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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1923
- Sprache
- Deutsch
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Redaktioneller Teil. »SN-Lbi-it l. d. DNch». »uchd-ud-r 8741 wund Monaten und im Inland besonders brennend sein wird, hl msammenfinden, nicht geschlossen Vorgehen, dann wird sich ortstnent allgemach zu den alten vor-»Krönerschen« Zeiten Ktwickeln, und der Konkurrenzkanipf wird sich bis zur Ver im eigenen Lager auswachsen, bin mir klar darüber, hier nichts Neues gesagt zu haben Es k.MDI mir in der Hauptsache daraus an, zu zeigen, wo ich Fehler und Abstände sehe. Die Artikel der Herren Ehlermann. Dicdcrichs, MInkAardl tueisen im einzelnen aus eine neue Richtung hin, zu der wir aK Richtung ja sagen müssen, wollen wir nicht im Chaos untergNen EMgeht niwt mehr an, Kantate-Reden zum Fenster hinaus zu halten rKd brennende Wirtschaftsfragen auf gelegentlich« Kommis sionssitzMgen zu vertagen. Es geht nicht mehr an, allen Wirrnissen hilflos gHgenüberzuslehen. Unfein ganzen Organisationen sind alt und verkalkt. Wir kön nen nicht Karan denken, sie zu zertrümmern, aber sie müssen reorga iisiert werden. Ferner müssen wir alle — cs gibt keinen, der sich ausnehmenÄirste'—, alle daran Mitarbeiten, daß ans de» Ruinen, welche der wirW>asIliä)e Zusammenbruch unseres Vaterlandes zur Folge hat, Wiedel! neues Leben erblüht. VerantwortiMg ^bedrückt »ns. Wir haben anderes zu berank Worten als Kramer und Händler. Weg darum init Krämergeist und Sräincr-ManierenÜ — Geld-Erwcrbsnot und Sinn für ideelle Ziele müssen in uns M lebendiger Synthese werden. Seien wir Schatten des Kommenden, an das wir glauben! k ti, ^ ' M Jugend heraus! o.^mps ist die Losung allerorten. Kämpfen auch wir -- aber k.npfen wir vereint. Kämpfen wir gegen Unbildung und Unkultur, sümpfen wir s ü r das Buch, für Verbreitung des Buches. Kämp- . n wir für das Gute, Pas durch uns den Weg zum Menschen finden soll. Kämpfen wir! Jugend heraus! Werbemittel. . Von W a l t e r S e v e r i n in Hagen i. W. Die wirtschasttiche Krise hat auch den gesamten Buchhandel cr> saht; sie wird ihn auf Jahre hindurch begleiten. Es ist jetzt an der Zeit, ernsthaft darüber nachzusinnpn, wie ihr zu begegnen ist und über Mittel nachzudenken, um die schlimmsten Auswirkungen dieser Krise irgendwie auszufangen. Ich erhebe hier nochmals den Ruf nach der Zentral - Pro st a g a n d a st« l l e d c s-B ö r se n ve re i n s. Diese Einrichtung zu schassen ist wesentlich dringlicher als manches andere. Warum diese Propagandastelle so unbedingt notwendig ist, wurde schon des österen im Börsenblatt Ilargelegt. Ich weiß nicht, ob schon eine > Kommission- hierfür besteht. Wenn dies der Fall sein sollte, dann ist es aber an der Zeit, daß wir von ihrer Auswirkung etwas spüren. Rur eine dauernde, umfassende, eindringlich« Propaganda kann dem Buchhandel die Käuserschichten zusühren, die er für die nächste Zeit braucht. Wie diese Propagandastelle ini einzelnen zu organisieren ist, das überlassen wir vorläufig einmal den Theore tikern, doch sollte den Praktikern unter allen Umständen ein weit gehender Einfluß eingcräumt werden. Ich will hier kurz auf das eingehen, lvas die Propaganda in dem Wirkungsbereich des Sorfimenters sein soll und kann. Propa ganda ist die persönliche Ein- und Aussprache des Sortimenters mit > seinem Freund, dem Bücherkäufer. Sie kann anregend, unterhaltend und geistreich sein. Sie wird kaum völlig abgclchnt werden, sondern immer gute Aufnahme finden. Wie in einem Gespräch vieles zu Bode» iällt, einiges haften bleibt, das bei Gelegenheit aus dem I llntcrbewußtsein wieder emporsteigl, so ist es auch bei der Propa- s gaud.iwirkung, OftUritt der Niederschlag sofort in die Erscheinung, oft kommt er anderwärts zum Vorschein. Etwas bleibt immer, und wenn es nur dieses ist, dem Empfänger ein Bild der Persönlichkeit und der Aktivität des Absenders zu geben. Dieses -Gesicht des Ge- jchästcs wird zu einem Begriff, der bei Zeit und Gelegenheit zum Äusdru^ kommt. Der geschielt werbende Sortimenter erzwingt sich einen Play in der Vorsiellungswelt des Bücherfreundes, der, je I zielsicherer die Werbung, um so unverlierbarer wird. Der gute I Sortimenter muß einerseits literarische Dinge kritisch beurteilen Börsenblatt s. den Deutschen Buchhandel. 