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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1907
- Sprache
- Deutsch
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254, 30. Oktober 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatts, d. Dtschn, Buchhandel. 11373 In Sachen, betreffend die Unbrauchbarmachung eines Bildes, hat die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgericht zu Grätz in der Sitzung vom 7. d. M. für Recht anerkannt: das beschlagnahmte und sämtliche im Gebiete des Deutschen Reichs befindlichen Exemplare des nach stehend bezeichneten Bildes »Uolslrs, rv Lajäanasür sowie die zu seiner Herstellung bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. Das Bild, 9X5 >/z om groß und im Buntdruck aus geführt, stellt dar: Christus vor einem Kreuz stehend, dessen Querbalken die Jahreszahlen 966 und 1791 und dazwischen ein flammendes Herz mit Dornenkrone tragen und dessen Stamm einen weißen Anker trägt. Um das Querholz des Kreuzes ist ein schwarzer Flor geschlungen, auf dem die polnischen Worte: »ässrors Iris Raässrla Oüvila UoseliüEiiLs.< stehen. Vor Christius kniet eine schwarz gekleidete gekrönte Frau, ihren Kopf an die linke Schulter Christi lehnend; ihre linke Hand, die mit einer Kette gefesselt ist, hält Christi rechte Hand. Auf dem Trauerschleier der Frau sind in roter Farbe die Zahlen 1712, 1793 und 1795 sichtbar. Zu Füßen Christi liegt das polnische Wappen, davor eine rot-weiß-blaue Fahne mit ebensolchen Bändern, auf denen die Zahlen 1794, 1830, 1848 und 1863 stehen. Im Hintergründe des Bildes stehen Schlösser an einem Strome; über dem einen Schlosse schwebt ein weißer Adler. Über demselben bricht aus einer Wolke, die das Datum 3. Mai trägt, die Sonne hervor. Auf der Vorderseite unter dem Bilde steht ein kurzes und auf der Rückseite ein längeres polnisches Gebet. Meseritz, 22. Oktober 1907. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 2616 vom 28. Oktober 1907.) Nichtamtlicher Teil. ökllHUkl, 1^68 ^!IlAl'ÄN68. DrcUonnarre /ri'slo- cke? mar^ues cku papre»- ckes (eKr apparrtw» 1LSL 7600 avso 39 ügures äan8 1s tsxts st 16112 ts.o-siwiÜ8 äs üliZrauss. 836 pagss äs tsxts. tzuatrs volurns8 Zr. ir>-40. Olsndvs 1907, äullisu. 200 tranW. (Bezugsquelle für Deutschland: Karl W. Hiersemann, Leipzig.) Nur wenige wissenschaftliche Werke können mit diesem ver glichen werden; es ist das Produkt der sünfundzwanzig- jährigen fleißigen, mühevollen und sorgfältigen Arbeit eines Forschers, der einen großen Teil seines Lebens dieser Aufgabe gewidmet hat. Alles, was bisher über die Wasserzeichen des Papiers veröffentlicht wurde, dürfte wohl jetzt, nach dem Er scheinen dieses umfangreichen, gründlichen und sein Thema er schöpfenden Werks, als entbehrlich bezeichnet werden; für die Geschichte der Papiererzeugung wird es kaum jemals über troffen werden. Wassermarken kommen zwar jetzt, wo das Papier massenhaft erzeugt wird, weniger zur Anwendung als früher; aber um Zeit, Ort, Ursprung und Echtheit von alten Schrift stücken und Drucksachen, Akten, Zeichnungen, Stichen usw. fest zustellen, ist die Kenntnis der alten Wassermarken unentbehrlich. Sich an eine so verwickelte und schwer zu bewältigende Aufgabe zu wagen, war ein Unternehmen, das man fast unüberwindlich nennen könnte, und es ist auch wirklich bewundernswert, daß der Verfasser sein Vorhaben so glänzend durchführen und beenden konnte. Wenn man bedenkt, daß er in den Archiven und Biblio theken Frankreichs, Deutschlands, Österreich-Ungarns, Italiens, der Schweiz, Belgiens und der Niederlande 30 840 Bände, Register und Hefte, 1432 Kartons, Mappen, Aktenbündel usw. durch blättert und geprüft hat, so kann man sich einen ungefähren Begriff davon machen, wie mühevoll, zeitraubend und kostspielig die Arbeit gewesen ist. Der Verfasser erklärt in seinem Vorwort und in einer höchst interessanten und belehrenden Einleitung die Art und Weise, wie es ihm in langer, mühsamer Arbeit gelungen sei. alle die zahl reichen Schrift- und Druckwerke, die er im Laufe