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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1919
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X- 95. 13. Mai 1919. Korporation der Berliner Buchhändler. Bericht über die Ordentliche Hauptversamm lung am Mittwoch, den 12. März 1919. Die diesjährige Hauptversammlung fand im Hause des Vereins deutscher Ingenieure statt. Der erste Vorsteher, Herr Arthur Georgi, eröffnete die Versammlung um 6 Uhr und begrüßte die Mitglieder. Er stellte fest, daß diese satzungsgemäß geladen seien und der Be richt über das abgelaufene Vereinsjahr trotz der durch den Generalstreik verursachten Verzögerung noch rechtzeitig am Tage vor der Versammlung ihnen zugegangen wäre. Da der Jahresbericht sich somit in den Händen der Mitglieder befindet, wird von seiner Verlesung Abstand genommen. Herr Georgi betont, daß noch in keinem Jahr die Haupt versammlung zu so ernster Stunde getagt habe. Das Alte sei zusammengebrochen und die Aussichten in 'die Zukunft auch für den Buchhandel trübe. Um so mehr müßten die Berussgenossen zusammenstehen und sich gegenseitig mit Rat und Tat unter stützen. Dann wird der Buchhandel auch die vor uns liegenden schweren Zeiten überwinden. Der erste Vorsteher erläutert sodann kurz die einzelnen Punkte des Jahresberichtes, der in Nr. 91 u. 92 des Bbl. bereits auszugsweise veröffentlicht worden ist. Die Paketaus fuhr und das Inkasso hätten im letzten Jahre abgenommen, trotzdem betrug der Barverkehr der Bestellanstalt fast 2 Millionen Mark, also täglich etwa 640lh—. Als Grund des geringeren Frachlverkehrs seien Wohl die infolge der Verteuerung der Frachten erheblich gestiegenen direkten Postsendungen anzusehen. Dieser Rückgang habe auch erst im Spätherbst 1918 eingesetzt. Obwohl laut Beschlusses der außerordentlichen'Korporations- Versammlung seit dem Herbst 1917 an 80 größere Berliner Sortimenter nur noch Rcchnungspakete im letzten Jahre beför dert worden wären, um die Bcstellanstalt zu entlasten, sei das In kasso doch noch um etwa ,/k 140 000.— höher gewesen als im Jahre 1916, wohl ein Beweis, daß ohne diese Beschränkung im letzten Jahre die Ausfuhr der Bestellanstalt nicht aufrechterhalten wer den konnte. Vom 1. Februar d. I. ab sei nach Eintritt unseres alten Personals der volle Barverkehr wieder ausgenommen. Leider wäre der Geschäftsführer der Bestellanstalt Herr Thule- weit infolge Überarbeitung erkrankt und daher vorläufig be urlaubt. Nach der Demobilisation sei auch im Buchhandel ein er heblicher Andrang arbeitsuchender Angestellter eingetreten und gleichzeitig seien hohe Lohn-Mehrfordcrungcn durch die organi sierte Gehilfenschaft gestellt worden, denen die Arbeitgeber einzeln gegenübergestanden hätten. Aus diesem Grunde sei ein »Arbeit- gebcr-Vcrband der deutschen Buchhändler« gegründet worden, und die Berliner Ortsgruppe habe bereits am 15. Dezember ein im Börsenblatt veröffentlichtes Rundschreiben erlassen, woraufhin etwa 260 Berliner Firmen mit fast 9 Millionen Mark Gehalts zahlungen der Ortsgruppe beigetreten seien. Über die Arbeit des Vorstandes wird in einer an die Hauptversammlung sich anschließenden Sitzung dieses Verbandes berichtet werden. Der erste Vorsteher gedenkt sodann der im letzten Jahre ver storbenen Mitglieder der Korporation, besonders des Herrn Robert Ludwig Prager, zu deren Gedenken sich die Mitglieder von ihren Plätzen erheben. Er schließt seinen Be richt mit der Mahnung an den Berliner Buchhandel, daß die Firmen, die bislang der Korporation noch nicht beigetretcn seien, dies unverzüglich nachholen möchten, da die Not der Zeit zum Zusammenschluß der Berufsgenossen dränge und es wünschens wert sei, daß die Korporation den gesamten Berliner Buch handel in dieser schweren Zeit verträte. Bei der sich anschließenden Besprechung schlägt Herr vr. Pickardt unter Hinweis auf diese Mahnung des ersten Vor stehers den Zusammenschluß der