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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19020825
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^ 196, 25. August 1SV2. werden in zahlreichen Orten immer mehr zu Mittelpunkten des geistigen Lebens. Das Vortragswesen gewann eine weitere Ausdehnung. Die Zahl der Vorträge, die in den der Gesell schaft für Verbreitung von Volksbildung angehörenden Vereinen gehalten werden, kann aus 15000 im Jahre geschätzt werden. Die Bildungsvereine haben besonders dadurch an Anziehungs kraft gewonnen, daß sie mehr als früher die Ansprüche des Gemüts durch Pflege der Kunst zu befriedigen suchen. In den Volksunterhaltungsabenden gewann dieser Zweig der Bildungspflege eine feste Gestalt. Daß man über die Pflege des Wissens und der Kunst im Volke die sittliche Erziehung für die Gegenwart nicht vergißt, zeigt die Fortbildung der Für sorgeerziehung. So darf das Jahr 1901 als ein Arbeitsjahr! für Bildung und Gesittung mit vollem Rechte bezeichnet werden. Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung hat an dieser Arbeit nach Kräften und mit Erfolg teilgenommen, was ihr durch vielseitige thatkräftige Unterstützung ermöglicht wurde. Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1901 erhöhte sich der Mitgliederstand von 5528 auf 6237. Während im Jahre 1890 nur 821 Körperschaften der Gesellschaft angehörten, ist diese Zahl bis zum 1. Januar d. I. auf 2660 und mit dem 1. April auf 2853 gestiegen. Der Bericht begrüßt mit besonderer Freude, daß Gemeindebehörden, Kirchen- und Schulvorstände in den letzten Jahren in größerer Zahl beigetrcten sind. Gegenwärtig gehören der Gesellschaft 332 Gemeindebehörden, 140 Schulvorstände und 50 Kirchenvorstände an. Technikum Mittweida. — Das Technikum Mittweida in Sachsen, eine unter Staatsaufsicht stehende höhere Lehranstalt für Ausbildung in der Elektrotechnik und Maschinenbaukunde, wurde im letzten Winterhalbjahr von 1871 Schülern besucht. Die Anstalt steht jetzt im 36. Schuljahr. S p r e ch s a a l. Zur Beachtung! Von der Firma -Schweizer Buch-Centrale in Basel wurde mir offeriert: -Der Act,- 5 Mappen, franko 2 ^ 50 c>) bar; mit dem Bemerken: -Auslieferung nur per Post, Barfaktur ev. vis. Leipzig. — Postnachnahmesendung nur bei Berechnung von fts Porto.- Ich bestellte direkt, Barfaktur via Leipzig. Da die Mappen inner halb zehn Tagen nicht eintrafen, so reklamierte ich auf Veranlassung meines Bestellers, allerdings ohne Erfolg. Bald darauf erhielt ich eine Barfaktur über 2 H 50 ->), die von meinem Herrn Kom missionär, da mit Bestellkarte versehen, eingelöst wurde. Heute erhielt ich eine zweite Barfaktur, mit meiner Reklamationskarte versehen! Die Mappen habe ich noch immer nicht. Auf wieder holte dringende Aufforderungen erhielt ich ebenfalls keinen Be scheid. Für Mitteilungen über ähnliche Fälle wäre verbunden. Sagan, 22. August 1902. Rud. Schoenborns Buchhandlung, Otto Ziesche. Eine Warnung von Bnchhandlnngsgehilfen vor dem Buchhandel. In der -Vossischen Zeitung- (Berlin) las ich heute unter der Rubrik -Lokales- folgendes: -Der Central-Vorstaud der Allgemeinen Vereinigung Deut scher Buchhandlungsgehilfen ersucht uns um die Wiedergabe folgender Zuschrift: Wieder naht zum Herbst der Schulschluß, und dadurch sehen sich viele Eltern vor die bange Frage ge stellt: was soll unser Junge werden? Sehr häufig tritt dazu auch heute noch die Frage: was soll unser Mädel werden? Zu den Berufen, die durch eine glänzende Außenseite viele ver locken, um sie dann bitter zu enttäuschen, gehört in erster Linie auch der Buchhandel. Gewiß erscheint vielen, namentlich geistig regsamen jungen Männern und Mädchen der Buchhandel als ein schöner Beruf, und wer wollte leugnen, daß er es an sich auch ist — wenn nur die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht gerade in diesem Berufe so traurig wären! Bei recht hohen Anforderungen an die physische Leistungsfähigkeit — eine Arbeitszeit von 10 bis 11 Stunden ist Regel, doch dehnt sich diese in vielen Fällen bis zu 15 Stunden aus — und an Bildung und Wissen seiner Jünger bietet der Buchhandel diesen nur ein recht geringes pekuniäres Ent gelt. Gehälter von 75, 80 und 90 ^ sind die Regel für junge Leute, die eben ihre Lehrzeit beendet haben, ja auch Gehälter von 60 und — 40 (!) ^ werden angeboten und — leider! — ange nommen. Ein Gehalt von 100—125 ^ ist für den Buchhand- lungsgehilsen in mittleren Jahren das Durchschnittliche, und