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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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77. 3. April 1903. Nichtamtlicher Teil. 2701 schrift zur Einhaltung der Verkaufsbedingungen ver pflichtet haben, nachmals eine Aufforderung zum Anschluß zugehen zu lassen. Die Mitglieder des Elsaß-Lothringischen Buchhändler-Vereins verpflichten sich, solchen Wiederverkäufern, die trotz zweimaliger Aufforderung sich ablehnend verhalten, künftig nicht mehr zu liefern. Der Vorstand wird die Namen der sich anschließenden Firmen den Mitgliedern direkt Mit teilen. b) dem Publikum, insbesondere den Behörden gegenüber. Im Einklang mit der Bekanntmachung des Vor stands des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig vom 16. März 1903 darf sämtlichen Be hörden, öffentlichen und Anstalts-Bibliotheken ein Skonto bis zu 5 Prozent künftig gewährt werden mit Ausnahme der unter Z 1 der neuen Verkaufsbestim mungen fallenden Verkäufe. V. Stellungnahme des Vereins in Sachen 1. Konsum-Vereine (Konsumvereine, Beamten-, Offi ziers-Vereine und dergleichen) sind dem Privat-Publi- kum gleichgestellt. 2. Antiguaria. Von den neuen Verkaufsbestimmungen werden literarische, musikalische und Kunsterzeugnisse, soweit sie antiquarisch sind oder unter die Restbuch handelsordnung fallen, nicht berührt. 3. Wiederverkäufer. Die Frage der »Wiederverkäufer« wurde bereits unter IV. a) ausführlich festgelegt. — Auf eine Anfrage aus dem Kreis der Mitglieder, ob die »Lehrer« unter gewissen Vorbedingungen als Wiederverkäufer aufzufassen sind, wird mit 14 gegen 12 Stimmen beschlossen, daß Lehrer prinzipiell nicht als Wiederverkäufer anzusehen sind. Nach Schluß der offiziellen Versammlung wurden jedoch von mehreren Seiten noch nachträglich derartige schwer wiegende Gegengründe geltend gemacht, daß es geraten erscheint, diesen für den elsaß-lothringischen Buch handel wichtigen Punkt nochmals in einer spätern außerordentlichen Generalversammlung zur Sprache zu bringen. 4. Ausländisches Sortiment. Die politischen Ver hältnisse Elsaß-Lothringens, sowie die engen litera rischen Beziehungen zu dein benachbarten Frankreich, auf welche sich die Existenz einer Anzahl elsaß-loth ringischer Firmen begründet, machen es zur Unmög lichkeit, hier einen Einklang mit den Verkaufs bestimmungen des übrigen deutschen Buchhandels zu erzielen. Es bleiben demnach die bisherigen Gepflogen heiten bestehen. 5. Submissionen. Submissionen im eigentlichen Sinne kommen für den Buchhandel nicht in Betracht. Es wird jedoch an dieser Stelle von dem Vorsitzenden die Erklärung abgegeben, daß er sich bemühen werde, der neuerdings bemerkbar gewordnen Neigung städtischer Behörden, ihren Bedarf an Schulbüchern für die Volks schulen direkt von den Verlegern zu beziehen, entgegen zu arbeiten und dieselben zu veranlassen, die Bezüge von Schulbüchern auf die jeweiligen Sortimentsbuch handlungen der betreffenden Orte gleichmäßig zu ver teilen. Die Umgehung des Sortiments für diese Be züge würde den Ruin der sämtlichen kleinen Geschäfte zur Folge haben. 6. Zeitschriften. Der Vorstand empfiehlt auf billige, häufig erscheinende Zeitschriften, ausländische wie in ländische, möglichst ein Bestellgeld, und zwar das Börsenblatt sür den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. gleiche, wie es die Post in Anrechnung bringt, zu er heben. VI. Die Frage einer »Sortimenterkammer«. Die Versammlung erkennt die Bestrebungen des Börsenvereins vorstands, welche in anerkennenswerter Energie fast durch gängig auf die Verbesserung der geschäftlichen Lage des deutschen Sortimentsbuchhandels gerichtet sind, dankbar an und weist alle mit den Zielen des Börsenvereins nicht im Einklang stehenden Bestrebungen der jüngsten Zeit hierdurch entschieden zurück. VII. Anträge aus der Versammlung. Zwei