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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller (Nr, 161,) Teil. Bekanntmachung Entsprechend einem Antrag des Reichsbevollmächtigten der Autzenhandelsnebenstclle für das Buchgewerbe wird die Regierung in den nächsten Tagen das Ausfuhrverbot für den 12, Ab schnitt des Zolltarifs ausheben. Di« Außen Handelsnebenstelle für das Buch gewerbe wird, wie auch wohl der größte Teil der übrigen Außenhandelsnebenstellen, ihr« Tätigkeit in Kürze einstellen. Etwaige Anfragen können deshalb nur noch dann erledigt werden, wenn sie bis zum 15, Oktober 1923 ge stellt worden sind. Bis zu diesem Tag« wird die Außenhandels- bnebenstelle auch noch Anträge aus Rückerstattung gezahlter Ausfuhr- kabgaoen-bearbeiten, jedoch, mit Zustimmung des Herrn Reichskom« ' missars nur dann, wenn der zurllckzuerstattende Betrag 5 Gold- mark übersteigt. Außerdem wird die Außenhandelsnsben- stelle für di« Bearbeitung der Rückerstattungsanträge Gebühren in Höhe von lOA des zurllckzucrstattcnden Betrages erheben. Der Pressebeitrag wird nach wie vor erhoben, nach Wegfall der Aus fuhrbewilligungen durch Berwcndung von Marken, Soweit die Presseabgabe bereits bezahlt ist, können die Antragsteller von der bewilligenden Stelle eine Bescheinigung darüber in Briefform erhal lten, Auch diese Anträge müssen bis zum 15, Oktober 1923 gestellt ssein und sind gebührenpflichtig. Die Konteninhaber werden ihre Auszüge schnellstens Erhalten, Diese sind dann spätestens an dem aiü der Faktur ange- 'gebcnen Zahlungstag zu begleichen, da die Betrage sonst durch das Finanzamt eingezogen werden müssen. Die nach der Aufhebung der Aussuhrkontrolle noch im Besitz befindlichen, nicht verwendeten Kreuzbandformulare werden innerhalb 14 Tagen zurllckgenommen. Vis dahin sind auch sämtliche Duplikalfaktnren für verwendete Kreuzbandformulare einzusenden. Bezüglich der Rückzahlung von Goldmark-Gut« haben wird aus die Bekanntmachung im Bbl, Nr, 190 vom 16. August 1923 hingewiesen. Der Reichsbevollmächtigtc der Außenhandelsncbcnstelle für das Buchgewerbe. Otto Selke, Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf K 3 Ziffer 4 der Satzung weisen wir unsere Mitglieder darauf hin, daß sich die Firma Albrecht Dürer-Haus, Buch- und Kunsthandlung in München, Rosenheimerstr, 80, durch Inserate in Zeitschriften bereit erklärt, sämtliche Bücher aus nahmslos 155S billiger als der übrige Buchhandel zu liefern. Außerdem weist sie durch Aushang im Schaufenster ausdrücklich daraus hin, daß sie zu herabgesetzter Schlüsselzahl und unter Nicht berechnung des Spesenausschlages verkaufe. Die Firma ist nicht im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels verzeichnet, steht also mit dem regulären Buchhandel nicht in Ver bindung, Leipzig, den 20, September 1923. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, vr. Hetz, Syndikus, Quittung. Die Firma Th, Knaur Nachf, in Berlin überwies als Sühne aus einer Streitsack)« unserer N o t st a n d s u n te r « stützungskass« zugunsten unserer alten Berufsinvaliden und Witwen den Betrag von 10 000 000 Mark, worüber wir hiermit dankend quittieren. Der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Vcrbandcs, Rich, Hintzsche, Edgar Pilz, Reform - Programm. Von FritzSchnabel, Prien a, CH, Es geht nicht an, sich vom Strom der Zeit willenlos treiben zu lassen, untätig zuzuschauen, wie sich alles entwickelt, und dann zu jammern, wenn irgendwann das Steuer zerbricht, weil di« Wellen zu stark und das Fahrzeug zu schwach. Seit Jahren leben loir in dauernder Abwehr, offen oder versteckt toben sortwährend Kämpfe im deutschen