204, I, September l92i. Künftig erscheinende Bücher, - ^ ^ ^' ^ Deutsche Verlags-Anstalt / Stuttgart, Leipzig, Berlin Demnächst erscheint: Eduard Rcinachcr Die Hochzeit des Todes Erzähillngen und Verse Der junge Dichter, der mit dem '.'erliegenden Buch vor die Öffentlichkeit tritt, gehört nicht mebr zu den ganz Unbekannten. Arbeiten, die Wilhelm Schäfer von ihm in den „Rheinlanden" brachre, sowie die im „Neuen Merkur" erschienene Erzählung „Die Reise nach Figig" haben die Auf merksamkeit weiter Kreise auf ihn gelenkt und den Wunsch erweckt, seine Dicktungcn in Buchform vereinigt zu sehen. In manchem dem Expressionismus nahestehend, ist Reinacher doch vor allem eine eigene Natur; er ist Dichter, nicht Literat, ist Künstler, nicht Artist, ein fühlender Mensch, nicht Ästhet. Er gestaltet und preist den Tod als Erlöser von allem Leid, und alles Leiden viel- vcrfolgter schlichter Menschcnseelen, wie der stummen Kreatur hat er, durch Mitleid wissend, im eigenen Herzen durchempfunden, ehe er den Schmerz, die Erlösung und den Erlöser in spmbolisch vereinfachter und doch immer durch wundersam eigenartige und plastische Einzelzüge belebter Dar stellung gestaltet. Die Grenzen zwischen Tag und Traum, zwischen Wunder und Wirklichkeit sind wie mit einer leisen, aber unwiderstehlich sicheren Handbewegung fortgewischt; das Unsichtbare wird Leib, das Körperliche verliert all- Erdenschwere, wird Seele und Hauch, das Unbegreifliche wird selbstverständlich. - Zwischen die Prosadichtungen, von denen die von zartester Menschlichkeit über- quellenden „Erinnerungen an mein Pferd" den schwerwiegenden Beifall Thomas Manns fanden, fügen sich harmonisch die „Verse", die das Totentanzthema in mannigfacher Weise, immcr tief empfunden und tiefgreifend, variieren. Daß Reinacher frei von aller Mache ist, ein echter Dichter ohne alle Künstelei und Verschrobenheit, bei der Erfindung neuer Ausdrucksmittel doch ein würdiger Nachfahr der großen deutschen Tradition, wie sie vom Kirchenlied über Goethe zu Mörike geht, das wird man mit dankbarer Freude begrüßen. Preis des schön ausgestatteten Buches gebunden Mark 20- Wir liefern mit Z5°/g gegen bar, Freiexemplare II/IO Einband des Freiexemplars Mark 4.50 Falls bis 15. September bestellt, 5 Exemplare für Mark 6O.- bar