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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1884
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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IIS, IS. Mai Amtlicher Theil. 2319 worden, es sei nicht richtig, die Bekämpfung der Schleudcrei in das Statut zu nehmen; aber schon durch das Statut, wie cs dann angenommen wurde, sei es möglich, gegen einzelne Schleudercr vorzugehcn, insoscrn sie Z. 1 verletzen, und dann könnte nach K, 2 sub 5 gegen sie vorgegangen werden, aber nicht — so schars unterschied man das — wegen Schleuderei, sondern wegen Verletzung der Statuten des Börscnvereins. Ich appcllire an diejenigen Herren, die damals bei der Statutenrevision mit thätig waren. Wir haben ausdrücklich ohne jede reservatio mentalis uns gegenseitig versprochen, diese Bekämpsung der Schleuderet außerhalb der Statuten des Börsen- vercins, theils in den Bcrlcgervcreincn, theils in den Sortimentervereinen vorzunehmen. Herr Kröner hat vorhin gesagt, wir könnten den Schritt leicht thun, es wäre nur ein kleiner erster Schritt. Aber, ineine Herren, ich glaube gerade, wenn wir diesen ersten Schritt thun, so müssen wir auch einen weiteren Schritt thun, sonst nützt dieser erste Schritt nichts. (Sehr richtig!) Dieser weitere Schritt kann aber in nichts Anderem bestehen als in einer Statiltenrcvision. Meine Herren! Ich bin jeder Zeit bereit, an einer Statntenrevision meinerseits mitzuwirken, ich halte es auch sür ganz möglich, daß ein Verein aus dieser Statntenrevision hervorgeht, der die Bekämpfung der Schleudcrei ans seine Fahne schreibt, daß z. B. eine Innung gegründet wird, wie es vorgeschlagen worden ist. Damit würde ich unter Umständen ganz einverstanden sein. Ich sage aber: in dem jetzigen Börsenverein nach seinen jetzigen Statuten ist es nicht richtig, in der vorgeschlagencn Weise in die einzelnen Gcschäftsverhältnissc einzugrciscn, und darum stimme ich gegen den Antrag. Er ist nicht vereinbar mit dem Wortlaut und Geist unsres jetzigen Statuts. Ich bin aber, wie gesagt, sehr bereit, in anderer Weise sür eine Statntenrevision mich zu erklären, und bei einer Statutenrevision diese ganz wichtige Frage nochmals gründlich zu untersuchen. (Bravo!) Herr Alt-Frankfurt a. M.: Es ist von einer dauernden Beunruhigung des Buchhandels gesprochen worden, die durch die Annahme des Antrags hcrbeigesührt werde. Ich glaube, daß wir in dieser Beunruhigung schon so mitten drin stecken, daß eine Steigerung derselben gar nicht gut denkbar ist. Im Gegentheil, ich glaube, wenn dieser Antrag zum Beschluß erhoben wird, so würde er zur Beruhigung beitrage», und daraus wollen wir lossteuern. Ich bitte darum die Herren, den Antrag anzunehmen, damit wir zu ruhigen Verhältnissen kommen, auf Grund deren wir dann auch eine Börse bauen und darin wohnen und Hausen können. Herr vr. Blockhaus hält uns immer wieder entgegen, daß nichts erreicht werde. Meine Herren! Wir haben doch ganz Positive Beweise, daß etwas erreicht worden ist. Fragen Sie deshalb in Mecklenburg im Kreise Norden, ob wirklich so gar nichts erreicht worden ist. Und in der nenlichen Begründung des Leipziger Sortimentervcreins liegt doch gewiß ein Beweis dafür, daß diese Frage nur durch corporatives Zusammenhalten gelöst werden kann, und ein Gleiches bezeugt die Grün dung des Berliner Vereins. Ich bitte Sie daher nochmals dringend, den Antrag anzunchmen. Die Discussion wird unterbrochen, der Vorsitzende Herr Spcmann theilt