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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1921
- Strukturtyp
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- 1921-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1921
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. .X° 176, 30. Juli 1921. derücksichtiaen, werden ans die Dauer gellen die Macht der Verhält- nisse nicht »»»kämpfen können. Deutschland kann seinen Verpflichtungen der Entente gegenüber nur Nachkommen durch enorme Erhöhung der Staatseinnahmen ans allen Gebieten. Dag dadurch jeder Steuer zahler gewaltig in Mitleidenschaft gezogen wird und nun ebenfalls seine Einnahmeguellen in demselben Verhältnis steigern muß, bedarf keiner näheren Erläuterung. Es wäre ein Nonsens, dem Sortiment hier eine Ausnahmestellung innerhalb der anderen Handelskreise anweisen zu wollen. B erlin , Juli 1921. Geor g H a n n e m a n n i. Fa. Hanncmann'S Buchhdlg. Glossen zu den ^Trübseligen Gedanken". Die Gedauken des Herrn Röder im Bbl. Nr. 107 drehen sich um die Zukunft des Sortiments und des Verlags und haben ihr Wohlergehen rm Auge. Er glaubt, mit den» Beibehalten der bisherigen Formen würde der deutsche Buchhandel seine Kliltnrausgabe» am besten weiter erfüllen. Das ist nicht ganz meine Ansicht. Alles Menschliche ist dem Wechsel unterworfen, wie sollte es da gerade der Buchhandel nicht sein! Ich bin vor fünfzig Fahren in das Sortiment cingetrctcn, zu einer Zeit, als sozusagen die einzige Vertriebsmanipnlation das Znr- Ansicht-Verschicken war. Diese allgemeinen Ansichtssendungen wurden schon in einer mittleren Stadt mit mehreren Buchhandlungen unren tabel dadurch, das; alle Firmen öffentlichen Anstalten dieselben Bücher schickten, von denen doch nur ein Exemplar behalten wurde, und sie sind wohl heutzutage überall abgeschasft, ohne das; ein rechter Ersah an ihre Stelle getreten ist. Alle Rundschreiben, Kataloge und Anzeigen reizen nicht so zum Kaufe wie das Buch selbst, und auch das Ansstellen im Schaufenster, wohl für die meisten Artikel genügend, ist es nie für das Buch. Da gibt es ebeu nur eiu freies Ausstellen ohne Kaufzwang. Fch hatte in meinen! eigenen Geschäft genügend Plntz im Laden — für die ruhigeren Monate. Von November bis Januar zog ich aber einen Saal hinzu, den ich sonst für Kunstausstellungen ver mietete. Fch hatte darin etwa 75 Meter laufende Tischsläche zur Ver fügung, und hier kamen alle Bücher, die sich für Gcschenkzwecke eigneten, zur Ausstellung. Sämtliche Bücher lagen frei ans den Tischen, die mehrfach vorrätigen darunter. Feder Kunde fand sich leicht selbst zurecht, und das Geschäft ging fast automatisch, da das Auf- und Ab steigen auf der Leiter und das Heranschleisen der Bücher ganz weg- siclen. Fn Wiesbaden, wo ich seit 1918 zwei Fahre lebte, habe ich von Ans- siellnngen in Extraräumen nichts gesehen, auch in Berlin war alles zu Weihnachten räumlich sehr beschränkt. Wie sehr das Publikum sich durch die freie Ausstellung zum Kauf bestimmen läs;1, sieht man in Berlin a» dem Erfolge des buchhändlerischen Straheuverkaufs. Fn Paris haben selbst bedeutende Firmen Auslagen im Freien ans den Bonlevaroo beispielsweise unter den Arkaden des Od«'wn. Überhaupt sind Fremde, namentlich Engländer und Amerikaner, daran gewöhnt, in den Buchladen einzntreten und sich umznsehen, häufig ohne zu kaufen. Es scheint also in diesen Ländern so üblich zu sein. Bei uns ist dies nur im Warenhaus der Fall. Fm Sortiment bleibt einem gewöhnlich ein Füngling ans den Hacken. Die Entwicklung wird also trotz der trübseligen Gedanken des Herrn Röder für die Groszstadt die sein, das; einige gros;e allgemeine Buchhandlungen diese Sache richtig in die Hand nehmen. Daneben »verden aber wohl, wie dies hier in Berlin der Fall ist, Spezial- bnchhandlnngen für einzelne Fächer bestehen bleiben oder sich noch weiter anstnn, die mit ihren Kunden unter den Studenten auch später in Beziehung bleiben, wenigstens für die Fachbücher. Aber auch die Sortimenter in den kleineren Städten, wo ja die Ladenmieten billiger sind, »verden mit dem freien Ansstellen gute Geschäfte machen. Wie die Sache zu organisieren ist, mns; jeder selbst »ach örtlichen und räum lichen Verhältnissen heranSsinden. Anders als Herr Röder denke ich auch über den Verlag. Fch meine, gerade der Verlag könne eher als das Sortiment mit kleinen Mitteln begonnen werden. Es steht dein jetzt wohl nur im Wege, dajz der kleine Verlegeranfänger mit einem seiner Initiative entsprungenen neuen Buche oder einem Werke eines Verfassers, den er vielleicht entdeckt hat, nicht eine allgemeine n cond.