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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .>F 101. 20. Mai 1019. schnittweise zur Erörterung gestellte FahrcLbcricht, der sich eingangs mit der durch den Krieg und die ihm folgende Revolution geschossenen politischen Lage beschäftigt, führte znr Annahme folgender einstimmig gefaßten Entschließung: »Die zu Kantate im Deutschen Buchhändlerhanse tagende Haupt versammlung des Börsenvereins der Dentschen Buchhändler gibt ihrer Überzeugung dahin Ausdruck, daß die vvu der Entente vorgelegten Fric- üensbediugunge» den Verfall des deutschen Kultur- und Wirtschafts lebens zur Folge haben wurden und daher nuannehmbar sind. Sie erhebt vor allem Protest gegen die Lostrennnng rein deutscher Gebiete im Oste», Westen und Norden unseres Vaterlandes, sowie gegen die politische Knebelung des deutschen Volkes. Sie erwartet von der Reichsregiernng, daß sie den angedrohten Gewaltfrieden ablehnt. Überzeugt, daß nur ein Frieden Bestand hat, der den Lebensnotwen- digkeiteu auch unseres Volles gerecht wird, ist der Deutsche Buchhandel bereit, seine Organisation in den Dienst aller Bestrebungen zu stellet!, die auf Erhaltung der völkischen Eigenart, des nationalen Besitzstandes und der wirtschaftlichen Bewegungsfreiheit des deutschen Volkes ge richtet sind. Er hofft, daß alle Völker der Welt sich nicht nur mit dem Wort, sondern auch mit der Tat zu diesen Grundsätzen bekennen und die Deutschland ansgczwungenen Friede,,sbedi»g»ngen verurteilen werden. Nachdem Geheimrat Siegiömund-Berliu nachdrücklich de» Eintritt in die Organisation des Arbeitgeberverbandes empfohlen hatte, um dem Zusammenschluß der Arbeitnehmer eine gleichstarke Gemeinschaft der Arbeitgeber znr Abwehr übertriebener Lohn- und Gchaltsfordecun- gen gegenüber-steile,, zu können, wandte- sich Ilr. Pactel-Bcrlin, der derzeitige Vorsteher des Deutschen Verlegervereins, gegen die jüngst erfolgten enormen Preiserhöhungen im Buchdruckgewerbe, die, wie das auch in einer Entschließung des Deutschen Verlegervercins seinen Ausdruck gefunden habe, zu einer Beschränkung der Bücherproduktion sowie dem Eingehen zahlreicher Zeitschriften, besonders wissenschaft licher Natur, und zugleich zu einer Verringerung der Konkurrenz fähigkeit des deutschen Buches im Auslande führen müßten. Der selbe Redner sprach auch der Versammlung den Dank des Untcr- stützungsvcreins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen für seine werktätige Hilfe gegenüber diesen' LiebeSwerk des dentschen Buchhandels aus, die gegenwärtig tim so notwendiger sei, als zahl reiche Buchhändler aus den von der Entente besetzten Gebieten ausge wiesen und ihrer Existenz beraubt worden seien. Einer Aufforderung des Vorstandes entsprechend, gab Ilr. Ackermann, der derzeitige Leiter der vor einiger Zeit ins Leben gerufenen Wirtschaftsstelle des Börjen- vcrelns, einen Überblick über Aufgaben und Ziele dieser Einrichtung, indem er vor allem airstckne Notwendigkeit statistischer Unterlagen zur Beurteilung wirtschaftlicher Fragen des Buchhandels hinwieS, mit denen sich die Wirtschaftsstclle zunächst zu beschäftigen haben werde, um sicherere Grundlagen als bisher zur Beurteilung buchhändlerischer Verhältnisse zu gewinnen. Einen warmen Aufruf zur Mitarbeit und Förderung der Dentschen Bücherei richtete deren Direktor, Professor De. Minde-Pouet, an die Versammlung, daraus hinweisend, daß zwar die Deutsche Bücherei sich in der