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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1929
- Strukturtyp
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- 1929-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1929
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- Deutsch
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190, 17. August 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. interessanten, zum Teil von bedeutenden Einbandkünstlern herrühren- ben Übersichten über den modernen Einband in England (D. Cockerell und PH. B. James), in den Vereinigten Staaten von Nordamerika (A. de Sauty), in Italien (E. Jodi), in den Niederlanden (E. Me- nalda) und in Polen (G. Warchalowski). Von deutschen Einband künstlern der Gegenwart werden Otto Dorfner (G. E. Pazaurek), Otto Pfaff (H. Hofmann) und Ignaz Wiemeler (G. Haupt) ein gehend gewürdigt. Den Beschluß des inhaltreichen Jahrbuchs macht die sorgfältig gearbeitete kritische Übersicht Mer die Bucheinband literatur der Jahre 1927/26 von H. Herbst. Die Ausstattung auch dieses zweiten Jahrbuchs ist mustergültig und verdient alle An erkennung. Aus nicht weniger als 86 Tafeln werden Proben der alten und neuen Einbandkunst gegeben, die für den Einbandforscher ein äußerst wertvolles Anschauungsmaterial öarstellen. Nach längst vergessenen Vorarbeiten des achtzehnten Jahrhunderts hat M. I. Husung durch eine Reihe von Aufsätzen in der Zeit schrift für Bücherfreunde als erster wieder die Aufmerksamkeit auf die Rollen- und Plattenstempel des sechzehnten Jahrhunderts hin gelenkt. Es ist seinen Anregungen zu verdanken, daß sich neben einigen niederländischen Forschern vor allem K. Haebler auf Grund ausgedehnter, auf verschiedenen Reisen angelegter Sammlun gen von Durchreibungen mit dieser Gruppe von Einbänden näher befaßte. Seine Forschungen haben die Aufstellungen Husungs weiter geführt und nach verschiedenen Richtungen hin ausgebaut. Vor allem hat Haobler Nachweisen können, daß in der Regel die Initialen der Stempel aus den Buchbinder, die Monogramme auf den Stempel schneider hindeuten, eine These, die fast allgemein Anklung fand. Die vielfache Beschäftigung mit diesen Initialen und Monogrammen führte zu der von H. Herbst 1926 ausgestellten Forderung nach einem Verzeichnis der Rollen- und Plattenstempel, über dessen Schwierigkeit und beträchtlichen Umsang sich Herbst allerdings keiner Täuschung hingab. Dennoch ist es Haebler unter Mitwirkung von vr. Ilse Schunke in wenigen Jahren gelungen, ein Verzeichnis dieser Stempel herzustellen, das er in der von ihm herausgegebenen Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten in zwei Bänden veröffentlicht hat.*) Der erste Band bringt nach einer ausgezeich neten Einführung in die Geschichte des Rollen- und Plattenstempels eine nach dem Alphabet der Initialen geordnete Auszahlung aller Haebler bekannten Stempel. Neben den bezeichneten Stempeln hat Haebler auch die unbezeichneten plitberücksichtigt, die sich durch das gemeinsame Vorkommen mit bezeichneten einer bestimmten Buch binderei zuweisen lassen. Der zweite Band stellt sich als eine Er gänzung des ersten nach den verschiedenen Richtungen dar. Zu nächst werden die nur datierten Stempel chronologisch angeführt, so dann die unbezeichneten, die sich doch mit einer bestimmten Person oder Örtlichkeit in Verbindung bringen lassen. Es folgen weiter das Stempelmaterial von datierten Einbänden und umfangreiche Ergänzungen des ersten Bandes aus den verschiedensten Quellen. Sorgfältig gearbeitete Register, unter denen besonders neben der List« der Buchbinder das ikonographische für die Auffindung der angeführten Stempel von Bedeutung ist, machen den Beschluß. Die Stempel einer Buchbinderei sind nach ihren Maßen in mm zu verschiedenen Gruppen, je nach Bezeichnung oder Datierung oder Fehlen von beidem, vereinigt, einige Tafeln zur Veranschaulichung der in dem Verzeichnis angewandten Terminologie sind beigefügt. Haeblers Verzeichnis ist als ein Arbeitsinstrument für den Ein- banüforscher geplant, das sich in der Praxis bewähren soll. »Wie mein Typenrepertorium ist es gedacht als eine Grundlage, die es den nachfolgenden Forschern erleichtern soll, auf einein weiten Ge biete sich zu orientieren und zu gesicherteren Ergebnissen zu gelangen«. Wenn auch Haebler mit diesen Worten die Bedeutung seiner Arbeit richtig charakterisiert, so darf man doch nicht übersehen, daß er bei Abfassung seines Typenrepertoriums von einer wesentlich breiteren und zuverlässigeren Grundlage ausgmg als bei diesem seinem neuesten Werk. Das Typenrepertorium baute auf Proctors Index auf, während dieses Verzeichnis neben den eigenen Sammlungen zahllose kleine Veröffentlichungen ausschöpfen mußte. Von irgend einer Vollständigkeit des dargebotenen Materials kann daher keine Rede sein. Wenn die noch ganz im Anfang stehende Arbeit an dem deutschen Einbandkatalog weiter fortgeschritten ist, werden sich sicher noch sehr beträchtliche Nachträge ergeben. Ein abschließendes Urteil über den Wert des Verzeichnisses läßt sich daher heute noch nicht fällen, aber soviel kann man doch, besonders im Hinblick auf den geplanten Etnbandkatalog, sagen, daß Haeblers Werk als unent *) Haebler, Konrad: Rollen- und Plattenstempel des 16. Jahrh., unter Mitw. v. vr. Ilse Schunke verz. 2 Bde. Leipzig, Otto Harrassowitz 1928^-29. sXI, 518 S. m. 2 Taf., und V, 480 S. m. 8 Taf.) Je RM 42.