-Versendung beginnen kann. Meiner Ansicht »ach fehlen da Kommissionäre in Leipzig, die eben für solche kleineren Verleger die ganzen Vertriebsmahnahmen übernehmen würden. Solche Kommissionäre wären auch sehr angenehm für kleinere Sortimente, und »amentlich für de» ausländischen Buchhandel. Die große Zahl der offenen Konti ist überhaupt ein Krebsschaden im Buch handel und unter den jetzige» Verhältnissen doch nicht zu vermeiden. Neue Firmen würden gewiß gern bei einem solchen Kommissionär Berauttvorts. Redakteur: Richard Albert;. — Verlag: Der Börsen Druck: R a », K See m a n n. Sämtlich I« vetpzia — Adresse der 1118 eine Summe hinterlcgen, und cS würden gewiß wcnlger Verluste ein- treten, als es deren jetzt durch vereinzelte ü eond.-BestcUnngen wohl gibt. Die Prozente, die der Kommissionär erhält, würden durch die Vereinfachung der Buchführung sicher ausgeglichen. Es ist selbstver stündlich, daß auch die bestehenden Kommissionäre oder Grossisten diese Sache machen könnten, es müßte nur nicht als vereinzelter Fall, son dern ganz geschäftsmäßig gemacht »verden. Für das Sortiment, das sich heutzutage über die kleinen Städte hinweg bis ans die größere»» Dörfer ansdehnt, wäre auch manch re» tables Nebengeschüst möglich und angebracht. Fch habe stets solche ge habt und auch recht gut daran verdient. Z. Zt.: Berlin NW. 0, Philippstraßc 5. O. F- v r st. früher Antwerpen. Erklärung. Unter Hinweis aus den im Bbl. Nr. 188 abgedrnckten offenen Brief erklären die nnterzcichneien Firmen hierdurch, dass sie das Verhallen der Buchhändler-Gilde, bzw. deren Vorstandes und leider auch eines »rosten Teils des von diese» Seite» dceinslnsttcn Sortiments — ohne auf die gcwist nicht ganz von der Hand zu weisenden Beweggründe und die immer »och Unübersehbare wirtschaftliche Znknnst entgehen zu können von ihrem Standpunkte aus nicht gutheistcn und siir unvereinbar halten mit ihren Begriffen vvn Treu und Glauben im kaufmännischen und auch buchhändlerischen GeschäslSlcbcn. Eiu Beschlust, der heute von einer »rosten Mehrheit jubelnd be- griistt, wenn auch vielleicht ohne den nötigen wirtschaftliche» Weit blick gefasst wurde und seinen Weg tu die breite Sssentlichkcit ge sunden hat, darf nicht morgen vvn einem Teile dieser Mehrheit nur ans Vermutungen und Ansichten hin, nicht ans Grund schon eingctretener Tatsachen und vhne Zustimmung des übrigen Teils dieser Mehrheit einfach umgestostcn werde». Et» solches, sich öffentlich ab- spiclendcS, wankelmütiges und znm Spott reizendes Verfahren eines ohnehin nicht mehr das alte Vertrauen genlcstende» ehrenwerte» BcrttsSstandeS ist zweifellos änderst gefährlich und durchaus verwerf lich. Wenn es sich auch zur Stunde schwer beurteilen lässt, ob die Kantate-Beschlüsse sich nicht vielleicht durch die Gestaltung der wirt schaftliche» Verhältnisse als z» voreilig gefaßt erweisen werden, so dars darüber kein Zweifel bestehen, hast an de» so eingehend vorbereitete» und i» solcher Weise de kretierten Beschlüsse» auch unbedingt festgehalten werde» must. Unbeirrt durch die cingctretenen Verhältnisse bekennen sich die Un terzeichneten daher zn den Kantate-Beschlüssen, sowie insbesondere z» den mit der Vereinigung schönwisscnschaftlicher Verleger gctrossenrn Abmachungen und Hallen sich an sie gebundenj sic erwarten, dast ihr Beispiel zum Besten des Ansehens unseres moralisch schwer gc- sährdctcn Standes Nachahmung finden und vielen Zweislern das Rückgrat stärke» wird. Berlin, de» 2g. Aul! 1S21. A. Asher k Co. GselIiuSschc Buch h andI g. F. W. Linde. Nicolaische Bnchhandlun g Borstell Sc ReimarnS. W. Webe r G. m. b. H. FrihBr » sc. Erwiderung. Die vier Unterzeichner obiger Erklärung geben die nicht von der Hand zn weisenden Beweggründe des Gildevorstandes und die nnübcr sehdare ivirtschastliche Zukunft z», ebenso den mangelnden Weitblick der den. Ostermesse-Beschlnst ehemals znsiimmenden Kreise, sowie die mög liche Voreiligkeit dieses Beschlusses. Das reicht zur Beurteilung der Sachlage aus. Mit Herrn Lazarus i. Fa. Asher Sc Eo., dem Verfasser der -Erklärung» und von jeher auSgcsprochcncm Gegner der Deutschen Bnchhändlcrgilde und ihrer Bestrebungen, über die Begriffe von Treu und Glauben, von Wankelmütigkeit, zum Spott reizendem Verhalten und moralischer Gefährdung des 'Buchhandels uns zn unterhalten, lehnen wir glatt ab. Uns genügt das Urteil des im Börsenblatt und in zahlreichen Schreiben an nnS znm Work gekommenen deutschen Sortiments. Der Vorstand der Deutschen Bnchhändlcrgilde. P a nl Nits ch m an». A l b e r t D i c d e r i ch. Otto P a e t s ch. ,1. H. E ckard t. E ruft S ch Nt ersa h l.
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