An träge aus der Versammlung werden mit Rücksicht auf die vorgeschrittne Zeit auf den schriftlichen Weg verwiesen. VIII. Neuwahl des Vorstands. Der bisherige Vor stand wird durch geheime Wahl wieder gewählt. Der Vorstand: Ludolf Neust, Vorsitzender. W. Heinrich, Schriftführer. P. Vomhoff, Kassierer. I. Boltze in Gebweiler. P. Even in Metz. Kleine Mitteilungen. Zum hundertsten Geburtstage Johann Jakob Webers. — Obwohl in diesem Blatt schon öfters (zuletzt 1893, Nr. 6 u. 1900, Nr. 299) Johann Jakob Weber, der Begründer der Verlagsbuchhandlung I. I. Weber in Leipzig und der Illustrier ten Zeitung, eine eingehende Würdigung seines Schaffens gefunden hat, soll doch der heutige hundertjährige Gedenktag seiner Geburt nicht unbeachtet vorüber gehen. Johann Jakob Weber war ein Deutsch- Schweizer. Cr wurde am 3. April 1803 in Siblingen bei Schaff- Hausen geboren und genoß, obwohl seine Eltern nur wenig be mittelt waren, eine sorgfältige Erziehung. Im Alter von sechzehn Jahren trat er in die Buchhandlung von Emanuel Thurneysen in Basel als Lehrling ein, ging später nach Genf und wurde alsdann Gehilfe m der damals weltberühmten Verlagsbuchhand lung von Firmin Didot Frsres in Paris. Diese Firma stand in Bezug auf typographische und illustrative Ausstattung ihrer Verlagsmerke auf unerreichter Höhe, und die Eindrücke, die der junge Buchhändler hier empfing, lebten noch in ihm fort, als er Paris längst wieder verlassen hatte, um in den Betrieben von Brcitkopf L Härtel in Leipzig und Herder in Frciburg auch den deutschen Buchhandel gründlich kennen zu lernen. Im Jahr 1830 trat er au die Spitze der von der Firma Bossange Pore in Leipzig errichteten Filiale ihres Pariser Stammhauses. Um diese Zeit er schien in London die erste Nummer des von Charles Knight heraus- gegcbenen Penny-Magazins, eines Unternehmens, das bestimmt war, der Aufklärung weiter Kreise zu dienen und auf dem Gebiet der Journalistik und des buchhändlerischen Vertriebs geradezu eine Revolution hervorrief. Weber war von dieser Idee dermaßen begeistert, daß er alles aufbot, um für Deutschland ähnliches zu erreichen. Er gewann Bossange für seinen Plan und gab mit dessen Unterstützung das Pfennig-Magazin heraus. Der ideelle Erfolg übertraf die Erwartungen bei weitem — die Auslage erreichte innerhalb des ersten Jahres die damals unerhörte Höhe von 60 000, finanziell war es aber ebensowenig einträglich wie das im Verein mit dem berühmten Nationalökonomcn Friedrich List begründete National-Magazin. Nachdem Bossange seine Filiale 1834 aufgelöst hatte, eröffnete Weber ein eignes Verlags geschäft unter der Firma I. I. Weber. Als Grundstock dazu dienten ihm eine Anzahl von Bossange erworbener Werke. Seine selbständige Verlagstätigkeit stand von Anfang an im Zeichen der Illustration. Seine Bemühungen galten besonders der Wiederbelebung des in Deutschland vernachlässigten Holz schnitts. Das Erscheinen von Kuglers »Geschichte Friedrichs des Großen», die 1840 mit fünfhundert Illustrationen von Adolf Menzel herauskam, bildet einen Markstein in diesen Bestrebungen. Sämtliche Abbildungen dieses Werks waren Holzschnitte und zwar größtenteils von Eduard Kretzschmar, einem jungen Tylo- graphen, der damit Weltruf erlangte. Im engen Verein mit dicseni und ermutigt durch den Erfolg, den seine Unternehmungen bisher gefunden hatten, ließ Weber im Juli 1843 die erste Nummer der Jllustrirten Zeitung erscheinen, die ein illustriertes Tagebuch der Zeitgeschichte werden, das trockne Wort durch den Stift des Zeichners erläutern sollte. Die Anregung dazu empfing er durch das fast gleichzeitige Erscheinen der Illustrator! Uonckou klovvs und der Pariser Illustration. Die Schwierigkeiten, die Weber damals zu überwinden hatte, ist man leicht geneigt zu unterschätzen, wenn man 3ö9
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