Korporation der Berliner Buchhändler und der »Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvcreins« vor. Die Gründe, die seinerzeit die Korpo ration veranlaßt hätten, einen ablehnenden Standpunkt einzu- 382 nehmen, seien inzwischen fortgefallen, und es wäre nicht ver ständlich, daß immer noch zwei solcher Vereinigungen neben einander den Berliner Buchhandel vertreten, zumal dem Vor stand der »Vereinigung« außer der Verfolgung kaum noch vor kommender Fülle von Schleuderei eigentlich nur die Prüfung der Aufnahmegesuchc neuer Firmen für den Börsenverein ob liege. Er beantragt die Beratung dieser Frage durch den Vorstand und den Hauptausschntz der Korporation, eventuell durch einen zu wählenden Sonderausschuß. Herr Geheimer Hofrat Siegismund befürwortet die Verschmelzung der beiden Vereine. Er schildert in längeren Ausführungen die Schwierigkeiten, dis auch für den Buchhandel bevorstehen, und betont, daß demgegenüber ein enger Zusammen schluß der Fachgenossen unbedingt erforderlich sei. Die Regie rung verlange, daß nur von Verband zu Verband verhandelt würde, und plane, die Außenseiter in die großen Fachverbände hineinzuzwingen. Er hält daher den Zusammenschluß beider Vereine für eine dringende Notwendigkeit und spricht die Über zeugung aus, daß ein solcher dem Berliner Buchhandel zum Segen gereichen würde. Herr vr. Fritz Springer verweist demgegenüber auf die Gründe, weshalb seinerzeit die Korporation es abgelehnt habe, Organ des Börsenvereins zu werde». Er hält die Ra battfrage, die damals mit ausschlaggebend gewesen sei, noch nicht für erledigt und fürchtet, daß bei den Beratungen im Ausschuß über eine solche Verschmelzung ein starker Gegen satz zwischen den Anschauungen der Verleger und Sortimenter sich ergeben würde. Der erste Vorsteher erklärt, daß der Vorstand zu den« Antrag des Herrn vr. Pickardt noch nicht Stellung genommen habe, da er dem Vorstande nicht vor der Hauptversammlung cinge- reicht worden sei. Der Vorstand sei aber zu einer Prüfung bereit und mit der Veriveisung an einen Ausschuß einver standen. Die Zulässigkeit dieser Verweisung des Antrages an einen Ausschuß wird von Herrn vr. de Gruyter bezweifelt, da er nicht auf der Tagesordnung stehe und die nicht anwesenden Mitglieder der Korporation daher keine Möglichkeit hätten, dazu Stellung zu nehmen, während andererseits durch eine Beratung des Antrages im Ausschuß die geplante Verschmelzung beider Vereine schon vorbereitet würde. .Herr Geheimrat Siegismund sieht dagegen kein Be denken in dieser Verweisung. Herr Mangelsdorf empfiehlt, daß den Bestimmungen der Satzungen entsprechend der Vorstand gemeinsam mit dem Hauptausschuß diese Anregung prüfe und berate, was der erste Vorsteher zusagt. Die Versammlung erklärt sich damit einver standen. Gemäß Punkt 2 der Tagesordnung berichtet der Schatz meister Herr Radke über das Rechnungsjahr 1918. Herr Paschke verliest den Bericht des Rechnnngsansschusses und stellt den Antrag auf Entlastung des Vorstandes, die einstimmig erteilt wird. Herr Radke erläutert sodann den Voranschlag für das Jahr 1919. Der erste Vorsteher weist darauf hin, daß der Zu schlag zu der Veranlagung des Beitrages für die Bestellanstalt auf 50"/» ermäßigt sei, und erbittet und erhält die Ermächtigung, über die bis zum 1. Oktober 1919 nicht erhobenen Beträge für Jnkassi aus den Jahren 1916 bis 1918 derart zu verfügen, daß diese dem Pensions-Fonds-Konto überwiesen werden. Die inzwischen vorgenommenen Neuwahlen ergaben nach stehendes Resultat: Herr Max Spielmeyer wird als Schriftführer mit 66 von 67 abgegebenen Stimmen wieder gewählt. Anstelle des stellvertretenden Schatzmeisters Herrn Reinhold Borstell wird Herr Georg Eggers mit 66 Stimmen ge wählt. In den Hauptausschntz wurden anstelle der Herren Willibald Challier und vr. Otto Salle gewählt: Herr v>. OtIo Salle und Herr Ludwig Bloch.
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