verhältnismäßig kurzeil Zeit ihres Bestehens zahlreiche Freunde und Förderer in allen Kreisen der Be hörden, des, Schrifttums und des deutschen Buchhandels crivorbc» habe, daß aber jeder einzelne dazu beitragen müsse, die Arbeit der Deutschen Bücherei, deren hauptsächlicher Wert ja in ihrer Vollständig keit bestehe, »ach Kräfte» zu unterstützen, indem ihr uuausgefordert jedes Buch cingcsaudt werde, das der deutsche Verlag veröffentliche. Trage sic doch in erster Linie dazu bei, einen vollen Überblick über das reiche Schrifttum der Gegenwart zu gebe», wie sie auch an erster Stelle berufen sei, den deutschen Geist im Auslände nach dein Kriege wieder zur Geltung zu bringe». Anschließend daran wies Hofrat !lr. Meiner darauf hin, daß die Erkenntnis des Wertes und der Bedeutung der Deutsche» Bücherei sich immer mehr durchsetze und zu hoffen' sei, daß es gelinge, mit Hilfe der Stadt Leipzig, der sächsischen Behörden und der Reichsregicrung, das Unternehmen einer gedeihlichen Entwick lung cutgegcnzusühre», während ltt. Springer-Berlin an seine Verle- gcrkollegcn die Bitte richtete, der Deutschen Bücherei jede Unterstützung im Sinne der Ausführungen Professor Ilr. Minde-PonetS angedcihen zu lassen. Da die Ausgestaltung des dentschen WtrtschaftsparlamentL noch nicht abgeschlossen und daher auch die Einstellung der Fachverbände auf die veränderte» Verhältnisse noch nicht möglich ist, beantraglc der Vorstand, die von ihm vorgeschlagene,i Satzungsänderungen dein außerordentlichen Ausschuß zur Abänderung der Satzungen zu über weisen, der sich auch mit einem weiteren, von Ilr. Springer eingebrach- ten Antrag auf Gliederung des BörseuvcrciuS in eine Verleger- und Sortimeuterkanimcr zu bcschäsligen haben wird. Diese,» Anträge wurde cbcilso zligestinunt wie dem Anträge auf Richtigsprcchnug des Geschäftsberichts, der Rechnung 1918 und des Vorschlags für 1919, ein- schließlich^dcs Verwaltungsberichts, des Jahresabschlusses und des Haushaltnugsplanes der Deutschen Bücherei. Einstimmig angenommen wurden ferner der Antrag des Ehrcn-Ausschnsses auf Aufstellung des Bildnisses von Joh. Gottlob Immanuel Brcitkopf im Deutschen Bnch- händlerhanse sowie der Antrag des Vorstandes auf Erncnnnug »zweier nu> den deutschen Buchhandel hochverdienter Männer«, der Herren Ge heimcr KommerzienratCarlEngelhorn-Stuttgart und AlbcrtBrockhaus- Lcipzig, zu Ehrenmitgliedern des Börsenvercins. Dagegen wurde der Antrag der Herren Paul Nitschmaiin-Berlin und Genossen, das Recht der Bestimmung des Ladenpreises in Zukunft abhängig zu machen von der Festsetzung auskömmlicher, den jeweiligen wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechender Bezugsbedingungen, unter scharfem Pro test der Verleger als unvereinbar mit den, Gesetz, das dein Verleger die ausschließliche Bestimmung des Ladenpreises überlasse, nach ein gehenden Auseinandersetzungen, an denen sich außer dem Antragstel ler ID. Paetel-Bcrliu, Ilr. Springer-Berlin, Ilr. Giesecke-Lcipzig, Ge he!,nrai Siegismunb-Berlin, Küpper-Stuttgart u. a. beteiligten, abge lehnt. Eine lebhafte Debatte riefen auch die weiteret,, von derselben Gruppe Antragsteller ansgeheuden Anträge zur Vcrkehrsordnnng her vor, die im wesentlichen einen Schutz der Sortimenter vor allzu gro ßer Entwertung ihrer Lagerbestände -durch Zurücknahme bestimmter Werke durch den Verleger bezwecken. Sie wurden schließlich in etwas veränderter Form angenommen, wie auch dem von derselben Stelle eingebrachtcu