Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1929
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- 1929-03-09
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- 09.03.1929
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58, 9. Mürz 1S2S. Redaktioneller Teil, — Sprechsaal, Börsenblatt f. d Dtschn. Buchhandel. Werbung der berühmten Heyerschen Musiksanunlung ermöglichte. Das Musikwissenschaftliche Institut der Universität hat so ein Anschau ungsmaterial gewonnen, wie es gegenwärtig keine andere Hoch schule besitzt. Gestorben: am 4. März plötzlich und unerwartet Herr Alfred Hahn, zuletzt Mitinhaber der Firma Hahn L Co., Versand- und Verlagsbuchhandlung in Leipzig im 66. Lebensjahre. Mit dem Verstorbenen ist ein ausgezeichneter Buchhändler der alten Schule, ein unermüdlicher Arbeiter von uns gegangen. Ein Leipziger Kind, übernahm er am 1. November 1889 das Sortt- mentsgeschäft der Firma Otto Klemm, welches er bis 1965 allein im Besitz hatte. In diesem Jahre trat Herr Carl Fehre als Teil haber ein, der es dann im Jahre 1910 allein übernahm und in den bewährten Bahnen unter der Firma Hahn's Buchhandlung Carl Fehre weiterführtc. Im Sortiment erzielte Herr Hahn schöne Er- Verlag anzugliedern, und so wurde im Jahre 1898 die Firma Alfred Hahn's Verlag gegründet. Der junge Verlag pflegte hauptsächlich Pädagogik und konnte im Laufe der Jahre namhafte pädagogische Werke und eine große Anzahl Fortbildungsschullitcratur hcraus- bringen. 1906 erschien das erste Caspari-Bilderbuch und hatte einen so durchschlagenden Erfolg, das; Herr Hahn sich veranlaßt sah, die sen Verlagszweig weiter auszubauen. Es entstand so der Verlag künstlerischer Bilderbücher, der heute zu den führenden zählt und aus dem Hunderttausende von Büchern in alle Welt gesandt wurden. Ende 1920 zog er sich in das Privatleben zurück und übergab den Verlag den Herren Walter Dietrich und Dr. H. Sell, nachdem die Pädagogik an die Firma Julius Klinkhardt übergcgangen war. Aber nicht lange pflegte er der Ruhe, untätig konnte er nicht sein. Im Jahre 1925 gründete er mit Herrn Carl Fehre einen neuen Verlag unter der Firma Hahn L Co., und zwar wurden wieder pädagogische Werke verlegt. Am Anfang dieses Jahres gab er end gültig seinen Wirkungskreis auf, der Verlag ging alsdann in den Besitz seines Teilhabers über. Mit Lust und Liebe hat der Ver storbene allezeit an seinem Beruf gehangen, Pflichterfüllung und ernster Fleiß waren ihm angeboren. Ein schneller Tod hat ihn hingcrafft, ein ruhiger Lebensabend war ihm nicht beschicken. Zu Plakat III (Neclam begründet die große billige Buchreihe, die moderne Weltgeltung deutscher Bücher) stellt mau einen Goethe Faust von Neclam. Man stellt die großen Erfolge der vergangenen Jahre unter einem Fettbuchstabenplakat aus, also mit den Jahreszahlen: Busch, Hausschatz — Freussen, Jörn Uhl — Hesse, Camcnzind — Kellcr- mann, Tunnel — Popcrt, Harringa — uss. Dann können die schlechtesten Pappbäude und die wie Blei lie genden Kriegsblinde vom Keller herauf nochmal in dem Fenster zu Ehren kommen. Der Weg des Buches durch Krieg und Inflation. (An Hand von Pappbänden, auscinaudergenommcnen Büchern, um das Holzpapier usw. deutlich zu zeigen, wird bis zu Knaur, Schatz kammer, zu S. Fischer, den Jnselromanen, zum Faust der Bremer Presse der Weg aus der Tiefe zu neuer Wertarbeit verdeutlicht und darüber hinaus nun zum sachlichen, zweckmäßigen, modernen Lese buch, wie cs etwa Engelhorn in seiner BBB-Neihe hat.) Wie gesagt, das sollen nur.anregende Vorschläge sein und mit deutlicher Absicht sind z. B. die Plakattexte nur angedeutct, es gibt »och viele Möglichkeiten: Buchskandale z. B., Geschmacksvergleiche im Einband, Kuriosa aller Art, das Was und Wie ergibt sich aus dem vorhandenen Material, aus dem fesselnden Gedanken aber er gibt sich, ob die Presse über des Sortimenters Buchfenster am »Tag des Buches« berichten kann oder nicht. Das soll sie nämlich: berichten. Der Tag des Buches ist begonnen und beschlossen als ein Ver such, der zunehmenden Gleichgültigkeit aller Kreise gegen geistige Erscheinungen und geistige Werte deutlich zu begegnen und zugleich eine öffentliche Achtung und Anerkennung, eine Notwendigkeit sol cher Werte zu manifestieren. Es ist ein Versuch mit den öffentlichsten Mitteln um eine Sache, die anscheinend aus dem öffentlichen Leben verschwunden ist, ist eine weithin bemerkbare Anstrengung gegen Dünkel und um