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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1929
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- 1929-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1929
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Das Buch im Sprichwort. — Wie sollte dem Buch im deutschen Sprlchwortgarten nicht auch ein Beet eingeräumt sein? Freilich, es ist nicht allzu groß ausgesallen. Denn das Buch ist nun einmal nicht so volkstümlich gewesen in der Zeit, da die Sprich wörter »wuchsen», wie etwa der Tops oder sonst ein praktischer Gegenstand, Ja, es gibt geradezu Sprichwörter der Bücher fein d l i ch k e i t, die dem Nützlichkeitsmenschen so recht aus dem Herzen herausgequollen sein mögen. Z. B,: »Bticherschmecker Haut schlechte Acker», oder »Große Bücher — große Narren«, oder »Buch macht nicht klug«. Hier hören wir gleichsam die Stimmen derer, die sich damit begnügen, bas »Buch der Könige» oder die »Bibel von 32 Blättern» auszuschlagen, wie man scherzhast das Kartenspiel nennt. Der Humor zwinkert überhaupt ost aus den Bücher,vortcn, die in den Sprich wortsammlungen verzeichnet stehen. Einige Proben seien hier wieder gegeben: »Sieben alte Bücher Hecken leicht ein neues aus« —, »Man liest eher ein geborgtes Buch als ein gekaustes« —, »Es hat kein Buch so viele Blätter als das Buch 's kann sein!« —, »Meine Sache ist eine große Sache, Ihr müßt aus dem großen Buche lesen!» sagte der Bauer zum Advokaten, der in einem kleinen Buche nachschlug«, — »Bücher geben wohl Nasenstüber, aber sie tun nicht weh» —, »Je dicker das Buch, je dünner der Geist« —, »Das ist ein schönes Buch!« sagte der Bauer, da las er Fausts Höllen zwang —, »Dicke Bücher und — reiche Freunde trösten ost am meisten« —, »Was in den Büchern steht, kann i net b'halte, wohl aber b'Bücher!« Das letztere ist ein Spottwort aus Schwaben, Daselbst heißt die Bibel, die wir in getragener Sprache als das »Buch der Bücher« bezeichnen, auch im Volksmund geradezu »Das Buch«. Die Zusammenstellung »'s Buch und 's Büchle« bedeutet Bibel und Gesangbuch, Das »Buch ansassen« besagt so viel als »fromm werden», während man unter der Redewendung »'s Büchle beten« konfirmiert werden versteht. Übrigens ist die Bibel bas Buch, das vom Landmann gerade ost recht fleißig gelesen wird. Eine Autorität auf dem Gebiete der Volkskunde hat einmal behauptet, es gäbe viele Bauern, die mehr mals die Bibel von A bis Z durchgelesen hätten, was wenige Theo logen von sich behaupten könnten. Für das gewissenhafte Ausstudieren eines Buches hatte man früher, als es noch hölzerne Einbanddeckel gab, das hübsche Wort »ein Buch bis auf die Brettel durchstudieren«. Kein Buch wird besser durch eifrige Benutzung, Und doch rühmen solche Bände ihren Besitzer mehr als die »geschonten«; denn »Wer die Bücher läßt unversehrt, Ist gewiß nicht allzu gelehrt«. Früher waren sa die Bücher seltener, teurer, und darum ehrfürch tiger behandelt als heute, und so läßt es sich wohl denken, daß vielleicht manchmal ein Buch aus Respekt lieber im Schranke ge lassen als gelesen wurde. Daran erinnert gewiß der Reimspruch: »Wer Bücher kaust und nicht liest, Bei Tische sitzt und nicht ißt, Auf die Jagd geht und nicht schießt, Ist ein Narr, daß ihrs wißt!» Schließen wollen wir mit einem Bahrwort, das ein gutes T-«" wort für beide, Verleger und Schriftsteller, ist. Es lautet: »B e r Bücher machen will und bauen an der Gassen, dermußbieLeute reden lassen!« K, v. I. ZK. Liste der Schund- und Schmutzschriftcn sgs s, Nr, I72>, (Gesetz vom k8, Dezember kg28,1 Lfde, Nr, Akten zeichen Ent scheidung Bezeichnung der Schrift Verleger ?u?gen 68 Psch- 31 P. St. Münch en v. 28. 6. 29 »Der Herr des Lebens« (Die Sünde wider den Samen). Der Roman unserer Not- Wendigkeit vo» Elle- gaard Ellerbek Verlag Herbert Reichstein, Pforzheim Leipzig, den 12. August 1929. Der Leiter der Oberprüsstelle vr. Klare. ?ersona1nackrickten. