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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-02-22
- Erscheinungsdatum
- 22.02.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070222
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^ 45, 22. Februar 1S07. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 2061 unsers Vereins wird die Broschüre zum Preis von 2 i! abgegeben. Für Nichtmitglieder beträgt der Preis 2 L 25 b, respektive 2 25 Die Broschüre wird nur bar geliefert. Die bisher an unser Sekretariat eingesandten Bestellungen werden im Laufe dieser Woche effektuiert werden. Die weiteren Bestellungen sind auch künftig der Einfachheit halber an das Sekre tariat unsers Vereins zu richten. Wien, am 20. Februar 1907. Der Vorstand des Vereines der österreichisch-ungarischen Buchhändler: (gez.) Albert Köhler, Vorsitzender. (gez.) Wilhelm Müller, (gez.) Adolf Robitschek, Schriftführer. Kassier. Gesellige Vereinigung der Leipziger Buchhändler. AastnachtKfeier. — Aus der »Geselligen Bereinigung der Leipziger Buchhändler- wird uns berichtet: iRed.) Die »Gesellige Vereinigung der Leipziger Buchhändler» ver anstaltete am 19. Februar im kleinen Saal des Zentral-Theaters eine Fastnachtsfeier, die als vortrefflich gelungen bezeichnet werden darf. »Blödsinn und Humor- war die Parole des Abends. Prinz Karneval schwang sein Szepter und schlug jeden in seinen Bann. Die Fastnachtsfeier war nach Art einer Kölnischen Karnevals-Sitzung inszeniert. Droben auf dem Podium tagte in weißen Talaren, angetan mit hohen und höchsten Orden, der 7/6er-Rat (Herr Glaser als Seine Närrische Hoheit Prinz Karneval und die Herren Ziegenhirt, Weißer, Rahter, Hochmeister, Merseburger und K. Linnemann als seine Beisitzer). Ihnen zur Seite stand der seine Pflichten sehr ernst nehmende Zeremonien meister (Herr de Liagre), der das Einholen und die besonderen Ehrungen der Vortragenden zu leiten hatte. Das Fest begann um Uhr) jedem Teilnehmer wurde am Eingang eine Narrenkappe aufgestülpt, während jede Teil nehmerin einen Pierrettenspitzhut auf ihr holdes Haupt getürmt erhielt. Schon der lustige Aufputz der Festteilnehmer, die die Zahl 170 überschritt, sorgte für die nötige Stimmung, und so verlief bereits das Essen in anregendster Weise, zumal von dem überaus reichen Mahle der eine um den andern Gang »wegen eingetretener Verkehrshindernisse- ausfallen mußte. Sofort nach dem Essen bestieg Herr K. Linnemann die «Bütt«, die durch ein großes, 2 m hohes aufrecht stehendes Buch verbild licht wurde, um in äußerst humorvoller Weise die verschiedensten Typen von Gewohnheitsrednern mit vorzüglichen Masken nach zuahmen. Hierauf hielt Prinz Karneval seinen Einzug, eingeführt vom Zeremonicnmeister und begleitet von seinem Oer-Rat und seiner soldatischen Leibgarde, die durch vier stramme Leipziger Buchhandlungs-Markthelfer repräsentiert wurde. Es folgte nun eine große Reihe Darbietungen aus der »Bütt« und vom Podium. So präsentierte sich Herr Ziegenhirt als Erznarr aus Ballenstedt, Fräulein Dora Schlieper bot außerordentlich gelungene Deklamationen und Fräulein Merse burger gehaltvolle Lieder. Abwechselnd damit wurde gemeinsam mancher schöne Festkantus gesungen, unter denen das Schunkellied -Das Frei-Exemplar« ganz besondern Anklang fand. Inzwischen hatte sich Prinz Karneval in den Hauptmann von Köpenick verwandelt, der, mit seiner Leibgarde auftretend, die anwesende Narrenschar gleich zu Eingang seines Vortrags zum besten hielt, indem er sämtliche Anwesenden aufstehen und sich mit den Köpfen verbeugen ließ, um zu dokumentieren, daß er sich hier unter seinen lieben -Köppenickern» befände. Seine Aus führungen brachten viele Anspielungen auf buchhändlerische Angelegenheiten. Sie wurden mit brausendem Jubel aus genommen. Nach einer Viertelstunde Pause, in der die Wogen der Fidelitas schon hoch zu gehen begannen, trat nochmals Fräulein Merseburger als liebreizende Geisha auf; Herr Schanz gab einen humorvollen Vortrag in schwäbischer Mundart zum besten, und Fräulein Dora und Eva Schlieper sangen in Gemeinschaft mit Herrn Rahter ein Terzett zu Guitarre- und Mandolinen-Begleitung. Den Schluß der Vorträge bildete das von dem 7/6er-Rat vorgetragene Lied -Die Frau — ein Buch«, das den Refrain aus der -Lustigen Witwe» -Ja das Studium der Weiber ist schwer- zur Grundlage hatte. Hieran schloß sich ein äußerst fideler