien tantiemefreier Autoren eingehoben wird: 2. aus den Eingängen aus einer entsprechend höheren Steuer, welche von den Bruttoeinnahmen der Btthnenwerke und dem Verkaufserlös aller Bücher und Musikalicn erzielt wird, wenn die aufgeführtcn oder ver kauften Werke der Hauptsache nach nur durch Bearbeitung fremder Ideen verstorbener Autoren geschaffen sind. Aus dem zu bildendem Fonds wären schaffende Persönlichkeiten deutschösterrcichischcr Abstam mung, welche auf dem Gebiete der Dicht-, Ton- und anderer Künste bereits anerkannt Wertvolles geleistet und die mit Dascinssorgen zu kämpfen haben, durch Verleihung ausgiebiger Jahrcsgchalte zu unterstützen und in ihrem Schaffen zu fördern«. Staatsanwalt und »Vcnnswagen«. — Der Verlag Gurlitt hat eine Sammlung künstlerischer Mappen herausgebracht, die den Namen »Der Venuswagen« führen und an deren Ausführung Künstler wie Lovis Corinth, N. Janthur, Willi Jaekel, Willi Geiger, Zille u. a. mitgewirkt haben. Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen Gurlitr Strafantrag wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften erhoben, und zwar stützt sie sich auf ein Gutachten Professor vr. Brunners. Zunächst wird in diesem Gutachten aus der Reihenfolge der Kunstmappen »Der Venuswagen«, eine Jugendarbeit Friedrich Schillers mit Lithographien von Lovis Corinth, herausgegeben von Alfred Richard Meyer, bean standet. Professor Brunner faßt hier sein Urteil dahin zusammen, daß man die Erörterungen des Textes beiseite lassen und sich lediglich aus die Illustrationen bei Erhebung der Anklage beschränken solle. Der Verteidiger Corinths und der anderen Beklagten, Rechtsanwalt Fr. Grünspach, hat eine Reihe von Gutachten eingeholt, u. a. von Alfred Kerr, Max Krell, Eugen Spiro und Max Osborn. Der Ncichskunstwart, 1>r. Nedslob, schreibt: »Es hat sich ergeben, das; die Achtung vor der schöpferischen Produktion ersichtlich im Wachsen ist. Wenn sie seitens untergeordneter Organe verletzt wird, so wird dies Veranlassung geben, endlich einmal den Gedanken der Reinheit des schöpferischen Willens auch den Beschlagnahmegelüsten gegenüber festzustellen. Gerade die Bedeutung Corinths ist während der letzten Jahre so allgemein zur Anerkennung gekommen, daß mit einer starken Empörung über die Be schlagnahme zu rechnen ist«. (Leipz. Neueste Nachr.) Büchcrausstellung. In der Zeit vom3. 18. September d.J. finde» in den Nänmen des Strandschlosses zu Kolb erg (Ostseebad) eine P o m m e r s ch c H and w e r k s a u s st e l l u n g statt. Mit dieser Ans stellnng ist eine Bücheransstelliing einschlägiger Literatur verbunden
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