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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1853
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1853-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1853
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18530107
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185301078
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Erscheint jeden Montag', Mittwoch und Freitag; während der Buchhändler-Messe zu Ostern, täglich. Börsenblatt für den Beiträge für da» Börsenblatt sind an di« Redaction; — Inse rate an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum -es Börsenvereins -er deutschen Buchhändler. ^ z. Leipzig, Freitag am 7. Januar 1853. Amtlicher Theil. Die feierliche Eröffnung der Lehranstalt für Duchhandlungs-Lehrlinge in Leipzig fand Sonntag den 2. Januar 1853 Vormittag 11 Uhr im großen, neu dekorirten Saale der Buchhandlerbörse statt. Von Seiten der Herren Deputaten des Vereins der hiesigen Buchhändler waren hierzu Einladungen an sämmtliche Mitglieder des Vereins erlassen worden; ferner war es den Herren Gehülfen freigegeben, dem feierlichen Acte beizuwohnen. Herr Stadtrath Friedrich Fleischer, als Vorsitzender der Deputation, dessen und seiner College» in der Deputation, uner müdlichem Eifer und regem Streben der Leipziger Buchhandel direct, der ganze deutsche indirect, die Gründung dieser Lehranstalt zu danken hat, eröffnete mit nachfolgenden Worten die Feier, deren Wichtigkeit durch Anwesenheit einer sehr zahlreichen Versammlung*) die beste Anerkennung fand. „Wenn ein Kindlein geboren ist, so kommen dessen Angehörige und die Freunde des Hauses zusammen, um den neuen Weltan kömmling zu weihen. Viele gute Wünsche gehen dabei für ihn in Worten und Gedanken auf, viele frohe Hoffnungen auf sein Ge deihen und späteres Wirken werden laut, aber auch bange Sorgen, ob denn auch wirklich alles so nach Wunsch gehen möge, zeigen sich, und können durch nichts bekämpft werden, als durch Vertrauen auf Den, in dessen Hand der Erfolg aller irdischen Dinge liegt, und durch den festen kräftigen Willen eines Jeden, das'Seine dazu nach besten Kräften beizutragen. So ist es auch heute mit uns, verehrte Anwesende. Wir feiern heute die Verwirklichung einer Idee, welche schon öfters gar manchen von denen, die es mit dem Buchhandel gut mei nen, beschäftigt hatte, aber immer wieder von Schwierigkeiten man cher Art bedroht, fallen gelassen wurde. Wir feiern die Eröffnung einer Lehranstalt für Zöglinge des Leipziger Buchhandels. Auch sitzt war es keine leichte Sache, die Angelegenheit bis da hin, wo sie sich nun befindet, zu bringen, der Schwierigkeiten gab es manche zu bewältigen und mehrmals glaubten wir uns am End punkt, wo wir genöthigt waren, von Neuem anzufangen. *) Gegenwärtig waren außer der Deputation -es Leipziger Buch handels, die bei weitem größte Zahl sämmtlicher Herren Principale und Gehülfen, die 3 der Anstalt gewonnenen Lehrer, die Herren Dr. Möbius, Schick und Brandon, die 49 bis jetzt der Anstalt zugetretenen Lehrlinge, sowie mehrere hiesige Bewohner, die aus In teresse an der Lehranstalt, ihre Theilnahme hierdurch zu beweisen suchten. Zwanzigster Jahrgang. Doch nun, da wir bis dahin gelangt sind, wo wir uns jetzt be finden, erfüllt uns ein froher Muth, daß, wenn auch gar viele Er fahrungen noch zu macken, gar manches noch zu überwinden sein mag, die gute Sache sich dennoch bewähren, ihr Ausgang ein glück licher sein wird. Gesteigert wird dieser Muth durch die große Theil nahme, welche Sie der Unternehmung seither bewiesen, durch das Vertrauen, mit welchem Sic derselben Ihre Zöglinge überweisen, und durch das lebendige Interesse, welches Sie durch den heutigen so zahl reichen Besuch sichtlich dafür an den Tag legen. Blicke ich nun auf euch, meine jungen Freunde, die ihr erschie nen seid, um die Grundlage der jungen Anstalt zu bilden, so hege ich das beste Vertrauen, daß ihr auch mit der redlichen Absicht kom mest werdet, etwas Tüchtiges lernen zu wollen, daß ihr stets ein ernstes Streben zeigen werdet, der Anstalt selbst Ehre zu machen. In euren Jahren ist es gewiß die beste Anwendung der Zeit, wenn sie dazu benutzt wird, sich an Kenntnissen zu bereichern, Ausdauer und eine wahre tüchtige Willenskraft zu gewinnen und zu stärken. Zwar sind dies nicht allenthalben die Ansichten der Neuzeit, doch laßt euch deßhalb nicht irren, bedenkt, daß ihr in einer Lehrzeit steht, und daß diese wichtige Periode eures Lebens nicht dazu gemacht ist, umZerstreuungen und Vevgnügungen nachzujagen, sondern ledig lich dazu, sich durch Einsammlung nützlicher Kenntnisse und durch die Praxis in dem erwählten Berufe, zu Männern auszubilden, die das, was sie sein sollen, auch begriffen haben, und dann als er probte Gehülfen des Buchhandels dies ehrenwerthe Geschäft fördern helfen, damit aber zugleich auch den Weg zur Gewinnung des eige nen Herdes für spätere Jahre anbahnen sollen. Ihr habt cs der Liberalität und den wohlwollenden Gesinnungen eurer Prinzipale zu danken, daß euch jetzt mit Leichtigkeit Mittel geboten werden können, das, was zu eurer wissenschaftlichen Ausbildung euch noch fehlt, nach träglich zu erwerben. Da unsere Anstalt in ihrer dermaligen Con- stituirung wohl die erste ist, welche in dieser Ausdehnung im Buchhandel begründet wurde, so ist vorauszusehen, daß man auswärts sie beachten und ihren Fortgang mit Theilnahme verfolgen wird, ihr könnt euch daher, wenn ihr euch auch hier durch Fleiß und Eifer auszeichnet, fast selbst den Empfehlungsbrief für eure Zukunft schreiben. Die öffentlichen Prüfungen, welche wir von Zeit zu Zeit veranstalten, die Berichte, welche wir darüber durch die Organe des Buchhandels ergehen zu lassen gedenken, werden die besten Mittel dazu hergeben. Daß aber alles seinen guten Gang gehen könne, ist ganz besonders noch durch einen strengen Gehorsam gegen die Gesetze der Anstalt und die Beobachtung der Achtung gegen die Männer, welche es uns gelun gen ist, als eure Lehrer zu gewinnen, zu erlangen. Nur wenn ihr sie dadurch in ihrem nicht leichten Berufe unterstützt, vermag die Anstalt sich ein fröhliches Gedeihen zu verschaffen. 3
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