einer langen Reihe von Jahren untersucht habe, zu sortieren, zu inventari sieren, zu klassifizieren, um schließlich den erstrebten Nutzen daraus zu ziehen. Von allen darin gefundenen Wasscrmarken mußten genaue Faksimiles angefertigt werden, die praktisch und übersichtlich gruppiert wurden; ein aussührlicher Kommentar behandelt die Zeit ihres Entstehens und ihre Herkunft, enthält auch eine Fülle von wertvollen, charakteristischen Einzelheiten, so daß jeder, der ein mit einer Wassermarke versehenes altes Schriftstück oder ein Erzeugnis der Druckerpresse aus vergangener Zeit vor sich hat, jetzt nur in Briquets Viotiovuairs nachzuschlagen braucht, um mit annähernder Gewißheit oder doch mit größter Wahrscheinlichkeit das Alter und die Herkunft dieses Papiers festzustellen. Ein Beispiel, daß dieses Ver- Bkrseublatt sür de« Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. fahren sich tatsächlich bewährt hat, lieferte A. Fluri im Anzeiger für schweizerische Geschichte, 1907 Nr. 3; er bewies dort in un widerleglicher Weise aus den Wasserzeichen der verschiedenen Handschriften einer Chronik, welche von ihnen als Urschrift bezeichnet werden müsse, was bisher weder einent Archivar, noch einem Paläographen gelungen war. Es muß anerkannt werden, daß Herr Briquet durch seine Arbeit, die viele Schwierigkeiten und Probleme löst, die historische Kritik wesentlich bereichert hat. Sein umfangreiches Repertorium wird für alle Archive und großen Bibliotheken, für Univer sitäten und Sammler alter Kupferstiche, Manuskripte und Auto graphen unentbehrlich sein. Auch die Archäologen und Antiquare werden nützliche Aufschlüsse über Werkzeuge, Geräte, Wappen u. dgl. des 14. bis 16. Jahrhunderts darin finden. Um die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit dieser Samm lung von Wasserzeichen einigermaßen zu kennzeichnen, erwähnen wir folgende: Das Osterlamm mit dem Fähnlein, die kannelierten Türme mit dem Halbmond, Adler, Wage, Sonne, Traube, Ring, Messer, Dolch, Schwert, Armbrust, alle Buchstaben des Alphabets, einzelne und in Zusammensetzungen; ferner: Hirschköpse, Pferde, Vögel, Löwen, Leoparden, Bären, Stachelschweine, Eber, Drachen, Basilisken, Sirenen, das Einhorn und die ganze phantastische Menagerie des Mittelalters. In den Wassermarken des Papiers hat sogar die Religion ihre Spuren hinterlassen; wir finden darin den Papst mit der Tiara, unzählige Engel, Heilige usw. Auch schreckliche, rührende und naive, wie von Kinderhänden ge zeichnete Figuren, eine Bildersammlung, die als Motive für Kunst, Kunsthandwerk und Dekoration dienen kann. Auch die Papierfabrikanten finden hier vieles, was sich auf die Urgeschichte ihres Gewerbes bezieht; denn jeder von ihren Vorgängern hatte sein Wasserzeichen, und jedes Blatt Papier trug die Marke seines Ursprungs. Briquet sagt uns auch in der Widmung, weshalb er als Gegenstand seines Studiums das Papier gewählt habe: -um das Buchgewerbe, die Papierbereitung, Buchdruckerei, Buchbinderei und den Buchhandel zu ehren, die seit 1687 in sieben Generationen von Gliedern meiner Familie zu CHLlons-sur-Marne und Genf ausgeübt wurden». W. Henkel. Kleine Mitteilungen. * ForlbttdungSgelegenhetten für Buchhändler in Berlin. (Vgl. Nr. 244 d. Bl.) — In Nr. 244 d. Bl. vom 18. Oktober d. I. haben wir nach dem vom Verein jüngerer Buchhändler »Krebs - in Berlin zusammengestellten Heft über Fortbildungsgelcgen- heiten für Buchhändler in Berlin am Schluffe (S. 10782) auch die dort oerzeichneten Bibliotheken und Lesesäle angeführt. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, daß unter diesen eine wichtige Bibliothek nicht genannt ist, nämlich die Berliner Stadtbibliothek, die unter ihrem tüchtigen Leiter, Herrn Or. A. Buchholtz, zu einer sehr umfang- und inhaltreichen Bücherei erwachsen ist. Ihren äußerst stattlichen, siebenbändigen Katalog haben wir kürzlich (in Nr. 242 d. Bl.) an dieser Stelle verzeichnet, nachdem sein reicher Inhalt schon früher von Herrn 1481
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