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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1929
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- 1929-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1929
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jlP 186, 13. August 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn.Buchhandel. Muß alles zurückzuschicken? Viele Werke müßten gegebenen falls wieder neu bestellt werden (es entstehen dann nur unnütze Hin- und Hcrsendungsspesen) oder wichtige Bücher würden unter Umständen fehlen, wenn gerade Gelegenheit wäre, sie abzusetzen. Daß die Ausführungen von Herrn Reinhardt nicht er schöpfend genug sind, zeigt ein Rundschreiben einer Züricher Sortimentssirma, die sich zwar auf seine Vorschläge beruft, aber doch auch zur Ostcrmcsse (nicht einmal am Schlüsse des Abrech nungsjahres) disponieren will. Wieviel Unklarheiten überhaupt noch zu bestehen scheinen, zeigt der noch immer vorkommende Gebrauch des Wortes »Ostermesse», obwohl es doch eine Oster- meß-Abrcchnung schon seit Jahren nicht mehr gibt. r. » Erwiderung. Als ich meine anspruchslosen Ausführungen veröffentlichte, dachte ich gar nicht daran, daß sie mißverstanden werden könnten, ich mußte vielmehr eine Scheu unterdrücken, Selbstverständliches zu sagen. Inzwischen habe ich aber die Erfahrung gemacht, daß noch viele Mißverständnisse bestehen und daß es wünschenswert ist, daß diese in Rede und Gegenrede geklärt werden, denn schließ lich handelt es sich nicht um eine Nebensache, sondern um eine der Grundfragen des Buchhandels. Wenn im Sommer ein Abschlag geleistet und pauschal dis poniert wird, so hat das gar keinen Einfluß auf die Frage, ob am Ende des Jahres weiter disponiert werden darf oder nicht. Bei der Einzelabrechnung am Ende des Jahres kann der Verlag nach Belieben Disponenden gestatten oder nicht. Wenn er keine Remittendensaktur versendet, so sollte er mit dem Rechnungs auszug melden, welche Bücher nicht disponiert werden dürfen. Obwohl eine eigentliche Ostermeßabrcchnung nicht existiert, kann 8 29 der Verkehrsordnung sinngemäß auf die neuen Verhältnisse angewandt werden. Die Frage der Jahresremittenden wird durch Z 33 der Ver kehrsordnung geregelt, die im Jahre 1925 neu gedruckt wurde und noch immer in Kraft ist, obwohl die Verhältnisse in einigen Punkten über sie hinwcggegangen sind. Der Vorstand des Bör senvereins hat eine Neufassung der Vcrkehrsordnung für das nächste Jahr in Aussicht genommen. Er hat diese Frage etwas zurückgestellt, weil ja die Berkehrsordnung nach alter Gewohn heit nicht neues Recht schaffen, sondern das bestehende fcstlegen soll (K 1). Es ist daher Sache der abrcchnenden Firmen, aus der Praxis heraus eine Gewohnheit zu schaffen, die, wenn sie sich erprobt hat, in die Vcrkehrsordnung ausgenommen werden kann. Mein Vorschlag, dauernd Pauschal abzurechnen und die Einzelaufstellung der Disponenden durch eine allgemeine Be stimmung zu ersetzen, daß Bücher, die in einem Jahr er schienen sind, im ganzen darauffolgenden Jahre zurückgesandt werden können, erscheint mir nach wie vor durchführbar. Dieser Gedanke hat sich aber im deutschen Buchhandel noch nicht ein gebürgert und man könnte daher nicht daran denken, ihn in die Verkchrsordnung aufzunchmen. Dagegen kann man das wohl sagen von den Richtlinien des Börsenvereins, nach denen im Sommer pauschal, im Winter aber durch eine Einzelaufstellung abgerechnet wird. München, den 6. August 1929. Ernst Reinhardt. Bericht über die Sommerakademie in Hohnstorf 1S2S. Die buchhändlerischen Freizeiten, die in den letzten Jahren in regelmäßiger Wiederkehr veranstaltet werden, sind noch eine viel zu junge Einrichtung, als daß sie schon eine endgültige Form oder ein festes Ziel gefunden hätten. Sie befinden sich noch in vollem Ausbau und suchen erst, das richtige Verhältnis zwi schen den Wünschen und Interessen der Teilnehmer und den allgemeinen Zielen und Aufgaben zu finden. Der Buchhändler- Verband »Kreis Norden» hat in diesem Jahr seine vierte 870 Sommerakademie abgehalten, dieses Mal in Verbindung mit dem Buchhändler-Verband Hannover-Braunschweig und dem Kreisverein Mecklenburgischer