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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1921
- Strukturtyp
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- 1921-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1921
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- Deutsch
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231, 3. Oktober 1921. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. sche Valuta selbst eine Grenze gesetzt, denn es ist kaum mehr zu erwarten, daß diese jetzt noch — etwa wie die Krone— ins Ufer lose fällt. Wenn solche Lagerverluste nicht mehr zu befürchten sind, so ist das Lager des Vereinssortiments nicht zu hoch, denn unser Zenträllager erreichte letztes Jahr einen Umsatz von Krcs. 811000.— gegenüber Frcs. 415 000.— im Vorjahre. Es ist selbstverständlich, daß nach einem solch kritischen Jahre keine fette Dividende ausgezahlt werden konnte. Trotzdem müssen wir dem Geschäftsführer und insbesondere dem Präsidenten Herrn Bachmann für seine zeitraubende und selbstlose Tätigkeit dankbar sein. Einen bedeutenden Fortschritt bedeutet es, daß das Schwei zerische Vereinssortiment in der neuen Auslandverkaufsordnung den deutschen Barsortimenten gleichgestellt ist. Dadurch wird es ihm möglich sein, seinen Mitgliedern zu den gleichen Bedingungen zu liefern wie das deutsche Barsortiment. Vielleicht läßt sich da durch der Umsatz abermals verdoppeln. Wie Sie dem vorstehenden Bericht entnommen haben werden, war auch dieses Jahr manches Traktandum zu erledigen. Die Arbeit wäre von mir nicht zu bewältigen gewesen, wenn ich nicht von meinen Kollegen im Vorstand und von unserem Sekretär so tatkräftig unterstützt worden wäre. Sie mußten oft ihr eigenes Geschäft im Stich lassen und zu einer Vorstandssitzung herbei eilen, um über Wohl und Wehe des Schweizerischen Buchhandels zu beraten. Auch an dieser Stelle sei ihnen für ihre Mitarbeit herzlich gedankt. In mancher Hinsicht hätte Ihr Vorstand lieber bessere Resultate erzielt. Es waren aber seinen Wünschen Schran ken gesetzt, da er noch zu wenig Mittel besitzt, seinen Forderungen genügend Nachdruck zu verleihen. Wenn ich an dieser Stelle noch einen Wunsch aussprechen darf, so ist es der, daß die Soli darität unter den Mitgliedern noch viel stärker werden möge, nur dann ist ein ersprießliches Arbeiten für den Einzelnen möglich. Gerade im kommenden Jahr werden wir, wie noch nie, diese Einigkeit notwendig haben, denn wenn sich die allgemeine wirt schaftliche Lage, unter welcher der Buchhandel als Luxusindustrie besonders zu leiden hat, nicht in kürzester Zeit bedeutend bessert, gehen wir in der Schweiz einer schweren Krise entgegen. Doch wir wollen unseren Mut nicht sinken lassen und uns das schöne Gedicht Gottfried Kellers »Morgen« in Erinnerung rufen: So oft die Sonne aufersteht, Erneuert sie mein Hoffen Und bleibet, bis sie untergeht, Wie eine Blume offen; Dann schlummert es ermattet Im dunklen Schatten ein, Doch eilig wacht es wieder auf Mit ihrem ersten Schein. Das ist die Kraft, die nimmer stirbt Und immer wieder streitet, Das gute Blut, das nie verdirbt, Geheimnisvoll verbreitet! Solang noch Morgenwinde Voran der Sonne Wehn, Wird nie der Freiheit Fechterschar In Nacht und Schlaf vergehn! Zürich, Mitte Mai 1921. MaxRascher. Die Fünfte Frankfurter Internationale Messe. Allgemeines. — Das neue Haus Werkbund. — Eröffnungsfeier. — Kunstgewerbliche Oualitätsschau. — Erste Frankfurter Buchmesse. — Die Kunstmesse im Römer. Zum siinften Male hat am Sonntag, dem 25. September, die Frank furter Internationale Messe Tore und Hallen geöffnet. Das übliche Messetreiben, das in diesem Jahre au Umfang und Originalität wieder stark zugenommen hat, erfüllt die ganze Umgegend des Meßgeländes und setzt sich durch die Hauptverkehrsstraßen der Stadt fort. Schon der erste Besuch der diesjährigen Herbstmesse läßt klar erkennen: sie ist gewachsen. Bestehende Gruppen, wie Textil-, Leder- und Tabakwaren, habe» sich merkbar ausgedehnt, und neue Warcnzweige sind hinzugekom men. Die bedeutendste Neuerung, die für die Zukunft der Frankfurter Messe von hervorragender Tragweite sein dürfte, ist das neueMcßge- bäude »Haus Werkbnnd«, das zu dieser Messe erstmals bezogen wurde und ausschließlich der Ausstellung hochwertiger Qualitätserzeugnisse dienen soll. Es war zweifellos ein ganz ausgezeichneter Gedanke, gerade in heutiger schwerster Zeit an einem der bedeutendsten Handelsplätze des Reiches eine Stätte zu schaffen, wo wirkliche Qualitätsleistung aus der erdrückenden Masse der Messewaren hervortreten und als geschlossenes Ganzes wirken kann. Der deutschen kunstgewerblichen Erzeugung ist durch das in gemeinsamer Arbeit von dem Deutschen Werkbund und der Leitung der Frankfurter Messe geschaffene »Haus Werkbund« eine geschlossene und wirkungsvolle Vertretung