wü/ck m// ck/' /jüL/Zs/e/A/rF KtAv/r/re/r Edwin Erich Dwinger Die Armee hinter Stacheldraht Das Sibirische Tagebuch geh. 4.50, in Leinen 6.80 Edwin Erich Dwinger, den der Krieg als jungen Freiwilligen in russische Kriegsgefangenschaft brachte, zeugt von dem Schicksal, das zweieinviertel Millionen deutsche und österreichische Soldaten traf. Wer von uns weiß heute, was diese Menschen erlebt und erlitten haben und daß von diesen zweieinviertel Millionen jeder vierte Mann zugrunde ging? /et?/ uv'n/ eftr O/c/k/e^ Hvec/ke^ aVese/' u/r-e^a/r/r/M >tmree/ 1915 schwer verwundet und gefangen, kam er über Riga, Moskau und Irkutsk bis zur mongolischen Grenze, von wo er 1919 westwärts floh. Wir sehen alle Stationen des großen Leidens, die furchtbaren Erdbaracken von Totzkoje, jener Lölle Rußlands, in der Flecktyphus in wenigen Monaten 17000 gefangene Soldaten dahinrafste. Von der verzweifelt kämpfenden Leimat fast vergessen, der geistigen öde verfallen, kämpften sie beispiellos um die Erhaltung ihres Menschentums. Die Kameradschaft allein gab Lalt und Loffnung, so fand sich der Tohkojer Beritt zusammen: der kraft volle Wachtmeister Schnarrenberg, der Dragoner Pod, den zuletzt die Sehnsucht nach der Leimat doch noch verzehrte, vr. Berger, der Freund im Sffizierslager — sie alle bleiben dem Leser unvergessen. /§/ e//r a/r ck/' Auf mühevoll geschriebenen und geretteten Tagebuchnotizen beruht dieser Bericht, der l>. Elsa Brändström, der berühmten schwedischen Delegierten, dem blonden Engel der Gefangenen, gewidmet ist. Er ist unbestechlich und wahrheitsgetreu geschrieben, aus der Qual nicht des einzelnen sondern der vielen heraus, ohne persönliche Bitterkeit. Er will nichts als von dem ungeheuerlichen Geschehen Zeugnis ablegen. Die lebensnahe, mannhafte innerliche Kunst aber, mit der dies geschieht, ist viel leicht das Größte, ganz Ungewöhnliche an diesem Buch. Der Dichter be gnügtsich nicht, die Ereignissemit erschütterndem Mut aneinander zu reihen, sondern er trägt sie durch tausendfachen Tod mit der im übersinnlichen ver hafteten Ahnung geistiger Unbesiegbarkeit. Aus die Frage: Lat es einen Zweck diesen Abgrund des Leidens zu enthüllen? gibt es nur eine Antwort: Ja gewiß, — wir dürfen nicht ausweichen, wir sollen nicht vergessen — den Toten zum Gedächtnis, den Lebenden zur Mahnung! Eugen Diederichs A Verlag in Jena