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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1902
- Sprache
- Deutsch
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6070 Nichtamtlicher Teil. ^ 175, 31. Juli 1902. Boden vertreibt, liegt auf der Hand. Die im Lande verbleibenden Groß-Fabrikanten dürften aber voraussichtlich zu einem andern Mittel greifen, um ihren Massenabsatz zu erhalten. Da für diesen Massenabsatz nur das Inland in Frage kommen würde, so steht ein erbitterter Vernichtungskampf der Großen gegen die Kleinen bevor. Wir können konstatieren, daß heute schon erste Firmen sich darauf einrichten, um im Falle der Verschließung oder Beschränkung des Weltmarktes ihre ganze Produktion auf den inländischen Markt zu werfen. Damit würden selbstverständlich traurige Verhältnisse über die Industrie herausbeschworen und zahllose Existenzen zu Grunde gehen.- Prüfung von Lehrlingen der Neichsdruckerei. — Wie die Papierzeitung erfährt, hat der preußische Minister für Handel und Gewerbe sich damit einverstanden erklärt, daß in der Reichs druckerei ein Prüfungsausschuß eingesetzt werde, vor dem die in binderet, Gravierkunst und Galvanoplastik die Gesellenprüfung ablegen können. Demgemäß bestimmt die Direktion folgendes: -Die Lehrlinge der Reichsdruckerei haben sich von jetzt an bei Prüfung bedarf es nicht. —^ Vor demselben Ausschüsse können auf Wunsch auch diejenigen in der Reichsdruckerei beschäftigten Gehilfen, die in der Neichsdruckerei ausgelernt haben, nachträglich die Prüfung ablegen. Die Anträge sind an die Direktion zu richten. — Die Bestimmungen über die Zusammensetzung des Prüfungsausschusses, das Verfahren bei der Prüfung und die in derselben zu stellenden Anforderungen in Bezug auf praktische Fertigkeit und theoretisches Wissen können bei den Werkstätten vorstehern, dem Vorsitzenden des Arbeiterausschusses, in den Abteilungsbureaux und bei der Personalstelle eingesehen werden.- Verfallener Check. — Nach einer Entscheidung des sächsischen Oberlandesgerichts ist ein in Zahlung gegebener Check binnen einer bestimmten Frist vorzuzeigen, widrigenfalls der Empfänger desselben den Regreß-Anspruch an den Aussteller verliert. Ein Berliner Haus hatte von einer Plauener Firma einen Check auf die Leipziger Bank an Zahlungsstatt angenommen und weiter in Kurs gesetzt. Durch Zusammenbruch der Bank wurde Einlösung des Papiers, das etwa vier Wochen in Umlauf gewesen war, ver eitelt, und der Aussteller weigerte sich, den Wert des Checks zu erstatten. Er wurde daraufhin von seinem Gläubiger ver klagt, erzielte aber bei dem sächsischen höchsten Gerichtshöfe ein obsiegendes Erkenntnis. Das Urteil lautete dahin, daß die klagende Berliner Firma verpflichtet gewesen wäre, den Check binnen einer Frist von zwei Wochen zur Zahlung vorlegen zu lassen, da der Aussteller nicht auf unbeschränkte Zeit bei seinem Bankier ein zur Deckung reichendes Guthaben halten könne; der Klagende habe gegen den Aussteller des Checks nur noch einen Bereicherungsanspruch (§ 812 B. G.-B.) nach der Höhe der auf den Betrag des Papiers entfallenden Konkursdividende der Bank. Dazu bemerkte die Leipziger Handelskammer in ihrer Sitzung vom 2. Mai 1902, daß kein Handelsgebrauch bestehe, wonach der Em pfänger eines Checks sich stillschweigend verpflichte, diesen inner halb einer bestimmten Zeit zur Zahlung vorzulegen. Ferner stehe auf den meisten Checks der gedruckte Vermerk, daß Einlösung nicht erfolge, wenn eine Zahlungsfrist angegeben sei. (Papierzeitung nach der Greizer Ztg.) Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. ^ Kr. 14. <S->. 