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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1884-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1884
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- Deutsch
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S998 Nichtamtlicher Theil. 206, 4. September. derselben nebst wenigen Daten hier an, um dann eine kurze Geschichte der Firmen folgen zu lassen: Hauptrepräsentanten der Firmen Gebauer: Christofs Bißmarck, Buchdr. in Halle 1612—24. Christofs Salseld, geb. 1599, gest. 1670. Salfeld's Wittwe, geb. Radicke, geb. 1651, gest. um 1700. Joh. Andreas Salseld, geb. 15. Jan. 1665, Buchdr. 1700 — 7. Stephan Orban, geb. 1681, gest. 1732. Johann Justinus Gebauer, geb. 19. Mai 1710 in Walters hausen bei Gotha, gest. 26. Jan. 1772 in Halle im 62. Jahre. Johann Immanuel Gebauer, geb. 1736, gest. 1774 im 38. Jahre. Johann Jacob Gebauer, geb. 25. Mai 1745, gest. 8. Nov. 1818 in Halle im 74. Jahre. Hauptrepräsentanten der Firmen Hemmerde L Schwetschke: Johann Andreas u. Johann Hr. Rüdiger (Privileg vom 1. Juli 1729). Joh. Georg Klemm, geb. 1677, gest. 1737 im 60sten Jahre. Carl Hermann Hemmerde, geb. 23. Nov. 1708 in Alvens- leben, gest. 5. Mai 1782 in Halle im 74. Jahre. Carl August Schwetschke, geb. 29. Sept. 1756 in Glauchau, gest. 19. Sept. 1839 in Halle im 83. Jahre. Carl Ferdinand Schwetschke, geb. 17. Aug. 1798 in Halle, gest. 14. Febr. 1843 im 45. Jahre. Ilr. Carl Gustav Schwetschke, geb. 5. April 1804 in Halle, gest. 15. Oct. 1881 in Halle im 78. Jahre. Hermann Kirchner, geb. 10. April 1807 in Halle, gest. 21. Aug. 1882 in Leipzig im 76. Jahre. Felix Schwetschke (geb. 1832), vr. Eugen Schwetschke (geb. 1844), Ulrich Schwetschke (geb. 1846). Es wird nach dieser Aufführung leichter sein ein übersichtliches Bild des Geschäftes zu entrollen. Wie andere bedeutende Firmen hat auch die Gebauer-Schwetschke'sche Buchdruckerei ihre Vor geschichte. — Wie die Cotta'sche Buchhandlung aus derBrunn- schen Buchhandlung in Tübingen hervorging, wieF.A.Brockhans zuerst Rohlofs L Co. und Kunst- u. Industrie-Comptoir in Amsterdam firmirte, so stehen die Inhaber der Gebauer-Schwetschke- schen Buchdruckerei wesentlich auf den Schultern des einst hoch berühmten Buchdruckers Christofs Salseld in Halle, dessen „Grabmahl und Gedächtnus" daselbst besagt, daß er „im Jahre 1599 in Quedlinburg geboren, 1625 Frau Ursul Bißmarckin geehelicht rc. re. und den 1. Sept. 1670 seins Alters 71 Jahr auf Jesum selig entschlossen" sei. Salfeld's unmittelbarer Vorgänger aber war der erste Gatte der Frau Ursul Bißmarckin, Christofs Bißmarck aus Dahlen warsleben, welcher also als der eigentliche Gründer der Gebauer- scheu Buchdruckerei anzusehen ist. Als erster aus seiner an der Schmeerstraße in Halle belegenen Buchdruckerei hervorgegangener Druck wird „Ein schön Gebetbüchlein, / Welches die Ein- / fettigen unterrichtet" angeführt, welches „in Verlegung Joachimi Kru- sicken, Luno 1612 zu Hall in Sachs." erschien. Auch druckte er noch andere Verlagsartikel für Krusicke. In seinem eigenen Ver lage erschienen 1612—20 elf, vermuthlich einer nach damaligen Begriffen freisinnigeren Richtung angehörende Werke. Er starb am 22. Aug. 1624 und ward nach dem Kirchenbuch zu St. Moriz in Begleitung der ganzen Schule begraben. Durch die im nächsten Jahre erfolgte Verheirathung der Wittwe mit Ehr. Salseld ging das Geschäft an diesen über. Die Verlagsartikel Chr. Salfeld's, beiläufig von meist localem Interesse, sind in Eckstein's Schrift: Die Salseld'schen Druckereien in Halle verzeichnet. Größere Verbreitung dürfte ein