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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1885
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Sprechsaal. Die Buchführung des Sortimenters. III. Die doppelte Buchhaltung für ein so ver zweigtes Geschäft, wie im Börseublatte Nr 275 gewünscht, einzurichten und zu führen, ist wohl möglich. Schreiber dieser Zeilen ist Buchhalter für ein viel verzweigteres Geschäft. Derartige Buchhaltungen sind nur sehr teuer, da sie mehr Arbeitskräfte erfordern, auch ein solcher Buch halter nicht billig ist. Hauptbedingung ist, daß der betr. Buch halter in der Branche groß geworden ist, versteht; sonst werden leicht ganz unsinnige Ab schlüsse geliefert, wenn auch buchhalterisch ganz richtige, wovon mir Beweise vorliegeu. Wenn die doppelte Buchhaltung schon am 1. Januar eingerichtet werden soll, so ist für denen Grundbücher kennen zu lernen, um die Neueinrichtung derselben ruhig vorbereiten zu können, wenn nicht von Anfang an gleich die ganze Einrichtung in Frage gestellt werden soll. IV. Auf die Anfrage unter dieser Überschrift im Sprechsaal der Nr. 275 antworten wir hier, daß die doppelte Buchführung sich eben so gut im Buchhandel wie in jedem anderen Warengeschäfte anwenden läßt; im Buchhandel in den meisten Fällen sogar viel leichter als in jenen Geschäften; weil der Buchhandel nur eine Ware, die Bücher, hat. Von einer Vielseitigkeit kann in diesem Sinne demnach der Inventur werden in der Regel weil über schätzt; weil die meisten Buchhändler keine prak tische, Erfahrung darin haben. Über die Notwendigkeit einer geordneten, systematischen Buchführung sollte ein Zweifel nicht mehr bestehen, nachdem mehrfache Erkennt nisse unserer höchsten Gerichte dieselbe so scharf betont haben. Die Ansicht, dadurch eine un geheure Mehrarbeit sich aufzuladen, ist ebenfalls grundfalsch, wenn die gewöhnlichen Hilfsbücher von vornherein so eingerichtet und geführt werden, daß die darin verzeichneten Einzel heiten sich ohne weitere Auszüge und Verrech nungen sofort für die systematische Buchführung verwenden lassen. Ob dies nun in einem einzelnen bestimmten Geschäfte geschieht, resp. schon so eingerichtet ist, läßt sich nur von Sachverständigen nach genauer Prüfung entscheiden; die Erfahrungen anderer, ähnlicher Geschäfte beweisen weder für noch gegen; weil wir auch keine systematische, wenn auch einfache Buchführung gleichmäßig in allen Geschäften besitzen. Wer theoretisch sich mit der doppelten Buchführung bekannt machen will, sei hierdurch auf das Werk von Rotluer hingewiesen; auch die »Buchhändler-Akademie« hat verschiedene Aussätze zur Buchführung gebracht. 8L. v. 8ok. V. Herrn (in Nr. 275) kann ich auf Grund langjähriger Praxis nur ermutigen, die dop pelte Buchhaltung in seinem Geschäfte eiuzu- führen. Er wird nach einiger Zeit sich wundern, daß er es früher ohne dieselbe hat machen können, und wird finden, daß sie zwar große Ge- nach Art der kaufmännischen Buchführung. Es lassen sich damit verschiedene Geschäfts zweige säuberlich auseinanderhalteu, und mit Hilfe der Inventur kann der Stand des Ge schäfts mit Sicherheit festgestellt werden, eine kleine Fehlgrenze für Änderungen des Lager- bestaudes während der Ausnahme Vorbehalten. Es empfiehlt sich, die Inventur nach Er ledigung der Ostermesse-Arbeiteu vorzunehmen; genaue Aufnahme des festen Lagers in alpha betischer Ordnung zu machen mit Zugrunde legung des Ankaufspreises, von welchem bei längerem Vorhandensein eines Buches jährlich ca. 10 yh abznschreibeu sind. Neu hinzu- kommeude Bücher lassen sich leicht in das alphabetischeVerzeichuis einreihen und erscheinen zum erstenmale ebenfalls zum Original-Netto preise. Für den Anfang macht diese Einrichtung etwas Mühe, lohnt aber durch Gewährung einer sicheren Grundlage für den Geschäftsab schluß, und ist auch deshalb nützlich; weil die Ladenhüter wenigstens einmal im Jahr in die Hand genommen werden müssen. Die Warnung der Redaktion vor Weit läufigkeit berücksichtigend, schließe ich mit dem alten Sprüchlein: »Nur frisch hinein, cs wird so tief nicht sein«, und mit dem Wunsche, daß die Anregung des Herrn der eiwas im Argen liegenden buchhäudlerifchen Buchführung zu einigem Nutzen gereiche. 