Güter, an die die erbarmungsloseste Inflation und die erbarmungsloseste Reparation nicht heran kann, wir haben als Buchhändler keine Aufgabe, das eben bereite Publikum mit großen Worten zu erschrecken, sondern ihm den Weg etwas verlockend zu machen, auch wenn es nur durch einen Umweg hie und da, durch »Illustration« und nicht durch stolze Gebärde allein geht. Bremen. Karl H. Bischofs. Spreckjaal Der Tag des Buches im Schaufenster. Es ist mit Sicherheit anzunchmcn, daß der »Tag des Bu ches« als Idee ebensovielc Sortimenter zu besonderer Anstrengung ausfordert, wie er gleichgültig oder bestenfalls skeptisch läßt. Aber ich behaupte, daß er, allgemeiner als ein Lcssinglag etwa, schon in seiner allgemeinen Idee den Impulsen von 1929 nähcrliegend, eines der triftigsten Werbemittel sein wird. Solche Voraussetzungen ergeben klar, daß es wichtig ist, das, was dem Publikum am bequemsten ins Auge springt, besonders anziehend zu gestalten: das Fenster. Als Anregung, die ja oft wichtiger ist als die komplette Gebrauchs anweisung, füge ich daher einige Vorschläge an. Es wurde nicht aus dem Auge gelassen, daß der Sortimenter mit dem Pfennig rech nen muß und daß darum solche Fenster billig sein müssen, auch wenn die größte Sparsamkeit immer noch die Aktivität ist. Jedenfalls soll auch am 22. März nicht auf Kosten vernünftiger Aktivität gespart werden. Leise reden ist zurzeit wirksamer, als mit der Trompete blasen. Schriftplakate sind beachteter als nur fette Buchstaben. Man schreibt — wenn nicht mit Nedisfeder, dann eben mit stei ler Handschrift, nur nicht mit Blaustift und nicht gar zu unregel mäßig, am Rand exakt abschlicßen! — Textplakate: Zu Plakat I (Gutcnbcrg beendet 1455 den Druck der ersten Bibel, Luthers Bibelübersetzung schafft über alle konfessionelle Be dingtheiten weg die neuhochdeutsche Schriftsprache) stellt man eine alte Bibel. Zu Plakat II (Was heißt 4, 8, 16, 24 in der Buchdruckersprache? Antwort: 4 — Quart, 8 Oktav usw.) stellt man Buch- druckcrei-Gegenständc, Druckstöcke, Klischees, zeigt den druck technischen Entwicklungsgang eines Buches, am besten an Hand eines eigenen Verlagswerkes, z. B. provinziellen Charakters. Die Druckerei hilft gern. 276 ,,Wohin soll das fiihren?" Die unter diesem Titel in Nr. 52 abgedruckte Sprechsaaluotiz, die leider nur mit Buchstaben gezeichnet ist, gibt ein ganz falsches Bild. Die Verhältnisse liegen vielmehr so: Ebenso wie in Bayern ist fast im ganzen übrigen Deutschen Reich das Volksschulbuch im engeren Sinne (Fibel, Lesebuch, Rechen bnch usw.) für bestimmte Verwaltungsgebiete einheitlich vorgeschrie ben und den Schulen nicht zur freien Wahl gestellt, darum werden z. B. in Württemberg oder Hessen ebensowenig bayerische Bücher benützt wie umgekehrt. Daß der einheimische Verlag bei dieser Sach lage nicht etwa durch Bevorzugung, sondern einfach weil er die nöti gen Unterlagen und Verbindungen zu den in Frage kommenden Schulbuchversassern besitzt, überall in Deutschland beim Volks schulbuch der buchhändlcrische Träger ist, leuchtet ein. Andrerseits zeigt ein Blick z. B. in das Jugendschriftcnverzeich- nis des Bayerischen Ministeriums für Unterricht und Kultus, das für die Auswahl freier Lektürestoffc von Bedeutung ist, daß überall da, wo die Schule freie Wahl hat, der außerbayerische Verlag nicht zu kurz kommt. Noch viel mehr ist dies bei den höheren Schulen der Fall, för deren Betrieb eine große Zahl außcrbayerischer Lehrbücher zuge lassen ist, ganz abgesehen von der Tatsache, daß z. B. hinsichtlich der deutsch- und fremdsprachigen Lesestoffe bei weitem die Samm lungen außerbaycrischcr Verleger tu den bayerischen höheren Schu len überwicgen. Darum ist kein Grund zu Kampsmaßnahmcn. Dies um so weni ger, als es auch auf dem Volksschulgebiete jedem Verleger in Deutschland frcisteht, sich an dem — übrigens sehr scharfen— Wett bewerb zu beteiligen. Der Einsender müßte denn das Gegenteil be weisen. Diesen Beweis aber wird er schuldig bleiben, denn nach Erscheinen der neuen Lehrordnung für Volksschulen in Bayern wur den meines Wissens nur von bayerischen Verlegern Schulbücher zur Genehmigung eingercicht, und mancher von ihnen wurde durch Ab lehnung seines mit viel Aufwand an Geld und Arbeit eingercichteu Entwurfes enttäuscht. München. N. Oldenbourg. — Slu'schrtst?. Schrlittcitunü u. CrpcdÜion: 26 lB,ichliai,ö?crhauÄ PosttchUr^sÄ?"?.'
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