viele Jahre hindurch, jedenfalls aber von 1645—66 erschienener „Alter und Newer Schreib-Kalender" gesunden haben, welchen u. A. „Bartholomäus Schimpfferus vor Hall in Sachsen aussm Newmarkt" und später der „Meistens und Astronomus Paulus Hintzschius in Delitzsch" besorgten. — Von vierSöhnen widmeten sich drei gleichfalls der Bnchdruckerei; eine Tochter heirathete den Buchhändler Simon Johann Hübner, welcher der Schwieger vater des Buchhändlers Johann Gottfried Renger wurde. Während die beiden ältesten Söhne Inhaber eigener Buch- druckcreien wurden, verblieb die Officin des Vaters, anfangs unter der Leitung eines Factors, Johann Montag, später des jüngsten Sohnes Johann Andreas Salseld in den Händen der Mutter, der zweiten Frau Christofs Salfeld's, und die Firma lautete bis zu ihrem um 1700 erfolgten Tode Salfelds Wittwe. Als Inhaber einer eigenen, vermuthlich der von seiner Mutter übernommenen Buchdruckerei, tritt Johann Andreas Salseld im Jahre 1700, als Universitäts-Buchdrucker 1705, auf. 1707 verlauste er seine inzwischen nach dem alten Markte verlegte Buch druckerei zu dem fabelhaft billigen Preise von 100 Thalcrn an Stephan Orban (geb. I. Decbr. 1681 in Goldlauter in Thüringen, gest. 2. Octbr. 1732 in Halle). Dieser entwickelte offenbar eine regere Thätigkeit als sein Vorgänger, denn von einer Presse, die er übernommen, brachte er es nach und nach auf sechs Pressen. Kein Wunder, wenn man vernimmt, daß er die seit 25. Juni 1708 dreimal wöchentlich erscheinenden „Höllischen Zei tungen" für das Waisenhaus, vor Allem aber wohlfeile Bibel ausgaben in hohen Auflagen für die Canstein'sche Bibelanstalt zu drucken hatte. Ein Jahr vor seinem Tode errichtete er eine zweite Officin. Diese übernahm sein ältester Sohn Johann Daniel Orban. Sie ging jedoch bald an dessen Großvater Christ. Andr. Zeideler und von diesem 1733 an Johann Heinrich Grunert über. Die alte von der Taubengasse nach dem Rannischen Thore verlegte Officin verblieb in den Händen der Wittwe Dorothea Juliane im Interesse ihrer unmündigen Kinder, Joh. Benjamin und eines Mädchens. Die Leitung wurde Michaelis 1732 an Joh. Just. Gebauer übertragen. Johann Justinus Gebauer (1710 — 72), der jüngste von vier Brüdern, wurde durch den Tod des Vaters verhindert, wie diese sich dem Studium zu widmen, doch folgte er 1724 seinem in Jenastudirenden dritten Bruder Johann Matthäus, um bei dem Buchdrucker und Buchhändler Chr. Franciscus Buch in die Lehre zu treten, die er auch bis 1729 glücklich absolvirte. Im Jahre 1732 wandte er sich von Jena nach Halle, wo trotz seiner Jugend die Aufsicht der Orban'schen Buchdruckerei ihm anvertraut wurde. Wie er schon in Jena als „Buchhandlungs-Diener" und „Buchdruckergesell" bei der Universität sich hatte immatriculircn lassen, so fand er Anfang 1733 in Halle Aufnahme als akademischer Bürger. Ende desselben Jahres ward er zum Universitäts-Buch drucker ernannt. Am 24. Octbr. 1733 erwarb er für 3000 Thlr. die Orban'- sche Druckerei unter Anzahlung von 1000 Thlrn. Die Kauf summe wurde jedoch später um 900 Thlr. ermäßigt, da ihm ein Hauptverdienst verloren ging, als 1734 die Canstein'sche Bibel anstalt eine eigene Buchdruckerei errichtete. Um seine Pressen anderweitig zu beschäftigen, versuchte er selbst sein Verlegerglück. So erschien zunächst bei ihm eine von dem berühmten Theologen Joh. Gg. Walch besorgte Ausgabe von Luther's Kirchenpostille und Lnther's Epistel St. Pauli an die Galater. Durch den glücklichen Erfolg ermuthigt, wagte ! er sich an ein Unternehmen, welches in seiner Großartigkeit uns
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