4uli ^ XII. 240^ S Leftizij, IMS. in KommisiEon bei^r I. L ^aürssbsriobt über äri.8 2. Hntorrieüt8jaür 1901fl902. 4". 8 8. 8eüv6iäsn kür äsn AsttsilrataloS. 8". 18 8. ?086v, luli 1902. I§o. 52 von 1,ip8iu8 L 1'i8ebsr in Li«l. 80. 48 8. 1644 Nrn. ^r! 7.^u1^1902^ in Hannover. 8". 48 8 1594 ^rn. Dieser Katalog enthält als Einleitung eine Lebensskizze des berühmten Theologen v.vr. Gerhard Uhlhorn, Abtes zu Loccum, und eine bibliographische Aufführung seiner Schriften, die 68 Nummern zählt. Urteil der Strafkammer 9 des königlichen Landgerichts 1 zu Berlin vom 3. d. M. ist die Druckschrift: Aphrodite, von Pierre Louys, deutsck von Gustav v. Joanalli, Prag, Verlag von Alois Hynek, als unzüchtig eingezogen und die Unbrauchbarmachung der zu ihrer Herstellung verwendeten Platten und Formen angeordnet Personalnachrichten. f Joseph Bielefeld. — Die -Badische Landeszeitung- (vom 28. d. M., Abendblatt), deren Verwaltungsausschuß unser ver storbener Kollege Herr Konsul Joseph Bielefeld, Karlsruhe, angehört und deren Redakteuren er nahe gestanden hat, widmet dem Entschlafenen folgenden ehrenden Nachruf: -Es sind sehr weite Kreise, deren Teilnahme durch die Nach richt von dem heute früh erfolgten Tode des Konsuls und Verlags- er dem hiesigen Volksbildungsverein von seiner Begründung an zugewendet hielt. Schätzte doch er selbst von Allem, was das Leben an Genüssen bietet, die Bildung am höchsten. Das spricht sich auch in dem Anteil aus, den er an der Deutschen Schiller stiftung und am Germanischen Museum genommen hat. Am schwersten betroffen ^wird der deutsche Buchhandel durch diesen des Deutschen Verlegervereins, gehörte dem Vereins - Ausschüsse des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler an rc. rc. Neben den durch solche Stellung bedingten Pflichten hatte der uner- ^)ater begründete Hofbuchhandlung in andere Hände hatte übergehen lassen, und durch Ausübung des mühevollen Amtes als k. u. k. österreichisch-ungarischer Konsul ein überreiches Feld der Thätigkeit. Aber nicht nur die Menge, weit mehr die Intensität seiner Arbeit machte das Wirken dieses Mannes so wertvoll und bedeutsam. Wohl wurde es ihm äußerlich gelohnt durch Ordenszeichen, die ihm sein Landesherr so wohl, wie der Kaiser von Oesterreich verliehen; er selbst aber förderten Unternehmungen blühten und gediehen. Dieser Lohn aber ist ihm in reichstem Maße zu Teil geworden. Das wird auch seinen Angehörigen sowohl, wie dem großen Kreise seiner Freunde die Trauer darüber mildern, daß dieses edlen Mannes Leben nicht einmal volle 61 Jahre erreicht hat, daß er noch vor der greisen Mutter, so bald nach dem Vater aus dem Leben abberusen worden feld gekannt hat.^wird verstehen, daß wir von seinem häuslichen Leben an dieser Stelle nicht mehr sagen, als daß ihm an der Seite der hochgebildeten Gattin ein glückliches, reiches Familien leben gegeben war. Den näheren Freunden ein stets hilfsbereiter Ratgeber, machte er für einen weiteren Kreis gebildeter Männer ! und Frauen sein Haus zu einem Mittelpunkt anregendster, geistig belebter Geselligkeit. Wir dürfen schließlich erwähnen, daß Konsul Bielefeld auch unserer Zeitung als Mitglied ihres Verwaltungs ausschusses nahe gestanden hat. Nie war er ungeduldig, nie ließ er sich durch andere Arbeit hindern, wenn sein Rat, seine Crfah- als sie unerwartet gekommen ist. Zwar hätte des Verstorbenen Gesundheit schon vor längerer Zeit, wohl nicht zum wenigsten infolge der großen auf ihm ruhenden Arbeitslast einen Stoß er fahren. Aber erst Anstrengungen und Aufregungen der letzten Monate haben die schwere Krankheit herbeigeführt, der er heute früh nach wenigen Wochen erlegen ist.-
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