Narrenball, bei dem Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. der Kunst Terpsichores alle Ehre angetan wurde. Bis zum frühen Morgen erklangen die schmeichelnden Walzertöne und hielten das lustige Narrenvolk der Buchhändler in fröhlichster Stimmung beisammen. Der äußerst gelungene Abend bewies, daß Prinz Karneval nicht nur am Rhein, sondern auch an den Ufern der Elster, Pleiße und Luppe sein Heim aufschlagcn kann, sofern er Humor und fröhliche Stimmung vereint findet. Er hat für das nächste Jahr sein Erscheinen bestimmt wieder in Aussicht gestellt. Sein Leiblied bewahrheitete sich, denn: -'s hat noch immer, immer, immer jut jejange - Deli. Zum Konkurs Wilhelm Baensch, Aktiengesellschaft Berlin. — Mit Bezug auf die im Börsenblatt Nr. 32 vom 7. Februar 1907 gebrachte Anzeige betreffend die Konkurseröffnung gegen die Firma Wilhelm Baensch, Aktiengesellschaft, Berlin, bittet uns die Berlagshandlung und Buchdruckerei Wilhelm Baensch in Dresden, mitzuteilen, daß sie mit der Berliner Firma in keinerlei geschäftlicher Verbindung stehe und seit ca. zwölf Jahren sämtliche Beziehungen zu derselben gelöst habe. (Red.) Erwerbungen -er kSniglichen Graphischen Sammlung in München im Jahre 1906. — Wie in den früheren Jahren, so nehmen auch unter den Neuerwerbungen des Jahres 1906 die Werke des neunzehnten Jahrhunderts den breitesten Raum ein. Der Einfluß der Ausstellung bayerischer Kunst 1800—1850 ist hier deutlich wahrnehmbar. Sowohl die lebenden Meister, wie auch die alte Kunst treten daneben in den Hintergrund. Unter den Handzeichnungen ist die Zeit vor 1800 nur durch vier sehr schöne große Aquarelle von Wilhelm v. Kobell vertreten) der Spätzeit desselben Meisters gehört das feine Aquarell »Terrasse zu Föhring- (Ausstellung bayerischer Kunst 1800—1850 Nr. 888) an. Von Zeitgenossen dieses Meisters seien erwähnt: Jakob Dorner (Sepiazeichnung), Max Joseph Wagenbauer (Aquarell), Freiherr v. Heideck (zwei Bleistiftzeichnungen), endlich die beiden Nürnberger Künstler I. CH. Erhard (Bleistiftzeichnung und Aquarell) und I. CH. I. Wilder (15 Zeichnungen, meist Feder und Sepia). Sehr bereichert wurde das Werk der großen Meister dieser Zeit: Cornelius durch acht Feder- und Bleistiftzeichnungen, hauptsächlich Entwürfe für die Ludwigskirche, Genclli durch 16 Bleistiftskizzen, Schnorr v. Carolsfeld durch 7 Entwürfe, darunter ein Aquarell für ein Glasfenster. Ihnen schließt sich ein Aquarell von Clemens Zimmermann, eine Federzeichnung von Joh. Christian Reinhart und eine Kreidezeichnung von I. Schlott- hauer (Bildnis Clemens Zimmermanns) an. Die Münchener Schule von der Mitte des Jahrhunderts ist vertreten durch Eugen Adam, Eugen Heß, Peter Heß, Christian Morgenstern, Franz Graf Pocci, Jos. Anton Rhomberg, Jos. Ant. Weiß (diese sämtlich auf oder nach der Ausstellung bayerischer Kunst erworben), ferner durch Friedrich Bamberger (diese Zeichnung aus der Sammlung Gura), Herbert König, Dietrich Monten, Joseph Petzl, Lorenz Quaglio, Johann Rehle (zwei Silhouetten), Ludwig Schwanthaler und Karl Spitzweg. Besonders glücklich war die Vermehrung der schon vorher stattlichen Zahl der Zeichnungen von Schwind durch einige hervorragende Werke: vier Deckfarbenblätter (Vogelstudien) aus seiner Jugendzeit, eine Adresse (Aquarell) an die Kammer sängerin Diez, vier weitere Zeichnungen, eine Silhouette und eine Gelegenheitsskizze aus der ledernen Schreibmappe des Schrift stellers Karl Albert Regnet. Ebenso sind neue Zeichnungen von Eugen Neureuther zu nennen, davon vier aus der Ausstellung bayerischer Kunst und eine aus der Sammlung Gura. Von jüngst verstorbenen Künstlern ist vor allem eine Samm lung von 25 Zeichnungen des Karlsruher Malers Viktor Weis haupt zu erwähnen, ferner je eine Zeichnung von Louis Neubert und Ernst Zimmermann. Von Lebenden sind hervorzuheben: eine der seltenen Zeichnungen von Wilhelm Busch, ein Aquarell von L. von Löfftz, Zeichnungen von Karl Mayr-Graz, Philipp Rüth, Oskar Pletsch, Rudolf v. Seitz (sämtliche aus der Samm lung Gura), ferner Zeichnungen von Max Sleoogt und ein Aquarell von Joseph Sattler. Endlich ist eine große, hervorragend schöne Auswahl Zeichnungen von Ernst Liebermann hervor zuheben, darunter die Originale zum »Thüringer Kalender 1907«. Die ausländische Kunst ist durch eine Handzeichnung von Camille Lefsvre vertreten. 271
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