X- 221,22, September 1926. Fertige und Künftig erscheinend« Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8465 Hans Friedrich Blunck Kampf der Gestirne Roman. Broschiert B. 5.50, gebunden M. 8.— Ai anz Bild, Gestalt, atemlos mitreißende Handlung geworden, nirgends im nur Symbolischen zerrinnend, steigt hier vor uns auf die Sage einer Volk- werdung, ja die Geburt der germanischen Seele selbst, um die ewig die dunkel magischen Mächte der Nacht und die klaren des Tagesgestirns streiten. Dieser gewaltige Wiking und Volkskönig Ull, der seiner nordischen Dämmerwelt den neuen Dienst der Sonne aufzwingen will und als eisgrauer Mann, da sein Werk zerbricht und sein Volk wie sein eigen Blut sich von ihm kehrt, gcwaffnct und lebend ins Sleingrab hinuntersteigt, ist in seiner urhaften Kraft und heldischen Tragik Blut vom Blut unserer großen nordischen Sagenge stallen, und dennoch auch uns Heutigen in schicksalhaft geprägtem Menschen tum zutiefst verwandt. Man könnte diesen niederdeutschen Dichter, der aus der Tiefe mythenbildender Volkskräfte heraus schafft und für seinen verjüng ten Mythos auch die dunkelschwere, doch blutlebendige und nirgends alter- tümelnde Sprache findet, den deutschen Joh. V. Jensen nennen, nur daß er über die historisch-reale Vorwelt des großen Dänen noch hinausgreift bis an die Wurzel aller Dinge, das Religiöse. Hans Friedrich Blunck Streit mit den Göttern Die Geschichte Welands des Fliegers Broschiert M. 5.50, gebunden M. 8.— Blunck hat hier das oft behandelte Weland - Problem zum gestaltgewordenen Symbol germanischen Lebenswillens erhoben. Erschöpft sich Hauptmann in seinem Drama in der Darstellung des Leides des von den Göttern Verstoßenen, so gipfelt Dluncks Dichtung in dem trotzig erbitterten Sclbstbchauptungskampf, der dem tita nischen Schmied die Kraft gibt zur entscheidenden Bcfreiungstat. Der alte Mythos hat hier eine zeitgemäße Ausdeutung und Umbildung erfahren. Götter und Riesen, Umgängcr und Mahrfrauen werden in diesem Buch so überzeugend lebendig, als wäre das Werk nicht dem Hirn und Herzen eines modernen Dichters entsprungen. sondern stamme aus mythcnbildender Urzeit. T Eugen Diederichs Verlag in Jena A