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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X° 101, 20. Mat 1919. gaard« eine große Gastlichkeit gegenüber vielen Autoren, wie Drachmann, Schaudorph, Björnson, Kjelland, trat aber wenig an die Öffentlichkeit. Am 21. Februar d. I. starb Jonas Will). Hansen, Teilhaber des großen, durch Zweiggeschäfte in Leipzig, Stockholm und Kristiania vertretenen Mustkalien- verlags mit Notendruckerei Wilhelm Hansen in Kopenhagen, im Alter von 69 Jahren. — Der im Februar gestorbene Si gurd Müller, ehemaliger Gymnasialdirektor, ist u. a. Ba» fasser eines Handbuchs und einer kurzen Geschichte der dänischen Literatur sowie verschiedener Arbeiten über dänische Kunst, wie »Thorvaldsen« (1893) und der populären, reich illustrierten »Nordens Billekkunst« (1904. 4°), ferner zahlreicher Aufsätze über graphische Kunst in Lexika, Zeitschriften und Zeitungen. Im zweiten Jahrgang des Jahrbuchs für Bücher freunde (Aarbog sor Bogvenner. V. Pio. Auflage 685) schildert Or. P. Levin den verstorbenen Peter Nausen als Ver leger; Buchbinder Anker Kyster beschreibt Spiegeleinbände aus Holbergs Zeit (beide mit vielen Abbildungen); L. Nielsen gibt eine Übersicht darüber, was von der ältesten gedruckten däni schen Literatur noch erhalten ist und wo; andere Artikel be handeln dänische Exlibris und die dänischen Bücherauktiouen von 1917 (von Antiquar Lynge). Der Herausgeber, Sv. Dahl, ließ als Versuch ein kleines Wörterbuch für Büchersammler (Ordbog sor Bogsamlere. Pio, 2.50 Kr.), auch mit deutschen, französischen, englischen Fachausdrücken, erscheinen. Wie stark sich die Verlagstätigkeit des Landes entwickelt hat, obwohl sie fast ganz auf die Hauptstadt konzentriert ist, geht daraus hervor, daß hier jetzt 46 (voriges Jahr 43) Buch-, 16 Kunst- und 8 Musikalienverlage bestehen und nur 2 größere Verlags buchhandlungen in der Provinz. Das Kopenhagen er und Landes - Adreßbuch »Kraks Vejviser, 1919«, dem diese Zahlen entnommen sind, liegt damit im 15 0. Jahrgang (dem 57. in Kraks Forlag, Nygade 7; karton., mit Februar- und Sommer-Nachträgen, 18, geb. 23 Kr.) vor, zum ersten Mal in zwei Bänden, von denen der erste den Adresseuteil, der zweite die Fachregister und den »Handelskalen der« enthält, wodurch die Handlichkeit sehr gewonnen hat. Be zeichnend für das besonders während des Krieges deutlich in Erscheinung getretene wirtschaftliche Zusammenarbeiten Skan dinaviens ist die große Anzahl Anzeigen aus Schwede» und Norwegen im Anhang. Seine Entwicklung im verflossenen anderthalb Jahrhundert schildert eine Festschrift von Hj. Gam- melgaard (96 S. 2 Kr. Kraks Forlag.) Auch Gyldendals großer Verlag erweitert seinen Markt immer mehr, nicht zur Freude des Sortiments, in dessen Gebiet er damit eingreift. Er vergrößerte soeben, wie schon voriges Jahr in der Provinz dnrch Übernahme einer Reihe größerer Buchhandlungen, seine zwar alte, aber bisher unbe deutende Sortimentsabteilung auch in der Hauptstadt durch An-' kauf der seit 1855 bestehenden Firma Georg Ehr. Ursins Esters., die ja im Ausland als Eiufuhrhaus fremder Lite ratur, auch für Wiederverkäufer in Dänemark und Schweden- Norwegen, wohlbekannt und hochangesehen ist, und verlegt sie in deren Haus in der Hauptstraße Kjöbmagergade 8, wodurch zugleich dem Platzmangel im Verlagshaus, Klareboderne, etwas abgeholfen wird. Von den alten Inhabern bleibt Gärtner Prior als Leiter der ausländischen Abteilung, Louis K. Nyrop tritt aus. — Die, wie früher erwähnt (siehe 1918, Nr. 142, S. 395), an deutsche Interessenten übergegangene Buchhandlung A.-S. Skaarup wurde in größere Räume, Studiesträde 45, die sie mit andern deutsche» Unternehmen teilt, verlegt. Eine dänische Abteilung ihres neuen »klommlltss on llubilo lnkoi-m-uion« hat die amerikanische Regierung in New Dork ein gerichtet unter Leitung von Viggo C. Eberlin, der jedoch seine dänische Buchhandlung dort, ein vor 6 Jahren nach ameri kanischem Muster errichtetes Postversandgeschäft, fortsetzt. Er ist das Original des »Buchhändlers« in Karl Larsens Aus wanderer-Briefsammlung »Besserer Leute Kinder«. — Für die vom französischen Unterrichtsminister errichtete »Utdtiotktzqus cks 1s quarre« in Paris werden durch Frau Marie Höst (ehem. in Firma A. F. Höst L Sön) Gaben dänischer Verleger erbeten. 