aus der Frankfurter Messe gesichert, die für das deutsche Kunstgewerbc wie auch für die Frankfurter Messe von großer Bedeutung ist. Die Pflege des Qualitätsgedankcus auf den neuen deutschen Handelsmesse» ist damit einen schönen Schritt vorwärts gelangt und ist erstmals öffent lich zum Ausdruck gebracht. Das neue Meßgebäude »Haus Werk bund« stellt einen architektonisch außerordentlich interessanten und zu gleich reizvollen Bau dar und belebt das Bild der Frankfurter Meß stadt recht glücklich. Die bisher lückenhafte Front der Messehäuser gegen den Hohenzollcrnplatz ist nun vom »Haus Offenbach« bis zur Festhalle geschlossen. Das Haus ist nach dem Entwurf von Fritz Vog- genberger erbaut, der aus einem von der Arbeitsgemeinschaft des »Deut schen Werkbundes für den Mittelrhein« veranstalteten Wettbewerb her- vorgegangen ist. Im Vortragsaal des »Hauses Werkbund« saud am Sonntagmorgen eine kleine Eröffnungs- und Begrüßungsfeier statt, zu der sich neben den Vertreter» des Meßamts, des Staats, der Stadt usw. außerordentlich zahlreiche Vertreter der in- und ausländischen Presse cingcfunden hatte». Nach einigen Begrüßungswortcn eines Vertreters der Handelskammer Frankfurt a. M., der u. a. auch dem in letzter Zeit in der Presse verbreiteten Gerücht cntgegcntrat, daß die Handelskam mer Frankfurt nicht die Trägerin der Frankfurter Messe sei, und die große wirtschaftliche Bedeutung der Messe für Frankfurt, das Reich und das Ausland betonte, sprach Direktor Modlinger vom Meßamt über die Frankfurter Messe allgemein und über die Bedeutung des neuen »Haus Werkbund« im besonderen. Vertreter des Deutschen Werkbun des und der »Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Werkbundes für den Mittelrhein« äußerten sich zustimmcnd zu dem außerordentlich ver heißungsvollen Neu-Unternehmen des Frankfurter Messewerks und gaben dem Wunsche Ausdruck, daß der nun beschrittene Weg dazu füh ren möge, Geschmack und Leistung zu heben. Herr Svntheimer entrollte sodann in einem kurzen Referat die Entwicklungsgeschichte der Bücher- mcssen in Frankfurt a. M. und sprach sich sehr hoffnungsvoll zur Wie deraufnahme der Frankfurter Buchmessen aus. Zum Schlüsse sprach als Vertreter der Reichsrcgierung Reichskunstwart vr. Redslob über das Thema »Qualitätsgcdanke und Messe«, wobei er die Bedeutung der Frankfurter Messe besonders betonte und zum Ausdruck brachte, daß die Leipziger und Frankfurter Messe in der Pflege des Qualitätsgcdankcns Bundesgenossen sein sollen. Ein Rundgang durch das »Haus Werkbund« zeigt einen recht glück lichen und verheißungsvollen Anfang in dem Bestreben, nur wirklich hochwertige Erzeugnisse zu einer wirkungsvollen, geschlossenen Schau znsammenzufassen. Der linke Flügel des zweistöckigen Gebäudes wird mit kunstgewerblichen Erzeugnissen aller Art ausgefllllt und erregt die berechtigte Bewunderung der Besucher. Eine Fülle ausgezeichneter, ge schmackvollendeter und hochwertiger Gegenstände breitet sich in den lich ten Ausstellungsräumen aus und entzückt das Auge des Besuchers. Stickereien, Spitzen, Porzellan- und Glasgegcnstände, Bronzen und Ebelmctallarbeiten, Tapeten, Bncheinbandpapicre, graphische Erzeug nisse, oberschlesische Volkskunst, Kunstdrucke, Keramik usw. sind mit prachtvollen Erzeugnissen vertreten, die ein glänzendes Zeugnis von deutschem Fleiß und deutscher Arbeit, von deutschem Wollen und Kön nen ablegen. Neben den deutschen Produkten aus allen Teilen des Reiches ist auch das dentschösterreichische Kunstgewerbe mit erstklassigen Leistungen vertreten. Der rechte Flügel des ersten Stockwerkes dient ausschließlich der Buchmesse. Auch hier zeigt sich ein recht verheißungsvoller Anfang, der zu guten Hoffnungen berechtigt. Eine stattliche Anzahl größerer und mittlerer Verleger sind vertreten und halten in geschmackvollen Auslagen auf sehr praktischen Ständen ihre Erzeugnisse zur Schau. Wie im letzten Jahre die Buchschau »Das deutsche Buch«, der die dies jährige Messe kaum nachsteht, so erfreut sich auch diese erste eigentliche Buchmesse eines regen Besuches und Zuspruches, nicht allein aus Be rufskreisen, sondern auch von seiten eines besseren Publikums. Mag bei anderen Berufsgruppen der Besuch der Meßstände durch Nichtcinküufcr, d. h. durch neugieriges Messepublikum, unerwünscht sein, so kann es der Buchhändler (der ausstcllendc Verleger sowohl als auch der Sorti menter) nur begrüßen, wenn die Buchmesse auch von solchem Publikum besucht wird. Wer im letzten Jahre darauf geachtet hat, wird bestätigt gefunden haben, wie befruchtend die Buchschau gerade auf bas Publi kum gewirkt und wie sehr dieselbe weitere Kreise zum Bücherkauf an geregt hat. Besonders stark vertreten ist neben dem Frankfurter der Berliner Verlag, während bedauerlicherweise der Leipziger Verlag noch 1457
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