90. Iahrgau,. können und -Witterung- für gute und wertvolle Literatur haben, andererseits muß er nicht nur den Kunden psychologisch erfassen, er muß auch die Bedürfnisse seiner Kundschaft gewissermaßen er raten. Wenn er nun sein Wissen, seinen Geschmack und seine psycho logischen Kenntnisse auf die Propaganda überträgt, kann die Wir kung nicht ausbleiben. Daneben gibt es eine Propaganda, die nur aus Willen und Kulturwollen heraus ins Werk gesetzt wird. Ist der Sortimenter von dem guten Einslutz eines Buches, von der künstlerischen Kraft eines Dichters überzeugt, mutz er Aufmerksamkeit für diese Bücher erzwingen. Der Methoden sind viele. Sie werden bedingt durch das Temperament und die Beweglichkeit der Ausführendcn. ES würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, wenn ich hier auf die einzelnen Wege eingehen würde. Für unsere Zeit kommen z. B. jetzt alle diejenigen Werke in Frage, welch« Lebensfreude, Le benswillen und — Isst but not least — Tatkraft vermit teln. Werke dieser Art finden viel leichter Aufnahme wie die lebens- verneinenden, sehr viel kann nach dieser Richtung hin eingesetzt werden. So ist auch das Werk Spenglers hossnnngsvermittelnd Und für mich und andere ein positives Aktivum geworden. Wissen um buchhändlerisch« Dinge, Tatkraft, Großzügigkeit in der Anlage, schnelle Entschlußkraft und Kenntnis der menschlichen Psyche sind Eigenschaften, die den Propagandisten auszeichnen müssen. Groß zügige Propaganda verlangt in erster Linie einen Propagandisten großen Formats, Kleinigkeitskrämer und i-Punkt-Tipfler lverdcn sich niemals zu großzügigen Werbefachleuten entwickeln. Eine Reihe allgemeiner Möglichkeiten bietet auch die Per son l i ch e P r o p a g a n d a. Das S ch a u s e n st e r wendet sich an alle die unzähligen Menschen, welche im Lauf« des Tages an der Buchhandlung vorübergehen. Daran muß immer gedacht werden. Eilig«, nervös«, bedrückte, müßige, erfreute und liebende Menschen gehen an deinen Fenstern vorüber. Das wahllose vollgestopfte Fenster bringt niemand einen Gewinn. Das Bücherschaufenster muß übersichtlich sein. Es kann schön sein und in seiner Gruppierung und Farbenzusammenstellung ein Kunstwerk bilden, das durch sein« Harmonie anlockt und den hastigen Schritt zur Ruhe veranlaßt. Dann beginnt di« Wirkung. Jedes Buch ist das abgerundete Werk eines Künstlers. Latz es so wirken, erschlage es nicht mit dem näch sten, gib ihm Raum. Untereinander abgewogen, steigern sich Bücher auch in der Wirkung: nimm deshalb auch auf den Inhalt Rücksicht. Es liegen oft Dinge in den Fenstern der Sortimenter, die, könnten sie sich erheben, sich zerfleischen würden. Der Kenner hat für der artig Unorganisches ein maliziöses Lächeln. Sein Berater wirst du nie werden. Spezialfenster verraten den Reichtum und die literarischen Kciuitnisse eines Sortimenters. Da ist ein Komplex menschlichen Wissens in seinen gedruckten Äußerungen zusammengestellt. Hier ist ein Fenster, das Energie, Lebenskraft und Lebenswillen ausströmt, dort ist das Wesentlichste aus der Kultur einer Epoche in einem Bücherschaufenster vereinigt. Das Spezialfenster weist in seiner Ge schlossenheit auf die Lücken eines Bücherschrankes hin und veranlaßt mehr als vieles andere den Bücherkäufer zum Anschaucn und zum Kaufen. Der Werbeniittel sind viele und es ist unmöglich, mehr als all gemeine Richtlinien zu geben. Letztcrdiugs kommt es doch immer wieder einzig und allein auf den Menschen an, der hinter der Propa ganda steckt. Daß die Propaganda sowohl für den einzelnen, als auch unsere» ganzen Stand von ungeheurer Wichtigkeit ist, daran sei heute nochmals auf das eindringlichste erinnert. >VsIter Oerlin^: kemkoio OeNinx. Sein iuw-m Seiten.) Oranienburg, Oran in-Verlag 1923. KI. 8". Or. —.50. Anläßlich des 60. Geburtstags des Herrn Neinhold Gerling wurde von seinem Sohne, i>em Börsenvereinsmitglicde Herrn Walter Ger ling, Inhaber der beiden Firmen Orania-Vcrlag und Weltwende-Ver lag in Oranienburg, ein biographischer Abriß verfaßt, der nun in Buch form vorliegt. Es wird hier von dem Leben und Schassen des Herrn Neinhold Gerling berichtet, der, ein unermüdlich fleißiger Mann, die von ihm heransgegebenen Werke über die verschiedensten Themen geschickt abfaßte und bekannt zu machen verstand. Wie ungemein produktiv Herr Neinhold Gerling bisher war, zeigt die Anzahl seiner 807
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