X- 106, 9. Mai 1930. Fertige und Künftig erscheinende Bücher, BSrs-nrr-M s. i.D«chn.Buch«-nd-I. 3727 //srrz on/mor/e/ Meine Beziehungen zu Benedikt Friedlaender Ich verkehrte im Jahre 1907 als Abiturient im Lause Benedikt Friedlaender« und zwar bis zu seinem Tode und seiner Beerdigung. Mit ihm habe ich zum ersten Male die mich bewegenden Probleme, die später in der „Rolle der Erotik" Gestalt fanden, al« mit einem Gelehrten durchgesprochen. Ich besitze, als Geschenk von ihm, sein Buch „Die Renaissance des Eros Uranios" und kenne es natürlich Dur.tz Friedlaender lernte ich auch das Werk von Leinrich Schurh „Altersklaffen und Männer bünde" kennen. Die Schriften von Sigmund Freud kamen erst Jahre nach Friedlaenders Tode durch meinen verstorbenen Freund Sanitätsrat Leinrich Koerber in meine Lände. Diese drei Gelehrten sind, wenn man so will, mit ihrem Gedankengut der wissenschaftliche Roh stoff für mein Werk „Die Rolle der Erotik in der männ lichen Gesell'chaft" tDiederichs, Jena). Dieses Gedanken- gut habe ich umändern müssen, da e« sich für mein Thema als unzureichend erwies. Lierbei stellte es sich heraus, daß das Gedankengut Friedlaenders das am meisten un zureichende war, obwohl der verehrte Mann mich zuerst persönlich anregte. Die Unzulänglichkeit lag vor allem darin, daß er den Eros aus der Reizphysiologie abzu leiten versuchte, ferner, und das war nicht minder schwerwiegend, in seiner gänzlich irr-qehenden Darstellung de* platonischen Eros und dessen Bindungen an das zu fällig in der Antike vorliegende Liebesobjekt; auch sein Antifeminismus war ein anderer als der meinige. Wie überhaupt sein Geist nicht der meinige ist. Mit Freud und Schurtz habe ich mich ausführlich auseinandergesetzt. Bei Friedlaender hatte ich die Wahl, ihn entweder scharf anzugreifen oder ihn zu verschweigen. Da er vor nicht langer Zeit verstorben war, wählte ich den Aus- weg, ihn ehrenvoll an zwei Stellen zu nennen, aber diese Nennung mit einer deutlichen Abbiegung des eigenen Wege« von dem seinen zu versehen Diese Stellen stehen in der „Rolle der Erotik" Bd. II im Kapitel „Mißglückte Männerbünde" und in der Monographie „Die deutsche Wandervogelbewegung als erotiswes Phänomen" (Niels Kampmann, Leidelberg) auf S. 87 der Z Auflage 1918. Eine dritte ehrende Nennung ohne Einschränkung steht im Vorwort zur Monographie. Die Sache ist für mich heute genau so abgeschlossen, wie sie es vor 15 Jahren war. — Fragen des geistigen Eigen- tums sind geistige Fragen, ich entscheide sie von Fall zu Fall selbständig gemäß den diesen Fragen inne wohnenden Gesetzen. OÄec/r 79^9 //a/n TM/rer 7cb bitte, im c/er TVlemunAen ttets an/ Lu batten.' Hans Blüher Die Nolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft 2 Bde. 15. Tsd. geh. je 5.—, in Leinen je 7.50 M Eugen Diederichs Verlag Ä in Jena M lcb liobe clos 8ucti mit großem lntecesse gelesen unct tincle, clolZ clem Vectossec clis lDacstellung uncl Klöcung clec vielen bcennen- clen ch^ieliungstcogen seine ge glückt ist. l^ treue mich von clem öucii sclion visl veikoutt-u lioben. lclo Oocmchec, btücnbecg S ksrl Stttr: Stueiienrst «sncke Domcm / Lnosckilsni Kk4. 4.—, t.smsn> f)k4. S.SO 15. tvisl Stilrein cler Subskriptionspreis sut: ttsncibuck ciler Kin«iertuberku!ore üntei b4ltwü!<ung von kacbgenorren 5eiaurgeget>en von pro», vr. !». Lngel - vorlmunr» uncl pro», vr. kiquet - Vtien ^v/ei öäncle- l,ex.-8". XX!l,1591 Zelten. 1v!lt<551, rum kel! factrlgen 7Vt>t>l!c!ungen Zut>r!<nptlonrpcelr ösncl !' 6eli. tV!. 125. —, ln tislküe. get>./Vi. 132. —ösncl !>: Leb. /vi.110.-,ln tisltrbr. gek. bl. 11?.- kt«slz« rpstei elngeliencle öertellunzen rum 5ui>r><ilptlonrpielr« lcönnen gems8 melnec Anreiz« im ööirenbl. v. L4. IV. 30 lcelnerseür mebc beiüclcrlciitlgt ««ulen aeoira / vkiri.^a / ».kiprie 607-