das Ergebniß der Wahlen mit. Bei Wiedereröffnung der Debatte wird ein Antrag auf Schluß angenommen, in dem Sinne, daß auch die bereits zum Wort vorgcmerkten Redner nicht mehr das Wort erhalten können. Das Schlußwort erhält Herr Kröner: Gestatten sie mir vor Allem einige kleine Mißverständnisse aufzuklären. Unser sehr verehrter College Herr Hocfer, den ich seit Jahren als eifrige» Vorkämpfer sür die Sache des bedrohten Sortiments kenne, und mit dem ich in dieser Sache schon viel gearbeitet habe, hat mich doch mißverstanden, denn er glaubte, mein Vor wurf, es sei von Seiten der Verleger zu wenig geschehen, betreffe nur gerade speciell die einzelnen Vereine. Ich muß hier constatiren, daß es mir natürlich vollständig gleichgültig ist, in welcher Form die Verleger ihre Pflichten gegenüber dem Sorti ment erfüllen. Glaubt man, daß ein specicller Verein dazu nöthig sei, so würde mir das ebenso erwünscht sein, und nur so war ja doch meine Aufforderung und mein Appell zu verstehen. Ich komme nun zu den Bemerkungen des Herrn vr. Brockhaus. Er geht ja davon aus, daß der Antrag nichts nütze. Nun, darüber wollen wir nicht mehr sprechen; ich habe darüber meine Ansichten schon dargelcgt und will mich nicht wiederholen. Aber ein Punkt ist noch hervorzuheben: das ist die Fürsorge des Herrn vr. Brockhaus für unser Ansehen. Ich glaube nicht, daß das Ansehen des Vorstandes durch die Annahme dieses Antrags leiden wird, auch dann nicht, wenn in der Thal große und schnelle Erfolge durch die Ausführung des Antrags zunächst nicht erzielt werden. (Bravo!) Sehr überrascht hat mich von Seiten des sehr geehrten Herrn College» Brockhaus und auch von anderer Seite die große Beliebtheit, deren eine Statutcnrevision sich zu erfreuen scheint. Meine Herren! Aus eine Statutenrevision arbeiteten wir hin seit Weimar, und dieser Saal hat die Kämpfe für eine Statutenrevision wiederholt erlebt. Unter den Hauptkämpfern gegen dieselbe befand sich Herr vr. Brockhaus. Sämmtliche Herren, von denen ich bis jetzt betonen hörte, man sollte eigentlich eine Statutenrevision machen, befinden sich merkwürdigerweise unter den damaligen Gegnern. Unser früherer Vorsteher Herr Hertz ist anwesend; er weiß, was damals gelitten und geduldet wurde. Er selbst hat ein ganzes Jahr seines Lebens, kann man sagen, dieser Sache beinahe ausschließlich gewidmet. Die Statutenrevision fiel; sie ruhte eine Zeit lang. Als Sie mir die Ehre schenkten, mich zu Ihrem Vorsteher zu wählen, besuchte ich in Berlin meinen Vorgänger Herrn Adolph Enslin, der damals ei» sterbender Mann war. Er ersuchte mich in dringenden Worten — zu meinem großen Erstaunen — die Schleudereisrage wieder auszunchmen und nochmals aus eine Statutenrevision hinzudrängen. (Hört! Hört!) Ich srug ihn: Glauben Sie wirklich, daß ich das thun soll? Sie haben es ja erlebt und wissen, wie schwer es ist! Aber er bat mich dringend: Ja, ich glaube, Sie sollten noch einmal das Ihre thun. Daraus hin hielt ich eine Besprechung mit angesehenen Leipziger und Berliner Verlegern, um vorher das Terrain zu recognosciren, ob eine Statutenrevision Aussicht auf Ersolg habe. Die Berliner College» stimmten in ihrer Majorität zu; aber hier in Leipzig in diesem Hause war es, wo mir von einer Reihe von Verlegern übereinstimmend gesagt wurde, sie würden sich entschieden gegen jede Statntenrevision aussprcchcn, und unter denen, die das damals aussprachen, war wiederum Herr vr. Brockhaus. 328
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