402 Von übersetzter Kriegsliteratur seien erwähnt M- Erzberger, »Der Völkerbund«, und G. Traub, »Ein Volk in Waffen« (beide in Nord. Forfatterer Forlag), und Barbara McLaren »Heltinder« (Prior. 4.75 Kr.), das die Arbeit eng lischer Frauen während des Krieges behandelt. »Bogen om Wilson« (3.50 Kr. Gad) enthält, dessen Reden und Noten nebst Charakterschilderung durch vr. Arthur Christenseu. Im übrigen sammelt sich das dänische Interesse natürlich nun um Nord- s ch l e s w i g. Souder-Nummern, diesem gewidmet, brachten schon zu Weihnachten die Wochenschrift »Jllustreret Tidende« und die Zeitung »Berlingske Tidende«. Ein hübsches »Sön- derjydsk Julealbum« mit Bilder- und Textbeiträgen aus dem altdänischen Landesteil gab Fergos Forlag heraus, eine Aus wahl »Südjütland in dänischer Lyrik« mit bibliographischen An merkungen von V. la Cour und Einleitung Prof. Vilh. Andersen (Aschehoug L Co.). Für Vorträge, auch leihweise zu haben, sind 70 Lichtbilder über Nordschleswig, mit Erklärungen von M. Ottosen, bestimmt (N. Richters Forlag). Genannt sei auch eine Schleswig-Nummer der »^msrioaa-ScsaclliiLviaii Rs- visvv« (zu beziehen durch A. Erslevs Buchhandlung; Kr. 0.50). Sein »Schleswigsches Regiment« (Aschehoug; 3 Kr.) schildert ein Buch des Dänen Morten Kamp- hövener, der im Buchhandlungsgehilfenverein über seine Kriegserlebnisse sprach; Aufzeichnungen eines andern Schleswigers, dessen weiche Bauernnatur sich mit dem deutschen Militärgeist schlecht vertrug, veröffentlichte Erich Erichsen, Ver fasser des bekannten »Der stumme Däne« (»Den störe Dag«. Hagcrup). Er schildert die Dicustjahrc an der West- und Ost front in all ihrer schlichten Ehrlichkeit bis zu seiner Flucht über die Grenze der Heimat und dem Einsamkeitsgefühl in der Großstadt Kopenhagen, wo er einen bescheidenen Platz fand, bis er Neujahr 1919 heimkehren konnte. Zur Unterhaltung und als Lese- und Schreibstube, mit Tee, stand für die vielen tausend Kriegsgefangenen aus Deutschland während ihres Durchzugs und später für die Seeleute, die sich auf Kriegsschiffen der Entente vorübergehend hier aufhalten, ein »Uoxsr ll» msrin« im Ausstellungsgebäude Charlottenborg offen. Einen ganz besonders herzlichen und festlichen Einpfang von Staat, Stadt und Privaten, bei denen alle unentgeltliche Einquartierung erhielten, haben im März hier die über 1200 nordschleswigschen Soldaten dänischer Herkunft gefunden, die aus englischer und französischer Gefangenschaft auf dänischen Schiffen heimkehren durften. Manche, die im Lande zu bleiben wünschten, erhielten auch Arbeit, vornehmlich in der Landwirt schaft. Die dänischen Pressevereine schenkten jedem ein Exemplar der Restauflage für 1919 ihres Kalenders »Danmark« (bei Ghl- dendal. 1.50 Kr.), überhaupt entwickelt Dänemark eine groß artige Hilssarbeit für die Schleswiger, vor allem durch den '»Südjütländischen Fonds«, eine Landessammlung von schon mehr als 31/2 Mill. Kr., wozu Private, Firmen, Institute be deutende Beträge stifteten, um mit Kleidung, Futzzeug, Lebens mitteln, Geld usw. den Bedürftigen, den Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen sowie den Arbeitslosen zu helfen. Gegen die Bolschewikiliteratur, Broschüren von Trotzkh usw., die in dänischer Ausgabe ein »Europäisk For lag« unverlangt im Buchhandel versandte, wendet sich mit Recht ein Sortimenter im Fachblatt. Die Propaganda war mit rus sischem Geld (jetzt ist Ein- und Ausfuhr von Nubelscheinen hier wie in Schweden verboten) vom Kopenhagener »Rosta«-Bureau betrieben, dessen Leiter mit Anhang zwar nachher ausgewiesen worden ist, was aber leider nicht hindert, daß andere die Wühl arbeit fortsetzen. Daß der Bolschewismus hier Anhänger hat, zeigte sich wieder beim Empfang des neuen finnischen Staats oberhauptes, Generals Mannerheim, bei seinem Antrittsbesuch, auch erscheinen die »Shndikalisten«-Hetzblätter »Klassekampen« und »Svlidaritet« ruhig weiter. — Gute Aufklärungsschriften sind eine Übersetzung von L. Brentanos »Der Syndikalismus« (Nyt Nord. Forlag) und Nina Bangs Darstellung von Karl Marx' Leben und Wirken (Hrsg, von der Buchhandlung der So zialdemokratie »Fremad«. 1 Kr.). Ein neuer Gedichtband des Natur- und Marine-Lyrikers- Axel Iuel, dem Georg Brandes eben Benzons Schriftsteller-
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