über 150 kommen auch in späteren Jahren nur wenige, be sonders Bevorzugte und hervorragend Tüchtige hinaus. Nament lich empfiehlt es sich, ungenügend vorgebildete junge Leute vor dem Eintritt in den Buchhandel zu warnen, während junge Leute mit guter Vorbildung immer eher noch Aussicht auf Fort kommen im Buchhandel haben. Auch körperlich nicht ganz ge sunden Menschen, namentlich Lungenkranken und Nervösen, ist entschieden vom Buchhandel abzuraten, da den elfteren der sehr gefährliche Bücherstaub und letzteren die vielen kleinen aufreiben den Arbeiten des Buchhändlers leicht gefährlich werden können. Verschlechtert wird die Lage der Buchhandlungsgehilfen noch durch die von vielen Firmen getriebene Lehrlingszüchterei; beschäftigt doch z. B. eine Potsdamer Firma neben acht Gehilfen nicht weniger als sechzehn Lehrlinge! Besonderer Vorliebe erfreut sich in letzter Zeit der Buchhandel auch von Seiten der jungen Mädchen, aber auch bei diesen erscheint Vorsicht sehr geboten. Die eigentlich buchhändlerischen Arbeiten sind dem weiblichen Organismus wenig zuträglich, und die mehr kaufmännischen Posten, wie die der Buchhalterin, Kassiererin, der Maschinenschreiberin werden wie überall, so ganz besonders auch im Buchhandel recht schlecht entlohnt. So sei es denn allen Eltern dringend empfohlen, bevor sie ihre Kinder in den Buchhandel eintreten lassen, ein gehend zu prüfen, ob diese auch körperlich entsprechend wider standsfähig, genügend vorgebildet und, wenn möglich, auch genügend mit finanziellen Mitteln ausgerüstet sind, um es im Buchhandel zu etwas bringen zu können. Auskunft erteilt gern kostenlos die Geschäftsstelle der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen 30, Schwerinstraße 5.- Jch enthalte mich eines Kommentars zu dieser Veröffentlichung. Ich wünsche nur, daß sie den regelmäßigen Lesern des Börsen blatts zur Kenntnis gelange und daß die durch ihr Alter und ihr Wirken im Vereinsleben Berufenen zu diesem ungewöhnlichen Vorgehen Stellung nehmen mögen. Berlin, 22. August 1902. Ernst Hofmann. Warenhausbnchhandel. Man hat im Börsenblatt eine ganze Anzahl Klagen darüber geführt, daß Bücher in Warenhäusern bedeutend billiger zu haben seien als in den Buchhandlungen. Gleichzeitig wurde dann auch die Entschuldigung der betreffenden Berlagshandlung publiziert. — Um dem Unwesen wirksam entgegentreten zu können, ist es aber notwendig, daß die Verleger sich entschließen, auch die Namen der betreffenden Firmen, durch deren Vermittelung die Warenhäuser bezogen harten, soweit sic festgestellt sind, zu ver öffentlichen. Wenn dann andere Verleger von den betreffenden Firmen größere Bestellungen erhalten, so wissen sie sofort, wozu die Sachen gebraucht werden sollen. Dem Unwesen wird dadurch schneller ein Ende bereitet werden, da dieselben Firmen dann bei andern Verlegern wohl kaum dasselbe Manöver versuchen werden. Bremen. Valett L Co. Zeitschriftenwesen. Beim Herannahen der neuen Jahrgänge verschiedener Zeit schriften möchte ich mir erlauben eine Aufforderung vorzubringen, die einem dringenden Bedürfnis entspricht, und zwar für alle die jenigen Herren, die wöchentlich einlaufende Zeitschriften zu expe dieren haben. Betrachten wir uns die verschiedenen Hefte, Blätter, Nummern, Bände oder Bändchen.und sind wir genötigt, diese in möglichst kurzer Zeit nach Nummern oder Bänden, sowie nach Tag des Ein treffens re. zu notieren, so finden wir bei der einen Zeitschrift die Angabe des Heftes in der oberen rechten Ecke, auf der nächsten in der linken Ecke; dann folgt in bunter Abwechselung die Angabe unten, entweder links, rechts oder in der Mitte; letztere wieder an verschiedenen Stellen. Ebenso wechseln die Ziffern: einmal groß, ein andermal klein, manchmal kaum auffindbar. Daß dieser Uebelstand eine schnelle Expedition wesentlich er schwert, liegt klar auf der Hand. Jeder, der nach Eintreffen des Zeitschriften-Ballens die Expedition zu erledigen hat, wird meiner Ausführung beipflichten. Wäre es nun nicht möglich, thunlichst Gleichmäßigkeit herrschen zu lassen, so zwar, daß, ohne den künstlerischen Geschmack zu be einträchtigen, die fragliche Bezeichnung bei sämtlichen Zeitschriften entweder an der oberen rechten Ecke oder in der Mitte angebracht würde? Meines Erachtens sollte hier ein Weg zur Einheit gefunden werden können. Es sollte mich freuen, wenn diese Zeilen den Anstoß dazu geben würden. Meiningen. Fr. Funk.
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