Buchhandel, und Hartnäckigkeit, Unverstand und Partei politik erschweren unser berufliches Leben, Wer als stiller Beobach ter diesem Treiben zusieht, erschrickt und — slieht. So kommt es, daß die Tüchtigsten oft nur sarkastisch lächeln, wenn von Ortsver einen und Kantate-Versammlungen die Rede ist, — Teilnehmen? - Wozu? Um dew Teuenmgszuschlag wurde jahrelang erbittert ge kämpft. Man übersah dabei aus beiden Seiten, daß es nicht der Tcuerungszuschlag war, den man eigentlich brauchte, sondern daß die Anpassung der Bücherpreise an die tatsächlich eingetreten« Geld entwertung notwendig geworden war, — Jahrelang war di« Autzenhandelsnebenstelle heiß umstritten. Auch in diesem Kampf übersahen die meisten wieder, daß unsere Bücherpreise sich in eigem geradezu lächerlichen Verhältnis zum Weltmarktpreis befanden. Wer den Mut zur Wahrheit hatte, wurde belächelt oder beschimpft. Wesentliches trat in den Hintergrund, weil Partei- und Jnteresscn- polilik dm Blick trübten für die Notwendigkeiten des Tages, Die Verwirrung im Großen fand auch ihren Ausdruck in dem Wirrwarr im Kleinen, Man sandte sich Verpackungen in Zeitungsgröße zur Gutschrift zurück und korrespondierte um den dazu gehörigen Bind faden, Man stieg Tag um Tag, Woche um Woche auf hohe Leitern, verbrauchte unendliche Mengen Radiergummi, schleuderte wider Willen, und niemand, niemand fand den Mut, endlich »Schluß« zu rufen. Verspätet nahm man das System der Grund- und Schlüssel zahlen an, fand aber bis in die letzten katastrophalen Augusttage hinein nicht den Mnt, den Schlüssel wahrheitsgemäß festzusetzen. Die Währung wurde ein fiktiver Begriff. Ängstlich hielt man an dem Begriff Mark ist Mark fest. Millionen und Millionen Mark spazier ten Verlegern und Sortimentern durch unangebrachte Kreditgewäh rung zum Fenster hinaus. Fasziniert sah man auf di« Scheinblüte der Papicrmarkgewinne und dachte nicht weiter. Grundzahlberech- Nung, Valorisierung und Buchmark wurden abgelehnt, bis eines 'Tages durch bittere Notwendigkeit Grundzahlberechnung und Valo risierung Tatsache waren. Soll ich bei der Aufzählung aller began genen Fehler noch daran erinnern, daß der Ruf nach einer Propa- gandazentrale bisher ungchört verhallt ist? Ist es notwendig, daran zu erinnern, daß lahme Entschließungen die erdrosselnden Buchdruckerlöhne zu hemmen suchten, daß Wort« überall Wort« waren, daß wir aber selten die lebendige, befreiende Tat verspürten? Die Leitungen der Spitzenverbände des deutschen Buchhandels tra gen einen Teil der Schuld, den anderen Teil der Schuld hat das System, bas sich in Leipzig allgemach herausgebildet hat, Leipzig.,, dieses negative, ängstliche, kleinliche Leipzig wird dem deutschen Buchhandel zum Verhängnis, Stände bas berühmte rote Haus (das einem Krankenhaus« ähnlicher sieht als der Bauhütte der Buch händler) in Hamburg oder Bremen, um den Buchhandel sähe es besser aus. Es ist zwecklos, alte Fehler aufznwärmen, sie werden dadurch nicht schmackhafter; zweckvoll ist es, auch zu den Fehlern ja zu sägen, die Forderung des Tages zu begreifen und mitzutun, Aufgaben warten überall! Wo stecken die Männer, die die Leitung der Spitzen verbände aufrlltteln aus ihrer Einseitigkeit! Wo sind die Zopf abschneider, die ohne langes Hin und Her den bestaubten Zopf, wenn nötig, mit Gewalt herunterreißen? Ein einzelner kann das nicht, auch nicht ein Grüppchen, Mächtig muß eine (nicht durch Statuten organisierte) Gruppe von lebendigen jungen Menschen, mit und ohne weiße Haark, die Forderung nach wirklicher wirt schaftspolitischer Führung immer aufs neue stellen, — S06'
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