—. sSauunlung bibliotheks- wisscnsch. Arbeiten. Heft 41/42.) 690 behrliche Vorarbeit von außerordentlicher Bedeutung ist. Erft durch dieses Verzeichnis gewinnt man eine Anschauung von der erstaun lichen Fülle wertvollen Materials, bas uns in den Einbänden dieser Epoche erhalten blieb. Die in methodischer Hinsicht gut aufge baute, klar durchdachte Anordnung und Verarbeitung des gewalti gen Stoffes erleichtert die Handhabung des Buches und kann als Muster für spätere Ergänzungen und verwandte Forschungen dienen. Nicht nur der Bibliothekar, sondern auch der Kunsthistoriker wird aus diesem Handbuch Nutzen ziehen können. Das Ausspüren der graphischen Vorbilder der auf den Stempeln wiedergegebenen Dar stellungen läßt sich mit Hilfe des ikonogvaphischen Index leichter durchführen unid wird diese neuerdings emsig betriebenen Forschun gen wesentlich fördern. Die erstmalig ausgestellte Liste sämtlicher in der Literatur oder in Akten genannten Buchbinder und ihrer Arbeitsstätten im sechzehnten Jahrhundert könnte auch sllr den Wirtschastshistoriker von Wert sein. Außer der großen positiven Leistung wird also ein Hauptwert der Arbeit Haeblers in den viel seitigen Anregungen bestehen, die von ihr ausgehen. Prof. vr. Erich von Rath. Dom New Dorker Buchhandel. Wenn man in New Nork die 5. Avenue entlang geht, die Wolken kratzer auf beiden Seiten in die Höhe ragen sieht, den ungeheuren Verkehr und die Hast und Eile der Passanten beobachtet, die wie von einem unsichtbaren Band gezogen ruhelos dahinströmen und ohne Rast und Besinnen ihrem Tagewerk nachjagen, so könnte einem leicht die Frage kommen: Hat diese Masse noch geistige Bedürfnisse? Kann auf einem solchen Boden ein kulturell wirkender Buchhandel bestehen? Und doch verfügt gerade New Aork über einen außerordentlich leistungsfähigen, man könnte sagen: vorbildlichen Sortimentsbuch handel, der sich allerdings in der Hauptsache aus etwa einem halben Dutzend Großbetrieben zusammensetzt. ES ist zwar noch eine Reihe kleinerer Firmen vorhanden, eine so große Zahl von Buchhand lungen aber, wie sie in allen deutschen Städten die Regel ist, wird man in New Aork und auch im übrigen Amerika nicht antreffen. Gerade die 5. Avenue, die größte und vornehmste Geschäfts straße, ist der Hauptsitz der Großsortimente. Von den bekanntesten Firmen seien genannt: Brentano mit drei Läden; ScribnerS Sons; Dodd, Mead <L Co.; Dutton L Eo. Nicht weit davon entfernt sind auch die beiden bekannten Jmporthäuser G. E. Stechert L Co. und B. Westermann Co. Jnc., bei denen jedoch der Ladenverkehr von geringerer Bedeutung ist. Um sich ein Bild von dem Betrieb amerikanischer Großsorti mente machen zu können, dürfte es genügen, das größte von ihnen näher zu betrachten. Ähnliche Verhältnisse, wenn auch in kleinerem Maße, wird man auch bei den anderen Firmen vorfinden. Die größte Bedeutung kommt zweifelsohne Brentanos Buchhandlung an der Ecke der 5. Avenue und der 47. Straße zu. Im Besitze der Familie Brentano, die deutscher Abstammung ist, befinden sich neben den drei Läden in New Aork noch solche in Chicago, Philadelphia, Wa shington, London und Paris. Am Eingang in der Nebenstraße fahren die Autos auf und schwarze Diener öffnen den ankommenden Kunden die Türen, die nur selten stillstehen. Zunächst tritt man in den Hanptverkanfs- raum, eine große Halle, die durch zwei Stockwerke reicht. In Wand regalen und auf langen Tischen sind die Bücher ausgebreitet; zahl reiche Angestellte stehen zur Bedienung eines meist sehr wählerischen aber zahlungskräftigen Publikums zur Verfügung. Alle Wissens gebiete: Philosophie, Religion, Heilkunde, Erdkunde nsw. find in besondere Abteilungen gegliedert und jeweils fachkundigen Ange stellten zugewiesen. In eigenen Räumen sind die Abteilungen: Kunst, Luxusbände, Reiseliteratur, Kinderbücher und Schreibwaren. Im Erdgeschoß ist das Knnstkabinett mit Bildern, Stichen, Radierungen, Plastiken usw. und die Zeitschriftenabteilnng. Alle Er scheinungen Amerikas, zum Teil aber auch Europas, sind hier auf langen Tischen ausgebreitet und werden regelmäßig ergänzt. Große Pack- und Lagerräume schließen sich an. Im oberen Stockwerk sind die Räume der Buchhaltung und der Kontenführung. Die Konten bilden den Grundstock und den Stolz des Geschäftes. 8V Prozent der Kunden sind Konten eingeräumt. Sie brauchen nicht bar zu bezahlen, bleiben aber der Firma als dauernde Abnehmer erhalten. In großen Büchern wird über diese Kunden Rechnung geführt. Um aber sofort feststellen zu können, ob ein Kunde tatsächlich über ein Konto verfügt und seinen Ver pflichtungen nachgekommen ist, sind folgende Vorrichtungen in Ge brauch: An der Wand hängen in Augenhöhe große Kartonrahmen, in die in alphabetischer Anordnung auf kleinen Zetteln die Namen
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