Fettige Bücher. X- 194. 2U. August 1921. z6. Jahrgang unserer Monatshefte beginnt mit am 25. August zur Ausgabe gelangenden September-Heft. Der Verlag hielt und hält es in den über Deutschland gekommenen schweren Zeiten der Not für seine Ehrenpflicht, der treuen Lescrgemeinde, die ihm durch ein ganzes Menschen-- alter gefolgt ist, diesen Weg zur geistigen und künstlerischen Erhebung, diesen letzten Weg zur Lebensfreude offen zu halten. Dem gebildeten Deutschen, auch dem äußerlich arm gewordenen, .ist unsere Zeitschrift in erster Reihe gewidmet. Sie will ihm in diesen bösen Jahren des Übergangs, in denen von Reichs wegen der Handlanger höher entlohnt wird als der geistige Arbeiter, die Möglichkeit bieten, sich aus dem Ekel des täglichen Parteigezänks, aus dem Jammer um Verlorenes, aus der Verzweif lung über das dem deutschen Volk aufgebürdete Sklavenjoch emporzuarbeiten auf lichtere Höhen. Unser geistiger Besitz ist der einzige, den der Haß des Feindbundes, seine Scheelsucht, nicht zer stören, seine Vergewaltigung uns nicht rauben können. Ihn wollen wir sesshaften, ihn wollen wir erweitern, vertiefen, veredeln. Aber nicht trockenes Schulwissen wollen unsere Monatshefte verbreiten. Jedem Beitrag, auch dem wissenschaftlichen, muß eine so ansprechende künstlerische Form zu eigen sein, daß der Leser um der Schönheit, um des Reizes der Darstellung halber auch schwere Stoffe in sich aufnimmt. Aus allen Gebieten des Wissens und der werktätigen Erfahrung stammen die Beiträge, die unseren Heften von führenden Männern zur Veröffent lichung übergeben werden. Im ersten Heft des neuen Jahrgangs spricht Geh Rat Prof. 0r v. Wilomowih Möllendorfs über die Geltung des klassischen Altertums im Wandel der Zeiten. Geheimrat Professor vr. W. v. Bode bespricht Sebastians del piomdo als Porträtmaler und bringt in der mit Bild Z proben versehenen Abhandlung aufsehenerregende Enthüllungen : Meisterwerke, die bisher Giorgione und Raffael zugesprochen wurden, nimmt der be rühmte Kunstgelehrte als Endsumme seiner For schung für Sebastians in Anspruch. Der zeit genössische Kunstaufsatz des Septemberheftes ist dem farbenfrohen Meister Josse Goossens ge widmet. Mit vielen mehrfarbigen Bildern ist dieser anregende Beitrag geschmückt. Der Korre spondent des Instituts für Meereskunde, Graf Larisch-München, spricht über Sturmsee und Brandung und gibt dem Aussatz wundervolle Aufnahmen von seinen Fahrten durch alle Meere bei. Oie Kunst der Erzählung findet in Velhagen 6- Klasings Monatsheften eine besonders liebevolle Pflege. Im ersten Heft beginnen wir mit der Veröffentlichung eines un gemein spannenden, dabei behaglichen Romans von Victor von Kohlenegg Dedekind der Spätere An weiteren Romanen und Novellen ward für den neuen Jahrgang erworben: Das neue Sakrament Novelle von Jakob Schaffner Das Riesenspielzeug Erzählung von Max Dreher Oie kleine Selma Habermann Thüringer Roman von Marte Renate Fischer Sommertage Novelle von Ina Seidel Das Gespenst der Liebe Novelle von Karl Rosner