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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1921
- Strukturtyp
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- 1921-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1921
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- Deutsch
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231, 3. Oktober 1921. Redaktioneller Teil. vdrleoblE s. d. Dychrl. vuchycurdel. Arbeitgebern und Arbeitnehmern des Buchdruckgcmerbes übernahm. Es ließ sich ohne Zweifel von der Überzeugung leiten, daß ein großer Lohn- rampf im deutschen Buchdruckgewerbe zur gegenwärtigen Zeit für das ganze deutsche Wirtschaftsleben unübersehbare Folgen »ach sich ziehen müsse. Unter diesem Gesichtswinkel wird auch der derrtsche Buchhan del die Lage zu beurteile» haben, so schwer ihn diese bedeutende Preis erhöhung auch treffen mag.« Leipziger Bolksakademie. — Die Literatur ist in dem am 3. Ok tober beginnenden Lehrvicrteljahr der Leipziger Volks-Akademie reich haltig vertreten, vr. Robert Riemann behandelt in großen Zügen, aber unter Hervorhebung bezeichnender Einzelheiten das Leben Goethes. Uber das Schaffen Shakespeares im Zusammenhang mit der Kultur und Literatur seiner Zeit spricht vr. Arthur Luther. Der Einführung in Dantes »Göttliche Komödie« dient eine Vorlesung von Frau vr. Hertha Michel. Die Geschichte des deutschen Romans von Goethe bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts unter Berücksichtigung der Frage: Was lohnt sich heute noch zu lesen? wird von Prof. Or. H. H. Houben vorgctragen. Or. Karl Blanck hält eine Vorlesung über gute Bücher unter dem Titel »Menschen und Werke«. Gustav Herrmann setzt seine mit Rezitationen verknüpfte Betrachtung über moderne Lyrik seit Lilien- cron fort und Professor Winds gibt einen Einblick in das Wesen des Theaters mit besonderer Erläuterung des Betriebes in seinen künstle rischen, sozialen und geschäftlichen Notwendigkeiten. Anmeldungen wer den täglich von 9 bis Uhr in der Geschäftsstelle, Bayerschc Str. 8,1, Zimmer 14, entgcgengenommcn, Deutfchkundliche Woche in Danzig. — Der Deutsche Heimat- bund Danzig, im Verein mit der Deut schku redlichen Ge sellschaft, veranstaltet vom 4. bis 9. Oktober eine Deutschkundliche Woche. Fast alle Gebiete der Deutschkunde sollen in diesen Tagen den Teilnehmern an heimischen, Danziger und altprcuhischen Beispielen nahegcbracht werden. Das Deutsche in Alt-Danzigs Bauten, in seiner prächtigen Marienkirche, die Betrachtung der Marienburg als Denkmal deutschen Geistes stellt sich Geheimrat Prof. Or. Matthaci als Aufgabe. Bon Danziger Sagen, Danzigs Geschichte, seinen Straßennamen wird besonders berichtet. Volkskundliches aus Ost- und Westprcnßen, vor geschichtliche und geschichtliche Hausaltertümer, das ostdeutsche Bauern haus, Sammlung des mundartlichen Sprachschatzes und der Flurnamen, das Deutsche in der Dichtung sind Stoffe, die wertvolle Anregungen versprechen. Beschlagnahmte Druckschriften. — Vom Amtsgericht München ist am 1. August 1921 beschlagnahmt das Buch von Nein hold Eich- acker: »Die 3 Lieben des Gaston Meder«, Verlag Georg Müller in München. Landgerichtlicher Bestätigungsbeschluß ist vom 13. September 1921. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft I zu Berlin wird die Be schlagnahme der Nr. 8 (August-September-Nummer) der Zeitschrift »Eros-Reigen-, Jahrgang 1921, angeordnet, weil ihr Inhalt unzüchtig ist. Die Beschlagnahme der Nr. 34 und 35 der periodischen Druck schrift »Freie Presse« (Jahrgang 1921) wird durch das Amts gericht Berlin-Mitte angeordnet. Beide Nummern sind angesichts der Fülle der auf geschlechtliche Beziehungen gerichteten Inserate als unzüchtige Schriften im Sinne des 8 184 Ziffer 1 Strafgesetzbuchs anzusprechen, denn diese Inserate sind in ihrer Häufung geeignet, das Scham- und Sittlichkeitsgefiihl normal empfindender Menschen in geschlechtlicher Beziehung zu verletzen. Ferne» wirkt der Aufsatz »Rund um den Stettiner Bahnhof« in Nr. 34 scham verletzend. Die Beschlagnahme der Nr. 11 (1. bis 15. September 1921) der periodischen Druckschrift »Fuß und Hand« wird durch das Amts gericht Berlin-Mitte angeordnet, da sie Anzeigen enthält, die zumal in ihrer Häufung geeignet sind, das Scham- und Sittlichkeitsgefiihl normaler Menschen zu verletzen. (Ans: Deutsches Fahndungsblatt Nr. 6785—6792.) PersonlilliMWen. Jubiläum. Am 1. Oktober hat die weitbekannte Notenstecherei und Druckerei C. G. Röder G. m. b. H. in Leipzig 75 Jahre be standen. Sie wurde am 1. Oktober 1846 von dem späteren Königlichen Kom merzienrat Carl Gottlob Röder in