Antrag ans Ausnahme einer Entschließung zngestimmi wurde, in der der Vorstand des Börsenvercins ersucht wird, den jetzt bestehenden allgemeinen Tcuerungszuschlag von 10h(> gemäß tz 1 der Notstandsordnung unverzüglich zu erhöhen, sobald ein erheblicher Um- satzrückgang beim Sortiment ohne entsprechende llukostenveruiinderung oder eine wettere erhebliche Steigerung der Geschäftsunkosten ohne cn> sprechende Umfatzerhöhnng, bziv. eine weitere Verschlechterung der Be zugsbedingungen des Verlags eintreten sollte. Fu dei, Vorstand wurden wiedergewählt die satznngsgemäß a»s- scheideuden Herren Geheimer Hofrat Karl SiegiSmund-Bcrlin und HauS Voickmar-Leipzig, während in den Rechntlngs-Ansschnß die Her ren I)r. W. Kvhlhammer-Stttttgart und Wilhelm Hermann-Bremen, in den Wahl-Ausschuß die Herren Max Kretschmaun-Magdeburg, Georg Kreycnberg-Bcrlin, Georg Merseburger-Leipzig und Kommerzienrat Carl Schöpping-Milnchen und i» den Verwaltnngs-Ausschuß des Dentschen Buchhänölerhanses die Herren Leopold Hageinann und Karl W. Hiersemanu-Leipzig neu bzw. wieder berufen wurden. In den Ber- waltnngsrat der den, Börsenverein angejchlvssencn Deutschen Bücherei wurden folgende 11 Herren gewählt: Oberbürgermeister a. D. Geheimer Rat Ilr. Ditlrlch, Arthur Georgi-Berlin, Karl W. Hicsemann-Leipzig, 1)r. Alfred Kober-Basel, Robert Kröncr-Stttttgart, .Hofrat Richard ^innemann-Leipzig, Kommerzialrat Wilhelm Müller-Wien, Kommer zienrat Paul Oldenbourg-München, Exzellenz StaatSministcr a. D. Ilr. Schroedcr-Trcsden, Ilr. Paul Siebcck-Tübinge», llr. Ernst Vollert- Bcrlin. Erwähnung verdient „och, daß die Beteiligung a» den Verhand lungen der diesjährigen Kantate-Versammlung trotz der Ungunst der Zeiten, der Beschränkungen des Bahuverkchrs und sonstiger Hem mungen in diesem Fahre größer war als in den voranSgegangeuen Jahren und daß, ohne den Ernst der gegenwärtigen Lage zu verkennen, der deutsche Buchhandel willens ist, alle Kraft au die Wiedereroberung seiner vor den, Kriege eiugeuommcneu Wcltstcllnug zu setzen. Die schweizerischen Papierfabriken haben in Anpassung an die neuen Wirtschaftsverhältnisse eine gemeinsame Verkaufsstelle mit Sitz i» Luzern gegründet. Die Stelle soll ihre Tätigkeit de,»nächst auf- nehmeu. Personalnachrichten. Wilhelm brcizenach I. — Der bekannte Literarhistoriker Hosrat Prof. Ilr. Wilhelm M. A. Creizenach ist ini Alter von 88 Jahren nach schwerer Krankheit i» Dresden gestorben. Sei» hauptsächliches Arbeits gebiet war die Geschichte des Dramas. Ans verschiedene» Einzclnnter- snchungen darüber (»Versuch einer Geschichte des Volksschanspiels vom Ilr. Faust«, 1878, »Entstehungsgeschichte des nendentschen Lustspiels«, 1879, »Bühne,igcschichte des Goctheschen Faust«, 1881 nsw.) entstand (1899/1999,. Bruno Sauer ch. — In Kiel ist der ordentliche Professor der klas sischen Archäologie an der dortigen Universität, Geh. Reg.-Rat Ilr. Bruno Sauer, im Alter von 38 Jahren gestorben. Außer zahlreichen Abhandlungen in den Vcrösfentlichungc» deS Deutschen Archäologischen Instituts verfaßte er in Buchform Untersuchungen über den »Torso von Webcr-Labordcschcn Kopf (1903). Bcrautwvrtltchcr Redakteur: E m t l T h o in a S. — Verlag: Der Bürsenuerei» der Deutsche» Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhäudlerhaus. Druck: N a m in L S c e in a » ». Sämtllch i» Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 28 sBuchhändlerhaus).
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