Buchhändler. Wenn er seine Er fahrungen kritisch und ohne Beschönigung mitteilt und auch die Schwierigkeiten nicht übergeht, die sich seinem Werke entgegen- stellcn, so hofft er damit der weiteren Ausgestaltung und Ent wicklung der Sommerakademien zu dienen. Wenn man auf die drei vorhergehenden Freizeiten zurück blickt und die diesjährige mit ihnen vergleicht, läßt sich wohl etwas Grundsätzliches über die Aufgabe unserer Sommer akademie sagen. Der »Kreis Norden» war stets davon aus- gcgangen, das Programm mit der Landschaft und ihrer Geschichte in Verbindung zu bringen. So war es schon 1926 in Duhnen geschehen, als ein Fachkundiger eine Einführung in das nieder- sächsische Volkstum gab, in Ascheberg 1927 spürte man der Vor geschichte der holsteinischen Landschaft nach, von Hohnstorf aus durchforschte man das mittelalterliche Lüneburg und auch in diesem Jahre versuchte man Geschichtliches im Bilde unserer Heimat durch eigene Anschauung kennen zu lernen. Durch das Landschaftliche erhielt die Sommcrakademie allemal einen ge sunden bodenständigen Charakter. Daneben war für Duhnen noch ein vorwiegend literarisches Programm ausgestellt. Bei seiner Durchführung zeigte sich bei den Teilnehmern aber ein starkes Interesse für allgemeine menschliche Bildungsfragen, so- daß diese in den nächsten beiden Jahren nicht nur in das Pro gramm mit ausgenommen, sondern sogar in den Mittelpunkt ge stellt wurden. Auf der Ascheberger Tagung hatte sich mehr zu fällig als beabsichtigt eine lebhafte Aussprache über praktische Buchhändlerfragcn ergeben. Auch im folgenden Jahr in Hohn storf wurde durch den Besuch einer Buchhandlung ein Fach thema angeregt und während der Freizeit sogar schriftlich be handelt. Diese praktischen Fragen standen zu dem eigentlichen Programm in keiner inneren Beziehung, sondern umrahmten es in einer losen Form. So hatten die Sommerakademicn des »Kreises Norden» von selbst ein eigenes Gesicht erhalten: sie waren in der Landschaft verwurzelt, sie gingen auf praktische buchhändlerische Fragen je nach Bedürfnis und Interesse ein und versuchten in einer Erziehnngs- und Bildungstätigkeit ihre eigentliche Arbeit zu leisten. In diesem Jahr machte aber der Bildungsausschuß des Börscnvercins die Unterstützung davon abhängig, daß in erster Linie ein buchhändlerisches Thema behandelt wurde, und da die Leitung der Sommerakademie nicht auf diese Hilfe ver zichten konnte, so wurde »Das aktuelle Buch» als Gesamtthema gewählt. Nach einem einleitenden literarisch-kulturellen Vor trag sollte es vom praktischen Verleger- und Sortimenterstand punkt aus erörtert werden. Die Leitung hatte sich nur zögernd zu diesem Thema ent schlossen, denn sie verließ damit die Richtung ihrer Sommeraka demien, die sich wie natürlich und selbstverständlich hcrausge- bildet hatte. Es zeigte sich auch, daß sie mit diesem Programm nicht in derselben Weise befriedigte wie früher. Die Teilnehmer waren nicht zur Freizeit gekommen, um einen Fachkursus dnrchzumachcn. Schon die Zeit von einer Woche reicht für eine solche Aufgabe nicht aus, um sie gründlich zu behandeln, und über allgemeine Anregungen können sich die Buchhändler auch anderweitig orien tieren. Dagegen haben sie als junge Menschen das Bedürfnis, sich über das, was sie persönlich, menschlich und geistig inter essiert, auszusprechen, sich über allgemeine Bildungs-, literarische und kulturelle Fragen Klarheit zu verschaffen oder zum minde sten über sie Anregungen zu erhalten. Sie kommen vielfach aus kleinen Städten, wo sie wenig Menschen, gleichaltrige und gleich- gesinnte, finden, mit denen sie das, was ihnen am Herzen liegt, erörtern können. Wenn sie solch eine Erziehungs- und Bil dungsaufgabe erwarten, so soll das Fachliche dabei doch nicht ausgeschaltet sein. Es kann den Ausgangspunkt bilden oder das Ziel, auf das die Besprechung hinstrebt. Was an allgemeinen menschlichen Fragen behandelt wird, muß in Beziehung zu dem Buchhändler und seinem Beruf gebracht werden. Es kann somit nicht vorzugsweise die Aufgabe der Somnierakademie sein, prak tische Anweisungen und Anleitungen zu geben, sondern sie
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