bescheidenem Umfange mit nur einem Lehrling gegründet, bald aber gewaltig vergrößert und 1872 in ein eigenes Haus am Gerichtsweg verlegt, das die Firma noch heute innc ^ hat. Am 1. März 1863 nahm Röder seinen Schwiegersohn L. Hugo Wolf als Teilhaber auf, dem sich 1871 sein zweiter Schwiegersohn, Christian Erdmann Max Neutsch, zugesellte. Diesen überließ der Gründer 1874 das blühende Geschäft und zog sich ins Privatleben zurück; er starb am 29. Oktober 1883 an den Folgen eines Schlaganfalls. Hatte die Firma bisher nur den Notenstich betrieben, so wurde 1881 durch den Ankauf der Druckerei Graichcn L Riehl auch der Buchdruck in den Bereich ihrer Wirksamkeit gezogen. Als nach dem 1889 erfolgten Eintritt des Herrn Johannes Carl Reichel Max Neutsch noch in demselben Jahre von seinem Arbeitsfelde abberufen worden war, traten zunächst dessen Er ben als Kommanditisten in die Jubelfirma ein, bis 1893 der Sohn des Verstorbenen,Max Rcntsch, als offener Gesellschafter ausgenommen wurde. Im Jahre 1995 vollzog sich die Umwandlung der Firma in eine Ge sellschaft mit beschränkter Haftung, der heute die Herren Kommerzien rat Johannes Carl Reichel, Fritz Roth, Hans Reichel und Arthur Dietzel als Geschäftsführer vorstehen. Die Bedeutung der Firma Röder liegt auf dem Gebiete des Noten stichs, den sie zu einer in keinem anderen Lande erreichten Spezialität deutschen Gewerbesleißes gemacht hat, und durch den der Name Röder in den musiktreibenden Kreisen der ganzen Welt bekannt geworden ist. Außerdem besitzt sie eine große Buchdruckerei und eine Lichtdruckanstalt, die den Druck von Ansichtskarten als Spezialität betreibt. Mit dem Buchhandel ist die Jubelfirma auch durch Herausgabe von Storms Kursbuch, an dem sie noch jetzt beteiligt ist, in nahe Berührung ge kommen. Gestorben: am 27. September zu Breslau, in ihrer Vaterstadt, Fräulein Dorothea Samo sch, die Mitinhaberin und Leiterin der Firma N. Samosch, Buchhandlung und Antiquariat in Breslau. Schon als Kind und junges Mädchen und durch zwanzig lange Jahre hat sic ihren Eltern in dem Geschäft eifrig zur Seite gestanden und hatte sich so, ohne eigentliche Lehre, in unserm Berufe gründlich ausgebildet. Besonders im Antiquariat und Restbuchhandel besaß sie ein reiches Wissen. Nachdem Vater und Mutter vor etwa 20 Jahren ge storben waren, übernahm sie für die Hinterbliebenen Geschwister die selb ständige Leitung. Mit großer geschäftlicher Klugheit und seltener Tatkraft hat sie die Firma zu hoher Blüte gebracht. Am öffentlichen Leben teil zunehmen verbot ihr weibliche Zurückhaltung, aber im Stillen hat sie viel Gutes gewirkt. Wer sie kannte, wird ihr Andenken in treuem Gedächtnis bewahren. Engelbert Humpcrdinck f. — Im Karolinenstift zu Neustrelttz, wo er zum Besuch seines am dortigen Landcsthcater als Oberregisseur wirkenden Sohnes weilte, ist am 27. September der bekannte »Häusel und Gretel«-Komponist Engelbert Humperdinck im eben voll endeten 67. Lebensjahre an den Folgen eines Schlaganfalls ge storben. Er war am 1. September 1854 in Siegburg am Rhein ge boren, absolvierte das Gymnasium in Paderborn und widmete sich dann kurze Zeit dem Studium des Baufaches. Zur Musik überge- treten, studierte er zunächst an der Musikschule zu Köln, später unter Franz Lachncr und Josef Rheinberger in München. Stipendien, die er von der Mendelssohn- und Meyerbeerstiftung erhielt, ermöglichten es ihm, seine Ausbildung auf Reisen durch Italien, Frankreich und Spanien zu vollenden. In Barcelona war er kurze Zeit am »Oon- ssrvatorio cki lüeoo« als Lehrer tätig, ging dann ans Kölner Kon servatorium, eine Stellung, die er 1890 mit der eines Lehrers am Hochschcn Konservatorium in Frankfurt am Main vertauschte. 1900 wurde er zum Mitglied des Senats der Königlichen Musikhochschule in Berlin ernannt, an der er lange als hochverehrter Lehrer gewirkt hat. Außer seinem oben genannten Mürchcnspiel »Hansel und Gretel«, das Weihnachten 1893 seine Uraufführung erlebte und seitdem zum eisernen Bestand aller Bühnen gehört, seien noch erwähnt: »Das Glück von Edenhall«, »Die Wallfahrt nach Kevelaar«, die Musik zu dem Schauspiel »Die Königskinder«, »Die sieben Geislein«, »Die Marketenderin« und »Gaudeamus«. Außerdem schrieb er Begleit musiken zu Shakespcareschen Dramen und zu Bollmöllers »Mirakel«. SprMlllll. Eine weitere Überraschung. (Vgl. Bbl. Nr. 215, 219 u. 222.) Durch unsere Sprechsaalartikel in Nr.215 desBbl.hat sich yerausgestellt, daß auch Firmen in Bad Ems — Bonn Bruchsal Koblenz — Darm- stadt Diez a. d. Lahn Eltville Frankfurt a. M. Friedbcrg 1459
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