6. 8. Zur Borsenblattfrage. Ich erlaube mir zur besseren Gestaltung des Börsenblattes folgendes auch au dieser Stelle in Vorschlag zu bringen: 1) Das Börsenblatt geheftet und beschnit ten auszugeben, wie die Papierzeitung. 2) Das Verzeichnis der Neuigkeiten nach Wissenschaften anstatt nach Verlegern geordnet erscheinen zu lassen (event. nur dreimal per Woche), damit der Sortimen ter diejenigen Fächer, für welche er Ver wendung hat, rasch übersehen und die Neuigkeiten leicht nachschlageu kann — ge wiß ein nicht zu unterschätzender Vorteil für Sortimenter wie für Verleger. 3) Die Bücher Gesuche und -Angebote nur alphabetisch nach den Verfassern und Schlagwörtern geordnet ^s. Weißbachs ant. Verkehr) aufzunehmen, so daß auf den ersten Blick übersehen werden kann, was gesucht oder angeboteu wird und von wem. So würde auch dieser Teil für Antiquare und Sortimenter dadurch nutz bringender, daß ein regerer Austausch zwischen Antiquar und Sortimenter statt fände und letzterer seine Ladenhüter jeder zeit leichter verwerten könnte; während er andernfalls auf das mühsame Durchlesen des ungeordneten Materials verzichtet und somit auch nichts aubietet oder Angeborenes nicht beachtet. Die wissenschaftliche Ordnung glaube ich deshalb nicht befürworten zu sollen, weil sie bei diesem Teil viel schwieriger und zeitraubender ist als beim Neuigkeiten verzeichnis, bei dessen Zusammenstellung die Bücher in natura vorliegen. Gesuche oder Angebote, welche unbe stimmt gehalten sind, so daß sie nicht alphabetisch geordnet werden können, wür den am Schluß der betr. Rubrik Aufnahme finden. 4) Die künftig erscheinenden Bücher ebenfalls übersichtlicher zusammeuzustellen, sowie alle Rubriken in etwas auffälligerer Weise von einander zu trennen, etwa durch eine durchlaufende fette Linie. 5) Dem Börsenblatt einen rein buchhänd lerischen (perforierten) Wahlzettel bei zugeben, so daß es künftig alles Nötige in sich vereinigt und den vielen anderen Ballast überflüssig erscheinen läßt. Gegen die zweispaltigen Inserate möchte ich deshalb nichts einwenden; weil diese über sichtlicher sind und die Rentabilität des Börsen blattes dadurch so gehoben wird, daß die Mehr kosten für die Neugestaltung desselben schon zum voraus größtenteils aufgebracht sein dürften. Der Börsenverein wird übrigens zur Ausfüh rung praktischer Vorschläge gewiß auch gern ein Opfer bringen. Göppingen, 5. November 1885. Erwin Herwig. Anschließend an die beiden Artikel in Nr. 264, erlaube ich mir nachfolgende unmaß gebliche Vorschläge. Mein früher einmal an dieser Stelle gemachter Vorschlag zur Ein führung eines eigenen Wahlzettels seitens deS Börsenvereins fällt dadurch von selbst weg. 1. Eine Zweiteilung des Börsenblattes ist sehr leicht durchzuführen, wenn man u. im I. Teil bringt: «. Amtlicher Teil: Bekanntmachungen; Erschienene Neuigkeiten des deut schen Buch-, Kunst- u. Musikalien handels. st. Ausländische neue Erscheinungen. 7. Liste demnächst erscheinender Werke rc. S. Fachartikel, die für die Allgemeinheit bestimmt sind, b. Den II. Teil bildet «. das Anzeigeblatt, st der Sprechsaal (Interna). 2. Die Preise für das Börsenblatt in der Gestalt sub 1. sind: L. für die Mitglieder des Börsenvereins: «. Das erste Exemplar beider Teile zusammen (nur so dürfte das erste Exemplar zu liefern seinl) 10 M. bar. st. Von weiteren Exemplaren wird nur der I. Teil allein geliefert zu 8 ^ bar. Dieser I. Teil des Börsenblattes wäre alsdann für Bibliotheken rc. bestimmt und könnte, gemäß Auftrag des betreffenden Börsenvereinsmit gliedes, direkt per Post an jede be liebige Adresse versandt werden, d. Au Nichtmitglieder des BörsenvercirUs wird überhaupt nur ein Exemplar der beiden Teile des Börsenblattes für 15 bar geliefert. 0. Der Ladenpreis des I. Teils ist gemäß
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