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — In Berlin starb iin Alter von 55 Jahren Prof. vr. Georg Arndt, Direktor der Universitätsklinik für Hautkrankheiten; in Frankfurt im Alter von 5V Jahren Prof. vr. Wilhelm Brandt, Ordi narius der Pharmakognosie; in Würzburg im Alter von 47 Jahren Prof. vr. Emil H i l b, Lehrer der Mathematik an der dortigen Universität und Herausgeber von Unterrichtsbüchern: in Baarn (Holland) die bekannte Frauenrechtlerin vr. Aletta Jacobs im 75. Lebensjahre; in Berlin im Alter von 36 Jahren vr. Ernst Joel, Stadtoberschularzt und Forscher auf dem Gebiete der Rausch gifte; am 9. August in Berlin im 72. Lebensjahre Prof. Heinrich Zille, der Zeichner der Berliner kleinen Leute. Sprecbsaal Weihnachtskataloge. sSlch- Bbl, Nr, 172.) Wir begrüßen sehr die Stellungnahme des Herrn B, Hermann i. Fa, Storm's Buchhandlung, Bremen, zu diesem Thema im »Sprechsaal« des Bbl, Nr, 172 und schließen uns seinen Ausfüh rungen an. Auf Grund langjähriger Erfahrungen sind auch wir zu der Überzeugung gekommen, daß gut zusammengestellte und wir kungsvoll ausgemachte eigeneKatalogefür uns, wie auch wohl für manches andere Sortiment, eine Notwendigkeit bedeuten. Wir lassen aus diesem Grunde schon seit verschiedenen Jahren unsern »Literarischen Ratgeber« erscheinen, mit bestem Erfolge, wie wir ruhig sagen können. Durch den bekannte» Beschluß der Vereinigten Verlegergruppe wird dem Sortiment die Herausgabe eines eigenen Katalogcs aller dings sehr erschwert, ob diese Maßnahme zum Vorteil des ein zelnen Verlegers ist, möchten wir bezweifeln. Gewiß werben an den Verlag wohl in dieser Hinsicht allerhand Anforderungen ge stellt, aber die könnte er doch je nach Zweckmäßigkeit annehmen oder ablehnen. Durch Verrechnung der Anzeigen mit Bücherbezligen werden die Kosten für den Verlag, nebenbei bemerkt, doch stark gemindert. Die durch die Vereinigte Verlegergruppe versllgte Fn- seratsperre verhindert aber nach einer bedeutsamen Seite hin die Auswirkung persönlicher und geschäftlicher guter Beziehungen, Des halb will uns eine Revision des bekannten Beschlusses der Ver einigten Verlegergruppe dringend geboten erscheinen, Hamburg, Weltbrecht LMartssal, Äußerungen in diesem Sinne gingen uns auch noch von anderen Sortimentsslrmen zu. Wir glauben uns mit dem Abdruck dieser einen begnügen zu können. Die Schristltg, Bessere Berlagsverzeichnisse! Das Leben des Buchhändlers braucht nicht ein bauerndes Sich- herumschlagen mit Kleinigkeiten zu sein. Vielen Sortiments- und Antiquariatskollegen wirb es unverständlich sein, weshalb die über wiegende Zahl der Verlagsverzeichnisse deutscher Verleger immer noch auf Anführung des Erscheinungsjahrs oder des Formats, ost sogar der Auslage, verzichtet. Erst mühsame, zeitraubende Feststel lungen sind nötig, um solche Daten zu ermitteln. Sollte es slir bas Publikum eine unnötige Belastung bedeuten, solche Angaben wie Jahr, Format usw. noch HInzuzusügen, so kann doch der Verlag sich entschließen swie dies dankenswerter weise schon einige größere Verleger taten), Sondergesamtverzeich- nisse für den Buchhändler herzustellen, die bann alle sür biblio graphisch genaue Arbeiten erforderlichen Angaben enthalten. (Muster etwa: Oxford Univerfity Preß: General Catalogue, der an Über sichtlichkeit und in den Details nichts zu wünschen übrig läßt. Ein Ausländer Ist absichtlich gewählt, um keinem der deutschen die eigene Konkurrenz allzu deutlich vor Augen zu führen.) Wenn sich die deutschen Verleger allgemein dazu entschließen könnten, ihre Verzeichnisse so zu gestalten, wie es hier wieder ein mal gefordert wird, so bedeutete bas einen Schritt weiter zur Natio nalisierung, Halle. R, Kulbachi, Ka. Ludw, Hofstetter, Sortim, Derautwortl Schriftleiter: F Druck: E. HeSrich Nachf. ran, W a Samtt. In: 892
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